Steifigkeit Schnellspanner

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Hallo zusammen,

was ist Eure Meinung zum Einfluss der Steifigkeit von Schnellspannern für MTB-Marathonrennen und ev. XC? Würdet Ihr eher ultraleichte bevorzugen, oder solche, die höhere Klemmkraft und Steifigkeit haben?

Was sind die effektiven Nachteile der ultraleichten Schnellspanner (abgesehen vom hohen Preis)? Spürt man die Steifigkeit eher bei grossen Belastungen in Abfahrten, Kurven, oder auch beim Uphill, z.B. im Wiegetritt? Gibt es einen Zusammenhang mit dem "schleifen" der Scheibenbremsen?

Mich interessiert Eure Meinung, weil ich vor einem Kaufentscheid stehe. Behalte ich meine Tune AC16/17 oder kaufe ich neue DT Swiss RWS Titan, das ist hier die Frage :-)

Gruss

Golddigger
 
Die Schnellspanner haben einen entscheidenen Einfluss auf die Steifigkeit der Verbindung Rad/gabel bzw. Rahmen/Rad.

Dünne Schnellspanner mit stark konifizierter Titanachse und kleinem Vorspannweg, machen die Verbindung eher nachgiebig und weniger verwindungsteif.

Felix
 
ich hab ja den Vergleich nicht... Deshalb meine Frage, ob das was ausmacht.

Einziges Problem, was ich habe: Nach langen Abfahrten schleift manchmal meine Scheibenbremse. Bis jetzt habe ich das immer auf die Bremse selbst zurückgeführt, aber beim RWS habe ich als Vorteil gelesen, dass diese Temperaturunabhängig ist und somit ideal für Scheibenbremsen...
 
@felixthewolf: ja, das ist mir schon klar, aber was sind die Folgen davon? Wie macht sich das bemerkbar? "Nur" indem es sich in den Kurven schwabbliger anfühlt, oder hat es auch einen negativen Einfluss auf die "Verluste" beim uphill?
 
Die XT-SP haben in einem Vergleichstest annähernd die gleiche Steifigkeit gezeigt, wie 15mm-Achsen. Wenn's noch steifer sein soll, hilft nur die Gabel auszutauschen: Dickere Standrohre u/o 20mm Steckachsen.
 
@ Golddigger: Du kannst ja mal probehalter die XT's montieren und schauen ob Du was merkst. Die sind recht günstig zu haben.
 
würde mich auch sehr interessieren, inwiefern man diese minderung an steifigkeit negativ wahrnimmt.

auch bezogen auf andere teile wie laufräder, gabel,...
 
Servus,
der 9mm VR und der 10mm HR-Standard sind Vermächtnisse vom Rennradsport
und haben meiner Meinung nach bei einem fachgerecht eingesetztem Geländerad nichts verloren.
Wenn es gewichts- oder kostentechnisch unbedingt notwendig ist, dann muss
man sich mit den entsprechenden Konsequenzen arrangieren können.
Kompromissbereitschaft ist das Zauberwort!
 
Servus,
der 9mm VR und der 10mm HR-Standard sind Vermächtnisse vom Rennradsport
und haben meiner Meinung nach bei einem fachgerecht eingesetztem Geländerad nichts verloren.
Wenn es gewichts- oder kostentechnisch unbedingt notwendig ist, dann muss
man sich mit den entsprechenden Konsequenzen arrangieren können.
Kompromissbereitschaft ist das Zauberwort!

Was sind die Konsequenzen? Welche Kompromisse muss man eingehen?
 
Servus,
der 9mm VR und der 10mm HR-Standard sind Vermächtnisse vom Rennradsport
und haben meiner Meinung nach bei einem fachgerecht eingesetztem Geländerad nichts verloren.

Marketinggesülzeopfer ?

Ja genau, darum funktioniert es ja immer noch so gut und die überwiegende Mehrheit aller Biker fährt damit problemlos rum.

