Das stimmt so nicht. Ich versuche, es mit einem anderen Beispiel zu erklären: Nehmen wir an, ein im Durchmesser riesiger
Reifen hat die gleiche Auflagefläche wie ein sehr kleiner, in Länge und Breite. Der
Reifen mit dem sehr großen Durchmesser muß sich aber in der Mitte dieser Auflagefläche nicht so weit eindrücken wie der kleine. Entsprechend walkt der
Reifen mit dem größeren Duchmesser weniger. Der kleinere
Reifen muß sich genau in der Mitte der Auflagefläche weit eindrücken, die Flanke wirft stärkere Falten. Stell Dir das ganze mit einem Zwei-Meter-Durchmesser-
Reifen vor und einem Zwanzig-Zentimeter-
Reifen, die beide über genau 10 cm Länge bei gleicher Breite aufliegen. Sofort wird klar, daß der kleine
Reifen sich fast bis zur Achse eindrücken muß und sich extrem verformen muß, wo der große
Reifen sich praktisch gar nicht verformen muß.
Zur Verdrängung: Natürlich verdrängen beiden Boote die gleiche Menge Wasser, insofern hinkt der Vergleich. Aber Du verstehst vermutlich, was ich meine: Wenn zwei
Reifen bei gleicher Auflagefläche gleich tief einsinken, muß der
Reifen mehr Matsch zur Seite schieben, der breiter ist.
Ich habe mehrere Fragen zu deinem Kommentar. Ich möchte jedoch vorab allgemein klarstellen, dass ich keinesfalls jemanden mit meinen Posts angreifen oder kritisieren möchte (was sich vielleicht manchmal so anhört), sondern ich die Aussagen rein nüchtern betrachte und analysiere, um Klarheit für mich zu den in der Industrie propagandierten Vorteilen der unterschiedlichen Laufradgrößen 27,5" und 29" zu erhalten. Ich bin weder Pro noch Contra 26", 27,5 und 29. Ich möchte nur für mich fundiert herausfinden, was technisch sinnvoll ist. Wir könnten uns das Philosophieren sparen, wenn es bereits fachlich korrekte Ausarbeitungen zu diesem Thema geben würde, die nachvollziehbare Ergebnisse zu Tage fördern. Ich habe aber bereits eine Vermutung, wieso das bisher nicht der Fall war.
Wenn jemand soetwas haben sollte, bitte her damit.
@
tombrider:
1) Was stimmt denn nicht genau in meinem Post?
2) Geht es dir um die geringere Walkverlustleistung, die du als Vorteil der größeren Laufräder siehst?
3) "...gleiche Auflagefläche..., in Länge und Breite" -> ist Länge und Breite bei unterschiedlichen Reifengrößen auch gleich oder ändern diese sich?
Zu deinem Vergleich sehr großes Laufrad vs. sehr kleines Laufrad bei gleicher Reifenbreite und gleichem Druck:
(gleiche Gewichtskraft auf die Achse vorausgesetzt)
Wenn der
Reifen bis auf die Felge oder Achse eingedrückt würde, liegt nicht genug Aufstandsfläche vor und das System versagt. -> die Betrachtung ist somit nicht stimmig mit der Physik, da du zwei unterscheidliche Systeme miteinander vergleichst.
Beispiel:
A= Aufstandsfläche (eine Punktlast kann ausgeschlossen werden)
FG= Gewichtskraft (müsste durch 2 geteilt werden wegen 2 Achsen)
P=Druck
Index 1 = kleines Rad
Index 2 = großes Rad
Allgemein: P=F/A
Wenn jetzt beide die gleiche Aufstandsfläche haben (egal wie die Fläche aussieht):
P1=P2 -> FG/A1=FG/A2 -> vereinfacht heisst das: A1=A2, bis hier nix Neues.
Wenn die Form von A nicht egal ist heisst das erweitert:
A=L*B
L1*B1=L2*B2 z.B nach B2 umgestellt: L1*B1/B2 = L2. Wenn B2 größer wird, wird L2 kleiner.
Wenn der
Reifen geometrisch in der Breite bei Verformung jedoch begrenzt ist, ist L nur noch der Parameter, der verändert werden kann, um die gleichen Randbedingungen (z.B. Druck) zu schaffen. Da dieser aber auch geometrisch begrenzt ist (z.B. durch die Felge) versagt das System bei bestimmten Werten, da keine gleichen Randbedingungen mehr geschaffen werden können.
Zum Abschnitt mit den Booten:
Ich habe wohl in etwa verstanden was du mir sagen möchtest, jedoch kann ich da auch wieder nur auf die Druckformel verweisen.
Wenn das Fahrrad einen Druck auf den Boden erzeugt, muss der Boden den gleichen Druck entgegensetzen wie das Fahrrad auf den Boden ausübt, damit das System im Gleichgewicht ist.
Zudem kommt, dass bei Matsch z.B. der
Reifen so weit einsinkt, bis die Pressung wieder gleich ist. Da die Fläche gleich ist, wird auch der eingesunkene Part des Reifens mit dem Volumen X auch X Volumen an Matsch verdrängen. Schau mal nach der Theorie von Gressmann zum Latsch.
Ich glaub du lässt dich von deinen Beobachtungen täuschen. Ein
Reifen verdrängt (auf dem Fahrrad sitzend) nicht nur seitlich den Matsch, sondern in alle Richtungen, was so aber kaum sichtbar ist.
Edit:
Ich habe mir das jetzt noch einmal durchgelesen und sehe unseren eigentlichen Unterschied darin, dass ich denke, dass bei größeren
Reifen die Auftstandsfläche länger aber schmaler wird, jedoch du denkst, dass diese gleich bleibt, oder?