Mit Ü50 noch ein XC/Marathon neben die ollen Starrgabler stellen?

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Ausgangssituation:

Gefahren werden hier seit langem zwei starre, cantigebremste MTBs mit Dreifachantrieb auf 26“ aus den frühen 90ern. Die Räder finde ich grundsätzlich klasse und werde sie weiterhin fahren.

Nun ist es so, dass ich nicht mehr der Jüngste bin (Mitte 50) und sich neben allgemeinen Abnutzungserscheinungen auch Handprobleme bemerkbar machen: Ich habe leider - und ich nehme mal an, ich bin da nicht der einzige hier – seit langem mit Dupuytren an beiden Händen zu tun. Heißt, ein deutliches mehr an shock absorption käme mir ab und an ganz gelegen ...
Was tun, wenn nicht den Schwerpunkt auf Straße verlagern? Erste Überlegung: Rückenmuskulatur und so weiter wieder etwas ausbauen (in Arbeit). Zweite Überlegung: Dickere Reifen aufziehen und besser auf angemessenen Druck achten (sehr erfolgreich in Arbeit) ... Dritte Überlegung: technisch quantenspringen und MTB mit Federgabel anschaffen?

[Frage 1] Und hier drängt sich mir schon eine erste grundsätzliche Frage auf: Bringt es das mit der Gabel wirklich? Rennlenker haben ja auch ergonomischen Vorteile, und im Prinzip lässt sich hier (s.u.) viel problemlos mit dem Crosser fahren … Nun bin ich mit meinen Flatbars aktuell eigentlich zufrieden, d.h. habe keine Probleme mit einschlafenden Händen oder Handgelenken, insofern ... vielleicht bin ich hier schon auf dem Holzweg? Hat da vielleicht wer von euch hier Erfahrungen? Wäre ein Rennlenker bzw. ein Cyclocross/Gravelradl evt. eher ein Gamechanger als ein federgegabeltes MTB?

Aber zurück zum Thema Hardtail:

Einsatzbereich Berlin-Brandenburg, d.h. schlichtweg flach, ordentlich sandig, gelegentlich wurzlig, keine wirklichen Berge. Mit den Oldtimern hat es sich zuletzt ergeben, dass ich zwei-, dreimal die Woche so um die 100-150 km mixed terrain abgerissen habe. Alles technisch wenig aufregend, S0/S1.

Fahrstil: Rennen kann ich mir nicht mehr vorstellen, aber wer weiß ... gern um die 100km und mehr (Straßenanteil von 20% dann nicht immer vermeidbar), und unbedingt eher sportlich als gemütlich … habe wohl (vielleicht geländebedingt) auch ein deutliches Faible für vielleicht etwas unökonomisches, cx-mäßiges Fahren.

Perspektive: In Coronazeiten bin ich gerade im letzten Jahr etwas arg Richtung stundenlange Touren gegangen…eigentlich müsste ich mal wieder öfter intensivere, kürzere Fahrten machen … möglich wäre das ohne großen Aufwand, die Müggelberge sind quasi direkt vor der Haustür, wo meine Starrgabler zwar ausreichen, aber doch vielleicht etwas knapp bemessen sind ...


Kriterien (absteigend):
a) Hardtail
b) Material: Stahl, Alu o.ä., aber möglichst bitte kein Carbon
c) Antrieb: Kettenblätter mindestens 36 möglich bei 1x + Möglichkeit, 2x-Kurbel aufzuziehen
d) XC/Marathon - nichts supersteifes und schon gar nichts abfahrtsorientiertes … das gibt das Gelände hier für mich überhaupt nicht her, zudem würde ich den Fokus immer auf uphill legen
e) Möglichst einfach, robust und schrauberfreundlich, d.h. BSA, keine integrierten Cockpits, keine proprietären Lösungen, gern außenliegende Kabel usw.
f) Gewicht steht nicht im Vordergrund, aber es wäre schon gut, wenn es möglich wäre, mit soliden Mittelklasseteilen so bei gut 11, 12kg zu landen … unter 14 muss sein
g) Budget ist nicht wirklich in Stein gemeißelt, aber knapp: Komplettrad vielleicht bis 2500, ggf. auch mehr. Bei Selbstaufbau wären Rahmen wie die unten erwähnten wohl an der Obergrenze und der Aufbau müsste sich dann zeitlich strecken

Was könnte es werden? Schwierig bei den aktuellen Trends (1x, 120mm usw.)

