Fahrt ihr mit "vorschriftsmäßig" eingestelltem Sattel?

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Wie man die Sattelhöhe richtig einstellt, ist mir im Prinzip klar. Es gibt dazu eine Umrechnungsformel oder man stellt den Sattel so ein, dass bei der tiefsten Pedalstellung das Bein fast durchgestreckt ist. An sich komme ich damit auch gut zurecht und habe mich auch daran gewöhnt, beim Anhalten aus dem Sattel zu gehen, weil ich bei korrekt eingestellter Sattelhöhe mal nicht mal eben so bequem einen Fuß auf den Boden stellen kann.

In der Ebene und bergauf also alles kein Problem. Problematisch wird es für mich allerdings, wenn ich im Gelände unterwegs bin und es plötzlich mal ein Stück steil bergab geht. Dann hatte ich schon mehrfach das Problem, dass der Schwerpunkt einfach zu hoch lag und ich beinahe nach vorne weggekippt wäre, weil ich aufgrund der Sattelhöhe nicht hinter den Sattel gehen konnte. Da ich hier in der Gegend aber keine Berge habe, sondern diese kurzen, aber doch steilen Bergabstücke relativ "spontan" im Wald auftauchen, kann ich jetzt auch nicht wie beim Downhillfahren vorher mal kurz den Sattel absenken und ihn hinterher wieder höher stellen (dann würde ich mehr am Sattel schrauben als fahren).

Ich bin daher jetzt hingegangen und habe den Sattel etwas tiefer eingestellt, wodurch sich diese kurzen Steilstücke zwar wesentlich entspannter fahren lassen, weil ich nicht mehr an der hinteren Sattelkante hängen bleibe. So wirklich optimal ist das in der Ebene oder Bergauf aber dann doch nicht.

Wie handhabt ihr das? Sattel entsprechend der Empfehlung eingestellt, oder doch lieber etwas tiefer, um bei Bedarf auch mal spontan hinter den Sattel gehen zu können?
 
Ich hatte es befürchtet. Irgendwie bin ich, seitdem ich das Mountainbike habe, nur noch am Geld ausgeben für Komponenten, Klamotten etc.
Dabei hat mir mal jemand gesagt, Mountainbiken wäre eigentlich gar kein so teures Hobby 8-)
 
Ich hatte es befürchtet. Irgendwie bin ich, seitdem ich das Mountainbike habe, nur noch am Geld ausgeben für Komponenten, Klamotten etc.
Dabei hat mir mal jemand gesagt, Mountainbiken wäre eigentlich gar kein so teures Hobby 8-)

Lass mich raten, derjenige hat ein 299 Euro Rad im Keller stehen, mit dem er "zufrieden ist"? Fahren tut er dreimal im Jahr zum Baggersee?
Oder fährt derjenige als Vergleichshobby fünfmal im Jahr mit dem Moped auf die Renne? Dann ist Mountainbike in der Tat billig.

Das mit dem Sattel handhabe ich mittlerweile so, dass mir einfach die Knie nicht weh tun. Stelle ich ihn so hoch ein wie "vorgeschrieben" schmerzen sie irgendwann. Bei zu tief aber auch...
 
Ich hatte es befürchtet. Irgendwie bin ich, seitdem ich das Mountainbike habe, nur noch am Geld ausgeben für Komponenten, Klamotten etc.
Dabei hat mir mal jemand gesagt, Mountainbiken wäre eigentlich gar kein so teures Hobby 8-)

Du könntest auch einfach den Sattel per Hand hoch und runterstellen. :eek: Mit ein wenig Übung bekommst du das Verstellen auch bei der Fahrt hin mittels Hand und Knieen.
 
zur Not kann auch fahrtechnik helfen
siehe XC Worldcup Fahrer, die haben auch recht steile Zwischenstücke bergab und fahren auch mit hohen Sattel. Weiß auch gar nicht wo dein Problem ist?! Du bekommst deinen Arsch nicht hinter den Sattel? So hoch kann dein Sattel doch gar nicht sein?! Mit meinem XC Rad fahre ich auch alles mit hohen Sattel und habe kein Problem. Oder liegt es daran, dass du vielleicht mit deiner Shorts hängen bleibst und deswegen nicht hinter kommst?
 
Lass mich raten, derjenige hat ein 299 Euro Rad im Keller stehen, mit dem er "zufrieden ist"? Fahren tut er dreimal im Jahr zum Baggersee?

