Pi Rope RL One A.30 im Test: Sorglose Seil-Speichen?

Pi Rope RL One A.30 im Test: Sorglose Seil-Speichen?

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Pi Rope startete als Uni-Projekt, bevor die Idee der Seil-Speichen schließlich in Zusammenarbeit mit Newmen und über eine Crowdfunding-Kampagne realisiert werden konnte. Mittlerweile bietet das Unternehmen drei verschiedene und durch die Bank weg sehr leichte Laufradsätze an, die sich vor allem durch ihre Textil-Speichen von der Konkurrenz abheben. Wir haben das 29" Enduro-Modell Pi Rope RL One A.30 getestet und dabei erstaunliches festgestellt!

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Pi Rope RL One A.30 im Test: Sorglose Seil-Speichen?
 
Das Tauschen der Speiche geht theoretisch ganz easy - mit 6mm Sechskantnuss und 4er Gabelschlüssel. (Hatte unlängst das Vergnügen, ein querfliegender Stein hat die Speiche gekillt.)
Erst an der Nabe einschrauben, dann Speiche felgenseitig 4er Gabelschlüssel festhalten und durchs Speichenloch die Mutter mit 6er Nuss anziehen.

Das Einschrauben an der Nabe ist schon etwas fummelig. Hier wäre es cool, wenn der Nippel nicht nur eine Schlüsselweite, sondern einen Sechskant hätte. Habe mir einen sehr schmalen 4er Gabelschlüssel gefeilt, damit ging es einigermassen.

Wie @xeitto erwähnt hat, scheinen sich bei etwas robusterer Gangart die Speichen zu lockern. Offensichtlich aber ein (inzwischen) bekanntes Problem: Die pi-rope Enduro-Laufräder werden mit Loctite gesichert.
Was dann das Raus- und Reinschrauben der Speichen nicht einfacher machen dürfte.
 

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Re: Pi Rope RL One A.30 im Test: Sorglose Seil-Speichen?
Wie @xeitto erwähnt hat, scheinen sich bei etwas robusterer Gangart die Speichen zu lockern. Offensichtlich aber ein (inzwischen) bekanntes Problem: Die pi-rope Enduro-Laufräder werden mit Loctite gesichert.
Was dann das Raus- und Reinschrauben der Speichen nicht einfacher machen dürfte.
Das werde ich mal überprüfen. Kann schon sein, dass sich da auch etwas gelockert hat. Darauf hatte ich leichtgläubigerweise nicht geachtet. Das LR lief rund.
 
Bei mir reißen Speichen nur, wenn die Speichenspannung sehr heterogen ist.
Bei mir reissen Speichen innerhalb der ersten paar Jahre Nutzung nur durch Fremdeinwirkung wie Steinschlag. Das ist mir auch schon bei Laufrädern passiert, die von Light-Wolf aufgebaut wurden.

Am Ende ist ne Pi-Rope Speiche halt ein Seil - ganz die Robustheit von Stahl gegen einen scharfkantigen Stein erwarte ich jetzt nicht. Wenn sich die Speichenrisse häufen, sind sie mir nicht robust genug.
 
Beim Anstieg mit ordentlich Druck auf dem Pedal hat es gerumst und die Speiche war durch. Das ist wirklich laut! Keine Ahnung wie es passiert ist. Vielleicht hatte sie schon einen Riss oder so. Das Schaltwerk hat es mir dabei auch verbogen. Es kann sein, dass es in die Speiche gekommen und sie so gerissen ist* oder eben umgekehrt die Speiche nach dem Riss ins Schaltwerk. Keine Ahnung.

Anhang anzeigen 1248173

*Was ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, denn die Endanschlagsschraube ist seit eh und je so eingestellt, dass da nix weiter nach innen kann und ich bin auch schon andere Anstiege hoch, mit genauso druck auf dem Pedal. Wir werden es nie wissen.
Hast du Pirope mal kontaktiert?
 
bei Stahl könnte die Kerbwirkung zum direkten total versagen führen
bei Seilspeichen werden ggf nur einzelne Fasern zerschnitten und es hält da überdimensioniert
nach der Tour sind jedoch beide Schrott
 
Es war ja mal von fransen die rede die unproblematisch seien.
Wieviel km haben denn die mtb news testlaufräder bis jetzt drauf? Bzw abfahrts hm
 
Ja ich bin schon im Kontakt mit David von Pi_Rope. Ich werde den LRS einschicken und dann gleich überprüfen lassen.

Die Spannung muss bei den Faserspeichen nicht homogen sein, da sie sich nicht plastisch verformen sagte er.

Wo genau die Speiche gerissen ist kann ich nicht sagen. Irgendwo am oberen Drittel von der Felge aus gesehen. Der Nippel ist in der Felge verschwunden.
 
