Ein kleiner Text zum SAUschönen Sonntag:
Eigentlich wollte ich ja eine SAU-Erkundung machen, aber
a) war da zu viel blöder Schnee(matsch) im Hundsrück und
b) war da so viel schöner Schnee in der Eifel
Was ein Glück, das im SAUpraktischen TTT der Vorschlag kam, den schönen Schnee gemeinsam zu genießen.
Leider wurde es aber immer wärmer, der Schnee verzog sich in die höheren Lagen, die nunmal von der Tomburg immer weiter entfernt lagen, so dass uns
@Handlampe sich zwar eine tolle TT Tour ausgedacht hatte, die interessierte Teilnehmerschaft aber mit der steigenden Anfahrtsstrecke verständlicherweise taute wie der schöne Schnee in der Sonne.
So haben wir uns dann zu fünft an der Schneegrenze getroffen, irgendwie hab ich mich am Ortsschild dann schon gefragt, warum wir 1,5h im Auto gesessen haben, wenn ich da auch hätte hinlaufen können. Und dann hieß es vom Streckenkundler auch noch, dass wir zunächst auf einem alten Bahndamm fahren sollen... schockschwere Not, als der das das letzte mal gesagt hatte sind wir wirklich 1 km über alte Schwellen gehoppelt. Hier hat man aber netterweise schon drübergeteert, das sollten sie an der Nette auch mal machen.
Dann gings auch schon ab, einem schönen, verschneiten Weg folgend an einem Bach entlang, vom Namen her hätte ich ja was größeres erwartet, vielleicht lags am trockenen Sommer. In den letzten Tagen mussten hier zumindest ein paar Wanderer durchgekommen sein, der Weg war zwar nur Händehandtuchbreit im Tiefschnee, aber größtenteils fahrbar. So konnten wir auch schon das "Vorderrad über unter dem Schnee liegende, rutschige Wurzeln lupfen" üben. Gegen Ende wurde der Weg anstrengender, so als ob einige Wanderer nur den halben Weg wandern... faules Pack!
Als Zwischenetappe ging es dann auf einfachen, geteerten Forstpisten bergauf, jedenfalls glaube ich, dass unter dem festen Schnee überall Teer war. Lieblich plätscherte ein Bach in seinem natürlichen Bett aus Beton neben uns, bis der Weg plötzlich und unerwartet an einem Wehr und zwei Brücken ins nichts endete. Angeblich ging da ein Weg weiter, aber der war nun beim besten Willen nicht zu erkennen, einzig ein verirrter Wandersmann hatte eine Spur in den Tiefschnee gesetzt. Da hieß es dann die Räder zu schultern und ein wenig Training für die Hochalpinen Tragepassagen am Gletscher zu machen. Der Harsch war grad so fest, das man das Rad NICHT drüberschieben konnte... TOP
War aber nicht weit, bis es wieder auf befahrbaren Untergrund ging, je näher wir an das Hochmoorige Epizentrum kamen, desto mehr Wandersvolk war unterwegs, aber alle sehr freundlich, das lag sicher auch an dem tollen Wetter, dramatische dunkle Wolken und Sonne wechselten sich ab, Reif und Schnee hing an dem toten Bäumen des Venn und Schneepolster lagen über dem Moor. Echt schön!
In den Fahrspuren der Räumfahrzeuge ließ sich auch gut treten, nur durfte man nicht mit dem Vorderrad an die Bande kommen, da hat dann der Bruchharsch direkt zugegriffen und einen mit einem Abflug in den Seitenstreifen bestraft!
Kurz vor der Mittagsrast war ein Weg eingeplant, den die Ranger nicht geräumt hatten. Fahrbar war er auf den ersten 300m nur für die letzte Person, die ersten mussten schiebend spuren. Danach war dann die erwartete Brücke irgendwie weg und er Weg war eher "abwegig". Schneeverwehungen bis weit übers Knie und hin und wieder (wir sind ja immerhin in einem Hochmoorgebiet) fand sich unter dem Schnee noch ein schön flüssiges Moormatschloch. Bis kurz vor Ende des Weges haben wir es ja noch geschafft da größtenteils trocken durchzukommen, aber auf den letzten 100 Metern hat glaub ich jeder mindestens ein Körperteil gebadet. Nasse Socken sind bei 0 Grad nur begrenzt spannend.
Kurz vor Haus Ternell kamen wir auf die Straße, hier war die Hölle los, von Horizont zu Horizont parkten Autos am Straßenrand, der Verkehr brach zusammen und an Einkehr mit Waffeln war nicht zu denken. Die Stimmung drohte zu kippen!
Auf dem daher direkt angetretenen Rückweg war auch noch ein geplanter Weg als besonders Wertvoll gekennzeichnet, den wir daher den Wanderern überließen. Nach einem kleinen, aber dennoch hübschen Umweg über breitere Wege bogen wir dann wieder auf einen schönen Pfad am Bach entlang ein, immer abwärts, aber doch ganz schön anstrengend, zwischen den Schnee gesellte sich doch der ein oder andere Matsch, der die etwas übertrieben vielen Wurzeln doch recht glitschig machte. Aber schön war der Pfad auf jeden Fall!
Kurz vor Ende, wir waren gerade wieder in Deutschland, trafen wir auf eine etwas mürrische Familie, die hatten sicher grad Stress mit ihren beiden pubertierenden Kindern, gelächelt haben sie jedenfalls nicht (die ersten Grantler des Tages). Und kurz drauf, am Ortsrand auch nochmal zwei so echte Gandalfs (you shall not pass...), aber da waren wir ja schon so Tiefschneeerprobt, dass wir sie einfach doch passieren konnten.
Hach, war schön am Sonntag, Uwe, danke fürs Ausarbeiten, die anderen, danke fürs dabeisein!