@dakannzdemasehn
Es zieht sich ja aktuell durch bis zum Eröffnungsartikel und den Vorstellungen der ZEB und der 38 vor ein paar Monaten. Man fragt sich als Mountainbiker generell "ob es das braucht". Da gab es polemische Kommentare, dass die 36 und Lyrik jetzt nur noch für den Parkplatz gut genug sind und hier die Bikebranche mal wieder versucht auf diesem Wege neue Produkte zu verkaufen.
Hier gab es auch schon Wortmeldungen in denen andere Einschätzungen und Fahreindrücke bezüglich der 38 abgegeben wurden. Unter anderem, dass die Dämpfung nicht, wie von uns für manche Anwender beschrieben, als zu stramm empfunden wurde.
Ich stelle mir die Frage, ob bei den Anbietern eines solchen Produkts, welches zwischen Enduro und Downhill angesiedelt ist, eben sinnvoller ist genau eine etwas härtere Abstimmung anzubieten. 170 mm gibt es für die 36 (OE) und die Lyrik immer noch. Wer solch einem Fahrverhalten und dieser Dämpfung den Vorzug geben möchte, kann sich dort orientieren.
Legt man eine Dämpfung softer aus, bleiben einem im Nachgang zwar Möglichkeiten, um diese wieder nach oben zu regeln, aber dabei wird gerne mal ein Shimstack mit einer Feder vorgespannt, was nicht unbedingt ideal ist. Fox möchte dem mit dem VVC entgegnen. Das funktioniert auch alles. Dennoch wird der absolute Fahrwerksnerd sicher nach wie vor nur in der Custom-Abstimmung seinen heiligen Gral finden. Ich durfte im Testbetrieb so ziemlich alle Federgabeln, die es aktuell am Markt gibt, ausführlich testen. Daneben auch intern auf mein Gewicht und Fahrstil angepasste Varianten. Beides funktioniert sehr gut und Serienprodukte stehen den Custom-Geschichten kaum noch nach. Es sei denn man hat sehr spezielle Vorlieben.
Oft propagiere ich Bikes mit weniger Federweg und nicht jeder ist dieser Meinung. Das geht entgegen der Meinung von Federweg haben ist besser als Federweg brauchen. Wenn ich mit meinem 170/160er Enduro auf Mittelgebirgstrails unterwegs bin habe ich teilweise das Gefühl mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Stelle ich mein Fahrwerk dann so ein, dass ich dort den gesamten Federweg nutze, bewege ich ein Bike, welches nur noch indirekt auf meinen Input reagiert, da ich bei jedem Input von oben (zu) weit in den Federweg hineinarbeite. Hier muss niemand meiner Meinung sein.
Ich vertrete aber nach wie vor die Meinung das die verschiedenen Disziplinen von CC über Trail über Enduro bis hin zu Downhill Produkte hervorgebracht haben, welche an die jeweiligen auftretenden Kräfte angepasst und optimiert wurden. Wenn ich dann trotzdem den Federweg haben will und dann auf einen Trail gehe der das nicht erfordert, dann nutzt man den Federweg nicht aus. Das Produkt ist einfach für gröberes Gelände konzipiert. Zweckentfremdet man es dann durch die Möglichkeit auf einem Singletrail eine 170 Enduro-Race-Freeride Gabel komplett durchzuschlagen, dann passt das einfach nicht zusammen.