Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

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Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

Fahrräder aus Carbon sind nicht mehr wegzudenken - allerdings stellen sie aus Sicht der Nachhaltigkeit ein Problem dar. Mittlerweile gibt es immerhin Carbonteile, in deren Beschreibung irgendetwas mit Recycling steht. Grund genug, sich das Thema etwas genauer anzuschauen.

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Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

Wer von euch denkt beim Kauf von Carbonprodukten über die Verwertung des Werkstoffs am Ende des Fahrspaßes nach?
 
Bei solchen Themen bekomme ich immer leichten Brechreiz. Sind es nicht die Hersteller selbst und die Medien (auch MTB-News) die immer und immer wieder neue Bikes als den heiligen Gral anpreisen? Noch leichter noch schneller, noch haltbarer (bis der 1000gr Rahmen bricht) und was weiß ich welche Marketing-Phrasen immer geschrien werden, damit der Kunde in unserer Konsumgesellschaft sofort ein neues Bike oder sogar das dritte oder sechste Bike zulegt, weil es genau für den einen Einsatzzweck gebaut wurde?

Mit Carbon habe ich 15 Jahre gearbeitet und habe ganze Autos aus Carbon gebaut. Da reicht der 300.000 Euro Lamborghini Aventador nicht mehr als Standardfahrzeug, nein da wird noch mal ein Carbon Bodykit rangespaxt für 200.000 Euro ach und Leistung 640PS zu wenig also Motorumbau für 80.000 Euro - natürlich mit extra angefertigter Carbonmotorverkleidung - was kostet die Welt und wann können Sie liefern so das Motto der Kundschaft, die ich viele Jahre bedient habe. Den Job habe ich aber endlich beendet.

Alle schreien nach Nachhaltigkeit und die Umwelt, das Klima alles wird schlecht. Man kann das Wetter keine Woche exakt voraussagen aber wissen was in 10 Jahren mit unserem Klima passieren wird aber das ist ein anderes Thema.

Ich weiß meine Umweltbilanz ist komplett im Eimer und auch wenn ich ab heute nichts mehr kaufe und nackt rumlaufe, auf einen grünen Zweig komme ich im Leben nicht mehr. Ja auch ich habe 6 Bikes im Keller stehen aus Carbon und habe auch an meinen Autos Carbonteile dran. Mir ist bewusst das es für die Umwelt schlecht ist aber ich stehe dazu, denn der Hersteller kommt mit der Bürde auch klar und kauf mir das, was der Markt hergibt. Ist das gut? Absolut nicht. So gesehen ist mir die Umwelt eigentlich egal könnte man meine wenn man das liest und wenn ich darüber nachdenke ja was meinen Konsum angeht ist mir die Umwelt dann irgendwie egal, weil ich auf das Marketingeschwätz reingefallen bin.

Nur kann man dann auch sagen allen Bike Herstellern ist die Umwelt und das Klima egal. Da hilft auch eine Nachhaltigkeitsdebatte, wenn auch nur ein Carbonrahmen im Programm des Herstellers ist.

Ich drehe Videos über Bike Builds und ich hatte mal eins vor der Kamera von Huhn Cycles aus dem Fichtelgebirge (meine Heimat) hier wurde auf Nachhaltigkeit viel Wert gelegt und das alles aus der EU kommt. Ergebnis ein Ultraleichtes Titan Fully aber für 15.000 Euro. Da hört dann der Spaß für mich leider auf, denn solche Bikes so geil sie auch sind, möchte ich mir nicht wirklich leisten.


Am besten sind die Leute die schreien wie wichtig Nachhaltigkeit, regional, Bio usw. ist, aber dann im gleichen Atemzug mit einem Carbonbike aus Fernost um die Ecke kommen. Heuchelei sieht man ja an vielen Ecken.

Carbon ist ein furchtbarer Werkstoff, der durch seine Eigenschaften leider geil ist. Recycling steht m.M.n. in keinem Verhältnis, wenn man sich den Energieaufwand ansieht, der notwendig ist um NUR Downcycling zu betreiben. In meinen Augen sinnlos.
Tja, Henne oder Ei?

Wenn die Kunden das Zeug nicht kaufen würden, wäre es mit der Produktion evtl. schnell vorbei.
Aber besser die Schuld auf die böse Industrie schieben, der wir so macht- und willenlos gegenüber stehen.
 
Tja, Henne oder Ei?

