Mt7: Öl tritt aus beim Kolben zurück drücken

... irgendwie scheint es bei mir ja ein Wunder zu sein: seit 2006 fahre ich Magura Julie, Louise, Louise FR und MT7 mit original Scheiben und Belägen völlig ohne Probleme. Ich verstehe es nicht, kann ja eigentlich nicht sein. Vielleicht mache ich da auch was falsch in der Bedienung.
Sram war da viel aufwändiger mit ständigem Dot-Wechsel, Überhitzungsproblemen und Kolbenhängern wegen zu großer Dichtung. Den Wechsel zur MT7 habe ich bisher keine Sekunde bereut.
Ich habe mit meinen MT5 auch keine Probleme. Aber einmal habe ich auch, ganz am Anfang, einen Geber geschrottet. Und das ist halt eine Schwachstelle der Maguras. Einmal Lehrgeld gezahlt und fertig. Aber ärgerlich ist es trotzdem, nicht zuletzt, weil man wirklich das Problem ratzfatz lösen könnte, wenn es den Deckel gäbe. Ja, ich weiss, dass Magura den aus Produkthaftungsgründen nicht anbietet, aber vielleicht würde es ja eine Möglichkeit geben, Haftung auszuschließen indem man klar darauf hinweist, dass jegliche Gewährleistung und Garantie ausgeschlossen wird, bei dessen Montage.
Die von @Mr. Tr!ckstuff genannte Lösung funktioniert, habe ich auch schon zeitweise ausprobiert. Wenn man aber ein perfektes Bike will, ist sie halt doch nicht gerade das Höchstmaß der Ästhetik. Hält aber sicher besser, als die beiden windigen Haltenasen Richtung Griff.
 

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Re: Mt7: Öl tritt aus beim Kolben zurück drücken
Es ist verständlich, dass manche Hobbyschrauber mit den MTs nicht klar kommen.
Die Zangen sind ohne Zweifel besser als der (Massen-) Wettbewerb, aber die Geber sind zwar leicht und zuverlässig, aber auch extrem empfindlich beim Schrauben. Nix für unerfahrene Frickler!
Ich bin wirklich nur Hobbyschrauber. Ich versuche meine Räder zu Pflegen wie es geht. Ich stellen mein Lagerspield er Newmens ein, Schaltung, kleiner Service an Gabel und Dämpfer, Lager tauschen wenn nötig etc. Das was ich so kann halt. Dazu lese ich hier oder sehe mir die Video der Hersteller an wie hier das von Magura.

Aber sorry man kann doch kurz darauf Aufmerksam machen, dass man die Entlüftungsschraube öffnen sollte oder vorsichtig sein sollte beim zurück drücken der Kolben weil sonst dies passieren kann oder ähnliches. Irgendwie machen ja viele diesen Fehler das könnte man mit 3 Sekunden in einem Anleitungsvideo ja regeln.

Und in meinen Augen sollte jeder Hobbyschrauber einfache Dinge am Rad machen können: Kette tauschen, Bremse entlüften/befüllen, Kassette tauschen, Beläge wechseln und sowas halt.
 
Aber sorry man kann doch kurz darauf Aufmerksam machen, dass man die Entlüftungsschraube öffnen sollte oder vorsichtig sein sollte beim zurück drücken der Kolben weil sonst dies passieren kann
Nur ist das hier sicherlich schon mehrere hundertmal genannt u. beschrieben worden . Und trotzdem passiert es immer wieder .
 
Und in meinen Augen sollte jeder Hobbyschrauber einfache Dinge am Rad machen können: Kette tauschen, Bremse entlüften/befüllen, Kassette tauschen, Beläge wechseln und sowas halt.
Grundsätzlich sind die Reparaturmethoden im Fahrradbereich sehr simpel gestrickt, verglichen mit der PKW-, LKW- und Landmaschinenreparatur (aufsteigend).

Trotzdem kann eine falsch gewartete Bike-Bremse fatale Folgen für den Benutzer haben. Diese Reparaturen sind zwar nicht sehr kompliziert, aber sicherheitsrelevant.

Der Unterschied zwischen Profi und Bastler ist, dass im Schadensfall der Bastler dem Produkt die Schuld gibt, und das Gericht dem Profi!
 
