Was, zum Henker, sind "Normstürze"?

Die physikalischen Voraussetzungen sind immer gleich oder soll das die Konstruktion wildester Szenarien werden?
Es ist aber schon ein Unterschied, ob man einen Helm unter Laborbedingungen und gegebenen Voraussetzungen (meist senkrecht, also mit Oberseite aus bestimmter Höhe auf ebenen Untergrund) testet oder er "in freier Wildbahn" zum Einsatz kommt.
Hier hast du dann meist unebene Kontaktflächen (zumindest beim MTB), einen eher seitlichen Aufprall, ... usw.
Mal abgesehen davon finde ich es echt erstaunlich, dass sich so ein Thema ewig hält und immer wieder reaktiviert wird, obwohl alle Antworten bestimmt schon 10mal irgendwo vorher zu finden sind. Solchen Enthusiasmus wünscht man sich bei anderen (sinnvolleren?) Fragen hier im Forum.
Es wird immer aus beiden Lagern Leute geben, die ihre Meinung haben, mit mehr oder weniger sinnvollen "Beweisen" daherkommen und sich nie von ihrer Meinung abbringen lassen, egal was die Gegenseite anbringt. Egal ob nun die contra-Fraktion mit z.B. Yukio oder die pro-Seite, zu der ich mich auch zähle.
Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass die Leute, die noch nicht fest zu einem der Lager gehören, sich durch diese mehr oder weniger objektiv geführte Diskussion eine eigene und sinnvolle Meinung bilden können.
Zum Thema Studien muss ich aber doch nochmal meinen Senf dazugeben:
Ein Problem all dieser Erhebungen ist einfach, dass sie nur gemeldete Unfälle beinhalten (können)!
Bei einer Erhebung (jetzt mal frei aus der Luft gegriffen) z.B. zur Sicherheit von Airbags kann man eine relativ repräsentative Gruppe erfassen, da in der Regel
alle Unfälle, bei denen ein Airbag auslösen würde (egal ob vorhanden oder nicht) auch von Polizei, Werkstatt und der Versicherung aufgenommen werden, alleine schon wegen der Haftungsfrage. So lässt sich hier ein Bezug zwischen Airbag und Verletzungen herstellen, und zwar egal ob den Insassen was passiert ist oder nicht.
Wenn man sich jetzt mal den Fall Radfahrer anschaut, gibt es genau an dem Punkt ein großes Problem. In allen diesen Statistiken können nur die gemeldeten Unfälle auftauchen, und dass sind beim Radfahrer nur die, die ebenfalls bei der Polizei, Arzt o.ä. landen.
Sowohl im Straßenverkehr als auch beim biken (und gerade hier) können Unfälle ohne Verletzungen kaum erfasst werden. Schließlich geht ja keiner zur Polizei und sagt: "Ich bin gerade mit dem Rad gestürzt, mir ist aber nichts passiert."
Ob diese nicht erfasste Gruppe der verletztungsfreien Unfälle nun bei Helmträgern größer ist als bei den "ohne", ist natürlich wieder eine Glaubensfrage und kann wie vieles hier zu endlosen Diskussionen führen.
Ich will nur darauf hinweisen, dass so ziemlich jede Statistik ihre Fehler beinhaltet und man daher immer genau hinsehen sollte, egal wie wissenschaftlich alles klingt und wie berühmt der Autor ist.
Daher ist an besagtem Spruch: "Glaube nur der Statistik, die du ..." in gewisser Weise ne Menge Wahrheit zu finden.