"Die Spannung muss bei den Faserspeichen nicht homogen sein, da sie sich nicht plastisch verformen sagte er."
?
da könnte man ja 2-3 Speichen weglassen :rolleyes:
 
Ich möchte mich auch mal zu Wort melden. Danke für die ausführliche Diskussion.
Zu Allererst Entschuldigung an @niconj. Wie David mit dir abgesprochen hat, werden wir uns dein Rad sehr genau ansehen und schnellstmöglich und vollumfänglich reparieren. Sobald wir wissen, was die Ursache für diesen Schaden ist, können wir hoffentlich Licht ins Dunkel bringen.
Hinsichtlich des homogenen Aufbaus:
Unsere Laufräder werden definitiv homogen aufgebaut. Sicherlich besteht hier ein Mißverständnis. Was vielleicht die Grundlage einer evtl. unstimmigen Aussage sein könnte wäre der Einbau einer Ersatzspeiche und dem anschließenden Zentrieren (ausschließlich bezogen auf die Geometrie). Hier müsste jetzt die Belastung im Einsatz angeschaut werden. Inhomogenitäten führen bei den unterschiedlichen Materialien u.U. zu unterschiedlichem Verformungsverhalten. Das wäre dann eher ungünstig, betrachtet man das reine Verformungsvermögen des jeweiligen Materials. Es könnte also passieren, dass vereinzelt die Streckgrenze erreicht wird und anschließend eine plastische Verformung stattfindet. Die Folge ist dann nicht nur die Rundlaufabweichung, sondern auch eine Beeinträchtigung des Systems (Verbindung Nabe/Speiche - Speiche/Felge). Die Belastungsgrenze für die von uns verwendeten Geflechte (Streckgrenze) liegt dabei deutlich höher als die normal auftretenden Belastungen im Rad.
Einige Dinge wurden hinsichtlich Lockern der Speichen angesprochen. Dazu möchte ich gern auch etwas loswerden.
Ja, wir verwenden Loctite an der Verbindung der Speiche und Nippel. Hier findet auch die größte Relativbewegung im Einsatz uns somit insgesamt auch die größte Belastung statt.
Mich würde sehr interessieren, wie es zum Lockern der Speiche an der Nabe gekommen ist, bzw. wie sich das manifestiert hat. Bisher haben wir das weder bei den von uns ausgestatteten Wettkampffahren noch bei und bzw. weiteren Testfahrern feststellen können.
Und damit sind wir bei dem Punkt des Tauschens der Speiche. Eben auf Grundlage des Bewusstseins der äußerst bescheidenen Zugängigkeit im Bereich der Nabe, sind wir auf gut funktionierende Gewinde angewiesen.
Sollte etwas Gewinde aus der Nabe herausschauen, kann man nicht davon ausgehen, dass sich die Speiche gelöst hat. Die Gewindelänge der Speiche an der Nabe ist größer, als die Gewindelänge der Speichenaufnahme an der Nabe selbst.
Anders, als im Bereich der Felge, haben wir einen komplett feststehenden Teil der Gewindeverbindung. Demnach müsste sich die Speiche zum Lockern um die eigene Achse drehen. Dafür besteht allerdings kein Anlass - die Speiche ist "momentfrei" montiert. Das von uns verwendete Gewinde besitzt ausreichend Selbsthemmung.
Im Bereich der Felge sieht es ohne Schraubensicherung anders aus. Hier kann sich das Nippel (vor allem bei starker unterschiedlicher Belastung) von alleine von der Speiche lösen. Um dem entgegenzuwirken verwenden wir die bereits beschriebene Schraubensicherung.
Zum Schluss noch eine Aussage zum Werkzeug und den sehr hilfreichen Hinweisen für eine bessere Form für die bessere Montage. Wir haben uns auch schon Gedanken zu einer geeigneteren Form der Aluminiumteile gemacht. Bisher sind wir an der notwendigen Stabilität gescheitert. Bzw. heißt das im Umkehrschluss, dass wir die Teile etwas größer ausgestalten müssen. Dies hat zur Folge, dass auch die Nabe im Bereich der Flansche größer werden muss. Ein anderer Ansatz ist die Konstruktion einer Kombination aus Steck- und Gabelschlüssel. Die Ausgestaltung kann hier sehr schlank gehalten werden. Würde man einen solchen Steckschlüssel verwenden, kann man weit oberhalb der Nabe ansetzen und trotzdem die Speiche in die Nabe einschrauben.
Aus unserer Erfahrung heraus ist allerdings nur das Einfädeln der Speiche in die Nabe mit Schwierigkeiten verbunden. Hier geht es darum genau den richtigen Winkel in beiden Richtungen zu treffen. Sobald die Position stimmt, funktioniert das Postitionieren (die Einschraubtiefe) durch bloßes Verdrehen der Speiche über den textilen Teil.
Ich möchte mich sehr gern der Diskussion stellen. Bitte seht es mir nach, dass ich nicht sofort antworten kann - Ich hole dies auf jeden Fall nach.
Ich möchte mich nochmal bei @niconj entschuldigen.
VG und allen einen schönen Abend
Ingo
 
