Es gibt mittlerweile recht unterschiedliche Ansätze für
DichtMilch. Grundsätzlich und vereinfacht gesprochen handelt es sich aber stets um sehr kleine Festkörper, die in einer Flüssigkeit schwimmen; nennt sich Dispersion. Diese kleinen Partikel verbinden sich dann untereinander und mit dem
Reifen im Falle eines Lochs, um dieses abzudichten. Die Verbindung kann dabei durch die Partikel selbst entstehen, zB bei Naturlatex oder synthetischem Latex, oder durch eine Art Kleber, die Bestandteil der Trägerflüssigkeit ist (zB verwendet ein Mittel von Effetto Mariposa fein gemahlene Olivenkerne und Pflanzenfasern als Feststoffe, die sich von alleine nicht verbinden würden). Verbinden sich die Feststoffpartikel selbst, braucht es teils Bestandteile wie Ammoniak bei Naturlatex, die das im Reifeninneren oder auch in der Flasche verhindern. Die gewünschte Verbindung bei Löchern wird durch den vermehrten Kontakt mit Luft getriggert.
Die verschiedenen Methoden haben nun alle ihre Vor- und Nachteile. Manche dichten besser, manche halten länger, manche sind umweltverträglicher etc. Kommt auf die jeweilige Situation und persönliche Präferenz an, wofür man sich entscheidet. Man kann aber festhalten, ewig hält kein Mittel und komplett umweltfreundlich ist wohl auch kein Mittel; es gibt aber durchaus große Unterschiede. Hinsichtlich der Umwelt sollte man noch bedenken, dass auch
Schläuche nicht aus Stroh geflochten werden und im Falle von Löchern auch nicht mit den umweltfreundlichsten Materialien geflickt oder auch einfach entsorgt werden. Was da dann insgesamt umweltfreundlicher ist, kommt wohl auf den Einzelfall an und macht in einem Sport, der insgesamt nicht gerade sehr umweltfreundlich ist (sehr materialintensiv, oft mit Anfahrten verbunden) wohl keinen gravierenden Unterschied (außer in manchen Marketingaussagen).
Was man aber in jedem Fall bedenken sollte: Nur weil noch Flüssigkeit im
Reifen ist, heißt das nicht, dass darin noch ausreichend Feststoffe und/oder „Kleber“ vorhanden ist, dass die Flüssigkeit im Falle eines Lochs ihren Dienst tut. Wie lange die Flüssigkeit ihre dichtende Eigenschaft behält, hängt von verschiedenen Einflüssen ab, unter anderem auch von der Temperatur, wobei da kalt und warm schädlich sein kann. Deshalb kann zB der Einsatz einer CO2 Kartusche bestimmten Dichtmitteln umgehend den gar ausmachen, obwohl man das der Milch danach nicht ansieht.