Gutes Kettenblatt, selber härten, Quetschung

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Hallo,

ich fahre Singlespeed, das ganze Jahr über und ausschließlich in der Stadt. Als Kettenblatt bzw. Kurbel nutze ich seit Jahren ein günstiges Modell der (vermutlich Handels-) Marke „ONYX“. Das Kettenblatt hat 36 Zähne ist aus Stahl und verschleißt relativ schnell. Ich muss es nach circa 5000km wechseln. Aber die ganze Kurbel kostet bei meinem Fahrradhändler nur 15€. Siehe erstes Foto

Was mich ärgert ist, dass der Verschleiß nicht durch Abrieb entsteht, sondern durch ein Wegdrücken des Materials. Das gleiche Phänomen habe ich auch schon an einem Ritzel für Shimano Alfine Nabenschaltungen beobachtet. Siehe zweites Foto

Ich vermute nun, dass der Stahl zu weich ist. Die Herstellung wird so erleichtert und die Kosten für die Herstellung sind gering. Um diese Vermutung zu bestätigen wollte ich eine Härteprüfung vornehmen, was ich inzwischen aber leider nicht mehr kann. Bei einer Achsmutter hatte ich genau das schon einmal getan und konnte meine Vermutung, dass diese Mutter spektakulär weich ist, bestätigen. (Quelle: http://pauls-werkstatt.blogspot.de/2015/08/achsmutter-einer-nabenschaltung.html) Gängige Fahrradtechnik ist damit wieder einmal weit von 0815 Industrietechnik entfernt. Es müsste doch möglich sein, ein Kettenblatt aus einem Einsatzstahl Randschicht zu härten und damit problemlos 100.000km zu fahren. Das zu übertragende Drehmoment ist schließlich sehr gering.


Nun habe ich eine Frage. Ich bin durchaus bereit mir eine teurere Kurbel zu kaufen. Aber, damit das Preis-Leistung Verhältnis gewahrt bleibt, müsste diese bei einem Preis von z.B. 50€ dreimal so lange halten. Also etwas über 16.000km. Kann jemand ein Modell empfehlen? Meine Vorstellung wäre wieder ein Kettenblatt aus Stahl, weil ich denke, dass meine Vorstellungen mit Aluminium nicht zu erreichen sind. Schließlich hat man mal gelernt, dass die Festigkeit von Stahl anfängt, wo Alu endet.

Eine andere Idee, welche ich gerne testen würde ist das Härten eines 15€ Kettenblattes. Hat schon mal jemand in diese Richtung experimentiert? Einen geeigneten Ofen hätte ich. Ob sich der Stahl überhaupt härten lässt möchte ich am Wochenende ungefähr durch die Funkenprobe feststellen.

Ich freue mich über alle Antworten.

Paul
 

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du glaubst doch nicht im ernst, dass an einer 15 € kurbel ein kettenblatt aus hochwertigem, vergütbaren stahl verbaut ist?!
 
Funkenprobe ist doch sehr ungenau, denke nicht das das Material die eigenschaften hat.
In der Regel halten billige Kettenblätter länger, weil das nicht so auf das Gewicht geachte wurde.

Lass dir doch ein Kettenblatt aus passenden Material anfertigen und vergüten.
Bei einem ohne Steighilfen ist das relativ einfachen, 16MnCr5 liegt immer mal so rum, das ganze dann Plasmanitrieren und testen ;)
 
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