Das ist eben genau das Problem meiner Meinung nach. Man fängt mal nach den "Try and Error" Prinzip an "Problembremsen" herumzubasteln und macht meistens mehr kaputt als etwas anderes. Dies gilt überigens auch für einige Händler und Werkstätten, leider.
Da muß ich dir recht geben, wenn man nicht weiß was man tut, hat man schnell was kaputt gemacht. Auf der anderen Seite gilt aber auch Versuch macht kluch

Und wenn es nicht funktioniert hat, dann hat man wenigstens was dazugelernt. Auch wenns manchmal etwas Lehrgeld kostet.
Ja, bin ich. Die meisten Probleme haben meiner Meinung nach folgende Ursachen.
- Werkseitig nicht sauber entlüftet / nicht die richtige Menge Flüssigkeit
- unsaubere Montage
- eiernde Scheiben
- Rückstände auf Belägen/Scheiben
- Drehmomentangaben der Schrauben nicht beachtet
- Schnellspanner, Naben- Spiel
- Falsch eingebremst (verglaste Beläge)
Die grössten Probleme die man nicht einfach so in den Griff kriegt sind:
- die Quadringe welche dann die Bremskolben nicht mehr vollständig oder nicht mehr symmetrisch zurückfahren lassen.
- Wenn Luft dauern angesogen wird weil das System undicht ist.
- das Klingeln der Scheiben aufgrund der Aufschwingneigung vorallem bei grossen Scheibendurchmessern die dann auch noch relativ dünn sind.
Leider ist es so einfach nicht. Die verschiedenen Bezeichnungen für die Geräusche die eine Bremse so von sich geben kann (Grunzen, Muhen, Knarzen, Knurpsen, Zirpen, etc.

) lassen schon ahnen, das es ein komplexes Thema ist.
Ich zitiere mal aus dem weiter oben vorgeschlagenen Buch:
"Bis heute existiert noch keine einheitliche Theorie für die Erklärung des Bremsenquietschens.
Anerkannt ist, daß es sich dabei um eine durch Trockenreibung zwischen
Bremsbelag und Bremsscheibe hervorgerufene Schwingung in der Radbremse handelt"
Angesprochen werden in diesem Zusammenhang physikalische, geometrische und dynamische Instabilität.
an anderer Stelle:
"Dieses Gebiet ist sehr komplex und es müssen viele Randbaugruppen der Bremsanlage mitberücksichtigt werden, da sie das Schwingungsverhalten des Systems entscheidend mit beeinflussen können."
Im Kfz.-Bereich kennen die Bremsenhersteller die Modelle bzw. Plattformen für die eine Bremse entwickelt wird. Es werden eine Menge Versuchsreihen auf Prüfständen und auf der Straße gefahren um die Geräusche in den Griff zu bekommen.
Wenn du mal aufmerksam über einen gut gefüllten Parkplatz gehst und den Autos auf die Bremse schaust, wirst du sicher ein paar entdecken, bei denen ein oder zwei seltsame "Beulen" aus der Bremse wachsen, die irgendwie mit
Bremsen nix zu tun haben.
Das sind Tilgermassen, die nur dafür da sind Geräusche in den Griff zu bekommen.
Diese Chance haben Hersteller von Fahrradbremsen nicht. Sie haben keine Ahnung wer welche Komponenten zu einem Bike mixt. Letztlich haben die Bauteile eines Laufrads alle einen Gewissen Einfluss auf die Geräuschentwicklung. Wer mag vorhersagen können welchen
Reifen du mit welcher Felge, Speiche und Nabe kombinierst? Oder auch welchen Rahmen mit welcher Gabel?
Das klingeln der Scheiben durch das abrollen des Reifens kennst du ja sicher. Diese Grundschwingung ist auch da wenn kein Geräusch zu hören ist. Wenn diese Schwingung im gleichen Frequenzbereich liegt wie die deiner Bremse, können sie sich gegenseitig verstärken. Das findet dann bei einer bestimmten Geschwindigkeit statt, oberhalb und unterhalb ist Ruhe.
Mit einem anderen
Reifen oder Luftdruck kann es sich in einen anderen Bereich verschieben oder auch weg sein.
Es kann aber auch an der Nabe, dem Rahmen oder der Gabel liegen.
Wenn man Probleme mit Bremsgeräuschen hat, kann man unter Umständen verdammt lange rumlaborieren und viel Geld ausgeben und bekommt das Problem nicht in den Griff.
Ein korrekter Anbau,
Entlüftung, etc ist leider keine Gewähr für Geräuschlosigkeit.
Und Schlag hat jede Scheibe, spätestens beim
Bremsen, wenn der thermische Verzug einsetzt.
Grüße Moenki