Zwischen "falsch" an der Bremse schrauben und z.B. an der Schaltung, kann es halt fatal andere Folgen haben. Wer hier an der Bremse rumfrickelt, wird das wohl in den wenigsten Fällen auch am Auto machen, ist in Zeiten von ABS und diversen Regelungen auch besser so.
 
Nur ist das hier sicherlich schon mehrere hundertmal genannt u. beschrieben worden . Und trotzdem passiert es immer wieder .
Das stimmt aber ich such ja vorher nicht nach kaputter Membran oder Deckel abgeplatzt oder sowas wenn mir das nicht selbst passiert. Und wenn ich ein offizielles Video von Magura ansehe was für Menschen wie mich gemacht wurde die seit 20 Jahren ihre Räder selbst warten und pflegen dann gehe ich davon aus, dass dort auf alles wichtige hingewiesen wird. Bei unseren ganzen Anleitungen, welche wohlgemerkt für ausgebildete Techniker und Elektroniker sind, steht auf Seite 1 Punkt 1 immer:

beim Anschließen auf +\- achten, keine Arbeiten am Gerät bei angeschlossenem Gerät.

Sollte auch jedem klar sein ob Techniker oder nicht aber ist trotzdem sinnvoll.



@ulles @on any sunday Man muss ja auch kein Profi sein um sein Rad zu warten. Und wenn ich der Aufgabe nicht gewachsen bin, dann gebe ich diese Aufgabe einem Fachmann. Das mache ich beispielsweise mit meinen Laufrädern. Oder mit dem großen Service der Fox Teile.

Wenn ich mich blöd anstelle und Öl auf die Beläge bekomme oder sowas ist das halt blöd. Wobei auch oft darauf hingewiesen wird. Oder wenn ich was vergesse wieder zuzuschrauben oder das falsche Drehmoment anbringe.... dann mache ich etwas falsch. Aber auch beim Auto ob PKW, LKW etc. gibt es Service Manuels da wird darauf hingewiesen was zu beachten ist. Da steht dann drin, dass du einen Audi Q5 mit Luftfahrwerk nicht einfach so anheben darfst da es sonst knallt.

Aber alles in allem auch egal. Ich finde einfach, dass man bei Herstellervideos von Vollständigkeit ausgehen kann und ein kurzer Hinweis wäre nicht schlecht gewesen. Mal sehen wie der Service vom Magura das sieht.

Ich danke euch zumindest allen für die Hilfe und zahlreichen Hinweise.
Vielleicht wechsle ich auch zu Shigura, die Tipps waren sehr hilfreich.

Liebe Grüße
 
Zu den Gebern und wem und warum sie gefallen/nicht gefallen, ist alles gesagt. Zur obigen Prozedur vielleicht nicht. Diese beaufschlagt den AGB abwechselnd mit Über- und Unterdruck (nicht Vakuum), um die Membran hin und her zu bewegen und so ggfs. noch Luftbläschen auszutreiben. Um zu viel Unter-/Überdruck zu vermeiden, ist oben angegeben, wie viel Luft und Öl in der Spritze sein soll und dass die Bohrung bei 30ml liegt.
Wenn der Spritzenschieber bei 25ml steht, sind 20ml Öl drinnen und 5ml Luft und kein Über-/Unterdruck. Wenn man den Spritzenschieber reinschiebt, drückt man etwas Öl in den AGB, die Membran bläht sich auf und das Luftpolster (in der Spritze) wird zusammengedrückt. Wenn dieses halbiert ist (2,5ml), erzeugt man 1 bar, wenn es gedrittelt ist (1,6ml) erzeugt man 2 bar Überdruck im AGB. Irgendwann fliegt was raus, genauso wie es Leute schaffen, den überfüllten Bremsen die Kolben zurückzudrücken.
Zum Unterdruck: Wenn die Spritze 20ml Öl und 5ml Luft hat und der Schieber so bei 25ml steht, ist alles unter Normaldruck und die Membran entspannt. Wenn man die Spritze jetzt auf 30ml hochzieht (aber bevor das Bohrloch bei 30ml frei ist), wird das Luftpolster (Raum in der Spritze) verdoppelt und der Unterdruck ist etwa 0,5 bar (etwas weniger, weil der AGB nachgibt und Öl in die Spritze abgibt). Das zieht noch keine Kolben (in der Zange) zurück und der Membran (AGB) passiert auch nichts.
Also die Prozedur sieht harmlos aus, ist es aber bei Unvorsichtigkeit überhaupt nicht (sie funktioniert, aber man muss es eben vorsichtig machen, weil ein AGB nicht für Überdruck ausgelegt ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

