Buchsen kalibrieren - wann notwendig?

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Nabennarben
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Es gibt ja glaube ich zahlreiche Tuner die Buchsen kalibrieren. Kann man selber auch feststellen ab wann sowas sinnvoll ist? Beispielsweise ich baue die Stahlfeder aus und tauche die Gabel mit der Hand ein, wenn es dann teilweise ein klein wenig schwerer geht ist dann sowas sinnvoll oder ist das normal? Und ab welchem Widerstand bringt das überhaupt was?
Und wenn man oben die Brücke montiert kann es ja wieder ganz sein wie ohne Brücke wenn das Teil die Standrohre etwas auseinanderdrückt?
 
Man kann mit Allem Geld verdienen. Wie wird ein Gleitlager "Kalibriert". Der Lagersitz im Casting gibt doch die Einbausituation vor. Wenn Du das Lager dann im Sitz nachbearbeitest, bekommst Du sowas wie ein ausgeschlagenes Lager.
 
Man kann mit Allem Geld verdienen. Wie wird ein Gleitlager "Kalibriert". Der Lagersitz im Casting gibt doch die Einbausituation vor. Wenn Du das Lager dann im Sitz nachbearbeitest, bekommst Du sowas wie ein ausgeschlagenes Lager.

:rolleyes:......hier für dich: http://www.mtb-news.de/forum/t/rock-shox-totem-review-teil-2.435024/page-56

Wie wird ein Gleitlager "Kalibriert"

Indem man es mit einem Kalibrierdorn in die gewünschte Form und auf Maß bringt.

Buchsen müssen kalibriert werden. Ein Buchsenwechsel ohne Kalibrierung ist absolut sinnfrei. Das fängt schon damit an das neue Buchsen keine runde Form haben sondern eher eine Art Vieleck. Durch das Einpressen ins Casting verformen sich die Buchsen ebenfalls wieder. Hinzu kommt noch das die einzelnen Buchsen nach dem Einpressen nicht exakt zueinander fluchten. Auch der Durchmesser der neuen Buchsen ist im Normalfall viel zu klein. All diese Probleme werden mit der Kalibrierung aus der Welt geschafft.
Wenn du nach einem Buchsenwechsel eine perfekt funktionierende Gabel haben willst dann kommst du da nicht drum herum. Ohne Kalibrierung hast du zu 99,9% klemmende Standrohre und somit ein beschissenes Ansprechverhalten.
Leider verlassen auch viele neue Gabeln in diesem Zustand das Werk.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tittytwister Danke, ich habe etwas dazu gelernt! Dann macht es aber der Hersteller, bzw. der Servicepartner beim Einbau und es geht nicht um eine optionale (und aufpreispflichige) Zusatzleistung.

Meine Unkenntnis sei entschuldigt, habe bisher nur etliche Hinterbaulager (und Achsen) gewechselt, da wird nichts "kalibriert", die Lager sind passgenau gefertigt. Beim Gespräch mit einem Magura-Servicemann entsinne ich mich einer ähnlichen Aussage aber auch für Gabelbuchsen. Also auf welche(n) Hersteller bezieht sich Deine Aussage?
 
Also auf welche(n) Hersteller bezieht sich Deine Aussage?

Bezieht sich auf alle Gabeln bzw. Gleitlager/Buchsen dieser Bauart. Von welchem Hersteller ist dabei völlig egal. Manche Hersteller machen es besser, manche vielleicht gar nicht und manche nahezu perfekt. Bei Magura sind Buchsen der gleichen Bauart wie auch bei Fox oder Rockshox oder Bos oder Manitou verbaut.

Dann macht es aber der Hersteller, bzw. der Servicepartner beim Einbau und es geht nicht um eine optionale (und aufpreispflichige) Zusatzleistung.

Die Hersteller machen es eben oft nicht bzw. nur ungenügend/schlampig. Auch achten die meisten Hersteller nicht auf eine passende Tauchrohr-Standrohr-Paarung. Man kann seine Gabel dann zum Buchsenkalibrieren z.b. zu Flatout-Suspension oder Fahrrad-Fahrwerk schicken. Das muß man dann bezahlen.
Und man kann Buchsen auch selbst wechseln. Auch dann muß man kalibrieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
In meinem Fall hat das nachträgliche Kalibrieren sehr viel gebracht. Im konkreten Fall war es eine Totem die schon gute Laufleistung abgespult hat. Jedoch war mir im Service schon aufgefallen das die Gabel mit entfernten Dichtungen nicht so sauber läuft, gab 2 Punkte im gesamten Federwegsbereich wo sie leichte hängen blieb. Also hab ich mich ans kalibrieren gemacht und der Unterschied war sofort bemerkbar.
Nur schlechte oder unkalibrierte Gabeln sind für mich verschenktes Potenzial.
 
Müssen die Buchsen dann zwingend erneuert werden bei Kalibrierung oder? Wieviel kostet sowas eigentlich?
Kann das an Staubstreifer auch liegen wenn es minimal schwerer geht ab dem mittleren Bereich?
 
Ich hab es bei mir mit den eingebauten Buchsen gemacht, mit neuen ist es aber nicht verkehrt. Dann ist man wirklich auf der sicheren Seite das alles läuft und hat die Sicherheit das die Buchsen nicht schon leichtes Spiel haben.

