EXT Racing Shox: Rallye-Performance fürs Bike?

Ursprünglich kommt der italienische Suspension Hersteller EXT Racing Shox aus dem Rallye-Sport. Wir haben uns mit den Entwicklern des Traditionsunternehmens unterhalten und liefern euch einen ersten Eindruck der spannenden Produkte.


→ Den vollständigen Artikel "EXT Racing Shox: Rallye-Performance fürs Bike?" im Newsbereich lesen


 
Hah, und ich verstehe immer noch nicht so ganz, was ein Erhöhen des Luftdruckes hinter dem IFP mit einem Einfluss auf den Durchschlagschutz zu tun hat. Bottom Out Control hat für mich mit Progressivität zu tun, und das tue ich sicherlich nicht in einfachster Weise über das Erhöhen des Druckes im Piggyback, sondern durch das Verkleinern des Volumens der Kammer hinter dem IFP.
Deswegen meine Frage an @Grinsekater
Erhöhen des Druckes im Piggyback ändert (im günstigsten Falle) die Dämpfung über den gesamten Hubbereich, und macht den Dämpfer bei gleicher Federhärte allgemein härter. An der Progression/Durchschlagschutz (für mich in diesem Falle gleichzusetzen mit Bottom Out Control) ändert das aber IMHO nichts.

So macht (machte) es Marzocchi bei ihrem Moto C2R PB auch. Der Druck im Piggy ist fest und es wird nur das Volumen verkleinert.
 
Die Frage ist auch, ob das Konzept bei den Einschränkungen aufgeht.
1. Der Preis ist schon sehr saftig.
2. Vier Wochen Wartezeit sind auch nicht ohne
3. Wenn der Dämpfer immer speziell auf einen Rahmen abgestimmt wird, wird es wohl schwierig den ohne großen Aufwand in einen anderen zu übernehmen
4. Wenn ich den selber nicht komplett abstimmen kann, sondern ihn immer einschicken muss, um das vom Hersteller erledigen zu lassen, kann das eine ganz so lange Abstimmungsphase werden.

Bin gespannt ob das ein Erfolg wird... Ich sehe da sehr viele Hürden, die es zu überwinden gilt.

zu 1.) Ohne Frage. Vergleicht man das aber mit ähnlichen Produkten und berücksichtigt die zwei Federn, dann ist er nicht außergewöhnlich teuer. Dazu einmal kostenloses ändern der Dämpfung. Aber Kleinstserien kosten halt auch immer.
zu 2.) Wird halt auch an Fahrer und Bike angepasst.
zu 3.) Einmal zum Service schicken und anpassen lassen halt. Kommt jetzt immer darauf an, wie oft man Rahmen wechselt. Und ob ein Dämpfer in Zeiten von gefühlt 100 Einbaumaßen noch in einen neuen Rahmen passt, sei eh mal dahingestellt.
zu 4) Er ist doch komplett abstimmbar. High- und Lowspeeddruckstufe und Zugstufe sind einstellbar. Der Unterschied ist halt, dass das Grundsetup genau passt. Und das passt bei anderen nicht. Es gibt keinen einfach selbst abstimmbaren Dämpfer auf dem Markt, der keine Nachteile bei bestimmten Rahmendesigns mit sich bringt, oder welche sollen das sein?
Die, die sich damit rühmen, wie Cane Creek oder Fox Float X2 funktionieren in bestimmten Rahmendesigns gar nicht toll (weil das regressive Zugstufenverhalten beispielsweise festgelegt ist, egal was man an den Knöpfen dreht). Zusätzlich haben sie teilweise ein recht harsches Verhalten in der Dämpfung, weil es quasi nur das Lowspeed-Nadelventil und das relativ digital arbeitende Highspeedventil besitzen. Ein Shimstack auf dem Hauptkolben, der ein smoothen Midspeed zu Highspeed Übergang schafft, fehlt völlig. Den kann man halt eben aber auch nicht extern einstellen.
Nicht falsch verstehen, Cane Creek und Fox X2 sind sehr gute Dämpfer, aber sie funktionieren auch nicht in jedem Rahmen toll und es geht einfach noch ein wenig besser, das Bedarf halt aber einen gewissen Abstimmungsaufwand.

@jaykay : Interessant. Aber warum hast du Ihn nicht anpassen lassen, wenn das eh einmal kostenlos geht. Irgendwas ist an dem Ding da ja wohl schief gelaufen, oder?

