inhomogene Speichenspannung

rzOne20

Asphalt ist Teufelswerk
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hallo ibc gemeinde und laufradbauexperten.

ich hab heute mal, nach einer langen saison, meine laufräder zentriert. bei einem satz ist mir eine inhomogene speichenspannung aufgefallen.

es handelt sich um einen 1 jahr alten tune - cx ray - ztr alpine. der satz hat rund 1.200 km und 50.000 hm runter.

laut parktool tm-1 hab ich hinten an der antriebsseite bei allen speichen so im bereich 1.100 -1.220 N. nur an einer speiche sind es so 760-830 N.
an der scheiben seite das selbe. bei allen so 590-640 nur an einer kleiner 500. aber massiv kleiner (die skala geht nicht so weit runter).

wie kann das sein? es ist echt auf jeder seite nur eine speiche! was mache ich falsch? natürlich weiß ich das die spannung homogen sein soll, aber jetzt in diesem zustand sind die laufräder absolut seiten- und höhenschlagfrei. was ist jetzt wichtiger und vor allem was ist mit diesen ausreißern??? :confused:

ich hab noch einen, der ist nur ein halbes jahr alt, bei dem sind die jeweiligen seiten fast auf das N gleich (hat aber auch nur 500 km runter).


ahja, dann hätte mich noch interessiert, die 1.100 bis 1.220 N. sind das nicht viel zu viel für diese felge. ich hatte mal dank einiger spezialisten hier so im bereich von max. 950 N rausgelesen?
 
Hi,

wenn das Laufrad mit der lockeren Speiche im Rund-und Planlauf korrekt läuft, dann sind halt die benachbarten Speichen stärker gespannt. Das kommt gerade bei machinengespeichten oder nicht mit dem Tensio geprüften Laufrädern oft vor. An diesen Stellen hatt dann auch meistens ein Wartungsgrund seinen Anfang gefunden. Die Speiche lockert sich noch weiter und bricht als erstes. Da Du ja das TM-1 hast, gleiche die Speichenspannung eben an. Hier sind mit Sicherheit benachbarte Speichen stärker vorgespannt. Löse die etwas und spanne gleichzeitig die lockere etwas nach. Ist das TM-1 auch die CX-Ray kalibriert? Beim DT-Swiss Tensio zB. gibt es massive Abweichungen zwischen DT Aerolite und der CX-Ray. Hier ist die DT Tabelle nicht zu gebrauchen. Über 1200N sind für die Alpine sicher etwas viel. 1000-1050N ist aber ein guter Wert. Aber auch hier sollte es keine Ausreißer nach oben geben.
Gleich das alles mal an und Du wirst sehen, was das für eine elende, Zeitaufwändige Arbeit ist. Wenn ich mich recht erinnere, war das doch der LRS von einem Ebay-Händler, der sich in der damalige Diskussion mit geäußert hat, als es um die Preisunterschiede vom Discounter zum Laufradbauer ging, oder?

Grüße
Thomas
 
hallo schneller pfeil, vielen dank für die antwort.

es war wie du richtig sagst der LRS von dem ebay discounter ... hier der thread
ich werd das denn heute abend mal probieren.
ist eine sehr interessante tätigkeit, vor allem spannend. einen satz hab ich ja selbst schon eingespeicht. das ist ja immer ein hin und her, einmal passt rundlauf aber spannung nicht, dann wieder umgekehrt.

kalibriert ist mein tensio nicht. es gibt nur eine skala. an der sind die speichen mit den richtigen querschnitt angegeben. nach denen richte ich mich. ich hab gelesen das es welche gibt die die spannung mit den fingern prüfen. also denke ich das diese genauigkeit besser als gar keine ist.

echt eine herausforderung. aber mir machts spaß. meiner frau halt nicht wenn ich andauernd im keller steh, aber what shells
 
hallo ibc gemeinde und laufradbauexperten.

ich hab heute mal, nach einer langen saison, meine laufräder zentriert. bei einem satz ist mir eine inhomogene speichenspannung aufgefallen.

es handelt sich um einen 1 jahr alten tune - cx ray - ztr alpine. der satz hat rund 1.200 km und 50.000 hm runter.

laut parktool tm-1 hab ich hinten an der antriebsseite bei allen speichen so im bereich 1.100 -1.220 N. nur an einer speiche sind es so 760-830 N.
an der scheiben seite das selbe. bei allen so 590-640 nur an einer kleiner 500. aber massiv kleiner (die skala geht nicht so weit runter).

wie kann das sein? es ist echt auf jeder seite nur eine speiche! was mache ich falsch? natürlich weiß ich das die spannung homogen sein soll, aber jetzt in diesem zustand sind die laufräder absolut seiten- und höhenschlagfrei. was ist jetzt wichtiger und vor allem was ist mit diesen ausreißern??? :confused:

ich hab noch einen, der ist nur ein halbes jahr alt, bei dem sind die jeweiligen seiten fast auf das N gleich (hat aber auch nur 500 km runter).


ahja, dann hätte mich noch interessiert, die 1.100 bis 1.220 N. sind das nicht viel zu viel für diese felge. ich hatte mal dank einiger spezialisten hier so im bereich von max. 950 N rausgelesen?