Möglichkeit 1:
Günstiges Alu-Hardtail kaufen und mal ausprobieren… und dann, wer weiß, ggf. Verkauf und Neu(Gebraucht?)kauf …
Aktuell einziger Kandidat (wobei ich kein einziges Alu-Rad finde, dass mehr als 34 zulässt):
Orbea Alma H20 (probegerollt im Radsupermarkt … gewöhnungsbedürftig, aber könnt ich mich wohl dran gewöhnen … gut: 100er Federweg; viel lala, schlecht v.a. Kettenblatt max 34)
Speci Chisel wäre noch ne Überlegung wert, s.o.
Machbar, vielleicht auch sinnvoll … wenn ich 10-20 Jahre jünger wäre, würd‘ ich das wahrscheinlich jetzt machen, aber so würde ich diesen Umweg gern vermeiden

Möglichkeit 2:
Rahmen für Selbstaufbau, der halbwegs Möglichkeiten zur Modifikation (Schaltung, ggf. später mal Starrgabel, vielleicht auch 27,5) bietet und den ich dann theoretisch bis zur Hobbyaufgabe fahren könnte
Kandidat 1: Ritchey Ultra (plus: Kabel außen, Kettenblätter 38 bzw. 36/26 möglich – eher minus: 120 Federweg, kommt mir insgesamt für meine Zwecke etwas überdimensioniert vor, IS-Lager, Preis – wobei die Alternativen nicht gerade entscheidend günstiger kommen)
Kandidat 2: Stanton Sherpa (plus: Kabel außen, ZS-Steuersatz, 38/26 möglich, theoretisch auch mit 100er Gabel fahrbar - nur finde ich dazu keine Erfahrungswerte – minus: einfach max. 34; kommt mir von der Geo und Bewerbung her noch stärker als das Ultra trail/abfahrtsorientiert vor; ich lese was von eher mäßigen Klettereigenschaften bei Gen.2.; undurchsichtige Eigentums- und Liefersituation, müsste also wohl ein Münchner Stanton sein, wobei ich mich schwertue, mir das braun schönzugucken, völliger Blindkauf)

Favorit wäre aktuell das Ritchey … ich hab mal die Sitzposition in in L und XL simuliert bekommen, Proberollen in Nummer zu klein hat Kollisionen meiner Füße mit Kettenstreben ausgeschlossen … Es ist einfach beschaffbar ist, sieht meinen bisherigen Rädern ähnlich, das Marketing ist offensichtlich etwas auf Typen wie mich bzw. meinen Einsatzbereich zugeschnitten ist, 36er Kettenblätter gehen bei 1x und 2x. 27,5/29 vielleicht auch ganz gut. Für mich erkennbares Hauptmanko s.o.

Hättet ihr evt. noch Alternativen auf Hinterhand (außer Custom a la Singlebe, das ist mir nach meinem Kenntnisstand dann doch zu teuer und da fehlen mir auch die Erfahrungswerte)? Sobre Dad? Eher nicht, aktuell in Version 12 nur noch 1x34max und 120mmm, oder sehe ich das falsch? Veloheld ebenso… Was gäbe es denn noch?
Oder anders, würdet ihr sagen, XC/Trail-Rad mit 120er Gabel wie das Ultra bei dem oben skizzierten Einsatzbereich, das bringt‘s grundsätzlich eher gar nicht?

Möglichkeit 3 wäre Gebrauchtkauf? Klar, was älteres ohne Boost und so, dass wäre sicher gut, aber es ist nicht so, dass ich die Option nicht schon verfolgen würde. Wenn wer was anzubieten hätte, kann mir gerne eine PM schicken!

Bitte beachtet: Probefahren wäre schön, aber das seh ich nicht wirklich. Das Angebot hier ist (verständlicherweise) mehr als überschaubar, für die wenigen Probebikes bin ich i.d.R. viel zu groß ...
 
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Hier schrob ich etwas:
https://www.mtb-news.de/forum/t/bac...nelles-hardtail-gesucht.978004/#post-18930491
Ich habe es Ende Juli / Mitte August vier Wochen lang in Brandenburg gefahren mit der serienmäßigen Gabel und es war genau das Rad, welches ich dort gebraucht habe. Eine anständige Gabel habe ich schon hier liegen, die wird demnächst montiert.

Das Twostroke kommt mit einem 30er Kettenblatt, ich habe, während ich in Potsdam war, ein 34er bestellt und montiert und jetzt habe ich ein 38er bestellt. Das sollte auch noch passen, denn der Hinterbau geht erst weit hinter dem Kettenblatt auseinander. - Gute Konstruktion.
Wie das 38er paßt, kann ich natürlich noch nicht genau sagen, es ist in China noch nicht weit gekommen, soll aber in etwa 10 Tagen bei mir eintreffen.
 
