hohe Trittfrequenz - alles eine Frage des Trainings

Fup

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26. Juli 2006
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Hallo zusammen,

seit kurzem trainiere ich zuhause auf der Rolle und habe mir für den Winter einen Trainingsplan gemacht (Grundlage sind die Tipps aus dem Buch von Alexander Natter). Da wird unter anderem vom Quickpedal-Training gesprochen - bei 120-130 Umdrehungen pro Minute.
Angeblich fährt der "normale Biker" mit 80-90.

Ich habe auf der Rolle erstmals die Möglichkeit meine Trittfrequenz zu messen und habe festgestellt, dass meine normale Wohlfühl-Trittfrequenz eher so bei 70-75 liegt. Als ich versucht habe, mal auf die 120 zu kommen, konnte ich nicht schneller als 95 Umdrehungen treten - unabhängig vom Widerstand bzw. Gang.

Meine Frage an Euch: Verbessert sich das durch entsprechendes Training? Wenn ja, wie lange habt Ihr daran gearbeitet, Eure Trittfrequenz zu erhöhen? Habt Ihr Auswirkungen beim Touren-Fahren gespürt?

Mir kamen die 95 schon sehr schnell vor... Hilft es vielleicht Nähmaschinenöl zu trinken?:D

Spaß beiseite, freue mich auf Eure hilfreichen Antworten und Tipps.

Fup
 
Du konntest nicht schneller als 95 treten? :eek:
Echt nicht? :confused:

Ja, das kann man trainieren.
Sollte sogar relativ schnell gehen.

Ich fahre wenig Touren, aber es hat sicher eine positive Auswirkung
auf die Muskelkoordination. Wenn man generell mit höherer Frequenz trainiert,
werden in gleicher Zeit die "Signalbahnen" mehr benutzt und das Training
ist koordinationstechnisch effektiver, meine ich.


Thb
 
Vor einem Jahr konnte ich auch noch nicht 90u/min treten. Als ich begann, mich letztes Jahr fürs Biken wieder zu interesieren, lag meine Durchschnittsfrequenz auch bei 60-70 u/min. Geht aber innerhalb von ein paar Monaten recht flott.

Auf der Rolle habe ich mittlerweile 83-89u/min, wenn ich nicht drauf achte und > 100 geht auch über 1-2 Stunden. Ist bei mir sicher verbesserungsbedürftig, aber seitdem keine Knieprobleme mehr. :daumen:

Viele Grüße

Mischiman
 
hi,

ja das kenne ich auch, arbeite auch seit letzter saison an der trittfrequenz.

um eine hohe trittfrequenz zu trainieren eignet sich ein pyramiden-training. das ist recht abwechslungsreich und bekämpft auch die monotonie auf der rolle. also z.B. 10 min einfahren und dann alle 10 min die trittfrequenz von 70 aus um 10 steigern bis 120 und dann wieder runter.

Wenn du mit einem Fully unterwegs bist solltest du beim Trittfrequenztraining unbedingt den Lock-Out hinten aktivieren, da man dann viel mehr gezwungen ist einen korrekten Bewegungsablauf auszuführen.

mfg toster
 
Hallo,

danke für Eure Erfahrungen. Das macht mir Mut und spornt mich an, an meiner Trittfrequenz zu arbeiten. Danke @toster für den Tipp mit dem Pyramidentraining!

Grüße

Fup
 
Frage mal dazwischen:

- welches ist die optimale Trittfrequenz ?
- wie lässt sich die TF auf eine bestimmte Person bestimmen?
- was sind die TF Durchschnittswerte ?
- ist die TF nur eine ganz pers. Komponente? oder lässt sich das antrainieren?
- wo ist das Maximum der TF?
- gibt es Systeme wo man das unterwegs vorgeben kann?