hattest Du beim zurück drücken die Spritze noch angeschraubt oder schon die Entlüftungsschraube drin?
Die antwort ist doch die beste information über die lösung. Solange die spritze drauf ist, kommt keine luft rein, aber man die kolben verschieben, da die spritze die flüssigkeit aufnimmt. Doch die frage, warum die kolben ausgefahren waren, bleibt. Nach dem entlüften sollten sie eingefahren sein. Wo war der bleed block?
 
Aber sorry man kann doch kurz darauf Aufmerksam machen, dass man die Entlüftungsschraube öffnen sollte oder vorsichtig sein sollte beim zurück drücken der Kolben weil sonst dies passieren kann oder ähnliches.
Sehe ich etwas anders. Die Magura-Anleitung ist sehr präzise, sie beschreibt exakt, was zu tun ist, mit Reihenfolge und allen Einzelheiten. Was im geschriebenen Teil fehlt, ist die Schnellentlüftung am Geber. Ohne die geht es nämlich nicht.

Wenn Magura anfangen würde, alle Eventualitäten aufzuzählen, würden sie nicht mehr fertig. Du findest immer noch jemanden, der eine neue Idee hat, sich nicht an die Anleitung zu halten. Und dann wären sie in der Verantwortung, im Sinn von "da ist aber nicht davor gewarnt worden ...".

Ich habe selber seit 2016 eine MT5, habe auch mal den Geber geschrottet. Ja, die Bremse ist zickig und reagiert sehr sensibel, wenn man sich nicht an die Anleitung hält. Wenn man sich aber daran hält, ist es eine leistungsfähige und im Betrieb robuste Bremse.
 
Die antwort ist doch die beste information über die lösung. Solange die spritze drauf ist, kommt keine luft rein, aber man die kolben verschieben, da die spritze die flüssigkeit aufnimmt. Doch die frage, warum die kolben ausgefahren waren, bleibt. Nach dem entlüften sollten sie eingefahren sein. Wo war der bleed block?
Ich habe ja nur schnell entlüftet und das war nur oben m Geber.
 
Versuchen wir es mal so:
Ich habe gerade meine MT7 nach dem Video: entlüftet.

Du hast also im 1. Schritt die vorhandene Luft aus deinem (Brems)System entfernt (über die Schraube im Geber). Bedeutet, die gesamte Bremse war von Geber bis Nehmer komplett mit Öl gefüllt. Du hast das System dann wieder verschlossen.

Da ich den Bremssattel neu ausrichten wollte im Anschluss, da die Bremse schleift, habe ich die Kolben zurück gedrückt. Plötzlich tropfte ein Schwall Öl von oben aus dem Geber. Was hab ich falsch gemacht und ist jetzt etwas kaputt?

Im 2. Schritt hast du das nun geschlossene, volle System "belastet", in dem du die Kolben, die du im 1. Schritt also nicht zurückgestellt hast, versucht hast zurückzustellen. Du versuchst somit das Öl, was sich hinter den Kolben befindet in das restliche System (Leitung & Geber) zu drücken. Da ist aber kein "Platz" mehr (siehe Schritt 1), denn Öl läßt sich nicht verdichten (sonst würde man es ja auch nicht für Bremsen nutzen). Also muss es woanders hin. Was macht das Öl? Es "sucht" sich den schwächsten Punkt im System und das ist der Deckel am Geber.

Dass Magura das System so filigran baut, dass gleich der ganze Geber hin ist, ist natürlich nicht hilfreich. Wenn man sich aber mit der Materie beschäftigt und entsprechend handelt, dann sollte es auch nicht zu solchen "Unfällen" kommen.
 