Hah, und ich verstehe immer noch nicht so ganz, was ein Erhöhen des Luftdruckes hinter dem IFP mit einem Einfluss auf den Durchschlagschutz zu tun hat. Bottom Out Control hat für mich mit Progressivität zu tun, und das tue ich sicherlich nicht in einfachster Weise über das Erhöhen des Druckes im Piggyback, sondern durch das Verkleinern des Volumens der Kammer hinter dem IFP.
Deswegen meine Frage an @Grinsekater
Erhöhen des Druckes im Piggyback ändert (im günstigsten Falle) die Dämpfung über den gesamten Hubbereich, und macht den Dämpfer bei gleicher Federhärte allgemein härter. An der Progression/Durchschlagschutz (für mich in diesem Falle gleichzusetzen mit Bottom Out Control) ändert das aber IMHO nichts.

Da liegst du nicht ganz falsch. Aber das ist natürlich auch abhängig von der Kammergröße und dem Druck. Im Grunde ist das ja eine einfache Luftfeder, die auf das Öl drückt. Je nach Kammergröße und Luftdruck kann man auch eine mehr oder weniger progressive Luftfeder bekommen. Von daher kann es bei einem recht progressiven IFP auch sein, dass erste Hälfte des Federwegs von dieser zusätzlichen Federkraft nur sehr wenig beeinflusst wird und bei mehr Federweg eben deutlich mehr. So herrscht eine Progression im Dämpfer, die man als Durchschlagschutz verwenden kann. Ich denke darauf wollte @Grinsekater raus.
 
zu 1.) Ohne Frage. Vergleicht man das aber mit ähnlichen Produkten und berücksichtigt die zwei Federn, dann ist er nicht außergewöhnlich teuer. Dazu einmal kostenloses ändern der Dämpfung. Aber Kleinstserien kosten halt auch immer.
zu 2.) Wird halt auch an Fahrer und Bike angepasst.
zu 3.) Einmal zum Service schicken und anpassen lassen halt. Kommt jetzt immer darauf an, wie oft man Rahmen wechselt. Und ob ein Dämpfer in Zeiten von gefühlt 100 Einbaumaßen noch in einen neuen Rahmen passt, sei eh mal dahingestellt.
zu 4) Er ist doch komplett abstimmbar. High- und Lowspeeddruckstufe und Zugstufe sind einstellbar. Der Unterschied ist halt, dass das Grundsetup genau passt. Und das passt bei anderen nicht. Es gibt keinen einfach selbst abstimmbaren Dämpfer auf dem Markt, der keine Nachteile bei bestimmten Rahmendesigns mit sich bringt, oder welche sollen das sein?
Die, die sich damit rühmen, wie Cane Creek oder Fox Float X2 funktionieren in bestimmten Rahmendesigns gar nicht toll (weil das regressive Zugstufenverhalten beispielsweise festgelegt ist, egal was man an den Knöpfen dreht). Zusätzlich haben sie teilweise ein recht harsches Verhalten in der Dämpfung, weil es quasi nur das Lowspeed-Nadelventil und das relativ digital arbeitende Highspeedventil gibt. Ein Shimstack auf dem Hauptkolben, der ein smoothen Midspeed zu Highspeed Übergang schafft, fehlt völlig. Den kann man halt eben aber auch nicht extern einstellen.
Nicht falsch verstehen, Cane Creek und Fox X2 sind sehr gute Dämpfer, aber sie funktionieren auch nicht in jedem Rahmen toll und es geht einfach noch ein wenig besser, das Bedarf halt aber einen gewissen Abstimmungsaufwand.

@jaykay : Interessant. Aber warum hast du Ihn nicht anpassen lassen, wenn das eh einmal kostenlos geht. Irgendwas ist an dem Ding da ja wohl schief gelaufen, oder?



Da liegst du nicht ganz falsch. Aber das ist natürlich auch abhängig von der Kammergröße und dem Druck. Im Grunde ist das ja eine einfache Luftfeder, die auf das Öl drückt. Je nach Kammergröße und Luftdruck kann man auch eine mehr oder weniger progressive Luftfeder bekommen. Von daher kann es bei einem recht progressiven IFP auch sein, dass erste Hälfte des Federwegs von dieser zusätzlichen Federkraft nur sehr wenig beeinflusst wird und bei mehr Federweg eben deutlich mehr. So herrscht eine Progression im Dämpfer, die man als Durchschlagschutz verwenden kann. Ich denke darauf wollte @Grinsekater raus.
Wenn ich richtig informiert bin hat der X2 für 2018 eine Änderung am Haupkolben erfahren.
Dort arbeitet man jetzt mit Ringshims auf der Druckstufenseite.
Aber wie wirkt sich so ein Ringshim aus?
 