Wenn die Kunden das Zeug nicht kaufen würden, wäre es mit der Produktion evtl. schnell vorbei.
Aber besser die Schuld auf die böse Industrie schieben, der wir so macht- und willenlos gegenüber stehen.
Besser die Schuld auf den Dummen Kunden abwälzen der eh von Marketing geblendet ist und geblendet werden soll und natürlich möchte. Würde man es nicht bewerben gäbe es auch weniger Kaufanreize. Das Spiel kann man ewig so weiter spielen
 
Alu ist aus dieser Perspektive leider keine wirkliche Alternative, bei dem man ein gutes Gewissen haben kann. Wenn man sich die chemische Sauerei sowie den Energieeinsatz bereits bei der Herstellung ansieht. Und danach auch nur Downcycling. Leider.
aber man kann es wenigstens wiedervberwenden was bei Carbon eher schwierig ist
 
Das sind einzelne Firmen, wo es eben funktioniert. Man könnte jetzt Trigema mit Wolfgang Grupp anführen: schaut her; Produktion in Deutschland funktioniert! Warum in Indien, Bangladesh, Pakistan,... eine Klamottenproduktion?
Trigema kostet aber nicht ab 5,90€.
Nicht jeder kann sich dort Kleidung kaufen

Warum? Kleidung war in den 70ern kaufkraftbereinigt nicht wirklich wesentlich günstiger als Trigema heute und T-Shirts wegwerfen, weil sie Löcher haben war auch nicht üblich, man hat gestopft...

und nicht jeder Normalverdiener ein schönes Fahrrad bei einem zertifizierten Umweltschutz- Nachhaltigkeits- alles-recycle- fairpay- Hersteller.
Fahrräder die was getaugt haben, haben in der ersten Hälfte der 80ern >500 DM gekostet, bei erheblich niedrigeren Löhnen ...
Dann kann man eben nur als Gutverdiener Radsport in der Freizeit betreiben.
Klar, alles ist schlechter als damals - nein ist es nicht, ihr wollt/könnt euch nicht an den Lebensstandard der 70er und 80er erinnern und wieviel geflickt und weiter benutzt wurde. Ginge heute auch...
 
Das hat anfangs funktioniert. Warum wohl fährt der Käfer und mancher Oldtimer heute noch? Das war Qualität für Jahrzehnte. Könnte man heute genauso herstellen, vielleicht sogar noch besser.
Stop. Welches Auto hat den 150.000km mehr oder weniger ohne Reparaturen damals überlebt? Käfer? Ehr nein, ich kannte Käfer Fahrer, die haben permanent am Auto rumgebastelt, damit es noch gefahren ist. Ich erinnere mich an so Reparaturen wie alle 2 Jahre ein neuer Auspuff, Bleche eingeschweißten, damit man über den TÜV kam, relativ viele Pannen, jedes Jahr mindestens eine Inspektion, Öllachen unter den Autos, etc. Du willst dich nicht erinnern wie schlecht vieles damals war...
Heute ist ein Auto mit >150.000 km noch in Ordnung und kein fahrender Schrotthaufen...
 
Die Arbeitsplätze verlagern sich woanders hin. Wenn man natürlich vom Zusammenbruch der DDR mit der sprunghaft ansteigenden Massenarbeitslosigkeit ausgeht, ist das richtig. Aber auch dort haben Leute wieder Arbeit gefunden. Schlechter Nebeneffekt bei Vielen; sie mussten sich erstmal eine neue Unterkunft suchen.
Durch Internet, Technologie usw. sind auch wieder neue Arbeitsplätze entstanden.
In Kohle und Stahl hatten auch sehr Viele gearbeitet. Gibt es fast nicht mehr in D.
Ach, dann ist diese Statistik wohl falsch: https://de.statista.com/statistik/d...uktion-von-rohstahl-in-deutschland-seit-1980/
BTW 1960 wurde mitten im Boom weniger Stahl produziert als 2020 in der Coronapandemie, das heute weniger Leute in der Rohstahlerzeugung arbeiten als 1960 ist aber so...
Daß Produktion in Ausland verlegt wurde hat aber nicht direkt mit mehr Maschinen und Automatisierung zu tun.
Zumindest bei der Rohstahlerzeugung scheint das aber nicht zu stimmen...
 
Stop. Welches Auto hat den 150.000km mehr oder weniger ohne Reparaturen damals überlebt? Käfer? Ehr nein, ich kannte Käfer Fahrer, die haben permanent am Auto rumgebastelt, damit es noch gefahren ist. Ich erinnere mich an so Reparaturen wie alle 2 Jahre ein neuer Auspuff, Bleche eingeschweißten, damit man über den TÜV kam, relativ viele Pannen, jedes Jahr mindestens eine Inspektion, Öllachen unter den Autos, etc. Du willst dich nicht erinnern wie schlecht vieles damals war...
Heute ist ein Auto mit >150.000 km noch in Ordnung und kein fahrender Schrotthaufen...
Ich fahre aktuell einen Passat aus 2012, für die Interessierten, der mit dem 1.4 TSi, Kompressor+Turbo. Das ist der Motor der angeblich haufenweise nach 50Kkm kaputt ging...meiner hat aktuell 303.000km auf der Uhr und fährt noch super...im Pool haben wir noch das gleiche Modell mit 285.000km...auch keine Probleme...Autos halten heute ewig, wenn sie einigermaßen gepflegt werden.
 
