Enduro-Reifen

Wo ist das Problem an nem 2 Ply Vorderreifen? Hätte ich das entsprechende Terrain vor der
Haustür würde ich auch nen 2,5er Baron vorne fahren ;) Er gibt einfach unglaublich viel Sicherheit,
Grip und Pannenschutz, bei vernachläsigbar mehr Rollwiderstand, im Vergleich zu normalen
700 Gramm "Enduro" Pellen!

Ist das Gleiche wie Leute die spasseshalber auf dem Downhiller nen Marathon mitfahren ;)
Jedem das Seine!
 
Heute wieder ne Runde mit den Michelins.

Wie gehabt: Vollkommen unauffällig. Nix besonders gut, nix besonders schlecht.

Boden war eher trocken mit viel losem Zeug (Laub, Zweige, Staub) drauf. Gelegentlich mal ein Schlammloch oder ein feuchter Stein.
Ein Biker neben mir auf Mountainkings meinte auf nem Uphill, auf dem überall nasse Steine rausguckten, es wäre rutschig. Ich hab das nicht gemerkt.

Rollwiderstand ist im Rahmen. Mehr sollte es aber nicht sein. Nicht dass es dermaßen schwer laufen würde, aber in ner Gruppe mit eher leichten Tourenreifen merkt man es gegen Ende dann schon. V.a. auf Asphalt ist die 55er Mischung etwas zäh. Ist jetzt nicht wirklich störend, aber spürbar.
Ist bei nem tauglichen Enduroreifen halt so.

Durch die steife Karkasse fährt er sich bei langsamer Fahrt etwas holpriger als Singleplys. Wird es schneller, schluckt er aber ziemlich viel weg. Ein Singleply fängt dann meistens schon das Hüpfen an.

Der hintere Reifen eiert etwas. Laufrad ist es scheinbar nicht. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Find ich jetzt aber nicht so wild. Zumindest, wenn es nicht schlimmer wird.

Druck hat der Reifen nach etwas über einer Woche Standzeit gut gehalten. Nicht mehr Luftverlust als mit Schlauch. Irgendwas zwischen 0,1-0,2 bar.

Luftdruck war 1,8 / 2,0 bar bei einem Fahrergewicht von ca. 85 kg.


Für mich genau das, was ein guter Allrounder sein soll. Ziemlich gutmütig und unaufgeregt.
 
@M.R.: Wieso fährst du so viel Druck? Fliegt dir sonst der Reifen von der Felge?
[

Das ist nicht viel. Für mein Gewicht ist das eigentlich schon das Ende der Fahnenstange. Für steiniges Terrain und Bikepark muss da definitiv mehr rein.

Der Mythos, man könne tubeless weniger Druck fahren, hält sich leider hartnäckig.
Normalerweise wird ein Reifen vom Schlauch und dem Druck stabilisiert. Nehme ich jetzt den Schlauch weg, kann ich unmöglich den Druck auch noch reduzieren.
Sicher kann man vieleicht 1-2psi runter gehen, weil ein Durchschlag nicht zwangsläufig zum Plattfuß führt. Ich muss dann aber damit leben, dass der Reifen stark walkt oder unter ungünstigen Bedinungen sogar abspringt.

Mit Schlauch war bei mir bei 1,8 bar am VR mit nem 2.35er Singleply Feierabend. Darunter wurde es schwammig sobald das Vorderrad Druck bekam. Hinten waren 2 bar wirklich selten ohne Plattfuß drin. 2,2 waren besser, 2,5 waren beinahe safe. Wenn es schneller wurde, war aber auch da behutsame Linienwahl angesagt.

Von der Mountainbike Action gibt es eine Tabelle.
http://www.mbaction.com/Main/News/Mountain-Bike-Action-Tech-Perfect-Tire-Pressure-Ev-4765.aspx

Die Werte dort decken sich ziemlich genau mit meinen Erfahrungen. Meine aktuellen Drücke sind dort wirklich schon für weiche Böden und/ oder versierte Fahrer gedacht. Also eher niedrig.
Die Notubesformel für deren Felgen kommt auf die Drücke, die ich grad fahre.
In der EWS werden ähnliche Reifendrücke gefahren.

Wer bei gleichem Gewicht oder sogar mehr noch weniger Druck fährt, der braucht sich nicht wundern, dass der Reifen furzt oder nicht hält. Der kann der Reifen nix für. Die Felge auch nicht.
 
@Kharne: wenn man sein Rad richtig prügelt, sind 1,8/2,0 bar nicht viel Druck, sondern ausreichend, um nicht dauernd Durchschläge zu haben. Und probiere mal, aus einer Kurve heraus einen Bunny-Hop zu machen, wenn Du nur 1,3 bar drauf hast. Da schmieren Dir die Reifen weg. Für steiles, langsames Fahren mag wenig Reifendruck sinnvoll sein, aber ich z.B. bin eben nicht nur so unterwegs.
 
