Günstig = Schrott

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Eschweiler
Hallo zusammen,

ich lese hier seit einiger Zeit die vielen Einsteiger- Beiträge. Ebenso den Kaufberater für Einsteiger.

Ist es denn wirklich so, dass Bikes um die 500 € mies sind?

Ich selber fahre nur gelegentlich, da vom Physiotherapeuten empfohlen. Die Wege sind asphaltiert oder Schotter- bzw. Feldwege. Mit einem Trekkingrad bin ich auf losem Grund mehrfach weggerutscht. Daher strebe ich ein MTB an. Ich fahre weder Rennen noch Downhill. Auch keine Wege mit Wurzeln oder Sprüngen.

Dann sollte doch ein Bike wie Ghost kato 2.9, Cannondail Trail 8, Bulls Sharptail bzw. Wildtail reichen?

Was haltet ihr von Merida?

Danke für eure Hilfe.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von shoffmeister

Hilfreich
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Wenn der Reifen breiter ist, rutschen aber trotzdem noch die einzelnen Schottersteinchen aufeinander rum. ;)
Bei den günstigen Bikes sind schrottige Federgabeln verbaut, weil Keiner ein Bike mit Starrgabel kauft. Verkaufserfolg ist wichtiger als Qualität.
Und die Laufräder sind schlecht, weil's dank Scheibenbremse stärker eiern darf als früher.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von shoffmeister

Hilfreich
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ja die reichen

du darfst nicht vergessen. hier im internet sind immer nur die absoluten cracks unterwegs, die fahren jedes material komplett aus, da reicht so billiger scheiß nicht, wie soll man damit auf dicke hose machen und seine komplexe kaschieren
 
Wobei ich da eher nen Bike ohne Federgabel
Hab ich früher auch gedacht, wär aber teurer gekommen als eins mit Federgabel. Da wurds dann halt ein 15 kg HT mit Stahlfedergabel, die - vermutlich weil die Feder zu hart und nicht für mein Gewicht passend war - kaum federte. Hatte ich also mein Starrgabelbike und bins 5 Jahre mit Spaß gefahren - auch auf leichteren Trails.
Und wenn mal ne Bremse oder ein Schaltwerk kaputt gehen sollte (das passiert vermutlich eher bei den "richtigen", sportlichen MTBlern), da gibts ständig günstige Angebote, die nicht die Welt kosten.

Ich würde mal sagen, daß die meisten Anfänger auch mit solchen Billigbikes Spaß haben können. Ausnahmen sind vielleicht am ehesten schwergewichtige Biker und/oder wilde Bikepark-Sprungjunkies.

Merida ist ne gute Marke, die wie so manche anderen großen Hersteller von ganz billig bis ganz teuer was im Programm haben.
 
Das Problem ist, dass MTBs mehr sexappeal haben als Trekkingräder. Heißt eine große Käuferschicht fühlt sich auf nem MTB für 400 eur deutlich cooler als auf nem Trekking, auch wenn das 2500 Tacken kostet.
Und dann bekommt man halt statt eines für den Anwendungsfall sehr gut geeigneten Bikes das, was vielleicht reicht aber auch nicht mehr.

Hatte gestern vom Nachbarn das „echt total klasse“ Cube Aim 29er zur Wartung bei mir. Fährt wie Trekking, ist schwer wie Trekking mit Schutzblechen (Übrigens schwerer Und weniger agil als mein Trail HT mit Plusbereifung) und federt so wie ein Starrbike. Steht aber halt MTB drauf.

Klar reicht das für Waldautobahnen. Wäre man aber nicht der Werbung und dem Hype erlegen, könnte man was passenderes fahren.
 
Ein Bike fuer Deine Zwecke muss auf keinen Fall teuer sein.
Wie aber bereits gepostet wurde, sind viele guenstige Komplettbikes (technisch) voellig sinnwidrig konzipiert.
Da ist dann eine Federgabel (weil sowas braucht ein MTB halt nun mal) drin, die ab Werk nur maessig und bald gar nicht mehr federt, und deren einzige unbestrittene Faehigkeit diejenige ist, schwer zu sein.

Ich hab mir mal das Ghost angeschaut, die Marke habe ich als brauchbar und gut P/L 'abgespeichert'.
Der Rahmen sieht gut aus und somit ist das Ganze als Basis sicher brauchbar.
Federgabel rausschmeissen und durch eine leichte Starrgabel ersetzen spart gleich mind. ein Kilo, musst Du aber nicht vom Start weg machen ... geht nachher immer noch.
Auch Umruestung auf 1x8 mit einem 34er oder 36er vorn und 11-40 Sunrace hinten waere eine relativ einfach umsetzbare (spaetere) Tuningmassnahme - fuers Feldweg-Cruisen brauchst Du keinen 3x Antrieb.
Also ich denke nicht dass Du da ins ? greifst mit dem Modell ?

Scheibenbremsen sind heute absoluter Standard, auch kein Kostentreiber (mehr), gehen absolut in Ordnung.

https://www.ghost-bikes.com/en/bikes/hardtail/bike/kato-29-al-u
 
Hab ich früher auch gedacht, wär aber teurer gekommen als eins mit Federgabel. Da wurds dann halt ein 15 kg HT mit Stahlfedergabel, die - vermutlich weil die Feder zu hart und nicht für mein Gewicht passend war - kaum federte. Hatte ich also mein Starrgabelbike und bins 5 Jahre mit Spaß gefahren - auch auf leichteren Trails.
[...]
Ja, aber ne leichte Starrgabel macht noch mehr Spaß als ne schwere.
Und ne echte Federgabel macht noch mehr Spaß als ne Attrappe.