Nee, eigentlich ist derjenige schon sehr ambitioniert, biked regelmäßig, fährt jedes Jahr eine Alpenüberquerung, dazu mehrere Kurztrips in die MIttelgebirge.
Allerdings ist "nicht teuer" wohl auch immer relativ...
 
Weiß auch gar nicht wo dein Problem ist?! Du bekommst deinen Arsch nicht hinter den Sattel? So hoch kann dein Sattel doch gar nicht sein?! Mit meinem XC Rad fahre ich auch alles mit hohen Sattel und habe kein Problem. Oder liegt es daran, dass du vielleicht mit deiner Shorts hängen bleibst und deswegen nicht hinter kommst?

Nein, ich bleibe nicht mit der Hose am Sattel hängen. Der Sattel ist so eingestellt, dass mein Bein bei auf dem Pedal stehender Ferse fast komplett durchgedrückt ist, wenn ich auf dem Sattel sitze. Wenn ich nun hinter den Sattel gehen möchte (Pedale in 3/9 Uhr-Stellung), komme ich mein Gewicht nicht hinter/unter den Sattel verlagern, weil der Sattel irgendwie nach hinten "zu lang" ist. Ich komme also nicht über die hintere Kante des Sattels hinweg, dazu muss der Sattel tiefer stehen.

Ich habe auch schon überlegt, ob eventuell ein kürzerer Vorbau helfen könnte oder ich den Sattel etwas weiter nach vorne verstellen sollte. Bei Letzterem würde dann allerdings die Beinstellung nicht mehr so gut passen.
 
Nee, eigentlich ist derjenige schon sehr ambitioniert, biked regelmäßig, fährt jedes Jahr eine Alpenüberquerung, dazu mehrere Kurztrips in die MIttelgebirge.
Allerdings ist "nicht teuer" wohl auch immer relativ...

Billig ist halt relativ. Mein Tip aus meinen Hardtail-Zeiten -wenn es für ne verstellbare Sattelstütze nicht reicht - auf jeden Fall nen Schnellspanner an die Stütze. Vorher einschätzen, wie technisch die Tour wird und entsprechen den Sattel 3 - 5 cm tiefer stellen. Damit kannst du immer noch gut Strecke machen, wirst dich aber wundern wieveil das an Beweglichkeit und Sicherheit bringt. Auf längeren technischen Abfahrten kann man den Sattell ggf. noch tiefer stellen. Hier im Ruhrgebiet ist das aber eher nervig, da immer viele kurze Abfahrten.
In fast allen aktuellen Zeitschriften sind "zufällig" Stützen-Tests. Da kann man auch mal nach was preiswerterem Funktionalem gucken. Muß ja nicht immer das Teuerste sein.
 
Es gibt mehrere Möglichkeiten:

- Dein Sattel ist tatsächlich viel zu hoch, erscheint mir eigentlich unwahrscheinlich (Anhaltspukt: Schrittlänge x 0,883 = Distanz Mitte Tretlager bis Mitte Oberkante Sattel).

- Deine körperliche Beweglichkeit ist so stark eingeschränkt, dass du nicht hinter den Sattel kommst.

- Du senkst den Sattel vor Abfahrten für mehr Sicherheit und Spaß ab, oder verbaust eine Verstellstütze.

- Du lernst mit hohem Sattel bergab zu fahren.
 
siehe XC Worldcup Fahrer, die haben auch recht steile Zwischenstücke bergab und fahren auch mit hohen Sattel.

Ja, wie machen das eigentlich die XC Fahrer? Ich kann bei meinem hochgestellten Sattel entweder nur vor dem Sattel bleiben (zu weit vorne für steile Abfahrten) oder extrem weiter hinter den Sattel (da sind die Arme zum Lenker fast schon durchgestreckt und man kaum noch vernünftig lenken). Nur so leicht hinter den Sattel geht nicht, weil dann die Sattelkanten an der Seite mit der Innenseite meiner Oberschenkel kollidieren. Entweder sind die Schenkelscher zu fett oder der Sattel zu breit :D
 
Also mein Sattel ist momentan eigentlich 3cm zu tief da ich die kürzere Kindshock genommen hab, mit der längeren hätte ichs dann net so versenken können dass der Sattel tief genug ist.
Hätte dann die gesamte Stütze wieder weiter reinschieben müssen, was mir aber auch wieder zu blöd gewesen wäre. :D

Macht aber nix aus die 3cm merkt man beim Uphill eigentlich kaum, wenns irre steil wird gehts eh im stehen einfacher hoch, dann is der Sattel sowieso egal.
 
