Das ist halt das blöde an solchen unbewiesenen Behauptungen, sie sind oft eingängig und auf den ersten Blick gut nachvollziehbar, aber an der konkreten Beweisführung hapert es dann - ebenso wie an der Widerlegung.
An der Widerlegung muss es nun wirklich nicht liegen
Das Mountainbiken gehört zu den umweltfreundlichsten Sportarten. Der in der öffentlichen Diskussion vielfach erweckte Eindruck, die Mountainbikefahrer seien Naturzerstörer, entbehrt jeglicher sachlicher Grundlage. (Hans-Joachim Schemel, Wilfried Erbguth, Handbuch Sport und Umwelt, 3. überarbeitete Auflage, Aachen 2000, Seite 342, 343)
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen zu den "unbewiesenen Behauptungen" gibt es hier
http://dimb.de/images/stories/pdf/a...dG_Anlage_1_zur_Offiziellen_Stellungnahme.pdf
und noch viel mehr aus aller Welt kann man hier
http://dimb.de/aktivitaeten/online-bibliothek
finden. Das kann und sollte man ruhig mal lesen und kann es dann in der öffentlichen Auseinandersetzung ganz konkret zitieren bzw. darauf verweisen. Wir müssen uns nicht für Dumm verkaufen lassen, sondern können die anderen ruhig auch mal selbstbewusst erklären, was denn die Tatsachen sind
Wie das geht? Hier ein Beispiel aus einem Posting auf der Facebook-Seite Open Trails! Kein Bikeverbot in Hessen:
"Generell ist wegen der im Vergleich zu Füßgängern höheren Geschwindigkeit des Mountainbikens und den egozentrischen Ansprüchen moderner Trendsportarten auf die letzten naturnahen Räume mit einer stärkeren Frequentierung der Landschaft und einer höheren Belastung abgelegener, bisher eher unberührter Gebiete zu rechnen. Schon jetzt werden die Aussagen der vorliegenden stör- und wildökologischen Studien zur großräumigen Zerschneidung und Beunruhigung von Wald- und Wildlebensräumen schlichtweg nicht anerkannt. Unter
www.natursportinfo.de de listet das Bundesamt für Naturschutz allein über zwanzig Studien auf, die konkrete Auswirkungen auf Tierarten, Vegetation und Räume im Wald belegen." schreibt der BUND in dem gestern von mir kommentierten Papier.
Lieber BUND, wir haben sogar über 50 online im Volltext verfügbare Publikationen auf der Homepage der DIMB öffentlich zugänglich gemacht und gelesen, aber es geht nicht darum, wer die Existenz von Studien behauptet. Es geht darum, was in den Studien steht und welchen Wert sie haben. Wir haben uns mal die Mühe gemacht, einmal unter dem Stichwort "Mountainbike" nach den von Ihnen angeführten Studien auf
www.natursportinfo. de zu suchen und uns diese anzuschauen:
"Diese Zusammentragung enthält nur Literaturangaben oder Informationen Dritter, jedoch keine empirischen Daten. Spezielle störungsökologische Aspekte werden auf einem generalisierenden Niveau abgearbeitet, was für die Zielsetzung der Broschüre jedoch angemessen ist. Teilweise werden interessengebundene Informationen von Waldbesitzern oder Jägern übernommen." schreibt z. B. das BfN zu Seewald, Mountainbiking - Natur und Umwelt, was der "Studie" wohl nicht gerade einen überragenden Nutzwert zubilligt. Stützt sich der BUND auf solche "Studien"? Etwas mehr Qualität hätten wir da schon ganz gerne.
