Fluchtix - Einfach nur weg.

18.05. 07:00 232er-Trail am Monte Pastello, 600m

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Während ihr daheim im Federbett noch an der Matratze horcht, schmeiße ich mich schon mit den ersten Strahlen der Morgensonne vom Monte Pastello runter. Warum auch nicht... der löslichen Sofortcappuccos sind genug getrunken... und auf der Karte sehen die eintausend Tiefenmeter hinab zur Etsch relativ nett aus.

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Oben am Grat gibt's noch bärige Aussichten. Apropos... wo treibt sich der aktuelle italienische Problembär eigentlich gerade rum? Hoffentlich nicht gerade hier, aber irgendwas hab ich da kürzlich mit halbem Auge quergelesen.

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Egal, erst mal runter.

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Später im Wald ist mein Wegerl auch nicht verkehrt... eher das Gegenteil: genialer Flow.

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Pastello-Trail: Qual der Wahl? Ist eh alles gut hier.

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Pastello-Trail: Morgensonnenetschblick.

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Pastello-Trail: Schattenmann.

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Pastello-Trail: abwärts.

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Unterwegs begegne ich dem alten aber prima hergerichteten Forte Ceraino.

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Kann man sogar beradeln...

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... bis hinter in die Gefängniszelle

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Der Fluchtweg...

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... führt direkt zur Wohnung des Teufels in einem bodenlos grausamen Schlund.

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Da muss ich unbedingt rein. Bis die Tage...
 
der problembär ist frisch besendert und noch in südtirol, gebiet mendelpass. die behörden vermuten, dass er aber bald wieder ins trentino abwandern wird, weil hier keine bärin zu finden ist.
 
18.05. 09:45 Garda am Gardasee, 65m

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Dem finsteren Schlund im Forte Ceraino glücklich entronnen, cruise ich auf lustig flachen Militärwegserpentinen durch die steile Felswand oberhalb der lustigen Etschkurve bei Rivoli Veronese.

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Flowed auch.

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Angekommen... nach über eintausend Tiefenmetern erstklassigem Singletrack vom Monte Pastello. Die erste Idee des Trips nach Verona hat schon mal bestens funktioniert, so darf's gerne weiter gehen.

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Weiter wolle ich auf dem Radweg am Fluss...

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... und über kleine Straßen...

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... und Oliventrails...

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... mit kaum zweihundert Klettermetern relativ widerstandslos hinüber zum Gardasee.

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Knuddelige Bäume...

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... führen zum Frühstücksplatzerl in Garda am gleichnamigen See. Endlich gescheites Futter, hatte heute morgen nur nen Pseudokaffee und ne Portion Kartoffelbrei am Gipfel. Mahlzeit.
 
Auf der anderen Seite der Etsch, hoch über der Autobahn, ist noch das Forte San Marco mit einer ganz guten fahrbaren Auffahrt von der Osteria Zuane in Sopane di Sopa und einer anspruchsvollen Abfahrt auf der anderen Seite nach Lubiara.

Thomas
 

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... führen zum Frühstücksplatzerl in Garda am gleichnamigen See. Endlich gescheites Futter, hatte heute morgen nur nen Pseudokaffee und ne Portion Kartoffelbrei am Gipfel. Mahlzeit.
Ich weiß nur zu genau, wo ich heute um 8:45 gesessen habe und welchen Ausblick ich dort hatte. Keinen. Das nenne ich mal wirklich ne gute Aussicht. In wenigen Tagen dürfte es da wieder knallvoll werden.
 
