Geometrie-Erkenntnis

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Mein, Gott, wie kann man dermassen auf dem Schlauch stehen!!

Hab mich in letzter Zeit recht intensiv mit den Geometrien von verschiedenen 29-ern beschäftigt.. Eigentlich ging es mir darum, rauszufinden, welcher Rahmen am besten zu mir passen würde;)

hier ist ein Bild von meinem aktuellen 26-er... einige Geometriedaten hab ich mal gemessen, um anhand von den aktuellen Daten, auf die 29-er Zahlen zu kommen...

OR horizontal= 565
Vorbau 120
Sitzwinkel 69°
Sattel-Tretl. 685



Mein Ziel für ein "neues" Bike war, ein längers Oberrohr in Verbindung mit einem kürzeren Vorbau zu fahren (scheint modern zu sein)....

zuerst dachte ich an ein Oberrohr mit 600mm.... auf der Suche danach, bemerkte ich, dass ich fast bei allen Herstellern auf Grösse M umsteigen müsste, was mir, angesichts meiner Gesamtgrösse von 1,71m sehr gross vorkam. Ich fand aber kaum einen Rahmen, der in "S" um die 600mm lang war.... also verglich ich weiter Rahmengeometrien, Erfahrungsberichte und Schmiss diverse Geometrierechner an......

heute morgen dann die Erleuchtung......


Durch den steileren Sitzwinkel (ca 72°-73°) kommt die Sattelstütze beim Messpunkt (Waagrecht zum Steuerrohr) ca. 1.75 cm weiter nach vorne!!!! somit ist ein Oberrohr theoretisch nochmals um diese Differenz länger, weil der Sattel "mittig" auf der Sattelstütze befestigt werden könnte.... somit würde ein Oberrohr von 585mm (durchschnittswert bei "S"), zusammen mit einem Vorbau von 90mm und der "weitervornemessung" von 2mm ein, um 10mm längeres Bike (sitzposition) ergeben.......


Somit könnte ich, die, für mich "normale" Grösse "S" nehmen und würde auch die gewünschten Änderungen (etwas längere Sitzposition bei kürzerem Vorbau / zentraler im Fahrrad sitzen / Laufruhig aber nicht lahm) erreichen....

heute bin ich glücklich, auch wenns vielleicht niemand interessiert:lol:

Wenn sonst noch jemand dieses "Problem" hat, hoffe ich, ihm/Ihr geholfen zu haben:daumen::D
 
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;) irgendwie muss ich mich einfach vorm "Ruin durch Bikekauf" retten.... wenn ich nur wüsste wie!..... da gibt's sooo viele schöne, nicht ganz günstige sachen aufm Markt.... und ich soll erst für 2013 ein neues kaufen.... hat keiner Geld für mich, welches er/sie in Titan anlegen will, kann, soll, muss?:confused:

....wenn ich doch einfach meine Daten an Stefano weitergeben könnte....
 
Mein, Gott, wie kann man dermassen auf dem Schlauch stehen!!

...

Durch den steileren Sitzwinkel (ca 72°-73°) kommt die Sattelstütze beim Messpunkt (Waagrecht zum Steuerrohr) ca. 1.75 cm weiter nach vorne!!!! somit ist ein Oberrohr theoretisch nochmals um diese Differenz länger, weil der Sattel "mittig" auf der Sattelstütze befestigt werden könnte.... somit würde ein Oberrohr von 585mm (durchschnittswert bei "S"), zusammen mit einem Vorbau von 90mm und der "weitervornemessung" von 2mm ein, um 10mm längeres Bike (sitzposition) ergeben.......
Sorry, aber ich kann Dir nicht folgen und deshalb fällt es mir schwer, Deine Freude zu teilen.

Ein steilerer Sitzwinkel bedeutet bei gleich langer Kettenstrebe, dass Du weiter vorne sitzt. Es ist aber offensichtlich, dass ein 3 Zoll grösseres Rad eine längere Kettenstrebe braucht und Du demzufolge weiter weg von der Radachse sitzt. Die Strebe ist also schon mal länger und Du sitzt noch weiter vorne. Das beeinflusst das Fahrverhalten. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es einen spürbaren Handling-Unterschied gibt, je nachdem, wie weit hinten man sitzt. Je näher an der Hinterradachse man sitzt, desto quirliger wird das Bike, dafür nimmt der Druck aufs Vorderrad ab.

Was ich damit sagen will: Die von Dir genannten Zahlen sind Null Garantie dafür, dass sich das Bike mit der "richtigen" Oberrohr- respektive Sitzlänge auf dem Trail gut oder schlecht anfühlt. Die Innenlagerhöhe oder der Lenkwinkel und die Federgabellänge sind vermutlich genauso ausschlaggebend. Und darüber habe ich nichts gelesen.

Auch nicht verstanden habe ich, was an "M" schlechter sein soll als an "S". Passen muss Dir doch das Bike oder denkst Du a priori, dass ein "M" für Dich zu gross ist und dass dies zusammen mit 29-Zoll Rädern nur eine träge Kiste geben kann?