Das stimmt aber ich such ja vorher nicht nach kaputter Membran oder Deckel abgeplatzt oder sowas wenn mir das nicht selbst passiert.
Das muss man auch nicht, denn das Servicemanual mit Beschreibung (nur eine Seite) sagt eben, dass vor dem Befüllen die Kolben zurückgedrückt werden müssen und dann die zwei Transportsicherungen (als Bleedingblock richtig rum) zwischen die 2 x 2 Kolben als Abstandshalter gesetzt werden müssen. Da steht nichts von Öffnen der EBT-Schraube, weil es bei korrekt befüllter Bremse nicht nötig ist. Aber wenn man sie selbst oder jemand anderes überfüllt hat - z.B. weil vorher die Bleedingblocks nicht korrekt gesetzt wurden - dann hält das der ABG-Membran nicht aus. Die obige Entlüftungsprozedur steht auch nicht im Manual, sondern wird zusätzlich von Magura angeboten, um zusätzlich noch den Griff zu entlüften (oder wenn nur dort Luft vermutet wird). Also es gibt 2 gute Chancen, die ABG-Membran zu sprengen:
  • Kolben unten zurück drücken bei überfüllter Bremse (dagegen hilft dann vorher die EBT-Schraube zu öffnen). Aber warum und wer hat die Bremse überfüllt?
  • Bei dem obigen Video über die zusätzliche Entlüftungsprozedur nur am Griff, zu stark auf die Spritze zu drücken.
Kenne übrigens keinen anderen Bremsenhersteller, der das als Zusatzprozedur anbietet und dabei in Kauf nimmt, dass der AGB unter Druck gesetzt wird.
 
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Wenn Magura anfangen würde, alle Eventualitäten aufzuzählen, würden sie nicht mehr fertig.
Naja, wenn man als Hersteller merkt, dass die Kunden oft den gleichen Fehler machen bzw. immer wieder die gleichen Defekte auftreten. Man diverse Kulanzanträge bekommt etc. was würdest du an deren Stelle tun? Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten: Man macht eine Kostenaufstellung und schaut ob man damit Geld verdient weil genug Leute Hebel nach kaufen und das Image okay bleibt oder man ändert die Anleitung und gibt einen Hinweis dazu.




@Aninaj @Mario8 : Ich habe die Beläge getauscht und dabei die Kolben zurück gedrückt. Ich habe den Bremssattel wieder angeschraubt und die die schnelle Entlüftung nur am Hebel gemacht beim öffnen der Schraube stand das Öl oben an, ich glaube nicht, dass später mehr drin war als vorher. Ich habe dann den Sattel wieder justiert was ich bei der MT7 nicht ganz einfach finde und dabei musste ich die Kolben wieder zurück drücken Dabei kam dann das Öl oben raus wie gesagt, der Deckel ist noch fest drauf an allen 4 Seiten.



Aber ich denke das Thema ist durch und es gibt vermutlich diverse weitere Meinungen die aber an gesagtes angelehnt sind.

Ich danke euch allen für das schnelle Feedback, die Hilfe und Unterstützung, die Kritik und Analysen. Ich habe in jedem Fall einiges gelernt, neue Ideen bekommen und natürlich werde ich diesen Fehler nicht wieder machen ach wen ich den Fehler nicht nur bei mir sehe =). Machts gut
 
Ich habe die Beläge getauscht und dabei die Kolben zurück gedrückt. Ich habe den Bremssattel wieder angeschraubt und die die schnelle Entlüftung nur am Hebel gemacht beim öffnen der Schraube stand das Öl oben an
... dieser Text liest sich für mich, dass die Kolben ganz zurückgedrückt wurden, keine der gelben BleedingBlöcke zwischen die Kolben gesteckt wurden und die Kolben an diese kurz rangepumpt. D.h. die Bremse ist nach der Entlüftungsprozedur etwas unterfüllt (falls sich die Kolben nicht bewegt haben)???
 
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Scheint ein gutes Produkt zu sein. Ich denke mal über den Wechsel nach.
Pssst! Magura ist doch top! Deutsche Qualität und die ganzen Profis nutzen das doch auch.
🤷‍♂️
Die Zangen sind ohne Zweifel besser als der (Massen-) Wettbewerb
Woran machst du das fest?

