Pyrix - Von Bilbao nach Barcelona... und weiter...

@Goldkettle @stuntzi wie verhält es sich eigentlich bei euch wenn ihr mal mehrere Tage Sauwetter habt? Weiter biken oder Hotel und Sightseeingtour?
Wir versuchen beide, schlechtes Wetter zu vermeiden, manchmal muss man aber durch, so wie gestern.
Unser Reise-Stil lässt natürlich viel Flexibilität zu, da kann man schlechtem Wetter schön ausweichen. Ich erinnere mich beim Ozeanix, die Kanu-Tour im Abel-Tasman-NP hat erst beim 3. Anlauf geklappt, weil wir bei Regen keine Lust hatten. Wenn Du ein durchgetaktetes Urlaubsprogramm hast, ist das oft nicht möglich.
 
Wie geht es Euch eigentlich mit Ungeziefer: Zecken und in den Hütten Bettwanzen. Letzteres soll ja das riesen Problem geworden sein in den Alpenhütten. Ich habe es noch nie erlebt und wollte mal hören, ob Euch so etwas schon untergekommen ist?
Überhaupt noch nie ein Problem gehabt. Ich bin gegen FSME geimpft, hatte aber noch nie eine Zecke. In den Hütten bisher alles bestens, vor Bettwanzen habe in New York mehr Angst.
 
Stimmt, je weniger straff oder organisiert eine Reise ist, desto entspannter und angenehmer ist es. Wenn morgens aufstehst und noch nicht weißt, wo abends bist, kannst eigentlich spontan deinem eigenen Flow folgen und dich treiben lassen. Ist einfach herrlich.
Und einfach mal den Weg zum Ziel machen...siehst ein schönes Motiv am Wegesrand und verblödelst ne halbe Stunde mit Knipsen? Passt, denn es wartet ja kein fixes Ziel...und sobald den Druck weg hast, nimmt man auch viel mehr Kleinigkeiten wahr und bereichert sich und die Tour damit.
 
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25.08. 13:00 Bergbachcamp am Canal Roya, 1780m

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Vom Genzpass Col du Somport rollen wird kaum dreihundert Tiefenmeter bergab ins sonnige Spanien und verlassen dann alsbald das Reich der Straßen. Links nach Osten führt der "Canal Roya", ein adlerbewohntes Tal entlang des Pyrenäenhauptkamms. Knapp eintausend Meter gehts hier stramm bergauf, fahrbar ist quasi nix davon.

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Uphill auf dem GR11, da wird einem nichts geschenkt. Aber die Sonne scheint...

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... und die Calluna-Vulgaris-Blümchen blühen, also passt die Sache.

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Nach kaum sechshundert Höhenmetern Radlschubsen ist's allerdings wohl bereits an der Zeit, für ein erstes Blumenwiesennickerchen.

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Das Platzerl ist dermassen idyllisch mit Pyrenäenlichtblumen bewachsen, ...

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... dass wir spontan einfach schon mal mittags das Zelt einpflanzen. Links und rechts des Tales bieten sich ein paar hübsche Gipfelchen an, da könnte man durchaus ne kleine, bikelose Bergwanderung einschieben.

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Also lassen wir unseren ganzen Krempl am Fluss und machen uns einfach mal zu Fuß auf die Suche nach einem passenden Gipfel. Irgendwas wird schon hergehen...
 
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Btw... wenn die Bilder zu knallig sind, müsst ihr's sagen. Sind jetzt beide mit einem S8+ unterwegs und haben ansonsten keine Vergleichsmöglichkeiten mehr.

Aber die Gegend ist schon durchaus auch knallig... :)
 
25.08. 16:15 Gipfel des Piedra Cadena, 2230m

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Da ist ja schon ein lohnendes Ziel: Fünfhundert Meter über dem Talboden und bisher auf allen verfügbaren Karten noch ohne Namen?! Das geht ja gar nicht. Wir machen die Erstbesteigung teils querfeldein und teils über uralte Schmugglerpfade und geben dem freundlichen Felsknubbel dabei schon mal einen einprägsamen Namen: Piedra Cadena.

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Der Weg zum Piedra Cadena ist mit Blumen geplastert: Pyrenäen-Iris.

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Und einen Wackelfelsen hat er auch, der neue Berg.

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Gipfel erreicht, Piedra Cadena bezwungen. Der Blick nach Spanien hinab ist nicht übel.

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Der Blick nach Frankreich ist dagegen um so übler. Unser Berg steht genau auf der Grenze, gut dass wir nachher wieder auf die Sonnenseite absteigen dürfen.
 
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Jetzt seid ihr schon bissi weit, ansonsten hätte ich euch vor Aínsa noch einen rechtsschlenk zu Mallos de Agüero empfohlen, mit spaciger Felsenlandachaft, Canyon, Anstiegen ohne schieben und Flow!