Gegen dicke Hose hilft Stahlrahmen: dünne Rohrdurchmesser - da rümpft jeder Poser mit dicken Alu-Rohren die Nase. Und wenn das nicht reicht: Felgenbremsen. Oder alte Gabel mit geschraubter Brücke.
 
Ich selber fahre nur gelegentlich, da vom Physiotherapeuten empfohlen. Die Wege sind asphaltiert oder Schotter- bzw. Feldwege. Mit einem Trekkingrad bin ich auf losem Grund mehrfach weggerutscht. Daher strebe ich ein MTB an.
Auf losem Grund rutscht jedes Bike. Das liegt in der Natur der Sache. Hier ist nicht das Material entscheidend sondern die Fahrtechnik.
 
Naja, ich wiege bei 1,83m, leider 96kg.
Dann rechne noch mal 5-10 kg drauf plus das Bikegewicht. Damit solltest Du immer noch im Limit der Gesamtgewichtsangaben liegen. Ich wohn in ner Gegend mit überdurchschnittlich vielen Adipösen und nem Decathlonladen. Da sieste doch einige, die Decathlon-Billigbikes fahren. Cube ist auch gern vertreten. Und die seh ich öfter. Scheint also auch da noch genug Sicherheitsmargen zu geben, was die Herstellerangaben bzgl. MaxGesamtgewicht angeht.
 
Einer meine Bikekumpels fährt seit zwei Jahren unsere Touren mit. Bei manchen Strecken halt ein bisschen langsamer, als wir, aber mit Spaß und etwas Mut klappt das bei ihm prima. Er hat das hier verlinkte Centurion Backfire 200 für unter 500 Euro gekauft. Bis heute ist da auch nix kaputt gegangen. Für Wald- und Schotterwege findet sich also durchaus was für 500 - 700 Euro, was taugt und hält. Das ist kein Schrott.
https://www.cycletec.de/Neu/MTB29-/Centurion-Backfire-Pro-200-29-MTB--2018-.html
Für Mountainbiken als "richtigen" Sport, muss man dann halt mittelfristig etwas tiefer in die Tasche greifen.
 
Vielen Dank für die Hilfe und Unterstützung.

Ich weiß, dass Bulls eine Eigenmarke von ZEG ist, aber sind die so gut wie die Markenhersteller? Die Anbauteile sind doch bei allen gleich (Shimano, Suntour, etc.)?
Ein Copperhead werde ich mir nicht kaufen.
 
Für 500 Euro gibt es durchaus Räder, die brauchbar sind.
Keine wirklich richtigen MTBs, aber für die meisten Leute vollkommen in Ordnung.

Bulls ist in Ordnung und hat bei den billigen Rädern meist sogar bessere Komponenten verbaut, wie andere namhafte Hersteller. Allerdings sparen die in dem Preisbereich halt auch an allem, was nicht gleich auffällt. (Laufräder, Lager, usw.)
 
Klapper deine bike Läden in der Nähe ab..
Frag was die an gebrauchen da haben..
Da bekommst du besseres fürs Geld.. Plus 1 Jahr Gewährleistung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Klappert deine bike Läden in der Nähe ab..
Frag was die an gebrauchen da haben..
Da bekommst du besseres fürs Geld.. Plus 1 Jahr Gewährleistung...
Also bei uns im Umkreis von gut 30 Km um Reutlingen haben alle Fahrradgeschäfte mit denen ich zu tun hatte den Ankauf/die Inzahlungnahme von gebrauchten Bikes aufgegeben. Die brauchen den Platz für E-Bikes und wollen sich irgendwelche Gewährleistungsgeschichten nicht antun. Der Kunde vertickt sein altes Bike jetzt selbst über E-ebay-kleinanzeigen etc.
Ist das in euren Regionen noch anders?
Am ehesten bekommt man auf den Bike-Flohmärkten noch was gebrauchtes, aber ohne Gewährleistung.
 
@Uwe411 Für mich machen die Reifen den größten Unterschied. Zwischen einem Schwalbe Marathon mit 4 bar und einem Nobby Nic mit 1,8 bar liegen auf losem Untergrund Welten. Wenn dein Schwenkpunkt auf Feld& Waldweg liegt, wirst du mit so einem billigen MTB wahrscheinlich völlig glücklich.
Auch leichte Trails & Wurzeln gehen damit - reine Übungssache. Fahrtechnik schlägt Federweg. Es wird halt schon da abenteuerlich, wo das gute Endurorad sich noch anfühlt wie auf der Landstraße. Zum Erfahrungen sammeln und üben taugt so ein Billigrad allemal. Die ganz billigen Bremsen machen allerdings bei 100kg eventuell Probleme, wenn du >500hm Feldweg am Stück runterballerst (die fährst du aber nicht in einer Stunde hoch ;) ). Und du hast weder Licht noch Schutzbleche.

Klar ist aber auch: die nächsten 1000 Euro mehr für ein solides Trail Hardtail lohnen sich sehr, sobald man etwas schwierigere und steile Trails befahren will. Preislich darüber merkt dann nur der geübte Fahrer noch eine relevante Steigerung.

Schön erklärt ist weiter oben das Phänomen des "Trekking MTB". Die meisten billigen MTB werden als Stadtrad missbraucht und sind daher gar nicht erst für grobes Gelände ausgelegt.
 
Ein Fullsuspension-Bike wäre deutlich rückenschonender, wenn man möglicherweise ein Schwäche mit den Bandscheiben hätte. Nur mal so als ein Gedanke.
 
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