  • Undichte Kolben
  • Ungleichmäßig ausfahrende Kolben im Neuzustand
  • Gleichgroße Kolben bei nem Vierkolbensattel
  • Öleinfüllschraube die komplett abgedreht werden muss um zu befüllen
  • Vier Einzelbeläge bei nem Vierkolbensattel

Genauso wie die Geber ein völlig undurchdachtes Produkt.
Wer ne Sorglos Bremse mit einfachem Service will lässt die Finger von Magura.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Undichte Kolben
  • Ungleichmäßig ausfahrende Kolben im Neuzustand
  • Gleichgroße Kolben bei nem Vierkolbensattel
  • Öleinfüllschraube die komplett abgedreht werden muss um zu befüllen
  • Vier Einzelbeläge bei nem Vierkolbensattel
Das mit öfter auftretenden Undichtigkeiten an den Kolben ist mir neu, Einzelbeläge kann man, muss man aber nicht. Und ungleichmäßig ausfahrende Kolben gibt's bei allen Bremsen, bei manchen Exemplaren mehr, bei manchen weniger. Ansonsten stimmt's, und man kann sogar noch Punkte ergänzen:
  • Zerklüftete Rückseite der Bremskolben, in der sich Luftblasen sehr gut halten und relativ schwierig heraus zu bekommen sind
  • durch den Mittelsteg fummelige Montage der einteiligen Beläge
  • Ersatzteile weder für Geld noch gute Worte zu bekommen
  • klobiger Bremssattel, der nicht in alle Hinterbauten passt
  • keine Freigabe für Sinterbeläge

Andererseits haben die Maguranehmer aber auch einiges auf der "Haben"-Seite:
  • große Kolbenfläche für hohe Bremskraft
  • große Belagsfläche für lange Standzeit der Beläge
  • einen steiferen Bremssattel als viele Konkurrenten (z. B. die eigentlich untadelige Cura4)
  • drehbarer Banjo-Anschluss (haben viele, aber nicht alle) für saubere Leitungsführung
  • unempfindlichere Kolben als die Shimano-Keramikdinger
 
Ich bin wirklich nur Hobbyschrauber. Ich versuche meine Räder zu Pflegen wie es geht. Ich stellen mein Lagerspield er Newmens ein, Schaltung, kleiner Service an Gabel und Dämpfer, Lager tauschen wenn nötig etc. Das was ich so kann halt. Dazu lese ich hier oder sehe mir die Video der Hersteller an wie hier das von Magura.

Aber sorry man kann doch kurz darauf Aufmerksam machen, dass man die Entlüftungsschraube öffnen sollte oder vorsichtig sein sollte beim zurück drücken der Kolben weil sonst dies passieren kann oder ähnliches. Irgendwie machen ja viele diesen Fehler das könnte man mit 3 Sekunden in einem Anleitungsvideo ja regeln.

Und in meinen Augen sollte jeder Hobbyschrauber einfache Dinge am Rad machen können: Kette tauschen, Bremse entlüften/befüllen, Kassette tauschen, Beläge wechseln und sowas halt.
Das Bild stammt aus dem Magura-Handbuch zur MT-Reihe.
Mein Vorschlag: bei einem sicherheitsrelevanten Bauteil zuerst das Handbuch lesen, bevor man Hand anlegt ;)
Eine Überfüllung - und damit eine Beschädigung des AGB-Deckels bzw. der Membran durch das Zurückdrücken der Kolben ist quasi ausgeschlossen, wenn man so wie im Handbuch vorgeht. Wenn man sinnlose Gewalt anwendet, bekommt man natürlich alles kaputt.
 

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Wäre es wirklich ein solch großes Problem, ins Handbuch reinzuschreiben:

"Sicherheitshalber immer vor dem Zurückdrücken der Bremskolben die Entlüftungsschraube am Geber leicht lösen."

Schließlich ist ja auch nicht gesetzt, dass derjenige, der das Rad aufgebaut hat, alles richtig gemacht hat. Der unbedarfte Käufer schrottet sich dann die Deckelnase, wenn er sich stur ans Handbuch hält. Und Kolben gehen manchmal etwas schwerer rein, "sinnlose Gewalt" ist nicht erforderlich, um die Haltenasen zu killen.

Abgesehen davon beschreiben sie ja auch die Schnellentlüftung, bei der eben die Bremskolben vorher gerade nicht zurückgedrückt werden, sondern nur am Geber entlüftet wird, was ggf. zu einer Überfüllung führt. Dann müssten sie dort wenigstens schreiben, dass beim nächsten Zurückdrücken der Bremskolben unbedingt die Entlüftungsschraube am Geber gelöst werden muss, weil man sich ansonsten die Sollbruchstelle am separat nicht erhältlichen Deckel schrottet.