Steckachsen machen durchaus Sinn, aber dann sicher nur in den bergaborientierten MTB's mit Federwegen ab ca. 150mm und auch nur in der 20mm Version. Dieser unsägliche 15mm Stechachsenstandard ist leider ein technischer Missgriff, da dieser keinen nennenswerten Steifigkeitsvorteil bietet, im Vergleich zu einem anständigen Standardschnellspanner, wohl aber ein Mehrgewicht hat zum selbigen.
 
Das ist das was ich hören wollte, Danke :-)

Aber nochmal ernsthaft, d.h. es spielt bei Marathon/XC keine Rolle für Steifigkeitsbedingte "Verluste" beim Uphill, ob ich ultraleichte Tune Schnellspanner, oder robustere, schwerere dran mache?

naja, es ist schon so dass man mit ultraleichten Spannerchen natürlich Steifigkeitseinbussen haben kann, jedoch nicht muss. Die Steifigkeitseinbussen wären dann aber eher bei starker seitlicher Belastung, sprich buckeliger Downhill auszumachen. Um den definitiven Unterschied jetzt wirklich feststellen zu können, ob nun Deine Leichtbauspanner auch steif bzw. steif genug sind, kam eben mein Vorschlag Dir probehalber die recht günstigen XT Spanner zu holen, also quasi die Steifigkeitsreferenz bei Schnellspannern (in etwa gleich mit 15mm Steckachse). Wenn Du damit merklich einen Unterschied ausmachen solltest, kannst Du die Dinger ja dann behalten oder dann die wesentlich teureren aber etwa gleich steifen DT RWS ( aber nur die in der Stahlachsenausführung !) holen.
 
Danke für die Antwort.

Noch was: Was spricht eigentlich gegen ein System mit Schlüssel (z.B. Tune Skyline)? Damit kann man ja wahrscheinlich anziehen wie Sau und das komplette System inkl. Schlüssel ist erst noch leichter und kostet weniger. Wirklich langsamer ist man damit beim Reifenwechsel ja eigentlich auch nicht. Oder? Hat jemand Erfahrung damit?
 
Das Problem ist nicht die per Hebel oder Schlüssel aufzubringende Spannkraft, sondern die Achse selbst. Es ist eher die Achse die sich "elastisch" und damit weniger steif verhält. Du hast also konifizierte dünne Titanachsen kontra grösstmöglicher Durchmesser Vollstahlachse. So eine Vollstahlachse dann noch kombiniert mit einem anständigen und nicht nachgiebigen Spannhebelmechanismus ( sprich Shimano XT ) bietet dann somit das maximum Mögliche an Steifigkeit beim gleichen Schnellspannstandard. Allerdings ist dann natürlich so ein XT Spanner etwas schwerer. Wobei sich das Mehrgewicht an dieser Stelle kaum gross negativ bemerkar machen sollte. Der mögliche Steifigkeitszuwachs dann aber eher schon.
 
Ich werde heute mal meinen vorderen PoP leichtbau schnellspanner, das paar 42g, gegen einen vorderen novatec spanner austauschen.

Mein vorderrad fühlt sich ein wenig "schwammig" an, besonders bei schneller kurvenfahrt. Auch das "klingeln" meiner 160 mm bremsscheibe am vorderrad deutet auf eine nicht allzusteife verbindung hin.
90 Kg fahrfertig macht den zierlichen spannern wohl zu schaffen :D
Werd dann mal posten was dabei rausgekommen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
surprise, surprise das vorderrad fühlt sich jetzt besser an. Mehr spurtreue sowie ein direkteres lenkverhalten.

Fazit, leichtbauspanner unterhalb von 80g das paar haben an einem bike ,bei einem fahrer von 90Kg, nichts verlohren.

Zumindestens die Procraft/PoP leichtbauspanner !

Gruß
George
 
Nun habe ich schon verschiedenste Leichtbauspanner ausprobiert, und dass alle nichts taugen kann man so nicht stehen lassen.
Die KCNC zum Beispiel wiegen nur 44 Gramm und klemmen richtig gut!
 
Klemmen tun die bestimmt gut. Ich würde nur mit den KCNCs mit Titanache nicht mit meinen 84 kg und 200er Scheibe vorne fahren.
 
