Eine Sportlerbiografie, das Privatleben von Prominenten enthält meist keine reale Lebensgeschichte, sondern ein sorgfältig konstruiertes Produkt.
Misserfolge werden selten als schlichte Fehler dargestellt – sie werden dramaturgisch in den Heldenbogen eingebaut, als notwendige ‚Prüfungen‘ oder sogar als geheime Stärke.
Moralische Verfehlungen wie Doping, Betrug oder Vertragsbruch werden oft sprachlich so verpackt, dass sie am Ende als Ausdruck von ‚unbändigem Ehrgeiz‘ oder von unorthodoxem Denken‘ erscheinen.
Die Mechanik dahinter ist simpel, Öffentlichkeitsarbeit filtert, glättet und inszeniert. Ein PR-Team entscheidet, welche Facetten gezeigt und welche ausgelassen werden, um ein verkaufsfähiges Bild zu erzeugen.
Der Leser, Hörer konsumiert damit nicht das Leben eines Menschen, sondern eine Legende, die nach Marketinggesetzen gebaut wurde. Wer das nicht kritisch hinterfragt, lebt nicht im Leben des Prominenten – er lebt in einer von dessen Beratern konstruierten Geschichte.“
Was von Prominenten zu sehen, ist selten ihr echtes Leben, sondern eine glattpolierte Erzählung, in der selbst Fehler so umgeschrieben werden, dass sie wie Erfolge wirken.
Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass Biografien, Podcasts und YouTube-Videos mit emotional aufgeladenen, selektiv präsentierten Erzählungen besonders wirksam sind, weil sie selten analytisch verarbeitet oder kritisch hinterfragt werden – ein Effekt, den die Forschung auf die Art und Weise zurückführt, wie Geschichten Aufmerksamkeit binden und kognitive Ressourcen stärker auf das Erleben als auf die Überprüfung der Inhalte lenken.