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Aus dem Blickwinkel Mitte 60 kann ich sagen, es ist kein Fehler sich vom Langstreckengebolze zu verabschieden und mehr auf kurz und intensiv zu gehen.
Wobei ich Ende 50 noch Rennen gefahren bin, aber eh nie Marathon, und danach ging es mit der Fitness in jeder Hinsicht steil bergab.
Ein modernes Rad das gut passt, mit modernen Winkeln und einer guten leichten Gabel, auch ein Downcountry Fully, hat auch im Flachland seine Berechtigung und sollte als Spaßgerät das altersgerechte Radeln nochmal deutlich beleben.
Gerade wenn du recht groß bist - ich bin Jahrzehnte diese ultra kurzen 90er MTB gefahren, gar nicht gut für den Rücken.

In Berlin gibt es ja noch Grunewald und Müggels, im Vergleich zu hier sind das doch Berge!
 
[Frage 1] Und hier drängt sich mir schon eine erste grundsätzliche Frage auf: Bringt es das mit der Gabel wirklich? Rennlenker haben ja auch ergonomischen Vorteile, und im Prinzip lässt sich hier (s.u.) viel problemlos mit dem Crosser fahren … Nun bin ich mit meinen Flatbars aktuell eigentlich zufrieden, d.h. habe keine Probleme mit einschlafenden Händen oder Handgelenken, insofern ... vielleicht bin ich hier schon auf dem Holzweg? Hat da vielleicht wer von euch hier Erfahrungen? Wäre ein Rennlenker bzw. ein Cyclocross/Gravelradl evt. eher ein Gamechanger als ein federgegabeltes MTB?

Nee, die Leute, die seit Jahrzehnten mit einer Federgabel rumfahren, sind alle einem üblen Marketinggag aufgesessen. Mehr Komfort hast du damit auf jeden Fall, selbst in Brandenburg. Ein Cyclocross/Gravelrad wird sicherlich im Vergleich zum Starrrad kein Gamechanger in Brandenburg, höchstens wenn du Spaß hast, noch etwas mehr durch den Sand zu schwimmen und deine Fahrtechnik zu verfeinern.
 
Vielen Dank für eure Hinweise

BMC verliere ich immer wieder aus dem Blick, werde ich genauer anschauen ... Das Sardinha ist ein schönes Rad, da muss ich definitiv noch einmal überlegen; ich hatte es irgendwann aussortiert, weil es, wenn ich mich richtig erinnere, für 1x-Antriebe gemacht war ... Zweifach als Möglichkeit wäre mir nicht unlieb, um vielleicht oben etwas mehr Spiel zu haben und die Kosten für Verschleißteile niedriger zu halten (zumindest hatte ich den Eindruck, das könnte der Fall sein)

@on any sunday: Du missverstehst mich insofern ein bisschen, glaube ich, als es mir nicht in erster Linie um Komfort geht. Diese Dupuytren-Sache, das geht in meinem etwas sehr langatmigen Aufschlag sicherlich etwas unter, ist eine in unseren Gegenden verbreitete, letztlich unheilbare Erkrankung des Bindegewebes der Handinnenfläche (Sehnen ziehen sich zusammen, Knoten bilden sich, die Finger verlieren an Bewegungsspielraum usw.), die man mehr oder minder verzögern bzw. durch eine recht unangenehme, wie ich finde, Operation vorübergehend auf den Anfangspunkt zurücksetzen kann. Meine Frage bzgl. des Sinns von Flatbar vs. Rennlenker ging insofern eher in die Richtung, ob die anderen Griffpositionen mitsamt den anderen Belastungspunktem am Rennlenker für mich nicht einen viel größeren Unterschied machen könnten als eine Federgabel in Kombi mit wie auch immer geformtem MTB-Bügel. Auch vor dem Hintergrund, dass ich durch Kombination von Rückengymnastik, breitere Reifen und weniger laxem Umgang mit Luftdruck in kurzer Zeit schon deutliche, wenn auch dauerhaft wahrscheinlich nicht ausreichende Verbesserungen erzielt habe. Leider kann ich hier nur wenig zu finden, in britischen Radforen finden sich ein paar Diskussionen ...

@cxfahrer: Vielen Dank für die Ermunterung. Wirklich ... wenn ich mich richtig erinnere, bist du von dem Ritchey in dem Jubiläumsthread nicht so angetan gewesen. Hättest du vielleicht ein konkretes Beispiel für ein modernes Rad mit modernen Winkeln - egal, was ich oben an Anforderungen geschrieben hatte, da kann ich ja nach ähnlichem via bike stats oder so suchen?
 
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Ich habe keine Handprobleme (Überbeine, ok) - ich fahre seit 1988 mit Flatbar aber auch Rennlenker am Rennrad, sehe da außer für Ergonomie keinen Unterschied im Komfort. Starrbike hatte ich bis 1996, aber würde ich nie wieder fahren.
Ob Fully oder Hardtail ist eine Frage der Effizienz, ein Hardtail hat einfach weniger Traktion.