@foreigner : Solange ich das Volumen in der IFP Kammer nicht ändere bleibt die Progression gleich, egal, welchen Druck ich da reinmache. Das spielt keine Rolle. Der Dämpfer wird dadurch nur allgemein härter, weil es nichts anderes ein eine parallel geschaltete Luftfeder zur Stahlfeder ist. Was andere ist es, wenn ich die Kammergröße hinter dem IFP ändere, und darum geht es mir. Wenn du mir es anders belegen kannst, dann bin gerne bereit, mir das anzuhören, und ich rudere zurück.
 
@foreigner : Solange ich das Volumen in der IFP Kammer nicht ändere bleibt die Progression gleich, egal, welchen Druck ich da reinmache. Das spielt keine Rolle. Der Dämpfer wird dadurch nur allgemein härter, weil es nichts anderes ein eine parallel geschaltete Luftfeder zur Stahlfeder ist. Was andere ist es, wenn ich die Kammergröße hinter dem IFP ändere, und darum geht es mir. Wenn du mir es anders belegen kannst, dann bin gerne bereit, mir das anzuhören, und ich rudere zurück.
Nein, habe ich ja aber geschrieben. Es geht um das Verhältnis der Kammergröße und dem Luftdruck (bei anderen Dämpfern um aufschäumen zu verhindern) darin. Für die reine Progression nur um die Kammergröße, das ist richtig. Nur, wenn man auch in einer kleineren Kammer einen sehr geringen Druck hat, wie bei den EXT Shocks, dann wird man da auch von einer Progression nicht viel feststellen, weil der Gegendruck allgemein sehr gering ist, unabhängig der Progression.
 
Die Frage ist auch, ob das Konzept bei den Einschränkungen aufgeht.
1. Der Preis ist schon sehr saftig.
2. Vier Wochen Wartezeit sind auch nicht ohne
3. Wenn der Dämpfer immer speziell auf einen Rahmen abgestimmt wird, wird es wohl schwierig den ohne großen Aufwand in einen anderen zu übernehmen
4. Wenn ich den selber nicht komplett abstimmen kann, sondern ihn immer einschicken muss, um das vom Hersteller erledigen zu lassen, kann das eine ganz so lange Abstimmungsphase werden.

Bin gespannt ob das ein Erfolg wird... Ich sehe da sehr viele Hürden, die es zu überwinden gilt.

Also zunächst, die EXT Dämpfer gibt es doch länger. Bloß weil die Redaktion jetzt mal ne Vorstellung bringt, ist das nix Neues. Ungefähr so wie der Maxxis DHR II Test gerade - wie lange gibt es den schon?

Nicht verstehen kann ich aber deine anderer Punkte. Da geben Leute ihre Dämpfer/Gabeln mit 08/15 Tune zu Tuner - mit entsprechender Wartezeit, UM sie auf ihren Rahmen und ihre Wünsche abzustimmen und meckerst das an? Du wirst den EXT genaus selbst abstimmen können wie andere Dämpfer, wenn du es kannst.
Wenn du einen Dämpfer nachkaufst ist der üblicherweise nie auf deinen Rahmen abgestimmt. Nur wenn du nen Rahmen mit Dämpfer oder nen Komplettrad hast, hast du nen Custom Tune.
Nur nen CC DB Dämfper bietet dir vom Konzept her die Möglichkeit fast alles von Außen einzustellen. Kaufst du andere Klamotten ist es Zufall, wenn es für dich passt. Wahrscheinlicher ist es, dass er zum Tuner muss.

Zum Preis, dass ist nun mal so, wenn man keine Massenproduktion hat.
Aber hast du wirklich schon mal nachgerechnet?
Nimm einen guten Coil-Dämpfer, kaufe 2 Federn dazu, schicke ihn zum Tuner für die Grundabstimmung. Schicke in nochmal hin für eventuelle Korrekturen. Bei welchem Preis landest du dann?
 
