Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (4/8): Wie wirkt sich die Vorbaulänge aus?

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (4/8): Wie wirkt sich die Vorbaulänge aus?

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Während die Älteren unter uns noch in den Genuss von 120 mm-Vorbauten gekommen sind, kennen die Jüngeren diesen zweifelhaften Kick der konstanten Nahtoderfahrungen gar nicht mehr. Heute sind die Vorbaulängen bis hin zum Cross Country kürzer geworden. Aber warum eigentlich? Mich hat interessiert, in welchem Zusammenhang Vorbaulänge, Lenkerbreite und das damit verbundene spezifische Lenkverhalten stehen.

Den vollständigen Artikel ansehen:
Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (4/8): Wie wirkt sich die Vorbaulänge aus?
 
Aber zumindest hat noch niemand dem Artikel von PB widersprochen, der einen Mindestabstand herleitet. Das ist schonmal was.

Ich finde das für mich zu niedrig, ich muss alles von Dir wissen, dass ich das beurteilen kann! man darf nicht vergleichen was andere machen sondern herausfinde was für einen selbst funktioniert. In meinem Fall gibt es nichts passendes, habe deshalb mal den Versuch gewagt ein Taylor Made Rahmen machen zu lassen: https://insanityofgravity.blogspot.com/search/label/Project Bike - MDE Damper

Sag doch mal welches Bike es ist dann kann ich mir die Geometrietabelle ansehen und grob Feedback geben.

Benenne auch deine Körpermaße.

Grüße

Es geht um das Propain Tyee, L vs. XL. Bin 1,87 mit ca. 91 SL, 68 Armlänge.

Ich schätze, dass man mit dem 35er Vorbau bei ca. 15 - 18 mm liegt? Wäre das zu wenig?
Bei PB kam Renthal Fatbar mit 780 mm an nem 40er Vorbau auf 26 mm. Darauf beruht die Schätzung.
 

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Re: Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (4/8): Wie wirkt sich die Vorbaulänge aus?
Ich denke nicht dass ein Rahmen um eine Vorbaulänge konstruiert wird. Und wage zu bezweifeln, dass es 15 mm ausmachen, dass es nicht mehr gut ist. Im Endeffekt muss das jeder für sich herausfinden!

Das ganze Vorderradlastthema ist mir sowieso suspekt weil da viel mehr als der Vorbau reinspielt, das ist Bike Bravo Laberei. Hab hier mal was dazu geschrieben:
https://insanityofgravity.blogspot.com/2020/04/4-bikergo-tiefe-front-viel-last-auf-dem.html
Es kommt auf den Schwerpunkt zw. den Rädern an und nicht wie lang der Vorbau ist. In wie fern der Vorbau deine Schwepunktsposition beeinflusst ist von allen Faktoren abhänig und musst für Dich herausfinden. Es kann von gar nicht bis ein bisschen sein bei einer Änderung von 15 mm.

Du kannst bei den Zahlenwerten schon durchsehen wenn du diese vergleichst und Versuche machst. Klar bleibt man ein Noob ,wie du es sagt wenn man sich nicht im Detail damit beschäftigt.

Ich traue mir klar zu Aussagen meiner Erfahrung basierend zu machen, wenn ich alle relevanten Daten habe.
Dieses Vorderradlastthema als reine Bike-Bravo-Laberei runterzuspielen wird der Sache m.E. nicht gerecht.
Und ich denke darüber hinaus daß Deine Annahmen in dem von Dir verlinkten Beitrag in ein paar Punkten falsch sind. Wobei Du insoweit natürlich recht hast, als daß man den Vorbau nicht isoliert ohne den Rahmen betrachten kann. Eine solche isolierte Betrachtung kann man dann schon als reine Bike-Bravo-Laberei betrachten.

Je weiter die Griffe entfernt sind, also umso größer der "Bar Reach" ist, umso mehr ist man gezwungen den Körper nach vorne zu neigen, wodurch die Vorderradlast steigt.

Du schreibst:
"Grundsätzlich kann man sagen, dass moderne Geometrien (länger effektiver Reach, steilerer Sitzwinkel) für mehr Radlast am Vorderrad sorgt weil der Schwerpunkt weiter nach vorn gerichtet ist - voraus gesetzt, dass das Front Center (horizontaler Abstand zw. Tretlager und Vorderradachse) proportional weniger lang wird."
Du sagst hier richtig, daß der längere effektive Reach den Schwerpunkt nach vorne bringt. Aber genau das tut ein längerer Vorbau auch.

Auch ein tiefer gestelltes Cockpit ("Bar Stack") läßt mehr Körpergewicht auf den Griffen lasten als ein hohes Cockpit.

Hier schreibst Du:
"Und wo ist jetzt der Einfluss der tiefen Front? Jedenfalls in der horizontalen nicht vorhanden."
In der Horziontalen sicher nicht, aber in der Vertikalen. Je tiefer ein Körper sich beugen muß, umso mehr Gewicht wird auf die Hände und damit nach vorne transferiert.

