Hier also für mod31 und alle anderen Interessieren die Abendlektüre:
Axels Bericht (also Axel Kropps Bericht... oder auch EBM-Axels Bericht) zur Salzkammerguttrophy 2012
"Morgens um 3 Uhr in Österreich, ein ganzes Land schläft. Ein ganzes Land? 600 verrückte Biker und unzählige Helfer quälen sich im Salzkammergut aus ihren Betten. Das Ziel: ein ganzer Tag voller Spaß, Anstrengung und Emotionen für die Radler der 215 km und 7100 hm Extrem Marathonrunde. 5 Uhr dann der Start, bei noch trockem Wetter geht es an die ersten 1000 hm. Die ersten km auf trockenem Ashphalt, dann auf Schotter, feuchten Wurzeln und Steinen. Beim Hochschalten auf das 32 Ritzel der erste Schock. Die Kette fällt zwischen Kassette und Speichen. Also erst einmal nur bis 30 nutzen und abwarten. Nach ca. 8 km Henry Lesewitz überholt, der gerade einen Kommentar in sein Video-Tagebuch spricht. Am ersten Verpflegungspunkt nach 20 km den Schaltzug nachgestellt mit dem Resultat, daß sie den Rest des Tages problemlos laufen sollte. Nach dem 2. etwas kürzeren Anstieg ging es dann durch die ewige Wand, eins der Highlights der Strecke. Hier holte ich mir auf der Abfahrt nach Bad Goisern bereits nach 40 km meinen ersten Platten. Dies sollte auch mein letzter Defekt, bis auf einige schlammbedingte Kettenklemmer, für den Rest des Tages gewesen sein. Nach der Hälfte des Rennens setzte dann auch der angesagte Regen ein, der auch bis zum Ende des Tages nicht mehr aufhören sollte. Ich fühlte mich eigentlich recht gut und konnte so mit 1,5 h Zeitpolster auf das Flachstück um den Hallstätter See gehen. Hier folgte das konditionell schwerste Stück, die Auffahrt zum Salzberg. Mit einer Anfangssteigung von 15% ging es bis zur Bergbahnstation. Nun folgte ein zäher Wiesenanstieg und eine Asphaltpassage mit über 30%. Endlich auf der Roßalm angekommen, war das schwerste Stück des Tages geschafft. Jetzt folgte eine nicht enden wollende Abfahrt zum Gosausee, wo man es bei schönem Wetter richtig krachen lassen kann. Total durchgefroren und bei eisigem Regen wurde die Abfahrt aber zur reinsten Quälerei. Am ganzen Körper zitternd erreichte ich den Verpflegungspunkt im oberen Gosautal. Hier gab es heißen Tee. Trotz aller Bemühungen gelang es mir nicht den Becher ruhig zu halten, so daß ich mehr Tee auf mir als in mir hatte. Ich ließ mir gleich meine Trinkflasche mit dem warmen Tee befüllen und nutze diese als Wärmflasche unter meinem Trikot. Nun gab es nur noch einen läppischen Anstieg von 500 hm und ein paar leichte Bodenwellen bis nach Bad Göisern. Die letzten 10 km nutzte ich noch einmal um 15 Positionen der Gesamtwertung gut zu machen, obwohl mein fest definiertes Ziel nur darin bestand, das Rennen in der vorgegebenen Zeit zu beenden. So kam ich 20.15 Uhr als 185. Fahrer der Gesamtwertung ins Ziel. Ich war zwar dieses Jahr wetterbedingt 17 min langsamer als im vergangenen Jahr, aber konnte mich 65 Plätze weiter vorn platzieren. Alles in allem kann man sagen, es war trotz des schlechten Wetters ein super Tag. Ein ganz besonderer Dank an die unzähligen Helfern an den Verpflegungspunkten und den Streckenposten, die die ganze Zeit über gut gelaunt die Fahrer unterstützten."