Hm, gut ich habe hier leider weder besonders steinige noch rumpelige Trails vor der Haustür.
Allerdings wieg ich deutlich mehr als 85 Kilo und komme mit 1,5 Bar vorne, 1,7 Bar hinten aus
und hab noch gut Reserven. Wohlgemerkt mit Downhillschläuchen, mit normalen hab ich
auch mit 2,5 Bar noch Durchschläge gehabt.
Ist am Ende dann wohl doch vorrangig vom Terrain (und Geschwindikeit) abhängig.

Klar um rumzuhopsen kommt mehr Druck rein und fürn Bikepark sowieso (auch wenn mein
aktuelles Bike dort niemals zu finden sein wird ;) )
 
Den Rollwiederstand vorn merkt man sehr wohl!!!!

Zwischen Baron 2.3 und 2.5 liegen ca. 10% Geschwindigkeit, und ich rede jetzt nicht von Topspeed, Tagesform oder Rückenwind.

Das glaub ich dir gut und gerne mit den 10%, allerdings macht es bergauf für mich definitiv keinen Unterschied, da weiss ich ja genau wo meine Höhenmeter-Limits liegen.
Für Flachland-Touren unter 1000hm Gesamtanstieg nehm ich auch meistens lieber die leichte Rennfeile mit RacingRalph-Bereifung.

@Kharne:
Der sinnvoll fahrbare Luftdruck hängt neben dem verwendeten Schlauch auch stark von der Stabilität der Karkasse ab. Mit einem Baron 2.5 sind problemlos 1.5 Bar möglich, während ich den 2.3er mit mindestens 1.8 bis 2.0 fahren würde.
 
Der sinnvoll fahrbare Luftdruck hängt neben dem verwendeten Schlauch auch stark von der Stabilität der Karkasse ab. Mit einem Baron 2.5 sind problemlos 1.5 Bar möglich, während ich den 2.3er mit mindestens 1.8 bis 2.0 fahren würde.

Das kann man aber auch wieder relativieren.
Fahre ich mit nem DH Reifen im Park oder am Lago, dann fahre ich ebenso die Drücke, die ich dort oben vermerkt habe. Nur beim 2.5er Intense FRO Lite konnte ich vorne minimal drunter. Weil der eben fetter ist.

Schleppe ich so einen Reifen auf Tour mit, dann kann ich den sicher mit weniger Druck fahren. Der wird ja nie an die Grenze kommen.

Die DH Reifen auf Tour haben sich für mich jedenfalls erledigt. Habe ich selber v.a. in der Anfangszeit gemacht. Mittlerweile brauche ich das nicht mehr. Die kosten am Ende einfach zu viele Körner.
 
das ist jetzt ganz spannend, welches fahrergew., welche reifenbreite und welche felgenbreite brauchen wieviel bar.

nächste frage wäre dann, ob nicht leichte karkasse mit 0.2-0.4 bar mehr, nicht der schwereren karkasse bei entsprechend weniger druck entspricht. dann bleibt auf der einen seite nur der gewichtsvorteil und auf der anderen nur die geringere mechanische verletzungsgefahr.
 
Der Hauptvorteil eines DH-Reifens sind ja stark verbesserter Grip und Dämpfung und die möchte ich beide auf groben Stein-Trails echt nicht missen.
Ich würde mir hinten aber auch keinen dran machen, das wär für ein Enduro zuviel des Guten.
 
Die Felgenbreite wird meiner Ansicht nach überschätzt.
Natürlich stützt eine breite Felge den Reifen besser, was theoretisch ein Absenken des Drucks ermöglicht, ohne das der Reifen furzt. Allerdings baut der Reifen auf der breiten Felge auch flacher, was das Durchschlagsrisiko erhöht. D.h. man kann am Ende garnicht wirklich viel tiefer gehen, ohne einen Materialdefekt zu riskieren.

Hat man ja auch bei den Syntace Felgen gesehen. Das, was die eigentlich können sollten, können die garnicht. Anständige Reifen wie Butcher, Minion oder Highroller darf man nicht mehr fahren, weil die nicht gesund für die Felge sind. Anstatt zuzugeben, dass man Müll produziert hat, schiebt man die Schuld auf bewährte Produkte anderer Hersteller.
Syntacer war mir immer sympatisch. Die waren von ihren Produkten überzeugt und konnten auch Argumente liefern. Aber die Geschichte mit den Felgen ging mir einfach zu weit.