Natürlich ist der altkluge Tipp nun: Probefahren! Doch mir ist schon klar, dass das wohl nicht geht, weil nicht verfügbar.

Ich habe meinen ersten 29er auch auf Grund der Oberrohrlänge bestellt und gekauft. Dabei habe ich die genau gleichen Überlegungen angestellt wie Du: Bestehende OR-Länge +2cm = Vorbau -2cm. Das hat funktioniert und gepasst. Das aktuelle Bike hat nun nochmals 13mm mehr OR-Länge, was ich kaum bemerke. Wenn Dir also Dein 26er Bike gut passt, sollten ähnliche Masse auch bei einem 29er passen. Viel mehr kann man nicht voraussagen.

Der Supergau Fehlkauf liesse sich vermutlich wirklich nur durch Probefahren vermeiden... Als ersten 29er würde ich jedoch von einer Grossinvestition a la paduana doch eher abraten. Du solltest zuerst mal herausfinden, ob das 29er Format überhaupt das Richtige ist für Dich.
 
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Es ist aber offensichtlich, dass ein 3 Zoll grösseres Rad eine längere Kettenstrebe braucht und Du demzufolge weiter weg von der Radachse sitzt. Die Strebe ist also schon mal länger und Du sitzt noch weiter vorne. Das beeinflusst das Fahrverhalten. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es einen spürbaren Handling-Unterschied gibt, je nachdem, wie weit hinten man sitzt. Je näher an der Hinterradachse man sitzt, desto quirliger wird das Bike, dafür nimmt der Druck aufs Vorderrad ab.

Also mein Paradox hat ja schon extrem kurze Kettenstreben. (zum bequemen Hinterradausbau muss man schonmal etwas Luft ablassen. :lol:)
Dadurch merk ich schon deutlich, dass bei Anstiegen das Vorderrad schneller abhebt.
Aber von der Wendigkeit ist es einfach nur geil. :D
 
Was ich damit sagen will: Die von Dir genannten Zahlen sind Null Garantie dafür, dass sich das Bike mit der "richtigen" Oberrohr- respektive Sitzlänge auf dem Trail gut oder schlecht anfühlt. Die Innenlagerhöhe oder der Lenkwinkel und die Federgabellänge sind vermutlich genauso ausschlaggebend. Und darüber habe ich nichts gelesen.

Hallo Beat

Danke für deine Bedenken. Ich wollte anfangs eigentlich nur mitteilen, dass ich mich anfangs zu sehr auf die OR-Länge konzentriert habe, und dabei sogar auch noch "falsch" gemessen habe. (weil ich die unterschiedlichen Sitzwinkel ausser Acht gelassen habe.)

Mir ist bewusst, dass es neben OR- und Vorbaulänge noch sehr viele (leider fast zu viele) Daten, Winkel, Grössen gibt, die bei der Auswahl der "perfekten" Geometrie entscheidend sind.

Was für mich eigentlich klar ist, ist, dass die Horizontale Distanz zwischen Sitzfläche und Kurbel recht fix ist, sitze ich im Vergleich zur Pedalachse zuweit vorne oder hinten, bekomme ich Probleme mit Gelenken und/oder einer effizienten Kraftübertragung.

Bei meinem aktuellen Bike (oberes Bild) musste ich, um diese Distanz für mich optimal zu lösen, den Sattel fast bis zum maximum nach vorne schieben. Dadurch verbesserte sich meine Tritteffizienz und auch das Kletterverhalten des Bikes. Weil die Sitzlänge dadurch ca. 3-4 cm kürzer wurde, montierte ich einen 120er-Vorbau 5° neg (davor 100 5° pos). Mitlerweile steigt das VR später, jedoch habe ich im Downhill früher Überschlagsgefühle.

Aus diesen Überlegungen resultieren nun auch die "Geometrie-Erkenntnisse" aus dem ersten Post.

Deine Erfahrungen aus em 29-er Bereich helfen mir, enorm, bei der Suche nach der "perfekten" Geometrie! Danke!

Da ich kurze Beine habe (SL 77cm) tendiere ich dazu, möglichst mittig über dem Rad zu sitzen, was bei 29"-Rädern wahrscheinlich sehr kurze Kettenstreben bedingt.

Ich werde selbstverständlich versuchen, möglichst viele 29-er probezufahren und so die "Beste" Geometrie zu finden. Die Idee mit Paduano ist sowieso eher theoretischer Natur, da ich mir sowas nicht leisten kann.
 
ich habe die gleicher erfahrung gemacht. mein rip9 mit 74 grad sitzrohr passt hervorragend, waehrend mein superfly mit gleichem oberrohr aber 72 grad sitzrohr immer etwas klein wirkte.

auf dem rip9 fahre ich eine speedball mit 25mm versatz, was in etwa dem unterschied zwischen den sitzrohrwinkeln entspricht ...

d.h. das large niner rip9 ist so gut wie eine nummer groesser als das large gary fisher superfly.
 