Dazu kommt, dass der Hersteller, wenn er schon Video-Tutorials ins Netz stellt, sich auch an dem festhalten lassen muss, was dort erklärt und gezeigt wird:

Mache ich zunächst die Schnellentlüftung (bei schon stärker abgenutzten Belägen) und später die komplette, und zwar genau so wie in den Videos: Kracks, isch es Deckele he.

Witzig auch: Er zeigt hier, dass der Bremsgriff mit 4 Nm Drähmoment festgeschraubt werden soll. Wenn sich jemand dabei den Geber schrottet und das hier im Forum schildert, wird ihm vorgehalten, er sei ja wohl blöd, den so fest anzuknallen. Viel weniger sei ja schon ausreichend.


Klar kann man alles verteidigen, den Hersteller in Schutz nehmen und die Schuld beim Kunden suchen. Dann sollte man sich aber entscheiden, ob man vom Nutzer jetzt entweder verlangt, sich penibel an die Vorgaben von Magura zu halten oder aber davon abzuweichen.
 
Wäre es wirklich ein solch großes Problem, ins Handbuch reinzuschreiben:

"Sicherheitshalber immer vor dem Zurückdrücken der Bremskolben die Entlüftungsschraube am Geber leicht lösen."

Schließlich ist ja auch nicht gesetzt, dass derjenige, der das Rad aufgebaut hat, alles richtig gemacht hat. Der unbedarfte Käufer schrottet sich dann die Deckelnase, wenn er sich stur ans Handbuch hält. Und Kolben gehen manchmal etwas schwerer rein, "sinnlose Gewalt" ist nicht erforderlich, um die Haltenasen zu killen.

Abgesehen davon beschreiben sie ja auch die Schnellentlüftung, bei der eben die Bremskolben vorher gerade nicht zurückgedrückt werden, sondern nur am Geber entlüftet wird, was ggf. zu einer Überfüllung führt. Dann müssten sie dort wenigstens schreiben, dass beim nächsten Zurückdrücken der Bremskolben unbedingt die Entlüftungsschraube am Geber gelöst werden muss, weil man sich ansonsten die Sollbruchstelle am separat nicht erhältlichen Deckel schrottet.

Dazu kommt, dass der Hersteller, wenn er schon Video-Tutorials ins Netz stellt, sich auch an dem festhalten lassen muss, was dort erklärt und gezeigt wird:

Mache ich zunächst die Schnellentlüftung (bei schon stärker abgenutzten Belägen) und später die komplette, und zwar genau so wie in den Videos: Kracks, isch es Deckele he.

Witzig auch: Er zeigt hier, dass der Bremsgriff mit 4 Nm Drähmoment festgeschraubt werden soll. Wenn sich jemand dabei den Geber schrottet und das hier im Forum schildert, wird ihm vorgehalten, er sei ja wohl blöd, den so fest anzuknallen. Viel weniger sei ja schon ausreichend.


Klar kann man alles verteidigen, den Hersteller in Schutz nehmen und die Schuld beim Kunden suchen. Dann sollte man sich aber entscheiden, ob man vom Nutzer jetzt entweder verlangt, sich penibel an die Vorgaben von Magura zu halten oder aber davon abzuweichen.

Ich kannte das Video von Magura ehrlich gesagt nicht, da ich mich bisher nicht an die Anleitung gehalten habe. Habe es mir aber jetzt mal reingezogen ;)
Du hast recht, dass es 'unglücklich' dargestellt ist, dass die Kolben vorher nicht zurückgedrückt werden. Ich nehme vorsichtig an (ohne das werten zu wollen), dass Magura bei Beschwerden zum Video auf das Handbuch verweisen wird, welches die Grundlage für alle Wartungsarbeiten darstellt. Das Video wird wahrscheinlich nur als Ergänzung angesehen.

Aber an einer Stelle bin ich nicht Deiner Meinung: wenn die Person, die die Bremse montiert hat, diese bereits "überfüllt" (aus welchem Grund auch immer; ob bewusst oder unbewusst), liegt ein Montagefehler vor, für den Magura nichts kann. Wenn das Resultat davon ist, dass die Bremse beim ordnungsgemäßen Entlüften beschädigt wird, ist der/die Monteur/in dafür verantwortlich - und wenn die Bremse ordnungsgemäß entlüftet ist passiert beim Zurückdrücken der Kolben auch nichts.