Hallo ingo, sind die newmen advanced carbonfelgen für enduro schon irgendwo im einsatz bei leuten denen man folgen kann? Oder die X. A. 30 in carbon?
Die advanced A 30 sind bei fickelscheer_26 (Instagram) im Einsatz. Er fährt sie bereits seit einigen Monaten. Die advanced X.A.30 sind aktuell nicht wirklich in unserem Programm. Hier haben wir mit Newmen und dem GTR eine Kooperation.
 
Ich möchte mich nochmal bei @niconj entschuldigen.
VG und allen einen schönen Abend
Ingo
Quatsch. Das braucht es doch keine Entschuldigung. Ich bin den LRS ja einige Zeit gefahren und habe ihn sicher nicht geschont. Die Ursache bleibt sicher auch unbekannt.
 
Die advanced A 30 sind bei fickelscheer_26 (Instagram) im Einsatz. Er fährt sie bereits seit einigen Monaten. Die advanced X.A.30 sind aktuell nicht wirklich in unserem Programm. Hier haben wir mit Newmen und dem GTR eine Kooperation.

Danke, dem folg ich bereits 👍 wenn der die schon seit monaten fährt hört sich das sehr gut an.
X.A.30 würd ich gern vorne fahrn. Müsste gehn für trailbike.
 
Freitags im Physikunterricht gefehlt? Das Drehmoment ist die Resultierende aus der Leistung.
Der Zusammenhang ist mir bekannt. Leistung ergibt sich aus Drehzahl und Drehmoment. Es wurde von 1500W etc gesprochen. Solche Leistungen sind möglich, gehen aber meist auch mit entsprechender Drehzahl einher und kommen eher unwahrscheinlich im leichtesten Gang zustande. Ich glaube darauf wollte auch einer der Vorredner hinweisen.
Ich bleibe also dabei. Vermutlich - falls es überhaupt ein Überlastschaden ist (und das kann hier niemand bestätigen noch ausschließen ohne das Rad im Detail zu sehen) - wird eher ein zu hohes Drehmoment als eine zu hohe Leistung ursächlich sein. Ich bezweifle diese Ursache jedoch. Eine hohe Last war höchstens der Auslöser, falls es nicht einfach ein Ast oder irgendetwas ganz anderes war.
Da hier viele so schlau sind, dachte ich, dass sich dies dem geneigten Leser selbst erschließt.

So einen langen Text wollte ich eigentlich Allen ersparen. Physik fand ich immer ganz nett (ich hatte aber nie Freitags Physik).

Gruß in die Runde.
Kili@n
 
Der Zusammenhang ist mir bekannt. Leistung ergibt sich aus Drehzahl und Drehmoment. Es wurde von 1500W etc gesprochen. Solche Leistungen sind möglich, gehen aber meist auch mit entsprechender Drehzahl einher und kommen eher unwahrscheinlich im leichtesten Gang zustande. Ich glaube darauf wollte auch einer der Vorredner hinweisen.
Ich bleibe also dabei. Vermutlich - falls es überhaupt ein Überlastschaden ist (und das kann hier niemand bestätigen noch ausschließen ohne das Rad im Detail zu sehen) - wird eher ein zu hohes Drehmoment als eine zu hohe Leistung ursächlich sein. Ich bezweifle diese Ursache jedoch. Eine hohe Last war höchstens der Auslöser, falls es nicht einfach ein Ast oder irgendetwas ganz anderes war.
Da hier viele so schlau sind, dachte ich, dass sich dies dem geneigten Leser selbst erschließt.

So einen langen Text wollte ich eigentlich Allen ersparen. Physik fand ich immer ganz nett (ich hatte aber nie Freitags Physik).

Gruß in die Runde.
Kili@n

eben. eine hohes drehmoment wird beim radsport nur durch die hohe leistung erziehlt, denn ich glaube nicht dass du 10.000rpm erreichst ;-)
(hier nochmal die physik: https://www.maschinenbau-wissen.de/skript3/mechanik/kinetik/314-leistung-drehmoment)
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum so kompliziert. Der Fahrer wiegt 90 kg, die Kurbel ist 175 mm lang, das Kettenblatt hat 34 Zähne und das größte Ritzel 52.
Da kommen schon ein paar N an den Speichen an.
 
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