Ich habe halt leider mit Italien schon meine Erfahrungen gemacht und das mag jetzt voreingenommen klingen, aber ich muss leider erst mal davon ausgehen, dass EXT kein gutes Service bietet und ich damit im Fall des Falles mit einem defekten Dämpfer über Wochen oder gar Monate liegen bleiben.
Dabei hat EXT seinen Firmensitz quasi in der näheren Umgebung.
Und dabei wäre ich gerade dabei, mein "finales" Bike zu planen. Da ist dann der Preis der Komponenten egal, weil die viele Jahre laufen werden.
 
Wenn ich richtig informiert bin hat der X2 für 2018 eine Änderung am Haupkolben erfahren.
Dort arbeitet man jetzt mit Ringshims auf der Druckstufenseite.
Aber wie wirkt sich so ein Ringshim aus?
Der Ringshim spannt den Shimstack vor. Dadurch wird die Lowspeed Druckstufe erhöht, da die Shims so erst ab einer gewissen Mindestkraft / -druck die Kolbenports freigeben. Schau mal über Google nach Shim ReStackor.
 
Nein, habe ich ja aber geschrieben. Es geht um das Verhältnis der Kammergröße und dem Luftdruck (bei anderen Dämpfern um aufschäumen zu verhindern) darin. Für die reine Progression nur um die Kammergröße, das ist richtig. Nur, wenn man auch in einer kleineren Kammer einen sehr geringen Druck hat, wie bei den EXT Shocks, dann wird man da auch von einer Progression nicht viel feststellen, weil der Gegendruck allgemein sehr gering ist, unabhängig der Progression.

Sorry, ich hatte deinen ersten Post falsche gelesen und das "nicht ganz falsch" überlesen. ;)
Und wie du auch sagst, hat der Druck prinzipiell erstmal nichts mit dem Bottom-Out zu tun, daher meine Frage an die Redaktion, wie der Druck denn bei anderen Dämpfer das Bottom Out regelt. Das war ja die Aussage im Artikel.
 
Allgemein bekannte Probleme wie Kavitation – also Schaum- und Bläschenbildung im Öl – die zu inkonsistenter Dämpfung führen, will EXT mit einem speziellen Öl behoben haben.

Das verstehe ich nicht. Kavitation tritt auf, wenn der Druck auf Null absinkt. Das passiert wenn das Druckgefälle am Dämpfungsventil größer ist als der Innendruck im Dämpfer. Das Druckgefälle ergibt sich einzig und allein aus gewünschter Dämpfungskraft und Kolbenquerschnitt. Der Innendruck wiederum ist genau gleich dem Gasdruck im Ausgleichsbehälter. Inwiefern kann da ein "spezielles" Öl helfen?
 
Sorry, ich hatte deinen ersten Post falsche gelesen und das "nicht ganz falsch" überlesen. ;)
Und wie du auch sagst, hat der Druck prinzipiell erstmal nichts mit dem Bottom-Out zu tun, daher meine Frage an die Redaktion, wie der Druck denn bei anderen Dämpfer das Bottom Out regelt. Das war ja die Aussage im Artikel.
Man kann das Bottom Out sowohl über Kammergröße als auch über den Druck regeln. Auch bei wenig Druck in einer kleinen Kammer lässt sich ausreichend Progression erzeugen, bzw. gerade bei kleinen Kammern, da dort der Druckanstieg progressiver ist. Um bei einer großen Kammer einen ausreichenden Durchschlagschutz zu erzeugen braucht man schon einen größeren Grunddruck, was das Ansprechverhalten verschlechtert.
Bei einigen Dämpfern kann / konnte man z.B. das Kammervolumen über ein Drehrädchen am Ausgleichsbehälter regeln.
Das Wirkprinzip des Hydraulic Bottom Out beim ARMA ist aber ein anderes. Hier werden ab einem gewissen Federweg der / die Überströmkanäle von der Hauptkammer zum Ausgleichsbehälter verschlossen / verkleinert.