Ich hab meinen 1-2 cm tiefer als er fürn durchgestrecktes Bein sein müsste. Dadurch komm ich hintern Sattel und auch mit beiden Fußspitzen aufn Boden. Das ist für mich der Effizienzverlust beim Trampeln wert und die Knie machen auch keine Probleme.
Bei zu krassen Sachen, mach ich aber lieber Sattel runter. Sattel in Bauch gerammt bekommen ist unschön. ;)
 
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Ich hab meinen 1-2 cm tiefer als er fürn durchgestrecktes Bein sein müsste. Dadurch komm ich hintern Sattel und auch mit beiden Fußspitzen aufn Boden. Das ist für mich der Effizienzverlust beim Trampeln wert und die Knie machen auch keine Probleme.
Bei zu krassen Sachen, mach ich aber lieber Sattel runter. Sattel in Bauch gerammt bekommen ist unschön. ;)

Mach ich genauso.
So lange es nur der bauch ist, gehts doch noch.
 
Ich wette, das ist ein XC Bike mit einer Race-Geo, also zu lang für den TE. Im leichten Gelände fahrbar, am ersten Buckel nicht mehr.
Du kannst gerne mal Deine Maße und das Bike posten, wir schauen dann mal drüber.
Alternativ kürzeren Vorbau probieren und auch den Sattel mal 5mm nach vorne schieben.

Vorschriftsmäßig ist bei Einstellungen gar nix. Das sind maximal Faustformeln. Mein Sattel ist auch etwas tiefer als die Formel besagt...
 
Vorschriftsmäßig ist bei Einstellungen gar nix. Das sind maximal Faustformeln. Mein Sattel ist auch etwas tiefer als die Formel besagt...

Ich fahre den Sattel auch seit nem Jahr etwa 2 cm tiefer als ich das früher vom Rennrad kenne. Mal ganz abgesehen davon, dass ich nun leicht hinter den Satel komme sind verblüffenderweise meine Schmerzen im unteren Rücken komplett verschwunden.:daumen:
 
Wegen der Budgetfrage: Variostützen bekommt man recht günstig zB. die Forca SPS (siehe Thread). Übrigens: Selbst Nino Schurter und Julien Absalon planen für die Zukunft Variostützen zu fahren im Worldcup, die müssen nur noch leicht genug werden. Haben beide in Interviews gesagt, da die Strecken immer heftiger werden. Sabine Spitz hat sich 2013 zwei mal schwer verletzt, ein Fahrfehler und sie ging über den Lenker- beim zweiten Sturz war ihr Position falsch, aber klar mit der Sattelhöhe müssen die Fahrer ja nach hinten gehen, da ihnen vertikal sonst kein Bewegungsspielraum zur Verfügung steht.

Im „Sharka’s Playground“, einem der schwierigsten Streckenteile, hatte sie laut Bundestrainer Peter Schaupp, der die Szene ebenfalls beobachtete, ihren Körperschwerpunkt eine Idee zu weit hinten. „Sie war zu gestreckt und als das Vorderrad über den nächsten Absatz ging, da hat sie am Hinterrad einen Schlag bekommen“, erklärte Schaupp. Der minimale Positionsfehler wirkte sich drastisch aus. Spitz flog über den Lenker und prallte auf die Schulter.
Quelle: acrossthecountry.net

Dieses Jahr gab es aufgrund der heftigen Strecken sehr sehr viele Verletzungen im Worldcup, weswegen einige Fahrer für 2014 VIEL Fahrtechnik trainieren werden ;)

Ride on :)
Marc
 
Vorschriftsmäßig ist bei Einstellungen gar nix. Das sind maximal Faustformeln. Mein Sattel ist auch etwas tiefer als die Formel besagt...

Weiß ich, deshalb habe ich "vorschriftsmaßig" ja auch in Anführungszeichen gesetzt. Ich sehe halt nur überall im Kollegenkreis, dass da mit so weit wie möglich ausgefahrenem Sattel gefahren wird, weil man angeblich nur so (natürlich auch "nur" in Verbindung mit Klickpedalen) den "runden Tritt" hinbekommt. Allerdings kann ich das selber garnicht so bestätigen, da ich mich mit tiefer eingestelltem Sattel wesentlich wohler und in schwierigen Situationen auch sicherer fühle. (Und eben bei so hoch ausgefahrenem Sattel nicht mehr vernünftig hinter den Sattel komme.) Von daher hat es mich einfach mal interessiert, wie es die Leute hier so handhaben.

Mein Rad ist übrigens kein XC Bike, sondern ein All Mountain mit einem wesentlich kürzeren Oberrohr, als das bei den XC-fahrenden Kollegen der Fall ist.
 
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