Danke Klaus
 
Ein gutes Beispiel - finde ich - gibt es hier: http://www.msporting.com/

frequenz.gif


Viele Grüße

Mischiman
 
Ein gutes Beispiel - finde ich - gibt es hier: http://www.msporting.com/

frequenz.gif


Viele Grüße

Mischiman

vielen dank und gibt es ein akustisches Sytem das einem die Sache beim Fahren vorgeben kann ? so wie beim Gleitschirmfliegen. Fliegt man hoch piebst es hochfrequent, fliegt man tiefer piebst es niederfrequent usw. und das übertragen auf die Pedalkurbeldrehzahl.

Gruß Klaus
 
Ich hatte das auch mehrmals versucht mit der hohen tf, bin aber wieder von ab. Ich habe das biken anders gelernt. Was es rein physisch für vorteile haben soll, keine ahnung(viell. sind die muskeln langfasriger und können so angeblich mehr leisten?). Habe nur festgestellt, das meine oberschenkel dicker sind als bei einem kumpel, der tf von 100 und mehr fahren kann. Er ist aber bei marathons oder touren nicht eher am ziel wie meinereins.
 
Hi,
ich war im letzten Winter öfters beim Spinning und habe nicht schlecht gestaunt wie schnell manche Menschen treten können!
Dann habe ich mich angestrengt und meine Frequenz auch deutlich erhöhen können. Beim Radeln draußen konnte ich nun viel besser die kleinen harten Anstiege nehmen (da ich vorher runterschalten konnte und dann wie eine Nähmaschine 'gestartet' bin). Mit meiner vorherigen Trittfrequenz im Wohlfühlbereich war ich viel zu unflexibel um zu reagieren.
Also mir hat es was gebracht, deshalb wird jetzt wieder fleißig gekurbelt beim Spinning.
Gruß B
 
Hallo Biker,
meine Erfahrungen bzgl. TF sind folgende:
Ich fahre hauptsächlich knackige MTB-Touren rauf und runter auf schwierigen Singeltrails. Da merke ich dass eine niedrige TF von ca 60-65 mich am effektivsten hanghoch bringt. Niedrige TF schult also die Kraftausdauer, die brauchst du z.B. beim Marathon um an Steilpassagen vorwärtszukommen.

Eine hohe TF von 90 übe ich auf dem Rennrad. Anfangs schnellte mein Puls durch die Hektik beim Treten in astronomische Höhen. Denke dass schnelle TF eher bei plötzlichen Überholmanövern wehrend Rennen nützlich ist und ebenso bei langen Marathons damit die Muskeln nicht so schnell übersäuern.
Hohe TF fahre ich persönlich auch ungern da es im schwierigen Gelände es mich schnell aus dem Gleichgewicht bringt.

Bin der Meinung dass durch hohe TF die Knie geschont werden und die Arbeit der Muskeln ökonomisiert wird.

Schau dir den Vergleich an TF von Armstrong und TF von Ulle. Totale Gegensätze und trotzden funktionierts. Also mein Tip: übe beides d.h. Grundlagentraining im hohen TF-Bereich 80-100 und Krafttraining so bei 60. Vergiss nicht in dich hineinzuhorchen. Der Puls normalisiert sich nach einiger Zeit.

Hoffe dir geholfen zu haben

Zena:daumen:
 
@Markus: In meinem Trainingsratgeber steht, dass das Trainieren mit hoher Frequenz (120-130 u/min) den runden Tritt fördert, abgesehen davon, dass es für die Kniegelenke besser ist - wurde ja schon ein paar Mal erwähnt.

@Klaus: Von einem Trittfrequenzmesser, der akustische Signale gibt, habe ich noch nie gehört oder gelesen. Das sollte man doch auch so im Blick behalten können. Klappt bei mir auch mit dem Pulsmesser.
Gleitschirmfliegen ist ja etwas anderes, da brauche ich die Akustik, um mich visuell auf mein Umfeld konzentrieren zu können. Offtopic: Aber doofe Frage: Hast Du an Deinem Variometer den Sinkwarnton eingestellt?

Grüße

Fup
 
Wie genau kommt es eigentlich zu dieser Schonung?