Alle aktuellen Bikes - Twostroke wurde schon genannt - sind entsprechend ihrem Einsatzzweck modern, da hat sich die letzten Jahre so viel getan, mittlerweile haben selbst Cube und vor allem Canyon eine zeitgemäße Geo. Klar, je mehr bergab, desto länger und flacher, aber das kommt ja drauf an.

Ich hatte mich gedanklich kurz wieder mit einem DC Fully beschäftigt, das Santa Cruz Tallboy gibt es ja grad als Angebot bei Komking, und ein Mitradler hat ein Transition Spur und schwärmt... leicht, schnell, komfortabel und steckt dabei auch Bikeparktrails und kleine Sprünge noch weg...(Pod Smrkem und Rychleby war er damit).
Alles natürlich genau das Gegenteil von dem was du suchst - nur 1fach, Carbon, usw..

Vielleicht solltest du dir ein breit bereiftes Gravel mit Federgabel suchen? Ich folge auf Strava Berlinern, die so was nutzen.

Von zweifach habe ich mich auch am Winterrad verabschiedet, 34*11-36 reicht mir dafür und die Kosten für Kette/Blatt/Ritzel sind so gering. 36*10-52 sollte doch alles abdecken.
 
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und ein Mitradler hat ein Transition Spur und schwärmt... leicht, schnell, komfortabel und steckt dabei auch Bikeparktrails und kleine Sprünge noch weg..
😍😍😍
Fahre ich jetzt seit 1 1/2 Jahren und es ist der Wahnsinn. Fahre damit auch Marathon und XC.
Meine Grau hat vor 2 Wochen jetzt auch eins bekommen.
Zum Einstieg waren wir heute auf den einfacheren Trails in Serfau-Fiss unterwegs.
Aussage:
Was ist das bitte sehr für ein geiles Bike😁
Grinst immer noch.

Für den TE habe ich leider keinen so richtigen Vorschlag. Nur, dass es egal ist ob 100mm oder 120mm Gabel.
Aktie fahre ich ein DV9. Geiles Gerät. Nur leider Carbon und bis 34 Zähne. Reicht mir hier in den Alpen aber auch.
Würde da trotzdem mal einen Blick drauf werfen. Einfach ein geiler Allrounder.

Das Specialized Chisel ist Alu mit BSA und leichtem Rahmen. Da bekommt man auch gerade gute Angebote und kann es dann etwas umbauen und leichter machen. Viele schaffen es auf unter 10kg
 
Vielen Dank für eure Mühe ...

Ich war jetzt noch mal ein paar Tage mit meinem Lieblingsrad schwerpunktmässig in und um die 'Müggelberge' unterwegs. Alles super, auch und gerade mit den Starrgablern, aber es wurden dann auch immer um die drei Stunden und perspektivisch werde ich was machen müssen.

@cxfahrer Die Überlegung mit dem gefederten Gravelrad hatte ich auch schon bzw. genauer, kurzzeitig über ein MTB mit Rennlenker nachgedacht, nachdem ich die ziemlich interessanten Überlegungen von Torsten Frank zu einem modifizierten Exceed gelesen hatte; du kennst das sicher schon. Tatsächlich hatte ich das Exceed selbst auch mal ernsthaft im Auge. Andererseits rechne ich mit einem Kauf eines Crosser/Gravelrades in den nächsten 1-2 Jahren; spätestens wenn eins meiner Räder aufgeben wird. Das ist insofern eine zweite Baustelle, die ich gerade zurückgestellt hatte ...

Ich habe im Prinzip keine Eile, da ich ja, wie ich finde, echt schöne Räder zum fahren habe, aber ich werde die von euch ins Spiel gebrachten Räder noch mal überdenken. Das Chisel ist tatsächlich ein interessantes Rad, stand beim Dealer um die Ecke lange im Schaufenster. Aber es ist halt leider auch einfach bis 34, wenn ich richtig sehe ... Fully wäre mir momentan zu viel, das wird sich aber in absehbarer Zeit vielleicht ändern; ich bin mir auch nicht sicher, ob das meinem Fahrstil gerade entgegen käme ... ich fahre gern unökonomisch, mit viel rein und raus aus dem Sattel und so ...

Aber abwarten, vielleicht wird es mangels Alternativen doch ein Ultra - vielleicht lässt sich ja was hübsches in senfgelb aufbauen - und vielleicht rufe ich dann in einem Aufbauthread um Hilfe ...

Da ich oben schrieb, man/frau könne mir gern was gebrauchtes per PM anbieten, hier noch kurz Angaben zur Software: 190/92 mit leicht zu langen Armen bei 74kg.

Und nochmal vielen Dank für die Hinweise per PM!
 
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