oxoxo schrieb:
der Singlerider gefällt mir nur beschränkt. Als Racebike konzipiert wird er wohl zu schwer werden und hat durch den VPP zu viel unnütze Streben und Ausbuchtungen. Für mich hätte der Rahmen so nur Sinn mit wesentlich mehr Federweg, alà BMC Goldigger etc. Was bringt der Vorteil gegenüber dem Lightrider, welchen ich ja auch als Racebike mit gleichen Federwegen fahren kann. Am Ende mehr Gewicht und etwas weniger Wippen? Dafür lohnt sich wohl die Anschaffung nicht. Der Hinterbau mag schön steif sein, aber gegenüber dem vorderen Rahmen und der Scareb ist das wohl unausgeglichen.
Putzen möchte ich die Dämpferaufhängung auch nicht gerade. Dort sehe ich Gefahr das der Dreck sich festsetzt und evtl. die Dämpferbewegung stört oder das Tauchrohr des Dämpfers zerkratzt.
Auch aus deinen eigenen Worten lese ich noch die
100% Begeisterung?
Trotzallem gratuliere ich für die wie immer hervorragende Eigenentwicklung und den eingeschlagenen Weg. Als Berner Platzhirsch macht ihr wirklich einen sau guten Job und verkörpert ein hervorragendes Image. Die hohen Preise der Bikes resultieren natürlich aus der Eigenentwicklung und rechtfertigen diesen, auch wenn ich dadurch mir ein Thömus demnächst nicht leisten kann.
Der Singlerider ist im Moment etwa gleich schwer wie der Lightrider und soll durch die Änderung am Unterrohr unter dem Dämpfer (dort, wo Du nicht gerne putzen würdest), noch etwas leichter werden. In der Serie wird es nur eine kleine Aussparung für den Dämpfer am Unterrohr geben, die leichter, viel schöner ins Rohr integriert ist und auch einfacher zu putzen ist.
Der Dämpfer wird durch das umgekehrte U über ihm vom Dreckbeschuss weitgehend geschützt. Für den hintersten Zentimeter des Dämpfers wird es noch einen Minispritzschutz geben.
Wir haben die Skareb in den Prototyp eingebaut, um mal mit einer Gabel fahren zu können. Der Kunde kann bei uns die Gabel ja sowieso wählen.
Wir haben schon R7 Prototypen Gabeln von Manitou bei uns, die wir dann ab etwa Juli in Serie verbauen können (auf Wunsch des Kunden) und die ist deutlich steifer als die Skareb.
Der Lightrider hat jetzt etwas mehr Federweg als 2004 und ist immer noch ein Top Marathon und Tourenbike.
Es gibt aber auch Fahrer, die gerne 2
Flaschenhalter in das Rahmendreieck platzieren, um Rennen zu fahren (eine mit Isodrink und eine mit Wasser) und diese Möglichkeit haben sie jetzt.
Wenn man den Lightrider mit der Einstellung mit weniger Federweg fährt (für eine 80 mm Gabel), ist der Sag nicht mehr ganz im optimalen Bereich der Hinterbauneutralität, dann ist er zwar wegen dem weniger an Federweg etwas straffer, dafür ist er minim mehr wippanfällig, da der Momentanpol in dieser Einstellung im Sag etwas weiter vorne nach unten wandert.
Das ist ein weiterer Grund, wieso wir den Singlerider entwickelt haben, der in der (einzigen) Einstellung mit 95 mm Federweg die optimale Hinterbauneutralität hat und sich vom Fahren her deutlich vom Lightrider unterscheidet, nicht, dass der Lightrider spürbar mehr wippen würde, aber der Hinterbau bewegt sich (bei Kompressionen oder bei Gewichtsverlagerung auf dem Bike) in der Einstellung mit mehr Federweg schon mehr als beim Singlerider. Das Gefühl beim Singlerider ist eher, dass man auf einem Hardtail sitzt (solange es nur Wellen und keine Schläge etc hat), das aber bei Schlägen und Wurzelpisten dann doch wie ein gutes Fully arbeitet.
Beim Lightrider spürt man eher (auf Strecken ohne Schläge, bei Wellen und Kompressionen und Gewichtsverlagerung), dass man auf einem Fully sitzt.
Es ist schwierig, das zu erklären, das sollte man probefahren.
Wir bieten ja den Lightrider immer noch an, der Kunde kann also auswählen, welches Konzept besser zu seinen Vorlieben und zu seinem Einsatzgebiet passt.
Der Singlerider ist eigentlich als Ersatz für unseren etwas in die Jahre gekommenen Eingelenker gedacht, der ja bis jetzt in diesem Federwegsbereich angeboten und gefahren wurde.
100% Begeisterung habe ich auch für eine Eigenentwicklung (noch) nicht, dafür bin ich zu stark Perfektionist. Es gibt immer noch Kompromisse, die man machen muss (bei jedem Rahmen) und allen kann man es auch nie recht machen.
Mir ist es wichtiger, eine gute Kinematik und eine haltbare Konstruktion mit sinnvoller Steifigkeit (vor allem im Hinterbau, denn da spürt man beim Antreten die Steifigkeit gut) zu haben, als um jeden Preis das Gewicht in den Keller zu drücken.
Wir können mit dem Singlerider Rahmen ein Komplettbike mit Racing Ralph
Reifen auf die Beine stellen, das mit Pedalen etwa 10.5 Kilogramm leicht ist und das auch so erhältlich sein wird und das reicht meiner Meinung nach aus.
Wir haben keine hohen Preise bei unseren Bikes, wenn Du sie in der Ausstattung mit anderen Marken vergleichst. Im Gegenteil, abgesehen von Versendern haben wir in der Regel einen deutlich besseren Preis oder bessere Komponenten montiert als unsere Mitbewerber, da wir direkt herstellen und keinen Zwischenhandel kennen. Es stimmt, dass uns die Produktion wegen den kleinen Stückzahlen etwas mehr kostet als grossen Marken, dafür fällt bei uns jeglicher Zwischenhandel weg und das macht alles mehr als wett.
Gruss
Dani