Das verstehe ich nicht. Kavitation tritt auf, wenn der Druck auf Null absinkt. Das passiert wenn das Druckgefälle am Dämpfungsventil größer ist als der Innendruck im Dämpfer. Das Druckgefälle ergibt sich einzig und allein aus gewünschter Dämpfungskraft und Kolbenquerschnitt. Der Innendruck wiederum ist genau gleich dem Gasdruck im Ausgleichsbehälter. Inwiefern kann da ein "spezielles" Öl helfen?
Wenn der Druck auf 0 absinkt spricht man bereits vom Vakuum. Kavitation heißt, das der Druck auf Werte unterhalb des Dampfdrucks des Mediums absinkt. Auch ist der Innendruck nicht gleich dem Gasdruck des Ausgleichsbehälters (AGB).
Bei der Bewegung des Kolbens im Öl wird das Öl durch recht dünne Spalten mit hoher Geschwindigkeit gepresst. Dadurch hat man vor dem Kolben einen höheren Druck als dahinter. Das würde ich mal als statischen Druckunterschied betrachten. Hinzu kommt, dass durch die verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten des Öls vor, im und hinter dem Kolben auch noch dynamische Druckunterschiede hinzukommen (schau mal nach Bernoulli Effekt). Im ungünstigsten Fall, kann das dann dazu führen, dass der Druck so gering wird, dass es eben zu Kavitation kommt. Da dies wie erwähnt von Dampfdruck des Mediums abhängt, kann man da auch mit speziellen Ölen bestimmt etwas entgegensteuern.
 
Das verstehe ich nicht. Kavitation tritt auf, wenn der Druck auf Null absinkt. Das passiert wenn das Druckgefälle am Dämpfungsventil größer ist als der Innendruck im Dämpfer. Das Druckgefälle ergibt sich einzig und allein aus gewünschter Dämpfungskraft und Kolbenquerschnitt. Der Innendruck wiederum ist genau gleich dem Gasdruck im Ausgleichsbehälter. Inwiefern kann da ein "spezielles" Öl helfen?

Siehe den Beitrag von @HiddenTrack. Es gibt verschiedenste Öle mit unterschiedlichsten Eigenschaften.

@Sackmann
Der Druck hinter dem IFP fungiert, neben seiner Aufgabe das Öl unter Druck zu setzen und komprimierbar zu sein für die Volumenänderung des Öls durch das Eindringen des Kolbens, auch als zusätzliche Feder. Diese addiert sich (mit ihrer Kraft) auf die (Luft-)Feder der Positivkammer.

Ab einem gewissen Druck verschlechtert man u.a. das Ansprechverhalten des Dämpfers, da eine höhere Initialkraft notwendig ist, um den Kolben in Bewegung zu setzen. In Summe hebt ein höherer Druck hinter dem IFP durch den gesamten Federweg (und somit über die gesamte Kennlinie) hinweg die Kraft, die notwendig ist, um den Kolben den gleichen Weg zurücklegen zu lassen, gegenüber einem niedrigeren Druck.

Die Summe der Kräfte die notwendig ist um den kompletten Hub auszunutzen wird mit einem höheren Druck im IFP ebenfalls höher. Wie sich der IFP durch den Federweg hindurch verhält und wie die Kräfte sich auf die eigentliche Kennliie auswirken kann man zusätzlich bei manchen Dämpfern über die Größe dieser Kammer beeinflussen. Der alte FOX DHX5 zum Beispiel. In Summe kannst du mit einem niedrigeren Druck und einer kleineren Kammer die gleiche, notwendige Gesamtkraft (für einen Durchschlag) erlangen, wie mit einer größeren Kammer mit einem höheren Luftdruck.

Wichtig ist zu verstehen, dass verschiedene Faktoren sich immer gegenseitig beeinflussen und/oder aufheben. Das macht es insbesondere schwierig die reinen Kennlinien von Hinterbauten ohne die Feder- und Dämpfungs-Kennlinien der Dämpfer zu beurteilen (vgl. Linkage oder diverse Youtube-Analyse Videos zu Hinterbauten in denen explizit unten drin steht, dass die Kurve ohne Dämpfer gilt). Da werden schnell Aussagen gemacht, dass hier zu wenig Progression oder eine Degression vorhanden ist, die später aber in der Gesamtkennline (wenn alles zusammen kommt) gar nicht mehr vorhanden ist.
 
Also zunächst, die EXT Dämpfer gibt es doch länger. Bloß weil die Redaktion jetzt mal ne Vorstellung bringt, ist das nix Neues. Ungefähr so wie der Maxxis DHR II Test gerade - wie lange gibt es den schon?

