Helmpflicht - ein Sommermärchen?

Neulich war ich mal beruflich ein paar Tage in Utrecht. Was soll ich sagen: Tausende Radler im Berufsverkehr um mich herum und kein Helm weit und breit.
Und in der Stadt fahren die Radler wirklich auch kreuz und quer, gemischt mit Bus- und Autoverkehr, einhändig mit Handy am Ohr, ...

Wenn ich die Radfahrerzahlen in NL mal auf D übertrage, dann müssten dort jährlich endlos viele Kopfverletzungen vorkommen. Scheinbar nicht ...

Guter Einwand. In Holland läuft lustigerweise einiges besser, was man als spiessiger Deutscher gar nicht so vermutet :)
 
Das Stück Hartschaum bleibt bis heute den Beweis schuldig, dass durch ihn das Radfahren in seiner Gesamtheit sicherer wird.
Auf welcher Grundlage soll man also gezwungen werden.

Hier hatte wer geschrieben, das wenn die Diskussion weiter geht irgendwann der Spruch kommt ob das Styropor überhaupt Verletzungen verhindert. Wie recht diese Person doch hatte.

Und da es jetzt wirklich lachhaft wird klinke ich mich hiermit aus und fahre auch ohne Gesetz weiterhin mit Helm.
 
Das Argument "jeder sollte selbst wissen, was ihm seine Gesundheit Wert ist", kann dann auch heran gezogen werden, um Dorgen aller Art und in jeder Menge zu erlauben, die Anschnallpflicht im Auto wieder aufzuheben und jeglichen anderen Unsinn auch.
 
Im Februar 2010 hat Mexiko-City die seit einem Jahr geltende Radhelmpflicht wieder aufgehoben. Quelle: VCÖ Magazin, Ausgabe 3, 2010, Seite 5
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, diskutieren & streiten um des diskutieren & streitens willen. Ist ja hier im Forum ganz große Mode... :p :D ;)
das ist wirklich nicht neu und sicher keine erfindung des forums. außerdem unterhaltsam.

Es könnte vielleicht auch viel einfacher gehen, so haben das Gros der Skifahrer in nur wenigen Jahren eine Wandlung zum Helm hin gemacht. Ein Skiunfall mit Prominenz tat dazu sein Übriges, daraufhin waren Skihelme ausverkauft (und wurden auch gleich etwas teurer ;))
bräuchten wir nur noch einen passenden prominenten kandidaten.
wie schwer sollen die verletzungen sein? ach, wir finden schon was :)

stefan raab hatte doch nen helm auf...? hat sicher nicht zur verbreitung des helmtragens beigetragen.

Öhm, ja, da hast Du vollkommen Recht! Man sollte die Ursachen bekämpfen, deshalb rigorose Tempo30 + 0Promille:daumen:
naja, wenn dann Tempo 0 + 0 Promille. also einfach grundsätzliches autoverbot. ach, kraftfahrverbot. ne fortbewegungsverbot.

außerdem grundsätzliches zuckerverbot, teesteuer erhöhen, kaffee verbieten. nur noch 200g fleisch pro jahr und auf strom verzichten (das wäre wirklich gesund) - alle kraftwerke abstellen und windmühlen umhauen.
erdloch mit den fingern buddeln und reinsetzen. passt.

ps: ich liebe helmthreads!
 
Jetzt sind wir wieder am Punkt, es wird bezweifelt, dass der Helm überhaupt einen Schutz bietet und das ist Nihilismus. Alle, die ihr Risiko so super selbst abschätzen können, die dem Helm jegliche Schutzfunktion absprechen oder diese zumindest anzweifeln: Kurz vor dem Aufschlag auf dem Asphalt mit der Rübe voraus, wie würdet ihr euch in dem Moment entscheiden? Helm auf oder bleibt ihr konsequent?;)
Es ist mir egal, ob ein Erwachsener mit oder ohne Helm fährt. Mir stinkt, dass Kinder die Dummheit ihrer Eltern ausbaden müssen und dabei ist der Helm nur ein Aspekt.
 
it´s sommerloch-time!
Jungs, geht raus und fahrt mit dem Bike, der Winter kommt wieder schneller als ihr denkt.
 
