Genau.
Leider

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Ein böser Mann entschloß sich, eine Asphaltrunde durch das Weltkultur- und Naturerbe "Zülpicher Börde" zu drehen. So, wie für die klassische Tragödie die Einheit von Zeit, Ort und Handlung unerlässlich ist, so war's für diese Tour die Einheit von Wetter, Strecke und Mitfahrern.
Angefangen hatte es damit, dass starker böiger Wind dazu führte, dass Kollege Handlampe die gefühlte und tatsächliche Fahrzeit in die Nachbargemeinde verwechselte. Das sollte aber nicht stören. Ähnlich der Deutschen Bahn AG, bei der Verspätungen ja stets ein additiven Charakter haben, verdoppelte sich die anfängliche Tourverzögerung bis zum nächsten Sammelpunkt auf das Doppelte, begründet durch Starkwind von vorne, der Geschwindigkeiten nur im knapp zweistelligen Bereich zuließ.
Der dritte - wir gewährten im die Bitte - der sich zu unserem Bunde gegen den Wind gesellte war Herr Scottie von den Tomburgern. Und dann - dem Herrn sei's gepriesen - erreichten wir die erste echte Eifelgemeinde. Doch der Empfang war nicht wirklich freundlich. Zu dem Wind gesellte sich nun ein eher horizontal als vertikal fallender Regen und nur äußerste Wesensfestigkeit machte eine Weiterfahrt möglich. Von zwei Seelen in der Brust geplagt, nahm Uwe eine Auszeit, um sein weiteres Tun zu überdenken, während der böse Mann und der Böse-Männer-Quäler von den Tomburgern ausprobierten, was den die Maximalgeschwindigkeit bei 39/25 in der Ebene sei. Die ereichten 13km/h wirkten stark anstachelnd. Und schon teilte uns Uwe mit, dass sein Seelenswist beendet und die tapfere Hälfte gewonnen hatte. Alsbald schloss er wieder zu uns auf.
Dann geschah das Wunder von Enzen: Handlampes Puls sank um 50 Schläge, die Lactatwertunempfindlichkeit stieg um den Faktor 10, die Glycogenspeicher waren gefüllt. Denn was stand auf dem gelben Schild in schwarzer Fettschrift: "Wißkirchen 3Km". Keine göttliche oder kaiserliche Botschaft hätte mehr Kraft verleihen können.
Unterdessen wurde nach kraftraubender Fahrt Floisdorf erreicht und der Böse Mann bei der Weiterfahrt nach Eicks an seinen noch leicht suboptimalen BMI-Wert errinnert, verstärkt wurde das ganze durch den nun auffrischen Wind und Ollies fröhliche Spinningkurseinlagen.
Dann aber ging es irgendwann talwärts Richtung Hergarten und unser treuer Begleiter, der Wind, blieb bei uns - aber diesmal wollte er mitmachen und in unsere Richtung. In rasender Abfahrt (ca 75km/h) ging's von Vlatten hinunter nach Langendorf, um dann nach Juntersdorf abzuzweigen.
Hier zeigte sich, dass die technische Klassifizierung der Tour eindeutig falsch war. "Schwer" wäre richtig gewesen, "mittel" war maßlos untertrieben. Es gab nämlich folgende Aufgabenstellung: fahre auf einer asphaltierten, halbwegs intakten flachen Strasse einen Kilometer mit mäßiger Geschindigkeit geradeaus. Nun, es gelang auch, allerdings benutzte man etwa 2m der etwa 3m breiten Strasse und der seitliche Neigungswinkel der Räder betrug bis zu 30 Grad.
Na ja, nach weiteren 20km trennten sich dann unsere Wege. Mir bescherte Petrus dann noch einen netten Regenguss, hoffe mal, die Tomburger haben's trocken geschafft.
Die Moralpunkte dieser Tour sind nicht hoch genug zu bewerten, leider fehlt die Spalte im WP

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Gruß
Ploughman