Nicht verstehen kann ich aber deine anderer Punkte. Da geben Leute ihre Dämpfer/Gabeln mit 08/15 Tune zu Tuner - mit entsprechender Wartezeit, UM sie auf ihren Rahmen und ihre Wünsche abzustimmen und meckerst das an? Du wirst den EXT genaus selbst abstimmen können wie andere Dämpfer, wenn du es kannst.
Wenn du einen Dämpfer nachkaufst ist der üblicherweise nie auf deinen Rahmen abgestimmt. Nur wenn du nen Rahmen mit Dämpfer oder nen Komplettrad hast, hast du nen Custom Tune.
Nur nen CC DB Dämfper bietet dir vom Konzept her die Möglichkeit fast alles von Außen einzustellen. Kaufst du andere Klamotten ist es Zufall, wenn es für dich passt. Wahrscheinlicher ist es, dass er zum Tuner muss.

Zum Preis, dass ist nun mal so, wenn man keine Massenproduktion hat.
Aber hast du wirklich schon mal nachgerechnet?
Nimm einen guten Coil-Dämpfer, kaufe 2 Federn dazu, schicke ihn zum Tuner für die Grundabstimmung. Schicke in nochmal hin für eventuelle Korrekturen. Bei welchem Preis landest du dann?
Da gibt es ein Missverständnis. Ich sage nicht, dass das alles Mist ist was die machen. Die werden sich da schon auch was überlegt haben. Ich sehe nur Hürden für die Kunden, die eine nicht zu verachtende Anzahl an Kunden sicherlich abschrecken werden. Ich wollte nicht sagen, dass der Dämpfer nix taugt. Die werden da schon was vernünftiges auf die Beine gestellt haben.
 
Wenn der Druck auf 0 absinkt spricht man bereits vom Vakuum. Kavitation heißt, das der Druck auf Werte unterhalb des Dampfdrucks des Mediums absinkt. Auch ist der Innendruck nicht gleich dem Gasdruck des Ausgleichsbehälters (AGB).
Bei der Bewegung des Kolbens im Öl wird das Öl durch recht dünne Spalten mit hoher Geschwindigkeit gepresst. Dadurch hat man vor dem Kolben einen höheren Druck als dahinter. Das würde ich mal als statischen Druckunterschied betrachten. Hinzu kommt, dass durch die verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten des Öls vor, im und hinter dem Kolben auch noch dynamische Druckunterschiede hinzukommen (schau mal nach Bernoulli Effekt). Im ungünstigsten Fall, kann das dann dazu führen, dass der Druck so gering wird, dass es eben zu Kavitation kommt. Da dies wie erwähnt von Dampfdruck des Mediums abhängt, kann man da auch mit speziellen Ölen bestimmt etwas entgegensteuern.
Danke, das hilft beim Verständnis weiter. Groß kann der Effekt aber nicht sein - die Dampfdrücke von typischen Ölen liegen selbst bei mehreren hundert Grad Temperatur bei deutlich unter einem Bar, also viel niedriger als der typische Druck in einem Ausgleichsbehälter. Ich bezweifle dass Dämpferöle von anderen Herstellern besonders hohe Dampfdrücke haben - die kennen das Problem Kavitation ja auch ;)
 
@Sackmann
Der Druck hinter dem IFP fungiert, neben seiner Aufgabe das Öl unter Druck zu setzen und komprimierbar zu sein für die Volumenänderung des Öls durch das Eindringen des Kolbens, auch als zusätzliche Feder. Diese addiert sich (mit ihrer Kraft) auf die (Luft-)Feder der Positivkammer.
...und die Dämpfungskraft / -koeffzient verändert sich mit dem Druck.
 
@HiddenTrack : Ja, das ist schon klar aber eben nicht nur beim Bottom Out, sondern über den gesamten Hub. Wie gesagt, unter Bottom out verstehe ICH (gerne darf das von anderen anders verstanden werden), dass man gegen Ende des Federweges einen härteren Dämpfer haben möchte, und nicht über den gesamten Hub. Und das macht man (wenn man über Volumen geht) in der Regel über eine Verkleinerung der IFP Kammer, oder über eine hydraulische Endlagendämfpung.
Wenn ich nur mehr Druck in den Piggyback geben, dann kann ich auch gleich eine härtere Feder fahren (oder beim Luftdämpfer mehr Druck in der Positivkammer). Denn die IFP Kammer ist so gesehen ebenfalls eine Positivkammer, die in Reihe mit der Stahlfeder oder der eigentlichen Luftkammer ist. Das hat für mich mit Bottom out nichts zu tun. Natürlich schlägt das Bike später durch, wenn ich ne härtere Feder fahre.
 
