Dir ist bewusst, dass wir hier über Sport sprechen und nicht über Gerichtsverfahren, oder? Im Sport gelten doch einige Dinge anders als in der Rechtsprechung eines freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates. Wenn der Weitspringer beim Absprung übertritt, dann gibt es kein Beweissicherungsverfahren, Unschuldsvermutung, Zeugenvernehmung, Gutachten, höchstrichterliche Urteile. Da hebt einer die rote statt der weißen Flagge und sagt "nochmal!". Bei der Formel 1 werden nach dem Rennen die Autos gewogen und unterschreitet einer das Mindestgewicht, wird er disqualifiziert. Egal, ob der Fahrer gesagt hat "reiß' das Teil ab, das wiegt zu viel!" oder ob sich der Renningenieur bei der Restspritmenge verrechnet hat. In vielen Sportarten gibt es verbotene Substanzen, die auf Doping-Listen stehen. Die darf man entweder gar nicht oder nur bis zu einer bestimmten Menge nehmen. Wird ein Wert festgestellt, der gegen die Regeln verstößt, ist es dann auch erstmal egal, wie das zustande gekommen ist, denn der zu hohe Wert stellt den Regelverstoß dar. So, wie beim Blitzerfoto es einfach mal total egal ist, ob man einfach mal rasen wollte, einen Krampf im Fuß hatte, der Hund in den Fußraum und auf's Pedal gesprungen ist, man das Schild mit dem Tempolimit nicht gesehen hat, der Tempomat nicht richtig funktionierte oder was auch immer.
Und nun blätter du mal zurück und lies mal ein wenig, dann findest du auch meinen Vorschlag, eine Art Punktesystem einzuführen, was so ziemlich das Gegenteil von "alle gleich bestrafen" ist. Ich finde einfach nur, dass es so wie bisher einfach nicht weitergehen kann und darüber sollte man sich unterhalten. Für einen faireren Sport, zum Schutz der Athleten (auch vor sich selbst und ihren Ambitionen), für die Zuschauer/Fans (damit die sich nicht mehr so veralbert vorkommen bei diesen hanebüchenen Erklärungen). Du scheinst mit der aktuellen Regelung sehr glücklich zu sein. Warum auch immer. Insofern hast du vollkommen Recht: es macht keinen Sinn, dass ein Doping-Gegner und ein Doping-Apologet darüber diskutieren, denn zielführend wird dies nie sein.