Ich hab mir den Dorn selber gedreht und auch selber durchgeführt, was es kostet kann ich daher nicht sagen. Flatout bietet diesen Service z.B. an, Preis am besten anfragen.

Das es im mittleren Bereich an Staubabstreifen liegt glaube ich eher nicht, dass würde man über den gesamten Bereich merken.
 
Bei der Boxxer kosten Buchsen halt schon 60-70€ und ich habe für die 2011er Gabel nur 200€ gezahlt.

Was ich mal schauen muss ob ein einzelnes Standrohr auch etwas klemmt wenn die Brücke weg ist.
 
Habe eine vermutlich identische Situation bei meiner Sektor.....da ist auch eine seite die nicht richtig flutscht.

Aber ist denn da noch soviel "Spiel" das man die Buchsen etwas "versetzen" kann?
 
gibt es keine Kunststofflager...so wie z.B. von IGUS ? Dann wären doch einige Probleme vom Tisch...
 
Ich glaube die Buchsen werden beim kalibrieren regelrecht verformt oder?
Ist doch eigentlich nichts anderes als ein Metalldorn den man ein paar mal reinstampft.
 
Kalibrierdorn mit Anlaufschrägen mit drehender Bewegung auf und abwährts durch die Buchsen führen. Hab mich bei meiner Gabel für +0,03-0,04 Aufmaß zur Standrohreinheit entschieden. Wobei die Standrohreinheit auch eine leichte Streuung über die gesamte Länge hatte, um die +-0,003-0,005 waren das glaube ich.
 
Ich hab mir den Dorn selber gedreht
Wie schaffe ich das, ohne CNC?
Kalibrierdorn mit Anlaufschrägen mit drehender Bewegung auf und abwährts durch die Buchsen führen. Hab mich bei meiner Gabel für +0,03-0,04 Aufmaß zur Standrohreinheit entschieden. Wobei die Standrohreinheit auch eine leichte Streuung über die gesamte Länge hatte, um die +-0,003-0,005 waren das glaube ich.
Verstehe ich dich richtig und du hast lediglich die obere Buche kalibriert? Nach meinem Verständnis kommt man an die Untere ohne Ausbau der Oberen nicht ran?
 
Wie schaffe ich das, ohne CNC?
Verstehe ich dich richtig und du hast lediglich die obere Buche kalibriert? Nach meinem Verständnis kommt man an die untere ohne Ausbau der oberen nicht ran?

Auf einer genauen konventionellen Drehmaschine war das kein Problem.

Du kommst an beide Buchsen mit dem Kalibrierdorn dran, beide besitzen den selben Innendurchmesser.
 
Ich bin jetzt kein gelernter Dreher, aber ich halte es für äußerst schwierig einen Konus von ca. 34 - 35,xmm manuell sauber zu drehen (Kugeldrehen ist ein Witz dagegen und das schaffe ich schon nicht im Bereich einiger Zehntel). Vom anschließenden Schleifen und Polieren des Konus ganz zu schweigen.
Kannst du das beschreiben?
Hier habe ich einen bezahlbaren Dorn gefunden: http://www.spanntechnik.santool.de/product_info.php?name=Drehdorn DIN 523 - 35,0&products_id=16172&language=de

Da der Dorn Übermaß hat (haben muss), kann ich dir bez. der unteren Buchse leider auch nicht folgen. Wen er durch die obere Buchse durchfällt, funktioniert das ganze doch nicht sinnvoll. Oder habe ich einen Denkfehler?
 
Wie alt/ausgeleiert ist denn deine Drehbank?

Erst oben durchquetschen, dann unten und wieder zurück, fertig ist die Laube. Durchfallen soll der Dorn nicht.
 
Wie alt/ausgeleiert ist denn deine Drehbank?
:confused:Was hat das damit zu tun, wie ich einen sauberen Konus gedreht bekomme?
Mir geht es um die Zustellung beim Drehen/Schleifen/Polieren.

Erst oben durchquetschen, dann unten und wieder zurück, fertig ist die Laube. Durchfallen soll der Dorn nicht.
Jo. Dann hab ich die obere Buchse schon versaut, nicht? Welches Endmaß hat denn dein Dorn?
 
Ach so, dann hatte ich dich falsch verstanden.

Warum denn versaut? Um an die untere Buchse zu kommen, muss man eben an der oberen vorbei bzw. durch. Da beide das gleiche Endmaß haben sollen, ist doch alles in Ordnung. Erst oben ansetzen, wenn man da fertig ist das gleiche unten und wenn man da fertig ist Kommando zurück. Ich hab übrigens keinen solchen Dorn.
 
Dir geht es also um die Konizität und nicht die Maßtoleranz?
Rischtisch.
Wobei die Gleichmäßigkeit der Konizität und damit die Ebenheit der Oberfläche auch eine Maßtoleranz ist.
Ich hatte gehofft, hier gibt es einen Trick. Bin keine große Leuchte an der Drehbank. Ich traue mir das nicht zu. Das wird Stufen/Wellen geben und dazu keine polierte Oberfläche haben.
Mit dem Dorn nach DIN523 stelle ich es mir echt schwer vor an die untere Buchse zu kommen, selbst wenn ich sie schadlos an der oberen vorbei bekomme. Zum einen liegt der Dorn dann quasi innerhalb des Tauchrohrs, zum anderen ist die Gabel ja nicht beliebig lang.
 
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