Da gibt es ein Missverständnis. Ich sage nicht, dass das alles Mist ist was die machen. Die werden sich da schon auch was überlegt haben. Ich sehe nur Hürden für die Kunden, die eine nicht zu verachtende Anzahl an Kunden sicherlich abschrecken werden. Ich wollte nicht sagen, dass der Dämpfer nix taugt. Die werden da schon was vernünftiges auf die Beine gestellt haben.
Eben die wissen was sie tun. Geh doch mal in einen x-belibiegen Radladen und lass dich zum Thema Dämpfertechnik beraten. Damit meine ich jetzt Innenleben, Funktionsweise und deren Auswirkung auf das Dämpfungsverhalten. Wenn die einen Topdämpfer über technisch wenig versierte Händler vertreiben, hat man als Kunde auch nix davon. Das führt dann auch dazu, dass der Kunde sagt "Äh, Dämpfer ist Sch...", wenn der Händler nicht weiß was man wie machen muss um die Anforderungen des Kunden (soweit der überhaupt in der Lage ist diese vernünftig zu beschreiben) umzusetzen.
Dann doch lieber mit richtigen Experten zusammenarbeiten und dafür, wenn auch mit längerer Wartezeit, ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Das soll nicht heißen, dass kein Händler Ahnung von Dämpfungs- / Fahrwerkstechnik hat, aber deren Anteil ist nur sehr gering. Und beim Rest tun einige so und verunsichern die Kundschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, das hilft beim Verständnis weiter. Groß kann der Effekt aber nicht sein - die Dampfdrücke von typischen Ölen liegen selbst bei mehreren hundert Grad Temperatur bei deutlich unter einem Bar, also viel niedriger als der typische Druck in einem Ausgleichsbehälter. Ich bezweifle dass Dämpferöle von anderen Herstellern besonders hohe Dampfdrücke haben - die kennen das Problem Kavitation ja auch ;)
In schnell strömenden Flüssigkeiten sinkt der Druck ab. Da kann es auch passieren, dass der (deutlich) unter 1 bar absinkt.
Das das Öl jetzt so einen großen Anteil daran hat würde ich auch bezweifeln. Der Dämpfer wird einfach "nur" sehr gut konstruiert sein, so dass es intern zu weniger turbulenter Strömung und stark unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten kommt.
 
Da gibt es ein Missverständnis. Ich sage nicht, dass das alles Mist ist was die machen. Ich wollte nicht sagen, dass der Dämpfer nix taugt. Die werden da schon was vernünftiges auf die Beine gestellt haben.

Das hatte ich auch nicht so verstanden. Es ging mir um das Preis-/Leistungsverhältnis und die angesprochene Kundengruppe.
Jemand der eine möglichst unkomplizierte Lösung möchte wird weder nen CC DB noch nen EXT kaufen.
Für jemand der nen optimal auf ihn und sein Rad abgestimmten Dämpfer sucht, sehe ich aberkeine zusätzlichen Hürden. Eher im Gegenteil. Im Normalfall, außer beim CC DB xx, heißt das erst kaufen und dann zum Tuning. Also aufwendiger. Das du den EXT nochmal zum korrigieren wegschicken musst, ist eher unwahrscheinl. Insbesondere, da du ja direkt ne 2. Feder dazubekommst. Wieso sollten die schlechter Arbeiten, als irgendein Tuner? Die Wahrscheinlichkeit ist also genau gleich hoch, wie wenn du nen anderen Dämpfer von nem "normalen" Tuner zurück bekommst.
Sprich, was du da als Nachteile/problematisch anführst, sehe ich so nicht.
 
