Wenn mich jetzt einer fragen würde, ich täte berichten es läuft der totale MTB-Overkill.
Overkill in allen Bereichen dieses Sports.
Ob Technik oder Philosophie, es explodiert an allen Ecken und Enden.
Niemals hätten sich die Rennradler auch nur im Traum vorstellen können, dass jemals eine andere Gruppe von Radfahrer noch penibler und pedantischer sein könnte, noch fanatischer, noch alberner in der Selbstdarstellung und derer eigener Ansichten, noch arroganter und geistloser, hingerissen zur totalen Identifikation mit den eigenen Philosophien, ohnmächtig auch nur einen Funken Abstand und Demut zu gewähren um zu erkennen, dass Einer alleine, nicht mal ein Gruppe Selbsternannter Experten auch nur annähernd in der Lage ist diese Masse an Technik, Teilen, Rädern, Informationen, Werbung, Marketing und was es sonst noch gibt voneinander trennen zu können und nüchtern zu sehen.
Nicht mal die Götter der MTB-Tests würden dem gewachsen sein, schon gar nicht eine Horde von Hobbyradlern die das Meiste worüber sie schreiben und reden nicht auch nur ansatzweise ein Stück weit gefahren sind. Dazu müsste man ewig frei haben, alle unterschiedlichen Gebirge und Topographien bereisen und die nächsten 1500 Jahre nichts anderes tun als Teile zu testen.
Das Problem erschließt sich wohl leicht. Nicht nur die Zeit in unseren mickrigen Leben ist sehr begrenzt, nein, in dieser Zeit werden wiederum tausende über tausende neue Teile den Markt überschwemmen. Man käme zu nichts mehr.
Ach ne, so ist es ja jetzt schon.
Zum Test:
- Unverantwortlich den Test aus dem Frühjahr mit nicht aussagekräftigen Teilen jetzt im Juli noch zu bringen, klar wollte der Herr
@Sackmann da nicht den Schwanz einziehen und abwiegen, da stünde er auch dumm da. Egal wie er es macht, er macht es falsch.
- Ich als Konsument sehe die Dinge vollkommen anders als ein Marketingmensch oder Verkaufsleiter, ich will zu Ende getestete Teile sehen, die erst auf den Markt kommen, wenn sie fertig sind. Ich will eine kontinuierliche homogene Weiterentwicklung von Teilen sehen und nicht jede Woche einen neuen Standard, neues Geschwurbels, neue verlogene Philosphien die keinen Wert haben und mehr Propaganda sind als irgendwas anderes. ( Insofern ein Pro für Bionicon, seit 15 Jahren entwickelt man eine gute Idee immer fort. Eine der am schwersten Umsetzbaren Ideen augenscheinlich, denn es gibt nicht mal einen großen Hersteller, der das macht. Wenn auch z.T. nur daher, weil man sich dann die Möglichkeit nähme immer MEHR Sachen aufs Volk zu schmeissen.)
- Nichts ist perfekt und der Test nicht repräsentativ. Es erübrigt sich darüber zu streiten. Dass man aber mit einem solchen Rad wie das Evo ganz anders fährt als mit herkömmlichem Fahrwerk ist schon klar, oder? Was hier dann oft fehlt ist verständlicherweise die Offenheit und das Ablegen der alten Gewohnheit. Wenn ich also ein neues Rad teste, oder kaufe, vorallem wenn es so anders ist, dann muss ich dem auch Rechnung tragen. Man stelle sich vor die alte Freundin hatte große Hupen, jetzt lernt man eine neue Frau kennen mit kleinen Hupen.
Die ist eigentlich super die neue, aber immer wieder kritisiere ich Sie dafür, dass sie kleine Hupen hat. Liegt der Fehler dann bei Ihr? Oder wo liegt er, der Fehler? Im Vorurteil eben, oder darin, dass ich mit kleinen Hupen eben nix anfangen kann.
- Ich mecker ja nu gern selber rum, könnt ihr alles nachlesen. Trotzdem, ich denke das von so manchem bestätigt funktionierende Konzept von Bionicon hat seine Berechtigung. Hier wird ja eine Hexenjags veranstaltet, teilweise zumindest. Ekelhaft.
Schon ein normales Fahrwerk auf Terrain, eigenes Fahrverhalten, Reifenwahl meinetwegen, Größe, Gewicht und so weiter korrekt einzustellen ist schwierig. In meiner Zeit in der "Bike-Industrie" konnte ich beobachten, dass gemessen am Gesamtanteil der Federelementefahrer so gut wie keiner dabei war, der ein gut abgestimmtes Fahrwerk hatte. Da schützt einen auch nicht Mitglied im IBC zu sein vor. Da sollten die meisten etwas mehr Demut zeigen und authentisch zugeben wenn sie was nicht ganz wissen oder können und fragen, anstatt zu plärren.
Wer hat denn mal die Frage gestellt, wie stelle ich ein Evo eigentlich korrekt ein?
Ich hätte keinen Plan davon. Wie geht das?
- Jedenfalls, da mit nichts anderes bleibt weil kein Test in meiner Nähe möglich, vertraue ich auf mein Bauchgefühl aus vielen Jahren MTB und sage, die Truppe vom Tegernsee macht das schon korrekt und nicht mehr Fehler als andere auch. Die Herausforderung an so ein Bike ist auch viel größer. Und ich glaub auch die Eier um sich für den Kauf eines Bionicon zu entscheiden müssen auch größer sein.
Für die Kohle die das Rad kostet und was es dafür mitbringt, darfste bei manchem Herstellern aus dem MTB-Olymp nicht mal draußen vor der Türe stehen und durch die Fensterscheibe glotzen.
Lasst gut sein, der Test ist Beschi55 und hätte nie gebracht werden dürfen.
Bringt vielleicht mehr unterstützende Einstellung und Wohlwollen für ein hiesiges innovatives Produkt mit Berechtigung mit, keiner muss es kaufen, Ihr könnt aber.
PS: Ich bin nicht verwandt, verschwägert oder verbrüdert mit keinem der Mitarbeiter bei Bionicon, fahre kein Bionicon, bin Fanboy von fast nix, verteidige keine Position auf nem Tron, verachte keine Neurungen ( nur das Bombardement ist mir zuwider ), keine Philosophie sofern sie nicht komplett dämlich ist.
Außerdem war ich heute mit meinem 2008er Giant mit 26" Reifen unterwegs, ner popeligen Fox Forke und RP2 Dämpfer mit 3x9 und billigen IRC Faltreifen und was soll ich sagen? Es war geil, das Farwerk war geil, die Schaltung habe ich nicht mal ansatzweise schalten gehört oder gespührt, die Reifen glitten nur so dahin und hielten mich auf dem rotzfeuchten Schmierboden in der Spur...alles passte.
Warum? Weil ich alles so gut eingestellt habe wie ich es kann. Für meine Fahrschwächen oder Fahrfehler kann mein Rad nix.
Alles Gute, viel Erfolg mit dem neuen Evo, den Lesern und Mitgliedern mehr Mut und meinerseits entschuldige ich mich bei YT, dass ich Ihren Verkaufsfred für T-Shirts geentert und miesgemacht habe. Bin auch nur ein Mensch und Radfahrer
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"Narzisten"-beitrag ( wie weiter oben gelesen ) Ende. Danke.