Wenn ich jetzt raten dürfte, würde ich darauf tippen, dass durch die erhöhte Frequenz die Belastung auf einen größeren Zeitraum verteilt wird und somit leichter für das Gelenk zu verkraften ist... richtig? :)

mfg Markus
 
Wie genau kommt es eigentlich zu dieser Schonung?

Wenn ich jetzt raten dürfte, würde ich darauf tippen, dass durch die erhöhte Frequenz die Belastung auf einen größeren Zeitraum verteilt wird und somit leichter für das Gelenk zu verkraften ist... richtig? :)

mfg Markus

..ich gehe mal von der Fahrradphysik aus !

Also, wenn man eine gleichbleibende Steigung m mit gleichbleibender Geschwindigkeit v fährt, und statt einem großen Gang einen kleinen Gang einlegt, dann erhöht sich automatischn die Trittfrequenz. Daraus folgt aber auch ein kleineres Drehmoment pro Zeiteinheit, und damit ein kürzeres Maxima des Moments im rechten Winkel des Fußes, was gesehen auf das Kniegelenk einwirkt.

Bei gleichbleibender Geschwindigkeit ist die verichtete Arbeit die gleiche als wie wenn man in einem großen Gang mit geringer TF fahren würde.
Trotzdem ist die Winkelgeschwindigkeit phi entscheidend für die Wirkung auf das Kniegelenk, und somit auch durch den runderen Lauf schonender. Es ist allein eine Frage des aufzubringenden Drehmoments je Zeiteinheit -wirkend auf das Kniegelenk- !

Gruß Klaus
 
Das hohe Trittfrequenz die Knie schont, konnte ich noch nicht nachvollziehen. :)

Aber die geringeren Kräfte, die man dabei benötigt, um gleich schnell zu sein, die auf alle Fälle. ;)

Tatsächlich aber ist die Belastung bei höherer Trittfrequenz nicht auf einen höheren Zeitraum verteilt, sondern auf einen kürzeren Zeitraum. Die Pausen dazwischen sind auch kürzer. Dadurch werden andere Muskelfasern und alle Muskelfasern in anderer Weise angesprochen. Und da Kraft nicht so einfach steigerbar ist (ab gewissen Grenzen), muss man einfach schneller treten, um mehr zu leisten.

Viele Grüße

Mischiman
 
Das hohe Trittfrequenz die Knie schont, konnte ich noch nicht nachvollziehen. :)

Aber die geringeren Kräfte, die man dabei benötigt, um gleich schnell zu sein, die auf alle Fälle. ;)

Tatsächlich aber ist die Belastung bei höherer Trittfrequenz nicht auf einen höheren Zeitraum verteilt, sondern auf einen kürzeren Zeitraum. Die Pausen dazwischen sind auch kürzer. Dadurch werden andere Muskelfasern und alle Muskelfasern in anderer Weise angesprochen. Und da Kraft nicht so einfach steigerbar ist (ab gewissen Grenzen), muss man einfach schneller treten, um mehr zu leisten.

Viele Grüße

Mischiman


...ich glaube eher, daß es mit dem runderen sprich mit den weniger starken Lastwechseln beim schnellen Treten zu tun hat. Die Folgen von Be-und Entlastung geht in einander über, was dann schonender auf das Kniegelenk wirkt. Die Belastungsspitzen sind es die dem Gelenk zu schaffen machen, und wenn man eine hohe TF fährt werden diese Spitzen gekappt.

Gruß Klaus
 
hoher druck = schlecht für's knie (so heisst es).

1) druck ist kraft pro fläche.
fläche ist konstant.

2) gleiche geschwindigkeit, einmal hohe, einmal niedrige frequenz
-> unterschied: pro pedalumdrehung zu erbringende kraft (bzw. drehmoment, wobei hier ja auch proportional, da hebel auch konstant)

aus 1) und 2) folgt: hohe Tf = weniger kraft pro zyklus = weniger druck
 
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