JAlle, die ihr Risiko so super selbst abschätzen können, die dem Helm jegliche Schutzfunktion absprechen oder diese zumindest anzweifeln: Kurz vor dem Aufschlag auf dem Asphalt mit der Rübe voraus, wie würdet ihr euch in dem Moment entscheiden? Helm auf oder bleibt ihr konsequent?;)
In diesem Falle ist es möglicherweise sehr nützlich einen Helm zu tragen. Zu Ende gedacht bedeutet das aber, dass ich bei JEDER Tätigkeit bei der ich "mit Rübe voraus auf den Asphalt aufschlagen" könnte, einen Helm tragen müsste und nicht nur wenn ich Rad fahre. Ich fahre seit vierzig Jahren Fahrrad, die letzten zwanzig davon MTB, seit 19 Jahren trage ich dabei immer einen Helm. Immer bedeutet, wenn es um die rein sportliche Betätigung des Radfahrens im Gelände geht, also MTB fahren.

Ansonsten trage ich oftmals auch keinen Helm, beispielsweise wenn ich einfach nur gemütlich radel. Das Risiko mir dabei erhebliche Verletzungen bei einem Sturz einzuhandeln gehe ich dabei bewusst ein, denn dieses Risiko gehe ich Zeit meines Lebens IMMER ein, egal welcher Tätigkeit ich nachgehe. Nur eins behalte ich mir vor: bei dieser Affenhitze gerade auch mal keinen Helm zu tragen, denn das geht gar nicht.
 
Keine Ahnung warum ich hier jetzt auch noch was schreibe...

Ich bin Helmbefürworter und fahre (fast) immer mit Helm - einzige Ausnahme ist wenn man den FF-Helm erst bergauf fahren muss, dann bleibt der am Rucksack. ABER - die Argumentation das auch in 99% der restlichen Lebenssituationen ein Helm das Leben sicherer machen weil man ja mal ausrutschen kann ist einfach nicht von der Hand zu weisen und somit ist das Thema "Helmpflicht" für mich auch schon erledigt.
 
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... Ich bin Helmbefürworter und fahre (fast) immer mit Helm - einzige Ausnahme ist wenn man den FF-Helm erst bergauf fahren muss, dann bleibt der am Rucksack ...

Es ist auch interessant, sich mal anzusehen, wo die einzelnen Leute, die hier posten, so wohnen. Überwiegend im Flachland mit mindestens einem Tag Anfahrt zu einem Berg, an dem man bergauf überhaupt ins schwitzen kommt.
 
Was soll die Helmpflicht bringen? Wenn ein Radler von nem Auto erwischt wird, wird ihm der Helm wohl nicht so viel bringen. Radhelme besitzen ja kaum Dämpfung. Die Schützen aus meiner Sicht eher vor Abschürfungen, Schnittverletzungen und eventuell spitzen Kontaktstellen. Kommt mir eher vor, als ob sie ausgelegt sind den Kopf vor Bodenkontakt bei Stürzen zu schützen. Im Wald helfen sie auch gegen Äste :-). Aber bei Kollisionen mit Kraftfahrzeugen gehe ich von geringem Nutzen aus. Ich fahre aber trotzdem praktisch immer mit Helm. Man weiß ja nie, was man so alles auf dem Rad erlebt.
 
@LF-X: Noch nie den Test mit der Wassermelone gesehen? Ohne Helm aus 1m fallen gelassen, Melone platt. Mit Helm, passiert ihr gar nichts. Also wo ist da "kaum Dämpfung"? Was besseres als einen Fahrradhelm um einen Aufprall zu dämpfen gibt es nicht. Natürlich wirst du bei einem Zusammenprall mit einem Auto nicht immer frontal mit dem Kopf aufschlagen. Aber je heftiger der Einschlag, desto höher das Risiko, dass auch der Kopf was abbekommt. Sei es am Auto selber oder beim Aufschlag auf den Asphalt. Und eine Verletzung im Brustbereich oder ein Bein- und Armbruch ist ja wohl unumstritten weniger kritisch, als ein Schädelbasisbruch.

Ich finde es durchaus sinnvoll, eine Helmpflicht für Minderjährige einzuführen. Helme werden von Kindern/Jugendlichen ja nur nicht getragen, weil sie ein Stigma der Uncoolness haben. Das Argument des ADFC, dass eine Helmpflicht dazu führen würde, dass weniger Radgefahren und mehr das Auto benutzt würde, halte ich für Schwachsinn, insbesondere bei Kindern/Jugendlichen, die ja gar kein Auto fahren dürfen. Und dass junge Menschen tendenziell weniger vorsichtig sind im Straßenverkehr, ist auch unumstritten. Darum zeigen die Unfallstatistiken auch, dass die meisten Unfälle durch junge Menschen entstehen.
Ich bin zwar auch noch relativ jung, aber ich weiß im Straßenverkehr, wie man sich zu verhalten hat. Im Gelände riskiere ich zwar auch mal was, aber dann eben nur mit Helm.
 