Schmeiss die raus, problem gelöst. In das freiwerdende Loch kannst du dann eine kleine Blume stecken.
wink.gif
rolleyes.gif
 
also ich hab noch entdecht das die großen abweichungen beim stoß und ventilloch waren.

aufjeden fall hab ich mich nochmal ein paar stunden gespielt. ich bin jetzt nicht mehr 100% seitenschlagfrei. ist sicher im bereich von 0,5 mm oder bisschen mehr abweichung jetzt. den höhenschlag beim stoß hab ich jetzt ignoriert. dafür bin ich bei den spannungen sehr homogen, je seite halt. abweichung max 100 N nach oben und unten.

wem würdet ihr vorrang geben, spannung oder rundlauf? spannung steht wohl für lebensdauer, rundlauf für "speed". seh ich das richtg?

ahja, noch was: ich hab jetzt festgestellt das die felge nicht 100% mittig zur nabe ist. ich bin ungefähr 4 mm daneben. ist das ein großes ding oder egal?
 
Spannung, ne gerissene Speiche macht mehr Ärger als ein Seitenschlag. :D

Habe auch letzte Woche so ein "Discounter" Laufrad nachzentriert, eine war bei 500NM :lol: hab fast 3 Std. gebraucht :eek:ok hab nebenbei ferngesehen aber da hats mir dann auch echt gelangt.

ahja, noch was: ich hab jetzt festgestellt das die felge nicht 100% mittig zur nabe ist. ich bin ungefähr 4 mm daneben. ist das ein großes ding oder egal

Musst halt gucken, wenns ein Hinterrad ist, obs mit Reifen schleift.

Aber vllt. melden sich noch ein paar Laufrad-Experten.
 
hihi, ich scheixx auch schon lange rum. mir machts aber doch recht viel spaß. ich will mir im winter ein 29" aufbauen. da nehm ich mal den bestehenden 26" LRS und will mir dann mit den naben einen 29" aufbauen. da bin ich ja mal gespannt. aber andererseits, wirds auch nicht schwieriger sein als das 26"? mal sehen.

egal, weißt du wie wichtig die 100% mittigkeit ist? spielen 4 mm abweichung eine rolle?

...
 
halte mich beim Hinterrad an die Regel Disc-Seite ca. 70% der Kassettenseite bei der Spannung, dann solltest du ungefähr hinkommen.
 
Wenn ich ein Laufrad geliefert bekäme, das so außermittig ist, würde ich das nicht hinnehmen. Ist schon ne ganze Menge. Aber so sehr merken beim Fahren wirst Du es wohl nicht, wenn nicht der Reifen jetzt schleift.
 
na ich bin mir ja nicht sicher ob ich das nicht verursacht habe...
also sollte ich mich noch mal spielen damit es mittiger geht?
ich weiß ja nicht wie entscheidend 4 mm sind.

metallbauer reden im 1/1000 bereich, bauarbeiter im cm bereich....
 
Gut möglich, daß das bei Dir passiert ist.
Nachdem Du jetzt ja gut mit den Zentrierwerkzeugen umgehen kannst, setz Dich doch bei Gelegenheit nochmal dran.

Den Seitenschlag auf einen halben mm rauszuzentrieren, finde ich fast schon übertrieben genau. Aber die Mittigkeit würde ich schon noch etwas mehr anstreben.
 
ok, danke.
ich dachte das der halbe (oder ein bisschen mehr) seitenschlag auch schon scheixxe ist, habs dann aber aufgegeben. is also nicht so genau....puh!
ist aber eine sehr sehr interessante materie. kann ich nur jeden mal empfehlen sich da ran zu setzen. da merkt man erst was dahinter steht.... (wie schneller pfeil halt auch schon gesagt hat).
werd mir das teil aber demnächst in wohnzimmer stellen, sonst kriegt meine bessere hälfte ne krise wenn ich jede nacht im keller stehe *gg*

danke schon mal.... ich berichte weiter
 
abweichung max 100 N nach oben und unten.
Hi,
na das ist ja schon mal nicht schlecht, wenn das für die stärker vorgespannte Antriebsseite gilt.

wem würdet ihr vorrang geben, spannung oder rundlauf? spannung steht wohl für lebensdauer, rundlauf für "speed". seh ich das richtg?