In der EWS werden erfolgreich 21er und sogar 19er Maulweiten gefahren. Im DH WC sehr viel 21er Maulweiten. Warum? Weil es funktioniert.
Es ist einfach der beste Kompromiss aus Gewicht, Stabilität und Maulweite. Mehr braucht es einfach nicht.


Der bessere Grip und niedrigere Rollwiderstand durch Tubeless kommen daher, dass der Reifen sich an das Gelände leichter anpassen kann, weil der Schlauch nicht auch noch bewegt werden muss.
Hinzu kommt die größere Pannenresistenz und bei gleicher oder sogar schwererer Bereifung eine Gewichtsersparnis.
Die breite Felge braucht es dafür nicht.
 
hab ich immer auch so gesehen, brauchte dann neue felgen und habe von ex500 auf flow ex gewechselt, wollte eigentlich die spike race, hätte aber neue speichen gebraucht, wollte ich nicht.

fahre jetzt aber 0.2 bar weniger, fühlt sich "besser" an, nachdem ich anfangs den gleichen druck gefahren bin. den 2.4 ibex beeinflußt die breitere felge nicht, so vom gefühl. der nn hinten hat an grip, seitenstabilität und berechenbarkeit gewonnen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sicher? Dafür müsste die Felge doch breiter als der Reifen sein.

Wenn ich den Reifen breiter ziehe, dann muss er flacher werden. Das ist bei wenigen Millimetern Maulweitendifferenz optisch nicht unbedingt wahrnehmbar. In der Praxis wirkt sich das aber spätestens bei 35 mm oder mehr definitiv aus. Das sind ja auch die Felgen, die bei Syntace versagt haben.

Die breiten Felgen bringen keinen Vorteil mehr, sobald man die Kuh fliegen läßt.
Deswegen fährt die auch kaum einer im Profisport.


Als Hobbybiker kann man das gerne anders handhaben. Man hat sogar unter Umständen einen Gripvorteil, weil mehr Gummi aufliegt. Wenn man langsam genug ist, schlägt es halt auch nicht durch.

Aber sich hinzustellen und zu behaupten, schmale Felgen wären nicht fahrbar, während die Pros permanent das Gegenteil beweisen, ist gelinde gesagt verrückt.
 
Ist halt nicht alles Gold was aus Syntace-Spacemonkey Alu ist ;) Dass die Felgen bei dem
Gesamtgewicht nicht die stabilsten sein können sollte jedem klar sein, vergleich das Gewicht
mal mit ner Spike 35 oder Stiffy...
 
Die Felgenbreite wird meiner Ansicht nach überschätzt.
Natürlich stützt eine breite Felge den Reifen besser, was theoretisch ein Absenken des Drucks ermöglicht, ohne das der Reifen furzt. Allerdings baut der Reifen auf der breiten Felge auch flacher, was das Durchschlagsrisiko erhöht. D.h. man kann am Ende garnicht wirklich viel tiefer gehen, ohne einen Materialdefekt zu riskieren.

Hallo,
ich teile weitgehend die Meinung von M.R. was die Beurteilung und Überschätzung von breiten Felgen betrifft. Ich nutze selber übrigens eine 40mm breite Spank Stiffy.
Die bessere Abstützung der Karkasse und der damit mögliche niedrige Luftdruck ist in der Praxis nicht nutzbar oder nur bei sehr speziellen Anwendungen.

Nur der oben genannte Aspekt, daß die breite Felge das Durchschlagrisiko erhöht stimmt nicht.
Richtig ist zwar, daß die breite Felge zu einem flacheren und breiteren Reifenprofil führt. Sie führt aber zu einem geringfügig niedrigeren Durchschlagrisiko.
Die breite Felge führt zu einer vergrößerten Querschnittsfläche, die eine Erhöhung der Tangentialspannung an der Reifenoberfläche zur Folge hat.
Der Zusammenhang ist in der sog. "Kesselformel" beschrieben.
Dadurch ist die notwendige Kraft, um den Reifen zur Felge durchzudrücken, höher.
Den Effekt hatte ich mal überschlagen. Eine sehr breite 40mm Felge bringt ggü. einer 28mm-Felge ca. 0,1bar, wenn ich mich recht erinnere.
Das heiß auch, daß der Reifen sich auf der Breitfelge bei gleichem Druck minimal härter anfühlt trotz identischer Aufstandsfläche (Aufstandsform ist unterschiedlich!)

Der Effekt ist jedenfalls sehr gering und erst bei deutlichen Breitenunterschieden gegeben.

Ob ein Durchschlag nun zum Snakebite führt ist wieder eine Frage. da spielt in der Tat eine Rolle, ob der Apex eine vernünftige Schutzwirkung entfalten kann und es kommt durchaus auf die Felgen-Reifen-Kombination an.

Gruß, Uwe
 
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