Bei CNC-Bike gibt es so etwas mit Stahlachse für 3,50. Der ähnelt den Mounty Lite-Axles aus unten verlinkter Liste:
cnc_hr_inbusachse.png


Hier einen Überblick über Klemmkräfte.
 
Jetzt hab ich mich mit dem ganzen Schnellspannergedöns auch verrückt machen lassen und ich verstehs nicht:
Über die gemessene Steifigkeit gibts wohl keine Zweifel. Was die Hitzebeständigkeit angeht gibts wohl 'ne ganze Menge Meinungen und da kommt der Punkt, den ich nicht verstehe: die DT RWS werden als unproblematisch bezeichnet, weil da kein Kunststoff im Kraftweg liegt. Bei den 20 Jahre alten XT-Spannern, die ich bisher hatte aber angeblich schon. Wenn ich mir nun die Konstruktion beider Spanner anschaue, seh ich keinen wirklichen Unterschied. Bei den RWS ist das Gewinde der Achse in Kunststoff verschraubt, die Auflagefläche an der Gabel ist aus Metall. Auf der Hebelseite ist da auch nur Kunststoff. Bei den XT Spannern sieht das eigentlich ganz genau so aus: das Gewinde der Achse schraubt in Kunststoff, die Auflagefläche ist aus Metall. Wie der Schnellspannmechanismus im Spanner des XT aussieht kann ich nicht sagen, hab ich noch nicht aufgemacht.
Hat denn nun schon mal jemand definitiv einen geschmolzenen Schnellspanner an seinem Bike gehabt? Vielleicht die Gardaseefraktion?
 
Die KCNC zum Beispiel wiegen nur 44 Gramm und klemmen richtig gut!


Es geht nicht ums klemmen, sonder um die verwindungssteifigkeit. Klemmen tuen die wohl alle gleich gut. Der eine was mehr der andere was weniger.

Ich hab mal den spanner auf meine beiden daumen gelegt und von unten nach oben hochgebogen. Dieses schaschlikstäbchen lässt sich locker um 5mm +/- durchbiegen. Das ganze bekomm ich mit der stahlachse nicht hin.
Ich für meinen teil werden bei meinem gewicht keine leichtbauschnellspanner mehr verbauen.


Gruß
George
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Verwindungssteiffigkeit ergibt sich doch aufgrund der Spannkraft des Schnellspanners und der Achse. Die Achse sitzt in der Nabe und die beiden Gabelbeine werden mit dem Schnellspanner gegen einen Flansch auf die Nabe gedrückt.

Die Verwindungssteiffigkeit ergibt sich doch aufgrund der Achse und der Klemmkraft auf den Flansch. Wie sehr man den Schnellspanner verbiegen kann ist doch völlig unerheblich. Man kann auch mit einer Schraubzwinge von aussen die beiden Gabelbeine zusammendrücken und so das Rad fixieren. Die Steifigkeit müsste bei gleichem Anpressdruck die gleiche sein.

Nun könnte man auch ein Stahlseil nehmen und anstelle des Schnellspanners zwischen den Gabelbeinen spannen. Bei gleichem Anpressdruck müsste sich auch hier die gleiche Steifigkeit ergeben. Ob ich den Schnellspanner verbiegen kann oder nicht dürfte völlig egal sein. Das Stahlseil könnte man sogar um den Finger wickeln.

Oder verstehe ich da etwas falsch?


Die Frage ist doch, wie viel Spannkraft ist genug? Man kann sicher die Spannkraft ins unermessliche treiben, ohne das sich die Steifigkeit nennenswert erhöht.


Weiter frage ich mich, wenn man in eine 20mm Steckachsennabe eine 20mm Achse einbaut, welche die gleiche Breite hat wie der Flansch einer Schnellspannernabe. Wenn man dies dann mit einem kräftigen Schnellspanner in eine normale Gabel presst, hat man dann in etwa die gleiche Steifigkeit wie eine "normale" 20mm Steckachse? Falls nein, warum nicht?
 
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