wohin gefahren, welche Etappenlänge, wie gut funktioniert die Ausrüstung, was würdest du nächstes mal anders machen. Ist halt nix typisch für ein LV.
Ich hab' schon 2 mal 2 Tage bikepacking mit dem 301 gemacht, alles im/am Rucksack - das ist sperrig/schwer... letztes mal war in Freiburg, oben auf dem Schauinslandturm übernachtet, morgens dann runter, später noch auf den Kandel... mein armer alter Rücken...
Ok, dann will ich versuchen, kurz zu beschreiben was ich vor hatte, wie es gelaufen ist und was ich anders machen würde.
Die Tour ging von Lindau am Bodensee aus nach Oberfranken in die Nähe vom Döbraberg.
Geplant habe ich die Tour kpl. mit Komoot als Mehrtagestour. (ich habe das Premium Abo. dort gibt es diese Funktion) Als Voraussetzungen wurde eingestellt: Gravelbike und „gut in Form“ den Rest habe ich Komoot machen lassen und zu 90% auch so übernommen. Geplant waren ca. 440 km in 5 Tagen.
Die Ausrüstung bestand aus einem MSR HubbaHubba Zelt, einem leichten/warmen Schlafsack, leichter warmer Therm-a-Rest Matte, Radfahrklamotte, Wechselklamotten, Regenklamotten, Toilettensachen, ElektroKram.
Verstaut wurde das ganze in einer Salsa Lenkerhalterung mit Drypack und Zusatztasche, der Ortlieb Arschrakete und einem Rucksack
Deuter Trans Alpine 30.
Großes Kopfzerbrechen machte mir die Befestigung einer Lenkertasche/Rolle. Ich probierte Systeme von Ortlieb und Revelate. Alle System knickten mehr oder weniger meine Leitungen und Züge. Besonders die beim MK15 durch das Steuerrohr laufende Bremsleitung.
Das Salsa System mit den Haltearmen funktionierte einwandfrei. Leider nicht mit dem originalen
Syntace Vector Superlight Carbonlenker. Bei diesem verjüngt sich der Bereich mit 31,8mm sehr schnell auf einen kleineren Durchmesser, sodass die Haltearme des Salsa Systems nicht genug Halt fanden. Außerdem musste die Twinfix Vorbauklemmung gegen die normale getauscht werden. Getauscht wurde der
Syntace Lenker gegen einen Alulenker von Syncros, den ich wahrscheinlich drauf lassen werde, da ich jetzt etwas mehr Druck auf dem Vorderrad habe. Die Griffposition kommt ca. 10mm tiefer.
Die Arschrakete funktionierte super ohne Probleme. Ich spürte sie überhaupt nicht.
Zelt, Isomatte, ein Teil der Klamotten, Erste Hilfe und Sitzkissen kamen in den Drypack von Salsa (Rolle).
Elektrokram, Toilettensachen und Schlafsack in die Rakete. Der Rest in den Rucksack.
Gewichtverteilung ca. 5 kg am Lenker, 2,5 kg am Sattelrohr, 4-5kg Rucksack mit Getränk kpl.
Fahrverhalten: sehr kopflastig und träge beim lenken und manövrieren aber durchaus fahrbar. Den Druck in der Gabel habe ich um 0,5 bar erhöht, den Reifendruck vorne auf 2,0 hinten auf 2,8 bar erhöh. Damit es relativ gut rollt.
Die Tour:
Corona bedingt hatte ich einige Absagen von Campingplätzen. Der eine wies mich ab, 10km weiter wurde ich angenommen. Im Freien Campen war die letzte Option, aber bei zwei Tagen im Dauerregen, freute ich mich auf eine heiße Dusche.
Die ersten zwei Tage waren sicher gebucht.
Die erste Tour führte nach Illertissen ca. 95km und 766hm - Wetter war gut.
Der zweite Tag nach Donauwörth ca. 95km und 317hm - Wetter nur Regen.
Am dritten Tag, ohne sichere Unterkunft und im Dauerregen entschied ich die Nacht im Hotel zu verbringen. War gut so und notwendig, um das Zelt usw. zu trocknen. Deshalb nur 50km und 507hm an diesem Tag, den Rest mit dem Zug nach Nürnberg.
Der vierte Tag von Nürnberg nach Waischenfeld - Wetter trocken ca. 63 km und 947hm
Der fünfte Tag von Waischenfeld nach Schwarzenbach am Wald - Wetter heiß ca. 82km und 1164hm
Was würde ich anders machen.
Wenn es geht, auf den Rucksack verzichten, bzw. nur klein und leicht mitnehmen. Ein „schwerer“ Rucksack macht dich auf einer langen Tour fertig. Ich traf einen Radreisenden, der hatte einen Anhänger von Burley, er war nur begeistert von dem Teil. Keine Ahnung, ob sowas auch an ein Liteville passt.
Leichte und schmale
Reifen aufziehen. Ich habe mich vorne bewusst gegen einen Tausch entschieden, da ich am Sonntag ins Gebirge fahre und dort den fetten
Maxxis benötige. Hinten bin ich auf einen 2,3 Conti
Mountainking 2 gegangen, der bleibt auch drauf.
Die Ausrüstung und das Gepäck weiter optimieren.
Sonst hat alles funktioniert.
Wünschen würde ich mir eine passende Rahmentasche für das 301, dann wäre der Rucksack obsolet.
Aus dem 301 kann man mit ein paar Veränderungen durchaus ein solides Reiserad machen. Sitzposition und Kraftübertragung sind ok für lange Touren.
Anbei noch ein paar Bilder von der Tour.