Mal angenommen, ihr macht eine Weltreise mit dem Bike...

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Nur mal ein Gedankenexperiment: Ihr habt ein Jahr Zeit und wisst nicht, wo ihr langkommt. Ob Karakorum oder Tokyo, Atakama oder Madagaskar. Was wäre das Rad Eurer Wahl?

Wäre es der alte Rockhopper aus der Garage mit 3x7 Schaltung und Felgenbremsen oder doch der Titan-Pinion-Bikepacker oder whatever?

Ich habe nichts dergleichen vor, aber mich interessiert's einfach mal.
 
Rahmen: Titan oder Stahl, bei Titan nur mit unüblich grossen Rohrquerschnitten, wegen der hohen Elastizität von Titan, sonst wird es zu schwabbelig.
Räder: 29+ Ja, ich weiss, die bekommt man sehr schlecht, aber man kann fahren, wo man will und hat auch auf schlechten Pisten oder Fusswegen Spass und ein Surly Knard macht schon seine 6000-8000 Kilometer. Mittlerweile fahre ich auf Touren lieber deutlich weniger, aber schönere Kilometer abseits von geteerten Strassen.
Bremsen: Günstige Shimano Scheibenbremse mit 203 Scheibe vorne und 180-er hinten. Allenfalls mit robusteren Hydraulikleitungen umgerüstet und NICHT mit Shimano Bremsbelägen...
Antrieb: 2x11 Kettenschaltung mit Stahl Kettenblättern mit Wechselkette, wird alle 1000 Kilometer wieder gewechselt, so dass sich alles zusammen abnutzt.
Lenker: Multipositionslenker wie Surly Moloko oder Jones H-Bar oder aber eine Lenker mit zwischen 20 und 35 Grad backsweep plus stark gekröpfte Lenkerendhörner wie Ritchey Ergo oder ähnlich.
Griffe: Silikongriffe dick, zusätzlich mit Gel - Kork - Lenkerband umwickelt.
Sattel: Das Allerwichtigste am Tourenrad: Selle Anatomica X1 oder eingefahrener Brooks Professional
Pedale: Ältere Shimano Saint Plattform, die halten ewig
Naben: DT 350 mit Stirnverzahntem Freilauf, Shimano Slx oder XT geht für ein Jahr auch.
Gepäckträger/Lowrider : Stahlrohr, allenfalls Titanrohr, Surly oder Tubus oder ähnlich
Flaschen: Klean Kanteen Edelstahl, man will ja keinen Plastik drinken... Und es gibt sie auch mit 1.9 Liter
 
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Rahmenmaterial wäre mir egal, es sollte für mich aber ein klassischer 26" MTB Rahmen sein. Gabel ungefedert. Laufräder dann natürlich auch 26" mit hochbelastbaren Naben wie DT350, breiten Felgen und stabilen Speichen. Als Schuhwerk Marathon Mondial.
Schaltung/Antrieb XT 1x10 oder Rohloff, Scheibenbremsen mit Mineralöl, Leder oder Kautschuksattel, Anbauteile aus dem MTB-Bereich einschließlich Plattformpedale. Solange man nicht in entlegendsten Gebieten unterwegs ist würde ich mir da auch keine so großen Sorgen machen. Mein Alltagsrad ist nun auch schon ohne große Instandsetzungen über 10tkm alt und da liegt der Fokus mehr auf Leichtbau als auf Langlebigkeit und Robustheit. Kette, Bremsbeläge und Reifen zu wechseln ist ja kein Unding.
 
Schwierige Frage, Luxusproblem.
Vernünftiger wäre ein 26"-Rad mit soliden Anbauteilen und mtb-Technik 3x9: Hält, ist zuverlässig und du bekommst Ersatzteile.
Geiler wäre ein Rohloff-/ Pinion- Superrad in der Hoffnung, dass nichts Ernstes kaputtgeht. Aber so ein Ding braucht eigentlich kein Mensch, es geht doch um die Erlebnisse, da ist die Radtechnik nicht entscheidend.
Ich konnte nicht widerstehen und habe die letzte Variante gewählt.
 
Hmmm, spannende Frage!
Mein Setup sähe wohl ähnlich aus wie das von @Dani : 29+, Stahl- oder Alurahmen, starre Gabel in Stahl oder Carbon, SP Nabendynamo und DT350 Ratchet-Nabe, 1x11-fach mit Stahlkettenblatt und -kassette, dazu Drehgriff und Lenkerband.
Gekrümmter Lenker à la Jones mit ausreichend Griffmöglichkeiten, Plattformpedale, Brooks C17 Carved und solide Hydraulikbremsen.
Gepäckträger würde ich jedoch ausschließen, alles würde in Bikepackingtaschen ans Rad geklettet und geschnallt.
 
Zuletzt bearbeitet:
ROTOR Komet mit Speedhub, Rigida Sputnik Felgen, Brooks Conquest, V-Brakes, dazu Tubus Gepäckträger und evtl. noch Schutzbleche .
Wobei etwas in 29" sicherlich Zeit gemäßer wäre.
 
Surly ECR (Stahl; 29x3.0, bei Bedarf passen auch 29x2.4 drauf; mit R-Getriebe). Wahrscheinlich würde ich die Salsa Anything Cage HD gegen Tubus Duo tauschen.

