Bremsflüssigkeit regelmäßig tauschen?

Muß gestehen, das ich auch am Hardtail eine Hope habe, an der ich in den 4 Jahren die ich sie habe nie was dran gemacht habe. Die Bremse ist maximal 3000 km gelaufen und das Rad hängt in einem wirklich staubtrocken Keller. Eher Forstautobahnen und auch nicht all zu viele Höhemeter. Bis jetzt absolut unaufällig.
 
Scheinbar ist der Ausgleichbehälter samt der Membran recht großzügig ausgelegt oder das System einfach nur sehr dicht. Wer weiß?!
Wahrscheinlich wird auch nicht mal die Nasssiedetemperatur unter diesen Bedingungen erreicht.
 
Hab 'ne 2014er Shimano Scheibenbremse, an der ich noch nie die Bremsflüssigkeit wechseln musste. Die Bremse tut einfach was sie soll und ich lebe auch noch.
Mit DOT sieht das aus meiner Sicht schon anders aus, dort würde ich bei Druckpunktveränderungen oder schleifenden Belägen sofort wechseln.
 
Bei dot messe ich am Auto immer den Wassergehalt mit einem Prüfgerät. Ab über 1 Prozent, spätestens 2 wird gewechselt.
 
Druckpunktveränderung oder schleifende Bremsen sind nicht das Problem.

Dass mit steigendem Wassergehalt der Siedepunkt sinkt, wurde hier im Thread ja schon vor 100 Jahren besprochen.

Szenario:
  1. Steil bergab, Bremse arbeitet unter "Volllast", der zu niedrige Siedepunkt wird überschritten.
  2. Bis jetzt noch kein Problem.
  3. Aber jetzt kommt eine kurze Flachpassage, die Bremse wird aufgemacht.
  4. Der Geberkolben öffnet zum Ausgleichsbehälter, der Wasserdampf freut sich, weil er sich endlich ungehemmt ausdehnen kann und schiebt das ganze Dot vor sich her in den Ausgleichsbehälter.
  5. Nun kommt die nächste Steilpassage und der Fahrer greift beherzt zu - und ins Leere.
 
Irgendjemand hat hier geschrieben, dass man die Flüssigkeit wechseln sollte, sobald sich der Druckpunkt verändert. Ich denke dann ist es schon viel zu spät.

Ich möchte nur kurz meine Erfahrung teilen. Ich hatte mein Scott ca. 2018 von einem Kollegen gekauft. Guter Zustand. Ich habe eine große Revision von Verschleißteilen gemacht. Aber keinen Bremsflüssigkeitswechsel. Ich komme aus dem Thüringer Wald. Es gibt viele Berge, aber keine ewig langen extrem belastenden bergab-Passagen. Die Bremsen machten nie Probleme.

Doch letztes Jahr in den Alpen (Oberallgäu), mit bergab-Passagen die mehrere Kilometer anhalten können, versagte tatsächlich die Hinterradbremse, und das dann nahezu an jeder größeren Abfahrt. Zum Glück war die vordere Bremse noch funktionsfähig. Am Ende des Urlaubs waren auch noch die vorderen Beläge verschlissen. Fahren war dann nicht mehr möglich. ;-)

Mit solchen Erfahrungen, denkt man nicht lange über einen Flüssigkeitswechsel nach. Zumal der Austausch doch recht simpel ist. Was habe ich früher über V-Brakes oder andere Felgenbremsen geflucht. Bei Scheibenbremsen ist jeglichen Eisntellen sehr easy.

PS: Die Bremsflüssigkeit an meinem Scott scheint wohl seit 2008 bis 2022 nie gewechselt worden zu sein.
 
Wenn der Druckpunkt sich deutlich verändert wird entlüftet. Hat sich das dot verfärbt wird es komplett ausgetauscht.
Fahre ich seit Jahren gut mit. Entlüften muss ich so meist 3-4 Mal pro Jahr. Wobei ich in den wenigsten Fällen die Flüssigkeit tausche. Vllt jedes 4-5 Mal. Wenn nicht seltener
 
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