Ich habe bei einzelnen Bremsen von Freunden auch das System bewusst überfüllt, da diese unbedingt mit anderen Bremsscheiben als denen von Magura fahren wollen (Shimano XT - aus optischen Gründen :ka:). Da diese im Neuzustand etwa so dick sind wie eine Magura-Scheibe an der Verschleißgrenze, kommt man nicht umhin, das System zu überfüllen, um die abnehmende Scheibendicke zu kompensieren. Ich habe allerdings immer ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man die Kolben in dem Zustand eben nicht komplett zurückdrücken darf, um die Bremse nicht zu beschädigen! Bislang haben sich alle brav daran gehalten bzw. bringen das Bike zum Belagswechsel vorbei :lol:

Ich gebe zu, dass es viele Bremsen am Markt gibt, die deutlich gnädiger zu unerfahrenen und ungeübten Schraubern sind. Ich kenne allerdings im Freundes- und Bekanntenkreis niemanden, der Probleme mit seinen Magura-Bremsen der aktuellen MT-Reihe hat oder hatte (von MT2 bis MT7). Weder im Betrieb noch bei der Wartung.
 
Aber an einer Stelle bin ich nicht Deiner Meinung: wenn die Person, die die Bremse montiert hat, diese bereits "überfüllt" (aus welchem Grund auch immer; ob bewusst oder unbewusst), liegt ein Montagefehler vor, für den Magura nichts kann. Wenn das Resultat davon ist, dass die Bremse beim ordnungsgemäßen Entlüften beschädigt wird, ist der/die Monteur/in dafür verantwortlich - und wenn die Bremse ordnungsgemäß entlüftet ist passiert beim Zurückdrücken der Kolben auch nichts.
Das ist ja alles richtig, aber muss man das als Hersteller jahrelang sehenden Auges hinnehmen, wenn es so simpel zu verhindern wäre? Es gibt doch auch sowas wie Produktbeobachtungspflichten, bei denen der Hersteller sogar reagieren muss, wenn ein Produkt missbräuchlich verwendet wird und hierdurch Gefahren entstehen. Im Falle eines Hondas ist das sogar entschieden worden beim Einsatz eines Fremdhersteller (!)-Zubehörteils.
 
Das ist ja alles richtig, aber muss man das als Hersteller jahrelang sehenden Auges hinnehmen, wenn es so simpel zu verhindern wäre? Es gibt doch auch sowas wie Produktbeobachtungspflichten, bei denen der Hersteller sogar reagieren muss, wenn ein Produkt missbräuchlich verwendet wird und hierdurch Gefahren entstehen. Im Falle eines Hondas ist das sogar entschieden worden beim Einsatz eines Fremdhersteller (!)-Zubehörteils.
Bei der Produktbeobachtungspflicht geht es m.W.n. um gefährliche Mängel und/oder missbräuchliche Verwendung des Produkts. Erstes wäre ja z.B. der Fall, wenn der AGB-Deckel während der Fahrt abspringen kann - wovon ich noch nichts gehört habe. Zweites z.B., wenn jemand auf die Idee kommt, seine MT7 an ein Motorrad zu bauen und damit zu fahren :D
Auch die Beobachtung von Zubehör eines Drittherstellers spielt ja in diesem Zusammenhang keine Rolle. Im Gegenteil: Magura weist ja z.B. ausdrücklich darauf hin, dass keine Sinterbeläge verwendet werden dürfen, da diese zu viel Wärme in den Sattel einleiten.

Im Hinblick auf die Durchführung von Wartungsarbeiten findet sich im MT-Handbuch folgender Passus:
Bildschirmfoto 2021-02-09 um 13.39.59.png


Ich denke, dass das Schrauben an einem sicherheitsrelevanten Bauteil wie der Bremse Auswirkungen auf die Sicherheit im Fahrbetrieb haben kann, dürfte jedem klar sein. Insbesondere dann, wenn man unerfahren und ungeübt ist.
Die Produktbeobachtungspflicht bezieht sich m.A.n. eher auf Teile und Arten des Gebrauchs, die nicht vorgesehen sind bzw. denen man keine sicherheitsrelevante Funktion beimisst.

Wie gesagt: man kann gut funktionierende Bremsen auch anders konstruieren; das haben andere Hersteller bewiesen. Es bleibt ja letzten Endes jedem selbst überlassen, welche Bremse man an seinem Bike montiert und/oder ob man Wartungsarbeiten daran selber durchführt.
 
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