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Unsere Ansprüche scheinen soweit schon mal grundsätzlich komplett verschieden, da ich mit 1,4 Bar niemals fahren könnte ohne den Reifen von der Felge zu ziehen oder die Felge an einem Stein oder einer Wurzel zu beschädigen. Das mag mit meinem Fahrstil und meinem Gewicht zusammenhängen aber was ist hier deiner Meinung nach die Lösung? Sollte ich meinen Luftdruck von 2,4 Bar ebenfalls um 1 Bar verringern und dann im Testbericht beklagen, dass die Felge komplett verdellt oder gebrochen ist?...
Ehrlich gesagt verstehe ich diese Aussagen überhaupt nicht. Um die Haltbarkeit ging es mir nicht, auch nicht darum, eure Testkriterien madig zu machen. Mich stört der Mythos, man müsse überall Flex haben.
Du ziehst dich scheinbar an den 1.4 Bar hoch - die sind doch überhaupt nicht relevant, weil, wie du selbst schreibst, Fahrer-abhängig. Der Punkt ist einfach, das ich nicht an die Wirkung des "Flex" in der Felge glaube bzw ich ihn dort als massiv störend empfinde, da der Reifen immer, aber auch wirklich immer der Teil am Laufrad ist/sein soll, der in gewisser Weise elastisch ist und sich dem Boden anpasst bzw ihm folgt. Diese Verformung findet dann recht schnell in einem klienen, sehr definierten Bereich statt. Da ich davon ausgehe, dass du auch einen für dich passenden Reifendruck fährst, bei dem der Reifen noch in der Lage ist, sich dem Boden anzupassen, solltest du diese Elastizität eigentlich auch haben.
Ich muss aber ehrlich sagen, das ich 2,4 Bar recht hart finde, das aber nicht wirklich werten kann. Ich fahre mit 80 kg Abfahrgewicht je nach Karkasse und v/h 1,4 bis 1,8. Das macht der hier besprochenen Felge genau nichts aus. Ich fahre nicht besonders sauber.
Du musst einfach verstehen, dass hier oft Aussagen getätigt werden, die zumindest Erstaunen hervorrufen. Ich bin zum Beispiel erstaunt, das immer wieder Lenkpräzision gefordert wird - da bin ich übrigens dabei. Dann kommt aber die Forderung nach Flex bei Felgen und Lenkern - wie bitte?!?
Wenn ich die Steifigkeit eines für die Lenkung relevaten Teils verringere, heißt das nichts anderes, als Verringerung der Präzision.
Beim Lenker soll es dem Komfort dienen - wie soll das gehen? Außer bei einer Starrgabel natürlich.
Und beim Laufrad? Hier kann man ja auf Grund des runden und rotierenden Systems nicht mal die Festigkeit richtungsdefiniert verringern, sondern das Rad wird in alle Richtungen weich. Ein weicheres und sich verformendes Laufrad ist doch die Hölle: unpräzise, undefiniert. Im Text oben wird das aber als positiv angestrichen. Während - wie bereits geschrieben - die Lenkpräzision bei Bike- und Rahmentests immer ganz oben steht.
Und ja, ich bin der Meinung, das man sich ein Laufrad nach folgenden Prämissen aussuchen sollte: ich weiß, mit wie viel Druck ich meine reifen gern fahre. Ich weiß, wie hart ich fahre. Nun suche ich mir die passende Felge. Das Laufrad baue ich natürlich mit ordentlicher Speichenspannung fest auf. Wenn ich mir nun dellen in diese fahre - ist sie zu schwach. Wenn ich mit festerem Reifendruck bzw. künstlichem Flex im Laufrad fahre - ist sie immer noch zu schwach.
Und: ich bin immer noch der Meinung, das der Refiendruck zu fest ist, wenn ich überhaupt den Flex im Laufrad bemerke!
Das ist meine persönlich Meinung auf Grund meiner mittlerweile recht langen Erfahrung. Ich respektiere durchaus andere Meinungen, habe aber ein Problem mit den teilweisen Widersprüchen.
Bitte nimm das alles nicht falsch auf - ich will keinen Stunk machen.