Hallo Pilger
Da der ultimative Bericht vom Master of Desaster noch etwas dauert, hier meine rein subjektive, parteiische und kurze Darstellung der Jakobs Expedition.
Es trafen sich also tatsächlich mehr als 10 Pilger zu nachtschlafender Zeit am Alfter der Welt. Als Erstes wurde der Verfasser dieser Zeilen Opfer übelster Schutzblechdiskriminierung, was sich aber wenig später bitter rächen würde.
Lockeres Einradeln war angesagt und so ging es über Asphalt bis zum Kottenforst, wo man auf die ersten, vom nächtlichen Regen durchweichten, Pfade stieß, soviel zum Thema Schutzblech. Diese Wegbeschaffenheit und ein verklemmter Daywalker führten zu ersten Verzögerungen.
In der Nähe von Meckenheim wandelten wir zum ersten Mal auf dem Jakobsweg und nahmen noch 3 weitere Pilger auf, unter ihnen auch den unheimlichen Scotti und Herrn Popowisch oder so. Dies führte zu der üblichen TT Tempoverschärfung, die erst an einem tothäßlichen, neuzeitlichen Aussichtsturm über Bad Neuenahr eine kurze Unterbrechung erfuhr. Dort oben war auch der erste, aber beileibe nicht letzte, Luf(s)tverlust eines Reifens zu verzeichen, Betroffener in jeder Hinsicht Pilger Roadrunner1.
Die Geschwindigkeit wurde weiter hochgehalten, der Autor ließ sich aber nicht beirren und bildete körnerschonend meist das Schlußlicht, wohlwissend, daß das Spiel heute deutlich länger als 90 Minuten dauert und erst der Schaffner in Moselkern abpfeift.
Am idyllischen Laacher See wurde der zweite Platten verzeichnet und kurz danach der malerische Autohof an der A61 zwecks Nahrungsaufnahme angesteuert. Dieser gastliche Ort wurde dann wieder in Richtung Jakobsweg verlassen, um sich über weiter Hügel dem geografischen Höhepunkt der Tour, dem Hochsimmer zu nähern. Meinem Eindruck nach ließen sich hier schon bei manchem Pilger leichte Verschleisserscheinungen erkennen.
Der feine Trail nach Mayen verursachte bei Pilger Schneifel auch leichte Luftverluste und ich spendete ihm Trost und
Schlauch. Auch am Trailende lachte die Gummiindustrie und applaudierte Pilger Scotti, Platten Numero 4. Pilger Daywalker hatte diesmal eine Schraube locker, wen wundert das, dem aber der gute Samariter Sonntag abhelfen konnte.
In Mayen mußte uns ein Pilger topfit verlassen, leider waren diese Krämpfe in den untern Extremitäten etwas hinderlich. Dank der nun anwesenden Sonneneinstrahlung machte Mann sich teilweise nakich und es wurde in Monreal eine Pause eingelegt, die durch aufgeplusterter Hefeteilchen lecker war, aber uns Dank Scottis abgeplusterten
Reifen den fünften Platten bescherte.
Jetzt wartete aber das wunderschöne Elzbachtal auf die Pilger, Es war die perfekte Uhrzeit, von Monreal wagte kein Wanderer mehr den Weg gen Moselkern, die Sonne lachte und wir hatten Sonnenbrillen, perfekt. Angeblich sollte es tendenziell bergab gehen, tat es auch. Leckere Mischung aus breiteren Wegen, schmalen Trails und einsamer Flußidylle. Aber da es teilweise am Hang entlang ging, war die ein oder andere Schiebung dabei.
Deshalb Vorsicht, wer nicht immer schön aufpaßt, kann wie Pilger Sonntag vom Pfad der Tugend abkommen und sich unversehens im Abseits befinden. Außer des sechsten Plattens auf dieser Tour und versiegenden Nahrungsmitteln kann also von der Durchquerung nichts Negatives berichtet werden. Im Gegentum, Höhepunkt war natürlich die plötzlich ins Auge springende Burg Elz in ruhiger Abendstimmung. Von dort ging es wirklich nur noch bergab und die ermatteten Pilger erreichten den Pudels, äh, Moselkern. Lobet und preiset das große Manitou.
Ein Dank geht an den Pilgervater Handlampe, eine Wallfahrt, die dieses Jahr nur schwer zu toppen sein wird.
Pilger Mikele