@LF-X: Noch nie den Test mit der Wassermelone gesehen? Ohne Helm aus 1m fallen gelassen, Melone platt. Mit Helm, passiert ihr gar nichts. ...
Dann mach den Test mir der Wassermelone mal selbst und bitte filmen. Das funktioniert wohl nur mit einer ausgewählten Wassermelone, einem ausgewählten Helm und einem ausgewähltem Bodenbelag.


Wenn Du im Gelände riskant fährst, dann sollten wir uns hier mal über ein Fahrverbot im Gelände unterhalten. :lol:
 
Man sollte den Inhalt der Melone auf strukturelle Veränderungen untersuchen. Nur weil die Melone keine Fraktur aufweist, bedeutet das noch lange nicht, dass es im inneren noch gut aussieht und die Melone nicht bleibende Schäden von dem Sturz behält.

Ist Quasi wie beim Airbag. Sterben tun die Fahrer immer noch. Sie sehen nur besser aus.
 
Man sollte den Inhalt der Melone auf strukturelle Veränderungen untersuchen. Nur weil die Melone keine Fraktur aufweist, bedeutet das noch lange nicht, dass es im inneren noch gut aussieht und die Melone nicht bleibende Schäden von dem Sturz behält.

Ist Quasi wie beim Airbag. Sterben tun die Fahrer immer noch. Sie sehen nur besser aus.

Ne Gehirnerschütterung wirst bei nem ordentlichen Klatscher fast immer davon tragen. Ist aber vergleichsweise nicht so schlimm. Solange das Teil verhindert, dass mir der Schädel platzt sind das schon gut angelegte 100€. Die Melone wird eh nicht überleben, die wird so oder so gegessen. Und wenn dir strukturelle Veränderungen Sorgen bereiten, hast hoffentlich ne nen Kopfball gemacht.

Hier behauptet ja keiner, dass man da unverletzt rauskommt. Aber die Auswirkungen eines Aufpralls werden doch erheblich reduziert.
Mir genügt es schon, wenn der Helm eine Platzwunde abwehrt, die kostet mich mit Nähen im KKH und Fäden ziehen beim Hausarzt auch 20€ Praxisgebühr, da ich sonst keine Ärzte aufsuche :)

Achja, Helme sind auch toll gegen Äste und Raubvögel:

http://www.n-tv.de/panorama/Raubvogel-jagt-Radfahrer-article878506.html

http://www.op-marburg.de/Lokales/Hinterland/Greifvogel-attackiert-Radfahrer

Mistviecher mit schlechtem Charakter, ich habs immer gesagt!
 
Helmpflicht bei Kindern fänd ich ok. Aber da sorgen die meisten Eltern ja hoffentlich eh schon dafür dass die kleinen nur mit Helm unterwegs sind.

Bei Erwachsenen bin ich aber gegen eine Pflicht.
Ich selbst bin eigentlich immer mit Helm unterwegs. Allerdings auch oft mit FF und der befindet sich dann bei "längeren" Bergauf- oder Flachpassagen nicht mehr auf dem Kopf. (inbesondere bei dieser Hitze)

Bin eigentlich prinzipiell dagegen dass der Staat sich zu seh in alle Lebensrisiken der Bürger einmischt. (solange man seine eigene GEsundheit riskiert).

Und die Leute die ernsthaft bezweifeln dass ein HElm Verletzungen reduziert, der kann eigentlich komplett auf nen Helm verzichten. Weil da gibts dann offensichtlich nicht mehr viel zu schützen...
 
Hey! Ich bin nur der Meinung, dass ein Helm nicht vor allem schützt. Ich fahre selber in 98% der Fälle mit Helm. Bin aber auch der Meinung, dass eine Helmpflicht ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht ist. Auch bei Kindern, sehe ich da nur geringen Gesetzesbedarf. Die Eltern sollten schon im Interesse ihrer Kinder handeln - Das sollte aber eher durch Aufklärung animiert werden.
 
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