Schlupfen oder blockieren?

Achsoja: mM nach hat es in dem Zusammenhang KEINEN Sinn Kfz und ABS ins Spiel zu bringen. Theoretisch verlängert ABS den Bremsweg gegenüber einer perfekten "gerade noch nicht blockier"-Bremsung, in der Praxis sind 50 % der Autofahrer jedoch nicht fähig (oder auch nur zu ängstlich) voll reinzusteigen. Verschenken also mögliche Bremswirkung durch zu zaghaftes Treten des Pedals. Mit ABS vergeht diese Angst und selbst diese Leute steigen stärker rein.
Das stimmt so nicht. Wenn der Fahrer ohne ABS ne Bremsung schafft, wo das Rad gerade nicht blockert, kann er das auch mit ABS.
Beim voll Reinstiefeln ist der Bremsweg vom ABS kürzer (mal ab von schnee und so). Man muss da schon von gleichen Bedingungen ausgehen.
 
kurz und knackig bremse ich auch... das hat aber mit einer Vollbremsung und blockierten Reifen nicht viel zu tun...

Für dich nicht, für mich schon. Hingegen hat eine Vollbremsung nur bedingt was mit blockierten Reifen zu tun.
Beim Bike ist letzteres ein vorprogrammierter Unfall mit mehr oder weniger schweren Verletzungen wenn das Vorderrad blockiert.
Wie weit man dann noch auf seinen Knochen weiter rutscht, mag ich ja so nicht beurteilen, aber das Bike dürfte noch um einiges weiter fliegen.

Daher halte ich es wie schon in der Fahrschule. Kurz und knackig bremsen und möglichst versuchen auszuweichen.

Daher haben moderne Fahrzeuge ja auch ABS. Kontrolle ist wichtiger als maximale Bremskraft.
 
Die Scheibenbremse spielt hier ja auch ihre ganzen Vorteile aus: Brutale Verzögerung gleich beim Betätigen. Man darf beim Bike auch nie das Stabilitätsprinzip vergessen: Je schneller das Rad sich dreht, um so besser ist die Strassenlage, mal salopp formuliert. Bei mir sind hohe Geschwindigkeiten so zwischen 50 und 70. Wenn ich dann mit der Vorderradbremse voll in die Eisen gehe, kann ich auf kürzester Strecke in Fußgänger-Tempo kommen, ohne Gefahr durch Blockierung. Schlimm finde ich die Dauer-Angst-Schleif-Bremser: Erstmal vergewaltigen die ihe Bremse und Schuld hat dann natürlich der Hersteller. Dann zittern die sich eine Abfahrt runter und gefährden erst recht Wanderer und Fußgänger, weil sie mehr mit ihrem Wackel-Bike beschäftigt sind und Gefahren nicht rechtzeitig erkennen!
 
Je nachdem. Ich steig eigentlich ziemlich oft in die Eisen. Kurz und knackig bremsen ist nunmal besser als langsam schleifen lassen. ;)

Hieran zeigt sich der Vorteil der Dosierbarkeit einer guten Disc gegenüber einer VB am besten.
Das bedeutet aber im Umkehrschluss auch folgendes. Eine Disc ist nicht nur besser dosierbar, ich kann damit auch aufgrund des anderen/besseren Übersetzungsverhältnisses viel eher eine Vollbremsung produzieren.

Mit einer VB muss ich nach wie vor erheblich größer Handkräfte aufbringen oder es geht sogar überhaupt nicht, mal abgesehen von Rahmenverwindung.
Im Sinne einer Maximalwirkung durch Schlupf müsste eine VB damit viel besser verzögern, da ich ohnehin nicht blockieren kann.

Nach Edit. Das soll keine Frage Disc vs. VB sein!!!
 
Nope. Eine VB blockiert genauso. Schlechtere dosierbarkeit bedeutet, das man bei der Vollbremsung die VB eher zum blockieren bekommt als die Disc, die man besser bis ans Limit bringen kann.
 
Nope. Eine VB blockiert genauso.
Ich habe ja schon so ziemlich alles an Radbremsen gefahren, was je gebaut wurde, aber das ein VB genauso blockiert entspricht nicht meiner Erfahrung. Was für einen technischen Aufwand betreibe ich, um das hinzukriegen: andere Bremsbeläge, Brakebooster, Einstellungen usw. Da müsste ich also diese Maßnahmen wegfallen lassen und hätte ein tolle Bremse, da die kaum zum Blockieren zu bringen ist. Aber wie gesagt, dass ist nur die Erfahrung aus einigen Jahrzehnten Radbremsen.

Der Rest mit der Dosierbarkeit ist schon klar. Was ich aber meinte, ist, dass ich gegenüber VB mit sehr viel weniger Kraftauwand die Räder blockieren kann. Bei einer VB müsste ich also nur lernen mit geringerer Handkraft eine Vollbremsung ohne Blockierung zu vollziehen oder es eben technisch von vornherein so auszulegen.
 
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