24.04. 15:00 Strasse nach Askaoun, 1200m
Die organasitorischen Aufgaben bezueglich der Spionageaffaere in den
Niederlanden halten mit bis in den fruehen Nachmittag hinein in Taliouine
fest. Als ich schliesslich alles zu meiner Zufriedenheit erledigt glaube
und endlich losradlen will, zeigt das Thermometer stolze 42 Grad. Da
bestell ich mir lieber erst mal noch ein Hawaii und verlege meine
Anstrengungen auf das finden einer Alternative.

kleinbus-taxi der locals
Sieht doch ganz gemuetlich aus oder? Jedenfalls passt mein Bike bequem
aufs Dach. Losfahren will der Chef mit bisher "nur" acht Fahrgaesten
allerdings noch nicht, wir warten noch eine gute Stunde bis das Taxi mit
zwoelf Leuten voll besetzt scheint. Dann wird endlich der Motor
angelassen, die Fahrt geht allerdings nur zwanzig Meter bis zur
Tankstelle. Und auch danach wird die Geduld weiter strapaziert, der Fahrer
dreht noch drei Runden durch den Ort im Schritttempo und sammelt dabei
weitere Menschen auf. Inzwischen sizten wir zu sechzehnt, eingepfercht wie
die Oelsardinen, Knie unterm Kinn verschraenkt auf den dreieinhalb
Sitzbaenken. Irgendwann hat der Fahrer dann wohl genug und endlich geht
die Fahrt los richtung Askaoun auf den Berg!
Alle paar Minuten wird allerdings erneut gehalten, irgendwas auf dem Dach
getrieben, das Taxi schwankt bedenklich. Der wird doch am Ende nicht auch
noch Leute oben drauf setzen?! Ich kann aus meiner Oelsardinenposition
leider nichts erkennen.
Nach ingesamt ca zwei Stunden Wartezeit und fuenfzehn Minuten Fahrzeit ist
die Fahrt ploetzlich fruehzeitig zu Ende. Hinten ist dem guten Mann ein
Reifen geplatzt. Wir steigen alle aus und ich traue meinen Augen kaum, auf
dem Dach sind mittlerweile zehn Personen verkeilt, die nun langsam alle
wieder herunterklettern. Prima, die haben sichs bestimmt alle auf meinem
Schaltauge bequem gemacht

...
Das Reserverad ist auch platt, der Fahrer telefoniert kurz in den Ort und
meint dann, Ersatz waere in ca. einer Stunde hier. An dieser Stelle ziehe
ich die Notbremse und beende meine erste Erfahrung mit den local taxis.
Rad vom Dach und losgestrampelt! Die ganze Aktion hat mir dann doch
ungefaehr 200 Hoehenmeter gespart. Yippieh!