18.05. 14:00 Toscolano am Westufer, 65m

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In Garda steppt nicht gerade der Bär, um's mal freundlich auszudrücken. Trotzdem sind alle Bars geöffnet und bereiten sich auf den pfingstlichen Touristenansturm ab dem nächsten Wochenende vor. Registrierungsfirlefanz für die Außengastronomie gibt's hier offensichtlich nicht, dafür ist (noch) Maskenpflicht überall unter freiem Himmel, frische Seebrise hin oder her. Find ich etwas albern und besonders eng sieht das hier derzeit niemand, aber es ist halt wie's ist. In ner vollgestopften, engen Fußgängerzone in Riva könnte man sich mit etwas Phantasie bestimmt ein theoretisches Ansteckungsszenario vorstellen, wenn dir dein Gegenüber beim vorbeidrängeln direkt ins Gesicht niest. Auf dem Radl ist man jedenfalls davon befreit, aber nur wenn man halbwegs "sportlich" in die Pedale tritt. Eisdielencafebarspaßlangsamradler müssten sich theoretisch maskieren.

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Weiter am Strand entlang...

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... nach Torri del Benaco...

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... und mit der "Adamello"...

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... hinüber nach Toscolano-Maderno am Westufer. Das spitzige Bergerl hinter dem Ort ist der fünfzehnhundert Meter hohe Monte Pizzocolo, mein Gipfelziel für heute Abend. Aber jetzt ist mirs gerade zu heiß, ich hau mich erst mal an den Strand und schleck an nem Eis rum. Fühlt sich an wie Sommer heute und der Berg ist nachher auch noch da.
 
Auf dem Monte Pizzocolo war ich 2011 mal. Herrliche Panoramasicht. Da gabs auch so nen kleinen Unterstand. Vielleicht kannst du dir ja dann das Zelt sparen. Bin dann in Richtung Gardasee runter auf nem Trail der anfangs schön anspruchsvoll war aber dann bin ich ziemlich schnell auf einer Straße gelandet.
 
18.05. 16:50 Navazzo bei Gargnano, 490m

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Nach ausgiebiger Badepause in Toscolano folge ich dem hübschen Valle Cartiere...

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... in die Berge hinein. Der Plan? Den Monte Pizzocolo bergauf umrunden und dann vom Passo di Spina über den Grat auf den Gipfel.

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Erstes kleines Problemchen: Ein gesperrter Wanderweg im Valle Cartiere zwingt rechterhand zu einem Schiebeexit rauf zur nächsten Straße. Soweit, so gut, das passt noch.

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Doch auch die Straße durchs Tal und hinauf zum Pass will heute nicht so richtig. Die ersten paar Absperrungen kann ich noch recht bequem umwurschteln, aber hier ist dann halt doch Schluss. Seit einer Woche scheint hier dicht zu sein. Jetzt ist gutes Rad teuer... mein Weg über die Nordseite zum Pizzocolo ist komplett versperrt. Müsste wohl zurück runter zum See und statt dessen vom Süden rauf. Das schaff ich heute nimmer bei Tageslicht... und Lust hab ich darauf schon gleich überhaupt nicht. Na was soll's... dann halt nicht. War zu Moserzeiten vor GPS und Handy eh schon mal auf diesem Berg. Schon ne geile Aussicht, aber wer nicht will, der hat schon.

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Ich such mir lieber auf die Schnelle ein alternatives Ziel. Der Monte Castello di Gaino nebendran ist zwar deutlich niedriger, aber die Aussicht auf den Gardasee sollte trotzdem passen. Außerdem war ich da noch nie. Keine Ahnung ob das mit dem Radl großen Sinn macht, aber auf der Karte schaut's eigentlich gar nicht so schlecht aus. Na dann... im Dorf Navazzo werden noch schnell die Wasservorräte auf vier Liter gebrezlt, jetzt mache ich mich an den finalen Uphill zum Gipfel. Sieht ein bisserl nach Schiebung aus, aber es hilft ja nix. Aufi auf'n Ersatzberg.
 
warnung scheint ernst genug zu sein - auch weil sie gleich 3-sprachig ist ... :eek::oops:
massive niederschläge u. schneeschmelze werden heuer wohl auch wieder einige probleme machen ... :(
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Obacht - und viel erfolg am neuen hügel ! :winken:
 
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Ich such mir lieber auf die Schnelle ein alternatives Ziel
bei der Geschichte fällt mir ein: Ziele sind da um sie anzupassen....