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PS: Zelt und Schlafsäcke waren an Bord.
 
ein 26"-Rad mit soliden Anbauteilen und mtb-Technik 3x9

Wäre wahrscheinlich auch meine Wahl. Irgendwas in Richtung Thorn, oder Rotor. Wenn Disc, dann mechanisch. Wenn Felgenbremse dann wohl mit ner Rigida CSS. Hat beides Vor- und Nachteile. Stahl und starr sollte es mMn auf jeden Fall sein. Ich bin Rohloff-Fan, aber für den genannten Zweck, würde ich mich doch für eine alte 3x9-fach XT-Gruppe entscheiden. Auch würde ich auf jeden Fall Ortliebtaschen vor einem Bikepackingsetup bevorzugen. Schutzbleche wären ein Muss und nix unter 2.0er Reifen. Das Bike von @hotep finde ich ziemlich perfekt.

Bei so spezialisierten Sachen, wie 29+ muss man halt vorsorgen und ggf. Wechselreifen und Verschleißzeug irgendwo hinschicken lassen.

geht mit jedem einfachen rad, je mehr man über das optimale rad nachdenkt, desto eher bleibt man zu hause.

Das stimmt natürlich. Finde es schon faszinierend, mit was für vermeintlichen "Gurken" einige Leute einfach losfahren. Bestes Beispiel: Heinz Stücke. Aber man kann ja mal ein bißchen rumspinnen.
 
Um Ausfällen vorzubeugen und direkt weiter fahren zu können:

Ein Ersatzfahrrad auf einem Anhänger. Um einem Ausfall des Anhängers vorzubeugen noch einen Ersatzanhänger. Der kommt auf den Anhänger und auf den Ersatzanhänger das Ersatzfahrrad.
 
Um Ausfällen vorzubeugen und direkt weiter fahren zu können:

Ein Ersatzfahrrad auf einem Anhänger. Um einem Ausfall des Anhängers vorzubeugen noch einen Ersatzanhänger. Der kommt auf den Anhänger und auf den Ersatzanhänger das Ersatzfahrrad.

Da fehlt aber noch der Ersatz-Fahrer - falls der Fahrer selbst mal krank wird oder keinen Bock mehr hat oder ...
 
aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es weniger wichtig ist wie "verbreitet" etwas ist, sondern ob man es auch selbst unterwegs reparieren kann. Denn wenn man irgendwo in der Pampa steht, hilft es einem auch nicht, dass es 200km weiter irgendwo in einer indischen Großstadt Ersatzteile geben könnte.

Mein Rad wäre:
- stabiler Rahmen
- stabile Laufräder
- der Rest möglichst einfache Technik

Reifen, Schläuche, Bremsen, Schaltwerke, Sättel, Taschen, etc. All das kann man selbst zusammenflicken und weiterfahren.
 
Für mich wäre das wichtigste ein Rad zu habwen auf dem ich stundenlang bequem sitzen kann. Es nutzt ja nix wenn mein solider Stahlrahmen alles aushält, meine Laufräder ohne Speichenbruch um den Globus kommen und ich dabei noch Gepäck für 3 transportieren kann, wenn mir dann jeden Abend alles wehtut.

Ansonsten würde ich wohl das Rad nehmen, dass ich habe. mit ein paar kleinen Modifikationen wäre es meiner Meinung nach weltreisetauglich. Wenn ich ein neus Rad anschaffen würde, dann wieder ein Surly Troll. Ganz einfach weil ich mit dem schon gute Erfahrung auf Touren gemacht habe und es für mich alle Ansprüche an ein Reiserad erfüllt.
 
Warum DT350 und nicht 240 oder Hope RS4 (bei entsprechendem Aufbau)? Was macht die 350er so attraktiv?

Zahnscheibenfreilauf, einfache Wartung, Umbaumöglichkeiten, Zuverlässigkeit zu nem angemessenen Preis. Die 240er sind Leichtbauware. Hochwertig, aber nicht unbedingt haltbarer.

Wer auf seine Hope Naben achtet, hat sicherlich auch was Zuverlässiges. Sperrklinken gelten allerdings als etwas anfälliger.

Die 350er sind für viele der perfekte Kompromiss. Allerdings habe ich gepflegte Shimano-Naben aus den Anfang der 90er Serien als einfach unverwüstlich im Kopf.
 
Bei uns im Laden halten die Rillenkugellager in den DT 240 Naben tendentiell deutlich weniger lang als in den 350-er Naben. Wir hatten noch mit keiner 350-er Nabe diesbezüglich Probleme.
 
Das Spiel kann eigentlich nicht eingestellt werden, solange das Lager selbst spielfrei läuft, ist die Nabe spielfrei. Allerdings ist es mit entsprechendem Know How und Werkzeug möglich, den Aussenring des Rillenkugellagers weiter nach innen zu drücken als der innere Anschlag für den inneren Lagerring auf der Achse, so dass bei einem Lager mit Spiel dieses aufgehoben wird - ist aber nicht Sinn der Sache...
 
geht mit jedem einfachen rad, je mehr man über das optimale rad nachdenkt, desto eher bleibt man zu hause.

Ist was dran, je mehr ich auch drüber nach denke das perfekte Fahrrad aufzustellen, desto mehr fallen mir Unanehmlichkeiten auf.

Meiner Erfahrung nach ergibt sich dann eh alles von alleine, wenn man sich Kopfüber ins Abenteuer stürzt bzw auf Reisen geht.
 
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