Hintergrund meiner Bemerkung war, dass es denkbar ist, dass ein kleiner Unterschied eine größere Auswirkung hat. Extrembeispiel wäre etwa, dass ein XC-Racer wegen des Mehrgewichts UND des größeren Trägheitsmoments - hervorgerufen durch das Mehrgewicht der
Reifen - eine Stufe nicht hinaufkommt und aus dem
Sattel muss; dann verliert er natürlich erheblich. Wäre es nur das Mehrgewicht gewesen ohne des größeren Trägheitsmoments (Beispiel Wasserflasche), wäre er eventuell die Stufe hinaufgekommen. Dieser Fall ist beim gleichmäßigen Fahren auf einer Alpstraße, worauf ich mich bezog, natürlich ausgeschlossen. Aber klar, wenn man auf der Alpstraße ungleichmäßig fährt, spielen die 100 g keine Rolle, egal ob an
Reifen oder Wasserflasche, weil obiger Fall dann ja keinesfalls vorkommt.
Ich stimme zu, ich hatte einen Denkfehler. Ich bin in der Betrachtung ausgegangen vom reinen Mehraufwand. Der ist gesamt betrachtet natürlich größer, wenn ich ungleichmäßig fahre, weil zur Hubarbeit (NB: die korrekt betrachtet natürlich auch auf einer Beschleunigung beruht, nämlich derjenigen, die konstant dem wirkenden Anteil der Erdbeschleunigung entgegen gerichtet ist; aber lassen wir das) noch die Arbeit kommt, die für die aber gleich wieder verpuffende Beschleunigung in Wegrichtung aufgewandt wird, und zwar sowohl für die geradlinige Beschleunigung des Gesamtsystems als auch für die Rotationsbeschleunigung der Räder. Mein Fehler war nun, in der prozentualen Betrachtung jeweils dieselbe Ausgangsbasis zu nehmen, nämlich die gleichmäßige Fahrt ohne Mehrgewicht. Das ist aber natürlich nicht korrekt, man muss stattdessen als Basis im Falle des ungleichmäßigen Fahrens diesen ohne Mehrgewicht heranziehen. Der ist natürlich größer und entsprechend habe ich den prozentualen Zuwachs in diesem Fall falsch dargestellt (Prozentrechnung ist halt kompliziert

).
Es ist aber auch nicht korrekt, dass es bei exakt 2 Promille Mehraufwand bleibt (zumindest nicht zwangsläufig; mag eventuell in bestimmten Konstellationen so sein). Dazu muss man bedenken, dass die 100 g Mehrgewicht pro
Reifen zwar einen Zuwachs von 2 Promille im Gesamtgewicht in meinem Beispiel bedeuten, was sich in 2 Promille Mehraufwand für jede geradlinige Beschleunigung übersetzt, aber das Trägheitsmoment der Räder hinsichtlich der Rotationsbeschleunigung nicht um 2 Promille zunimmt, sondern um deutlich mehr, weil zum Trägheitsmoment ja nur das Gewicht der Laufräder plus
Reifen beiträgt, welches deutlich geringer ist als das Gesamtgewicht. Für exakte Aussagen bräuchte es dann noch Annahmen über die Räder, nämlich Gesamtgewicht der Laufräder inklusive
Reifen sowie Gewichtsverteilung der Laufräder ohne
Reifen, die ich hier jetzt nicht treffen will. Allerdings ist der Anteil am Gesamtaufwand für die Rotationsbeschleunigung der
Reifen deutlich kleiner als der Anteil für die geradlinige Beschleunigung des Gesamtsystems (zumindest betrachtet über einen längeren Zeitraum), sodass die Abweichung von den genannten 2 Promille in der Zunahme des Gesamtaufwands wohl eher gering ist. Wer will, kann ja mal verschiedene Beispiele für realistische Laufrad-
Reifen-Konstellationen durchrechnen und hier posten…
Das ist in dieser Allgemeinheit dann auch keine korrekte Aussage, wie oben bereits mal dargestellt. Extrembeispiel wäre hier die Stufe, die quasi aus dem Stand vorwärts fahrend (also nicht seitlich hüpfend) überwunden werden soll. Ist das Mehrgewicht in der Trinkflasche, muss zusätzlich zum Anheben des vormaligen Gesamtgewicht, der geradlinigen Beschleunigung dieses Gewichts sowie der Rotationsbeschleunigung der Laufräder nur das zusätzliche Gewicht der Trinkflasche angehoben und geradlinig beschleunigt werden. Liegt das Mehrgewicht dagegen in den
Reifen, muss dieses Mehrgewicht zusätzlich noch in Rotation versetzt werden, der Aufwand ist also größer. Auf längere Strecke beim normalen Fahren spielt das aber natürlich keine große Rolle.
Quintessenz bleibt, das Gewicht der
Reifen spielt beim Fahren in den meisten Fällen und insbesondere im hier vorliegenden Anwendungsfall per se keine Rolle. Jedoch sind mit einem anderen Gewicht von
Reifen in aller Regel weitere Unterschiede in wesentlichen Eigenschaften des Reifens verbunden, insbesondere Stabilität und Pannensicherheit, oft aufgrund der Gesamtauslegung auch Grip respektive Rollwiderstand, sodass sich unterschiedlich schwere
Reifen meist auch unterschiedlich fahren. Man sollte aber hinsichtlich Gewicht hier nicht Begleiterscheinung mit Ursache verwechseln.