Darf ich fragen welche Topokarte dies ist?
Offline nutzbar? Quelle der Karten?

Danke.
Wenn ich mich so umhöre wer nächste Woche alles Urlaub hat und die Sonne sucht. -> könnte eng werden in Norditalien...

Gruss und viel Spass.
Aare
 
18.05. 18:30 Camp beim Castello Gaino, 600m

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Schon der Weg vom verhinderten Monte Pizzocolo hinüber zum Alternativberg Castello Gaino ist teilweise eine unfahrbar unfreundlich steile Betonpiste jenseits der 25 Prozent.

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Der weiterführende Trail wird dann auch nicht besser. Nach einer Weile Quälerei geb ich's auf, lege Rucksack und Bike in die Wiese und gehe gepäckfrei zu Fuß weiter. Bei dem Wetterbericht für heute Nacht braucht man sowieso auf keinem Gipfel schlafen. Aber bisserl angucken kann ich mir das Dings ja trotzdem, wenn ich nun schon mal hier bin.

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Nachtwetter? Frechheit.

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Oben beim Castello Gaino... wirklich kein Radelgelände... und Platz für ein Zelt wäre auch nicht.

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Immerhin passt die Aussicht halbwegs, aber das war's dann auch schon. Außer Spesen nix gewesen. Zurück zum Bike, ein paar Meter runtergetrailt...

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... und das alte Tarptent auf einen kleinen Aussichtsbuckel hoch über dem Gardasee gepflanzt. Kein Vergleich mit gestern, aber immerhin hab ich den Monte Baldo vor der Nase. Egal, regnet sowieso bald. Vielleicht krieg ich meinen Rindfleischtopf noch gebacken, bevors von oben feucht wird. Die zweite Hälfte des Tages war dann eher nicht so erfolgreich. Ausgerechnet am Gardasee irgendwelche Experimente zu wagen, macht natürlich sowieso keinen Sinn. Hier ist schon lange alles gefahren und dokumentiert, was auch nur irgendwie entfernt möglich ist. Alles andere ist beinahe zwingend Quatsch.

Und morgen? Monte Stino, Vesta, Anfo, Monte Censo? Lohnt der Censo? Fahren auf Strava ziemlich viele. Schippern die Schifferl über den Idrosee eigentlich schon?
 
BRAVO - BRAVISSIMO. Am ersten Tag, als Italien 2020 nach dem Corona-Lockdown seine Grenzen öffnete, erreichten Goldkettle und Stuntzi Rom mit dem vermutlich ersten LH-Flug (Adriatix). Ich sah zu, wie die beiden die touristenleeren Musei Vaticani besichtigten, wie sie vorbei am Colosseo und an der Fontana di Trevi und anderen Hotspots durch die fast menschenleere Ewige Stadt radelten ... und ärgerte mich grün und blau über meine Trägheit. Jetzt, fast ein Jahr später, schafft Stuntzi es schon wieder: Am ersten/zweiten (?) Tag, an dem man nach Italien ohne Quarantänepflicht einreisen kann, ist er unterwegs. Diesmal will ich mich nicht grün und blau ärgern, sondern mache mich heute mit den Nachtzug von München nach Venedig auf, Fahrrad dabei, wenig Gepäck. Kein Mountainbike (Trekkingrad), kein Zelt (Hostels oder Hotels), kein Kocher (Cafés und Ristoranti), keine Trails (Nebenstraßen), aber mit etwas Glück ein wenig Lebensart, Landschaft, Ästhetik und gute Küche. Nach Rom schaff ich es vor Pfingsten nicht mehr, aber Ferrara und Bologna sind auch sehr schön und von der Adria ohne Höhenmeter zu erreichen. Vielleicht ist Rom dann nach Pfingsten touristisch noch einigermaßen erträglich. Ich merke, ich bin hier im falschen Forum und mach mir jetzt wahrscheinlich Feinde. Trotzdem: Danke Stuntzi für den Ansporn bzw. den Kick in den Arsch.
 
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