Es ist immer wieder erstaunlich, wie hier der Schnabel aufgerissen und über ein Produkt hergezogen wird, was die meisten (wenn nicht sogar alle) gerade mal auf ein paar Fotos gesehen haben dürften. Ich muß gestehen, dass ich vom ersten Eindruck auch nicht gerade überwältigt war. Zwingt mich jetzt jemand hier meinen Eindruck zu schildern und rumzuhaten? NEIN!
Da ich zufälligerweise heute ganz spontan Zeit und Lust hatte, hab ich mir das von vielen als "hässliches irgendwas" bezeichnete "Ding" mal genauer und in live betrachtet. Ja, es polarisiert. Und nach 10 Minuten sieht es gar nicht mehr so schlimm aus. Irgendwie ist das Gesamtkonzept sehr stimmig. Es stehen alle drei Versionen im Showroom und es sind wahrscheinlich noch Vorserienmodelle. Die Lagerabdeckungen sitzen noch nicht so sauber und die Lackierung bei der Aluvariante ist an einigen Stellen noch nicht so perfekt. Die Vollcarbonvariante sticht natürlich heraus. Und dieser habe ich meine volle Aufmerksamkeit gewidment, weil es für mich tatsächlich in die engere Wahl rückt. Beeindruckt haben mich die vielen Detaillösungen. Angefangen vom Kabelschacht, die hintere Steckachse sowie die Sattelklemmung. Letztere sollte im Dauertest allerdings erst noch beweisen, dass ihr Dreck und Schlamm nichts anhaben kann. Wobei ich da zuversichtlich bin, denn im RR Einsatz hat die sich bisher anscheinend bewährt. Also ich werde dem Bike eine Chance geben.
Zum viel kritisierten Service von Canyon folgendes. Seit 2 Jahren habe ich ein Grand Canyon in meinem Fuhrpark. Die Sachen, die bisher an dem Bike zu beanstanden waren, wurden ALLE zu meiner zufriedenheit erledigt. Und das mehr als großzügig. Da wurde sogar ohne Berechnung eine neue Kette montiert obwohl es die alte nicht im Ansatz hinüber war. Das Hinterrad wurde auf Garantie getauscht, weil die Speichen geklimpert haben. Das Altteil habe ich für schlechte Zeiten mitbekommen. Als die RS-1 einen Totalausfall hatte, dann kann ich Canyon dafür nicht verantwortlich machen, wenn der Hersteller es nicht auf die Reihe bekommt, das Teil in einer angemessenen Zeit zu reparieren. Trotzdem hat man mir eine Austauschgabel übergangsweise einbauen wollen, was ich aber ablehnte, da dies nicht mein einziges Bike ist. Soviel zu meinen Erfahrungen mit Canyon.
Ich vermute, dass es immer auch ein Stück weit darauf ankommt, WIE man mit den Menschen (der Begriff ist bewusst so gewählt) am anderen Ende der Leitung spricht. Bei einigen Kommentaren im Verlauf dieses Thread darf man sich nicht wundern, wenn das der Umgangston ist, wie in deren Kinderstube gesprochen wurde, dass die in ihrem Leben nix auf die Kette bekommen.