Ich fahre aktuell einen Passat aus 2012, für die Interessierten, der mit dem 1.4 TSi, Kompressor+Turbo. Das ist der Motor der angeblich haufenweise nach 50Kkm kaputt ging...meiner hat aktuell 303.000km auf der Uhr und fährt noch super...im Pool haben wir noch das gleiche Modell mit 285.000km...auch keine Probleme...Autos halten heute ewig, wenn sie einigermaßen gepflegt werden.
Dann schau dir mal die Ausfallquote eines VW Bullis 6 / 6.1 an mit dem 204PS BiTDI. Da kann man froh sein überhaupt 100.000km mit dem Motor zu schaffen bevor sich der Kühler der Abgasrückführung von selbst auflöst und in den Brennraum gelangt. Kenne bekannte die bereits den dritten Motor haben und die Kiste war immer beim Service. In der entsprechenden Facebook-Gruppe liest man wöchentlich von solchen Problemen.

Ich selbst wollte auch einen Bus bin dann zur Mercedes V-Klasse die ist auch nicht ohne Sorgen/Probleme die Hinterachsbremse ist hier eine Katastrophe. Dem Hersteller ist es seit Jahren bekannt doch man unternimmt nichts und der Kunde darf zahlen.

Ich bin seit 20 Jahren im Kfz-Gewerbe tätig und könnte ein Buch schreiben was ich schon gesehen/erlebt habe und man teilweise fassungslos den Kopf schüttelt, für was Leute Geld bezahlen. Da wird auf Nachhaltigkeit, Haltbarkeit gepfiffen vom Hersteller. Hauptsache die Kasse klingelt.
 
Stop. Welches Auto hat den 150.000km mehr oder weniger ohne Reparaturen damals überlebt? Käfer? Ehr nein, ich kannte Käfer Fahrer, die haben permanent am Auto rumgebastelt, damit es noch gefahren ist. Ich erinnere mich an so Reparaturen wie alle 2 Jahre ein neuer Auspuff, Bleche eingeschweißten, damit man über den TÜV kam, relativ viele Pannen, jedes Jahr mindestens eine Inspektion, Öllachen unter den Autos, etc. Du willst dich nicht erinnern wie schlecht vieles damals war...
Heute ist ein Auto mit >150.000 km noch in Ordnung und kein fahrender Schrotthaufen...

Am Bsp. mit dem Käfer.
Richtig betrachtet ging es damals noch. Man bastelte etwas am Fahrzeug herum und er ging wieder, oder wie Du angemerkt hast... man schweißte schnell ein Blech rein und der Käfer kam wieder durch den TÜV.
Früher war das kein Problem, heute ist das Wunschdenken

Heute fällt an der Elektronik am Auto was aus und die Karre macht keinen Mucks mehr. Tausche doch mal an der Fahrzeugbeleuchtung das Leuchtmittel aus (wenn das überhaupt noch geht) ohne vorher die halbe Karre zu demontieren.
Früher bin Ich in den Baumarkt gefahren und hab mir für ein paar Pfennig (als Bsp.) eine neue Standlichtbirne gekauft und die anschließend selbst eingebaut.
Heut müsste Ich dafür in die Werkstatt und den gesamten Scheinwerfer tauschen lassen :(
 
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Dann schau dir mal die Ausfallquote eines VW Bullis 6 / 6.1 an mit dem 204PS BiTDI. Da kann man froh sein überhaupt 100.000km mit dem Motor zu schaffen bevor sich der Kühler der Abgasrückführung von selbst auflöst und in den Brennraum gelangt. Kenne bekannte die bereits den dritten Motor haben und die Kiste war immer beim Service. In der entsprechenden Facebook-Gruppe liest man wöchentlich von solchen Problemen
Ja, wie ich ja schrieb; wir haben zwei 1.4 TSi aus der ersten Generation. Von denen hört und liest man genau die gleichen Horrorgeschichten...nur unsere haben mittlerweile über bzw. bald 300.000km ohne irgendwelche Probleme.
 
Tausche doch mal an der Fahrzeugbeleuchtung das Leuchtmittel aus (wenn das überhaupt noch geht) ohne vorher die halbe Karre zu demontieren.
Früher bin Ich in den Baumarkt gefahren und hab mir für ein paar Pfennig (als Bsp.) eine neue Standlichtbirne gekauft und die anschließend selbst eingebaut.
Heut müsste Ich dafür in die Werkstatt und den gesamten Scheinwerfer tauschen lassen :(
Das könntest du auch heute noch haben, wenn du die richtigen Kisten kaufen würdest :D
 
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