Das heisst also, dass dir ein72° Sitzwinkel passen würde (da du bei 74° eine Stütze mit Versatz fährst) aber die Oberrohrlänge eben diese 2 cm zu kurz ist. Die Sitzposition ist somit auf beiden Bikes gleich, obwohl du beim einen eine Stütze mit Versatz und beim anderen einen "zu flachen" Sitzwinkel hast. oder?
 
Da ich kurze Beine habe (SL 77cm) tendiere ich dazu, möglichst mittig über dem Rad zu sitzen, was bei 29"-Rädern wahrscheinlich sehr kurze Kettenstreben bedingt.

Die Schlussfolgerung haut nicht hin - denk nochmal nach. Entscheidend ist, dass bei waagerechter Pedalstellung das Lot von der Kniescheibe durch die Pedalachse geht - so ist die optimale Kraftübertragung gewährleistet. Wie weit der Sattel hinter dem Tretlager sitzt, hängt lediglich vom Sitzrohrwinkel und dem evtl. Versatz der Sattelstütze ab. Ob da hintendran noch ' paar Meter Kettenstreben hängen:D, ist unerheblich.
 
Hallo Bergschreck

Das leuchtet mir ein. was ich sagen wollte ist, dass das Verhältnis, Tretlager-Sattel in der Horizontalen fix ist, wie du auch schreibst, ist es eigentlich dann egal, wie lang die Kettenstreben sind.

Die Länge der Kettenstrebe wird dann interessant, wenns um die Gesamtposition auf/im Rad ankommt. so wird der Schwerpunkt mit kurzen Kettenstreben weiter zur Hinterradnabe geschoben und ein kürzerer Radstand und somit ein wendigeres Fahrverhalten sind das Resultat. Werden lange KS verbaut, kommt der Schwerpunkt weiter in Richtung VR, der Radstand verlängert sich und das Fahrverhalten wird tendentiell träger.

Ich hoffe, ich hab nicht wieder einen Denkfehler:(
 
@Kettenstrebenlänge: du wirst nit wirklich "kurze" Kettenstreben an einem 29er finden...sind in der Regel ohnehin ~20mm länger als an einem 26er...
bsp: on-one 444mm, niner 445mm ... über alle Größen (hardtail) :daumen:
 
Das mit der KS-Länge ist klar, die Sitzposition wird dadruch, und durch den grösseren BB-drop (durchschnittlich ca 30mm also 1.2") auch mehr "ins Bike" verlegt, was dann wiederum viel zum "sichereren" Fahrverhalten beitragen soll...und die Tretlagerhöhe bleibt auch ca gleich wie beim 26-er
 
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@Kettenstrebenlänge: du wirst nit wirklich "kurze" Kettenstreben an einem 29er finden...sind in der Regel ohnehin ~20mm länger als an einem 26er...

Ausnahmen bestätigen die Regel: bei einigen Rahmen, die ein gewinkeltes oder gebogenes Sitzrohr haben, liegt die Kettenstrebenlänge im selben Bereich wie bei 26" MTBs.
 
da geb ich dir recht, daß bsp ein Surly etwas weniger KS-länge hat...
allerdings kenn ich kein 29er HT, daß eine gleichlange KS hat wie ein 26er HT..
 
Da ich bei meinem aktuellen 26er (KS 430mm) das Problem eines steigenden Vorderrades habe, hab ich mich gefragt, ob dies bei einer KS-Länge von 440 bei nem 29er besser ist, oder ob man den einen Zentimeter nicht merkt. durch das tiefere Tretlager (Im Verhältnis zur Nabe) müsste eigentlich ebenfalls einem steigenden Vorderrad entgegengewirkt werden, oder sehe ich das falsch?

Was ist die optimale KS-Länge für ein 29er? Einsatz: CC-Tour
 
Da ich bei meinem aktuellen 26er (KS 430mm) das Problem eines steigenden Vorderrades habe, hab ich mich gefragt, ob dies bei einer KS-Länge von 440 bei nem 29er besser ist, oder ob man den einen Zentimeter nicht merkt. durch das tiefere Tretlager (Im Verhältnis zur Nabe) müsste eigentlich ebenfalls einem steigenden Vorderrad entgegengewirkt werden, oder sehe ich das falsch?

Was ist die optimale KS-Länge für ein 29er? Einsatz: CC-Tour

gut, den Sitzwinkel mußt halt auch noch dazurechnen, der aber auch eher steiler wird bei den 29ern, außer es gibd mal wieder den ominösen Knick im Rohr...
für mich ist es spürbar, daß die Kletterfähigkeit besser ist...
immer im Vergleich zu einem ähnlich gebauten 26er HT...
Kommt halt auch gerade bei den "großen" Größen (bin 1,92cm) zum Tragen...

Ich hab ja jetzt 444mm KS und selbst da wirds schon eher eng bei 2.2er Reifen auf breiter Felge..vorallem bei herbstlichem MatschGatschwetter, obwohls eh schon ein Engländer ist und kein Ami, der eher noch auf Staubautobahn getrimmt ist...
 
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