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...und später, falls ihr Abwechslung vom Bike braucht: Auf den Pedraforca kletter-hiken

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25.08. 20:00 Bergbachcamp am Canal Roya, 1780m

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Zurück beim Camp: Heute gibt's Pilzsuppe...

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.. und einen respektablen Wolkenwasserfall von der französischen Seite. Schafft's aber nicht bis runter. Wär ja auch noch schöner. Gute Nacht.
 
Wenn ihr in BCN seid und noch Zeit habt, können wir gern 'ne Runde durch Collserola drehen. Ist zwar kein Himalaya, aber paar spassige Sachen gibt's :)
 
25.08. 08:30 Col du Somport, 1600m




colsomport-bus.jpg

Das machen wir dann auch direkt: von Etsaut in zwanzig kurzen Minuten mit dem freundlichen französischen Wandererbus für zwei Euro pro Nase auf den Col du Somport: schlappe eintausend erschummelte Höhenmeter, shit happens halt. Sind den Pass ja letztes Jahr schon von der spanischen Seite aus geradelt. Und die Hauptstraße bei den Franzosen ist zumindest bis zum Tunneleingang mit deutlich zu vielen Lastwagen versehen, als dass radeln dort Spaß machen würde.

Die Möglichkeit eines Exits mit dem ÖV schätze ich sehr - das gibt Flexibilität.
 
Naja, is ja nicht überall so... Bin gerade auch beim Gallier. Etwa 500 km östlich von euch an der azur blauen Küste Da hatte es gestern zu Mitternacht 30 Grad. Heute Abend ist aber ein 60km/h Böen Lüftchen aufgezogen dass die Temperatur nun auf 22 Grad nachts runter drückt ....
 
Rechercheauftrag: Collada Brazato auf dem GR11 von Baños de Panticosa zum Rifugio Bujaruelo. Ich find überhaupt nix zum Thema Mountainbike... das hat doch sicher schon mal jemand probiert?!

Antwort bis morgen früh, sonst zu spät... Danke.
 
26.08. 12:00 Ibonas de Anayet, 2225m

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Also, es ist schon kalt morgens. Da fällt das Aufstehen wirklich schwer, und es dauert, bis die Sonne endlich ins Tal schaut.

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Es geht so weiter wie der Tag zuvor aufgehört hat. Schieben, und dann tragen..

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Zwar nur 450hm, trotzdem haben die es in sich.

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Und ich falle erstmal in Tiefschlaf, als wir endlich oben sind. Aber das ganze Tal und die umgebenden Berge sind einfach atemberaubend schön. Ich glaube, deswegen wollte ich wieder hier her in die Pyrenäen.

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Der See lädt nicht gerade zum Schwimmen ein, aber auf dem Plateau mit den umliegenden Bergen gibt es viel zu sehen, und wir sind definiiv die Einzigen, die mit dem Fahrrad hier oben sind.
 
Wir wollten ja ursprünglich oben an den Seen zelten. Aber naja... fünfhundert Meter tiefer ist definitiv gemütlicher, sowohl von der Temperatur als auch vom Wind. Und Sternenhimmel werden sowieso total überbewertet... wenn die Augen zu sind, sind sie zu.
 
26.08. 14:45 Formigal, 1540m

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Und dann fahren wir endlich mal wieder abwärts. Wir sind immer noch auf dem GR11 und hier wieder in Reichweite eines Parkplatzes, so ist relativ viel los. Die Wanderer wirken zwar oft ein wenig verängstigt, wenn wir auf den Rädern kommen. Man hört aber nie ein negatives Wort, eher Worte der Unterstützung und des Anfeuerns. Interessanterweise grüßen viele Wanderer aber gar nicht von sich aus, reagieren aber immer auf mein entgegengeschmissenes "Hola".

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Kurz nach dem Gipfel gibt es eine Abzweigung von der Hauptroute, die wir dankbar nehmen.

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Und diese Variante entpuppt sich als schöner und fahrbarer Trail, S1 mit ein paar technisch anspruchsvollen Stellen.

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Und es wird immer leichter.

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Nur auf den Fotos fahre ich vorneweg. :)

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Einfach rollen lassen.

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Der Weg endet im Skigebiet von Formigal.

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Dort treffen wir wieder auf die Strasse.

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In Formigal gesellen wir uns zu ein paar anderen Rädern, aber in Wirklichkeit lockt das Restaurant "Salzburgo"...

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... mit einem dicken Burger und viel Salat...

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... und mit isotonischen, kühlen Getränken.
 
Wir wollten ja ursprünglich oben an den Seen zelten. Aber naja... fünfhundert Meter tiefer ist definitiv gemütlicher, sowohl von der Temperatur als auch vom Wind. Und Sternenhimmel werden sowieso total überbewertet... wenn die Augen zu sind, sind sie zu.
Und es war Vollmond (oder zumindest nah dran), war sowieso kein Stern zu sehen!
 
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