@HiddenTrack : Ja, das ist schon klar aber eben nicht nur beim Bottom Out, sondern über den gesamten Hub. Wie gesagt, unter Bottom out verstehe ICH (gerne darf das von anderen anders verstanden werden), dass man gegen Ende des Federweges einen härteren Dämpfer haben möchte, und nicht über den gesamten Hub. Und das macht man (wenn man über Volumen geht) in der Regel über eine Verkleinerung der IFP Kammer, oder über eine hydraulische Endlagendämfpung.
Wenn ich nur mehr Druck in den Piggyback geben, dann kann ich auch gleich eine härtere Feder fahren (oder beim Luftdämpfer mehr Druck in der Positivkammer). Denn die IFP Kammer ist so gesehen ebenfalls eine Positivkammer, die in Reihe mit der Stahlfeder oder der eigentlichen Luftkammer ist. Das hat für mich mit Bottom out nichts zu tun. Natürlich schlägt das Bike später durch, wenn ich ne härtere Feder fahre.
Ja ja, so verstehe ich das auch. Klar hat das eine Auswirkung über den gesamten Federweg, die bei kleiner Kammer mit wenig Druck natürlich zum Ende des Federwegs stärker ist.
Wenn ein Bottom Out über den Dämpfer realisiert werden sollte, dann so wie beim ARMA hydraulisch. Das über den Ausgleichsbehälter zu realisieren kann auch wegen der dabei entstehenden Drücke kritisch werden.
 
Wenn ich nur mehr Druck in den Piggyback geben, dann kann ich auch gleich eine härtere Feder fahren (oder beim Luftdämpfer mehr Druck in der Positivkammer). Denn die IFP Kammer ist so gesehen ebenfalls eine Positivkammer, die in Reihe mit der Stahlfeder oder der eigentlichen Luftkammer ist. Das hat für mich mit Bottom out nichts zu tun. Natürlich schlägt das Bike später durch, wenn ich ne härtere Feder fahre.
In Reihe?, Ich plädiere eher für parallel. Ich mir das mal schnell zum besseren Verständnis visualisiert. Wenn man das Volumen fast voll ausnutzt (95% in dem Fall), funktioniert das meiner Ansicht nach schon, zumindest theoretisch.
 
Funktioniert auch praktisch. Hängt natürlich dann auch von Durchmesser / Querschnitt der Kolbenstange ab, auf die der Druck dann wirkt. Allerdings erzeugt man damit ordentliche Drücke im AGB. Wenn man z.B. bei 5 bar startet hat man bei 95% Ausnutzung des AGB Volumens schon mal 100 bar. Womit man bei einer 10mm Kolbenstange immerhin 780N Zusatzkraft für den Durchschlagschutz erhält.
Ich sehe das aber wie schon erwähnt auf Grund der hohen Drücke kritisch für die Dichtungen (auf Dauer).
 
In schnell strömenden Flüssigkeiten sinkt der Druck ab. Da kann es auch passieren, dass der (deutlich) unter 1 bar absinkt.
Das das Öl jetzt so einen großen Anteil daran hat würde ich auch bezweifeln. Der Dämpfer wird einfach "nur" sehr gut konstruiert sein, so dass es intern zu weniger turbulenter Strömung und stark unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten kommt.

genau das Gegenteil ist der Fall beim EXT, Turbulenzen werden bewusst erzeugt, somit muss das Öl weniger stark abgebremst werden. Das spezielle Öl ist wohl einfach nur ein sehr sehr Dünnes um diese hohen Durchflussgeschwindigkeiten zu erreichen. Die Dicke Kolbenstange begünstigt dies ebenso. Ich denke wie oben schon erwähnt ist da ein sehr dünnes Öl verbaut mit Additiven gegen das AUfschäumen, Temperaturstabilität wohl niedriger aber aufgrund des Aufbaus auch nicht so notwendig wie evtl bei anderen Dämpfern
 
genau das Gegenteil ist der Fall beim EXT, Turbulenzen werden bewusst erzeugt, somit muss das Öl weniger stark abgebremst werden. Das spezielle Öl ist wohl einfach nur ein sehr sehr Dünnes um diese hohen Durchflussgeschwindigkeiten zu erreichen. Die Dicke Kolbenstange begünstigt dies ebenso. Ich denke wie oben schon erwähnt ist da ein sehr dünnes Öl verbaut mit Additiven gegen das AUfschäumen, Temperaturstabilität wohl niedriger aber aufgrund des Aufbaus auch nicht so notwendig wie evtl bei anderen Dämpfern

bisher war bei allen nicht-twintube Dämpfern mit wenig Druck im AGB der Trick, das die Abstimmung mid-valve/base-valve so gewählt war, das das base-valve ausreichend "straff" war. Die Idee dahinter ist hier:
http://www.penskeshocks.com/assets/TS - Pressure Balancing 2-04.pdf
recht gut beschrieben, anders wird EXT das auch nicht machen, "spezial"-Öl hin oder her.
 
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