Rheinhöhenweg 2006 - Der Bericht
Es war lang. Es war steil. Es war heiß. Es war unglaublich sonnig, ABER wir hatten unsere Sonnenbrillen auf!
An einem schönen Sonntagmorgen trafen sich in aller Herrgottsfrühe, ja fast noch Nacht, zehn durchgeknallte Biker am Bahnhof in Koblenz. Nachdem es in 2005 eine schöpferische Pause gab, stand nun wieder einmal die beliebte Rheinhöhentour von Bingen/Rüdesheim nach Koblenz auf dem Spielprogramm der Team Tomburger Festspiele. Dem diesjährigen Ensemble gehörten an:
- Michael (on any sunday)
- Die Gebrüder Wißkirchen Uwe und Thomas (handlampe, daywalker74)
- Markus (pipowitsch)
- Helmut
- Ollie (ollie)
- Markus (Roadrunner1)
- Guido (Pardus)
- Guillaume (Giom)
- und ich (blitzfitz).
An dieser Stelle sei noch einmal ein herzliches Beileid an Manfred (manni) ausgesprochen, der sich am Tag vorher sehr unglücklich zerlegt hat und leider nicht mitfahren konnte. Manni, wir wünschen Dir gute Besserung!
Für die Statistik, gefahren wurden 101km und knapp 2500 Hm. Allerdings streitet sich die Fraktion mit
Garmin GPS Geräten immer noch mit den CICLO Fanatikern, ob es nicht doch 2650 Hm waren. Egal, ging jedenfalls permanent rauf und runter.
Am Anfang der Tour fragte doch tatsächlich jemand, wie hoch die Verlustquote auf einer Team Tomburg Tour wäre, was lapidar mit 10% beantwortet wurde. Dabei sind doch alle Touren mit mittel/mittel ausgeschrieben. Aber diesmal sollte es doch tatsächlich ein Kernmitglied treffen.
Die kurze Zugfahrt von Koblenz nach Rüdesheim wurde zunächst längst notwendigen Wartungsarbeiten (z.B.
Reifen aufpumpen) oder der Fortsetzung der unterbrochenen nächtlichen Traumphase gewidmet. In Bingen spürten die Stahlrösser zum ersten Mal die frische Morgenluft und rollten erst einmal zur Fähre nach Rüdesheim.

In Rüdesheim wartete schon der erste Anstieg, ab durch die Weinberge hinauf zum Niedermaldenkmal.

Auch wenn das folgende Photo zur Annahme verleiten könnte, wir wären in der Ägäis gestartet, so ist dem nicht so. Die Tour war auch ohne Umwege lange genug.
Nach kurzer Pause am Denkmal, der eine oder andere Biker mußte unausweichlichen Körperfunktionen nachgeben und Balast abwerfen, führte die Route direkt in den Wald und über schöne Wege zur Eisernen Hand und dann weiter zu den Zwölf Aposteln.
Neben den Panoramaaussichten und Tiefblicken auf Gevatter Rhein gab es immer wieder heftige Berg- und Technikprüfungen, die die letzten Kräfte forderten. Man beachte im folgenden Video, wie diese trailige Schlüsselstelle gutturale, ja fast schon tierische Laute dem Athleten zu entlocken vermochte.
Uphill Prüfung
Und immer wieder erfreute sich das Herz an schönen Wegen und tollen Bildern. Hier zwei Videoclips auf dem Weg zur Burg Gutenfels:
vor der Burg;
an der Burg
Der erfahrene Biker weiß, auf jede Abfahrt folgt eine Auffahrt. Und so war es. Hinauf nach Dörscheid bei gefühlten 43 Grad im Schatten. So war dann die Pause auf der Alm mit exklusivem Wasser aus der Kristallkaraffe und niederländischer Betreuung genau das Richtige für müde Waden.


Frisch gestärkt machte sich danach das Team an die nächste Abfahrt, die, wen wundert es, nur das Vorspiel für eine brutale Kletterpassage war. Keine weiteren Worte dazu. Es sei nur soviel gesagt, dass keiner mehr Luft für Blödeleien hatte. Aber jedes Leiden hat ein Ende und der Spass auf den Trails konnte immer wieder neu entdeckt werden. Mancher hatte soviel Spass, dass er sogar sein Fahrrad vergaß.
Von einem der nächsten Highlights, die Spitzkehrenabfahrt von der Burg Maus, kann ich leider nicht berichten. Es war keine Zeit für Photos da. Nur das beseelte Grinsen aller Teilnehmer am Ende des Trails bleibt im Gedächtnis haften.
Immer wieder führte die Route über den Kamm durch Weizenfelder. Allerdings drängt sich mir der Eindruck auf, das genmanipulierter Weizen einfach höher wächst, oder?

Diese Idylle ist Wahnsinn und manche fühlten sich mit jedem Meter stärker und stärker. Da half nur eine dedizierte Trainingseinheit, um die Gewalt über die Hormone wiederzuerlangen.

Und weiter bei schönstem Kaiserwetter:

Zum letzten Photo fällt mir übrigens ein berühmtes Zitat ein: "Wo ein Baum ist, da ist auch ein Fluss."
Ja, wie schon eingangs erwähnt, gab es doch tatsächlich die 10%-tige Verlustquote. Leider erwischte es Schlauchlos-Uwe. Ein Knall, ein Schrei, der
Reifen hin und die Tour war zuende.
Uwe holperte dann zum Rhein hinab und fuhr zum nächsten Biergarten mit dem Bähnle nach Koblenz. Für die Anderen hieß es natürlich wieder einmal: "Wo geht's lang?", "Na da, wo's rauf geht!"
In Prath fanden wir mit freundlicher Unterstützung der Eingeborenen auch bald den Einstieg in die Pulsbachklamm. Ein wirkliches Kleinod mit einer 5 Sterne Empfehlung. Wie im Rausch vergingen die Minuten, Stunden (?) der Abfahrt über enge Trails, Wurzelpassagen, kleine Brücken, Absätze und Stufen und immer entlang eines schattigen Bächleins bis zum Rhein hinunter. Eines der vielen Highlights der diesjährigen Tour. Hier noch ein kleiner Videoclip dazu:
Pulsbachklamm
Natürlich fehlten auch dieses Jahr nicht die Feuerwehrfeste, Pfarrfeste und sonstige Pausen. Aber dazu ein anderes Mal.
Die letzten Meter in der Abendsonne waren besonders schön, bevor ab Bacharach nach Koblenz ausgerollt werden konnte.
Hach, wat war et wedder schee. Ein Traumtag!!!
Ralf