Verstehe ich auch nicht mit der Bandbreite, war früher sogar mit einem 20er Kettenblatt unterwegs bei hinten 32. Bei 3 Kettenblättern ist das kein Problem. Das entspricht ca. 5,5km/h am Berg während man heute mit 30er Blatt + hinten 34 bei knapp über 8km/h ist. Wozu die dicken Gänge bei Gravel? Braucht man da wirklich ein 46 oder gar 50er Kettenblatt? Waren die Leute früher alle unfit und heute gibt es nur noch Profis? Oder fahren die Gravels alle nur auf der Straße?
Mein erstes MTB hatte vorn 26 und hinten 28, bin ich damals den Karwendel auch raufgekommen aber lustig war das nicht (auch für die Knie).
Das höchste der Gefühle an "Trails" waren damals Tremalzo runter nach Limone auf einer Schotterstraße wo man heute mit einem Fully gar nichts mitbekommt. Mit den damaligen Hardtails wars deutlich schwieriger und langsamer aber auch spaßiger. Die Geschwindigkeit kam einem viel schneller vor, was generell auch bei 29 vs 26/27,5 so ist. In der Heimat kam ich mit dem Rad gar nicht auf die Gedanken einen Wanderweg ab S2 zu fahren.
Der Vergleich eines Gravelbikes mit einem HEUTIGEN Mountainbike wird beiden Gattungen nicht gerecht.
Gravel (statt Mountainbike) passt z.B. dann, wenn man letztlich in einem "langweiligen" Gebiet lebt, das für's echte Mountainbike nur wenig hergibt, so dass man lieber Strecke macht oder in eine schöne Region fährt.
Gravel (statt Rennrad) passt z.B. dann, wenn man in einem Gebiet mit eher gefährlichen / hässlichen Straßen lebt, so dass man auch auf schlechte Feldwege ausweichen oder besonders schöne Regionen erkunden kann.
Der Vergleich "altes MTB" vs. "modernes Gravel" ergibt sich dann auch daraus, dass alte MTBs auch eher (nicht immer) zum "Strecke machen" genutzt wurden, als das mit modernen, extrem "geländegängigen" MTBs heute meist der Fall ist.
--
Und zum Rennradlenker: Diese Lenker haben sich hundert Jahre (!) länger bewährt als breite MTB-Lenker. Als Modeerscheinung sollte man die nicht abtun! Sie sind komfortabel (zumindest, solange man einigermaßen beweglich ist), variabel auch ohne (inner) Barends und erlauben entweder geringen Luftwiderstand und viel Kraft auf dem Pedal oder aufrechtes Sitzen. Rennlenker haben jedoch nicht den Anspruch, für technische Strecken ideal zu sein oder dafür gar MTBs überflüssig zu machen.
--
Allen, die den Nutzen eines Gravelbikes nicht sehen können und lieber nur Rennrad, MTB (oder beides) fahren, kann ich nur zum Wohnort gratulieren - mit wunderschönen, leeren, sicheren und hügeligen Landstraßen sowie tollen Trails und Abfahrten!