"Gegenüber Mountainbikefahrern reagieren Gämsen ähnlich wie gegenüber Wanderern." (Ingold u. a., Tourismus/Freizeitsport und Wildtiere) und "Unter Berücksichtigung sämtlicher Parameter kommen die Autoren jedoch zu dem Schluss, dass die Reaktion der Gemsböcke in den Wanderer-, Jogger- und Mountainbike-Experimenten nicht grundsätzlich verschieden war."(Gander/Ingold, Verhalten von Gemsböcken (Rupicapra rup. rupicabra) gegenüber Wanderern, Joggern und Mountainbikefahrern) mag vieles belegen, aber sicher nicht die Notwendigkeit einer Diskriminierung von Mountainbikern, ganz abgesehen davon, dass Gemsen in Hessens Wäldern nicht ihren natürlichen Lebensraum haben. Das kann uns auch nicht gerade überzeugen.
"Natursport kann zu einer bewussteren Umweltwahrnehmung verhelfen. Dadurch entsteht auch ein bewussterer Umgang mit der Natur." (Gissler, Umweltwahrnehmung und Handlungsweisen von NatursportlerInnen) und "Somit stellen Mountainbiker aufgrund ihrer positiven Einstellung zur Natur und zum Naturschutz sogar eine aussichtsreiche Zielgruppe für Naturschutzmaßnahmen dar, welche jedoch zielgerichtet und angemessen kommuniziert werden sollten." (Schwarzkopf, Mountainbiker und Natur(schutz)) spricht auch Bände! Wir lieben und respektieren die Natur - warum will uns der BUND aus ihr vertreiben?
Lieber BUND, da bleiben wir doch lieber bei unserer sachorientierten Arbeit und verweisen einfach mal auf folgende Aussagen:
Das Mountainbiken gehört zu den umweltfreundlichsten Sportarten. Der in der öffentlichen Diskussion vielfach erweckte Eindruck, die Mountainbikefahrer seien Naturzerstörer, entbehrt jeglicher sachlicher Grundlage. Die relativ geringfügigen ökologischen Beeinträchtigungen, die aufgrund von Untersuchungen nachgewiesen werden konnten, lassen sich durch rücksichtsvolles Verhalten und durch die Beachtung des Wegegebots vermeiden. Die ökologisch unter Umständen gravierendsten Konflikte mit dem Naturschutz - die Beunruhigung schützenswerter Tierarten - sind in erster Linie durch planerische Maßnahmen (im Verantwortungsbereich von Kommunen, Forst- und Naturschutzbehörden) zu lösen: durch die Verlagerung bzw. Sperrung von Wegen, die durch entsprechend sensible Gebiete führen.
. Der positive Beitrag des Radfahrens (auch des Mountainbikens) zur Erhaltung einer hohen Umweltqualität überwiegt bei weitem die möglichen Umweltkonflikte. (Hans-Joachim Schemel, Wilfried Erbguth, Handbuch Sport und Umwelt, 3. überarbeitete Auflage, Aachen 2000, Seite 342, 343)
It has been evidenced that the impacts of mountain biking and tramping, however, are not dissimilar, and as trampers currently possess almost unlimited access to national parks, this is clearly a case of unjustifiable discrimination (Richard Cassels-Brown, Mountain bike classification under the National Parks Act (1980): An environmental and social impact analysis, N.Z. 2002).
Lieber BUND, das und vieles mehr können Sie auf
http://dimb.de/aktivitaeten/online-bibliothek alles nachlesen, denn wir betreiben Informationspolitik für Mountainbiker und für die Natur und ihren Schutz. Und was schreibt das Bundesamt für Naturschutz dazu: "Auf Grund der Geländegängigkeit der Mountainbikes können Lebensräume mit empfindlicher Flora und Fauna beeinträchtigt werden. Um diese Auswirkungen zu minimieren, haben sich in Deutschland z.B. die Deutsche Initiative Mountainbiking e.V. (DIMB) und in der Schweiz die Arbeitsgruppe Politik und Umwelt von Swiss Cycling gebildet: Diese setzen sich nicht nur für die Anliegen des Bikesports ein, sondern auch für die Aufklärungsarbeit hinsichtlich der ökologischen Auswirkungen ihres Sports ein."