Der gleichmäßigen Spannung ist generell wichtiger für die Haltbarkeit. Einen Seiten- oder Höhenschlag bis 1mm ist sicher am MTB nicht spürbar.

ahja, noch was: ich hab jetzt festgestellt das die felge nicht 100% mittig zur nabe ist. ich bin ungefähr 4 mm daneben. ist das ein großes ding oder egal?

4mm? Das geht gar nicht. Wenn Du eine Zentrierlehre benutzt hast, hast Du auf der Seite, auf der der Mess-Zapfen nicht auf dem Achsende aufliegt, einen 8mm Spalt :eek:
Wenn die Felge 4mm nach rechts, zur Antriebsseite versetzt ist, wird das deutliche Auswirkung auf die Seitensteifigkeit haben. Die Antriebsseitigen Speichen stehen extrem steil, sind im Verhältniss zu den gegenüberliegenden noch stärker vorgespannt. Wenn die Felge 4mm nach links versetzt ist, ist das sicher gut für die Stabilität des Laufrades ( siehe asymetrische Hinterbauten à la Juchem, Speci SX Trail usw.), aber das Hinterrad läuft nicht mehr in einer Spur zum VR und der Reifen kommt einer Ketten- Sitzstrebe sicher schon recht nahe.

Grundsätzlich sind mit vernünftigem Werkzeug Abweichungen in der Speichenspannung von <5% und Rund- und Planlauf von 1/10mm machbar. Manchmal gibt es Felgen, die lassen Höhenschläge von 2/10mm zu. Bei gleichmäßiger Vorspannung. Ich hatte schon öfter Felgen die liesen Abweichungen von 0,5/10mm Seiten- und 1/10mm Höhenschlag zu. Das kann dann aber auch schon mal 2-2,5 Stunden für ein Laufrad dauern. Wenn der Ehrgeiz einen packt ;-)

Grüße
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
na das ist ja schon mal nicht schlecht, wenn das für die stärker vorgespannte Antriebsseite gilt.

ist auf der antriebsseite...allerdings ist gegenüber auch nicht mehr, irgenwie sogar weniger.


Der gleichmäßigen Spannung ist generell wichtiger für die Haltbarkeit. Einen Seiten- oder Höhenschlag bis 1mm ist sicher am MTB nicht spürbar.

ahso. ich hab nämlich jetzt auch die teile für meinen ersten RR LRS. dort ist dann genauer zu arbeiten? na da freu ich mich drauf, vor allem weil da 8 bzw. 4 speichen weniger sind .... das wird dann wohl schwieriger?

4mm? Das geht gar nicht. Wenn Du eine Zentrierlehre benutzt hast, hast Du auf der Seite, auf der der Mess-Zapfen nicht auf dem Achsende aufliegt, einen 8mm Spalt :eek:
Wenn die Felge 4mm nach rechts, zur Antriebsseite versetzt ist, wird das deutliche Auswirkung auf die Seitensteifigkeit haben. Die Antriebsseitigen Speichen stehen extrem steil, sind im Verhältniss zu den gegenüberliegenden noch stärker vorgespannt. Wenn die Felge 4mm nach links versetzt ist, ist das sicher gut für die Stabilität des Laufrades ( siehe asymetrische Hinterbauten à la Juchem, Speci SX Trail usw.), aber das Hinterrad läuft nicht mehr in einer Spur zum VR und der Reifen kommt einer Ketten- Sitzstrebe sicher schon recht nahe.

abweichung geht richtung scheibe. ich werde das korrigieren! zumindest versuch ich es :lol:

Grundsätzlich sind mit vernünftigem Werkzeug Abweichungen in der Speichenspannung von <5% und Rund- und Planlauf von 1/10mm machbar. Manchmal gibt es Felgen, die lassen Höhenschläge von 2/10mm zu. Bei gleichmäßiger Vorspannung. Ich hatte schon öfter Felgen die liesen Abweichungen von 0,5/10mm Seiten- und 1/10mm Höhenschlag zu.

naja, recht professionell ist mein werkzeug nicht, aber immerhin....kostet ja auch jede menge holz, und für mich ist es ja nur eine spielerei.

Grüße
Thomas


und danke für die vielen tipps!
 
Sag ich doch;)
Wenn die Felge Richtung Antrieb versetzt ist, stehen die rechten Speichen noch steiler. Die logische Folge ist, das die linken Speichen in einem flacheren Winkel stehen und noch weniger gespannt sind. Daraus resultiert ein weniger seitensteifes Laufrad und die Speichen auf der linken Seite habe auch der Entlastung im Fahrbetrieb noch weniger entgegenzusetzen als im mittig gespeichten Zustand. Schade um das gut
Material....

Grüße
Thomas
 
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