Ich glaube daß je nach Auslegung des Rahmens es einen Bereich hinsichtlich des Bar Stack und des Bar Reach gibt, in dem er recht ordentlich funktioniert, da der Körper ja bis zu einem gewissen Maß das Gewicht sinnvoll verschieben kann, so daß es passt. Aber ab bestimmten Werten funktioniert das dann nicht mehr. So wird man z.B. bei einem ultrakurzem 26er von 1998 als Extrembeispiel, welcher original einen 150mm-Vorbau hatte, mit einem 35mm-Vorbau kaum glücklich werden, weil man den Oberkörper vermutlich weit über die Griffposition nach vorne beugen müsste, um noch genügend Last auf das Vorderrad zu bekommen. Aber möglicherweise funktioniert dieses Rad mit einer Vorbaulänge von 100-150mm ganz ordentlich, und ab 90mm gibt es Probleme mit der Last auf dem Vorderrad. Genauso kann ein moderner Rahmen mit nem Vorbau von 45-60mm gut harmonieren, aber mit einem 35mm-Vorbau eventuell nicht mehr. Da hier individuelle körperliche Gegebenheiten auch noch mit reinspielen, kann diese Grenze von Person zu Person leicht unterschiedlich ausfallen.

Meine eigenen Erfahrungen besagen, daß schon 10mm mehr oder weniger "Bar Reach" darüber entscheiden können
 
Zuletzt bearbeitet:
Waaas? 15mm Vorbaulänge sollen nicht so viel ausmachen? Ich merke 5mm Unterschied schon deutlich und es fühlt sich von "richtig" nicht mehr gut an.
Same same hier. Ich fahre ein wirklich altes Mountainbike, welches original nen 110mm Vorbau hatte. Ich habe diesen in kleinen Schritten immer weiter verkürzt, bis ich bei 80mm angelangt bin. Was einfach zu kurz war, ich hatte mangels ausreichender Vorderradlast nur noch eine schlechte Kontrolle über das Vorderrad. Bei 90mm war die Welt dann schon wieder in Ordnung. Und was die Cockpithöhe betrifft spüre ich schon bei nen 2mm-Spacer nen Unterschied.. ^^
 
Stichpunktartig weil die Infos wohl aus meinem Text nicht verständlich sind:
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht fürs Handling Offset viel aus.
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht für den effektiven Reach einiges aus.
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht auf die Vorradlast wenig aus.
  • Wenn ein Rahmen von Haus aus zu klein / kurz ist fühlt sich klar ein längerer Vorbau besser an.
  • @whitenoise wenn dir das Sitzrohr nicht zu lang ist würde ich XL nehmen.
  • 35 mm Vorbau könnte gehen ich würde einen ErgoTec Riser 30 nutzen.
  • Handling Offset was du berechnet hast sollte OK sein und scheint logisch, Lenker ist ja sehr flach (wenig Rise).
  • @Hammer-Ali ich habe schon probiert mit einer tiefen Front, das Problem ist dass ich dann bei der Abfahrt weniger Druck auf dem Vorderrad habe, weil ich zu weit nach hinten gehe, damit ich den Kopf nicht so stark in den Nacken legen muss, das ist ja dann wie Rennrad fahren in der Abfahrt, funktioniert bei mir nicht. Probiert das doch mal aus. Besonders bei schön langen Rahmen ganz tiefes Cockpit fahren.
  • Ich suche nach den vielen Punkten die du falsch beschreibst. Ich sehe keinen. Gern können wir zusammen den Beitrag anpassen, kannst mir ja deine korrigiere / ergänzte Variante zukommen lassen.
  • Wenn wir von guten Bikes reden ist immer ein kurzes Handling Offset eingeplant, wenn dann optimiert werden muss würde ich am Rahmen korrigieren. Klar geht das nur bedingt.
  • Bei meinem MDE war das ziel passender bar Stack und effektiver Reach bei kleinem Handling Offset:
https://insanityofgravity.blogspot.com/2020/03/1-project-bike-mde-damper-die.htmlDas Ding sollte natürlich schön balanciert sein und habe 464 mm Kettenstrebe. Ich bin noch am Testen - Eindruck passt aber schonmal für mich.

--> Das Cockpit (Vorbau) muss länger werden und ein größeres Handling Offset in Kauf genommen werden wenn:
  • Rahmen zu klein (kurz).
  • Kettenstrebe zu kurz.

Gerade große Personen müssen da immer rum spielen, ich habe da schon viel probiert! Ich für mich Konstruiere die Rahmen um meine Zielwerte von Handling Offset, Bar Stack und effektivem Reach, stets mit 12 ° Backsweep Lenker.

Ich habe da noch interessante Rahmen geplant um einiges zu testen, z.B. Enduro mit 550 mm Reach aber 410 mm Kettenstrebe. Dauert aber noch... Ich teste da sehr viel und werde bereichten wie meine Erfahrungen sind.

Alles ist immer sehr individuell, ich kann euch nur meine Erfahrung weitergeben und anregen Sachen zu probieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Viel Reach und kurze Kettenstreben machen keinen Sinn, und fährt sich einfach nicht ausgewogen. Mit dem Reach müssen die Kettenstreben wachsen. Da muss Lenkwinkel auch passen.

Und bei einer tiefen Front gehst du mehr nach hinten ?! Da passt doch aber was nicht wenn du dadurch weniger Druck vorn hast
 
In meinem Kopf macht es auch wenig Sinn, ich möchte es dennoch testen wie es sein wird. Der Reach ist länger als ich sonst nehmen würde, um weiter nach vorn zu hängen. versuch macht am Ende kluch, oder hat das schon jemand getestet?

Probier das doch mal aus und fahre eine ganz tiefe Front gerade bei langem Reach. Gerade in der Abfahrt habe ich damit Probleme. Keine Ahnung wie groß du bist aber für M Personen zb. 480 mm Reach bei 590 mm Stack mit Flatbar und 35 mm Vorbau.

Ich fahre deshalb keine tiefen Fronten (mehr), so dass ich für mich ein ausgewogenes Handling habe brauche ich eine gewisse Höhe.
 
Klar braucht ne Front ne gewisse Höhe, aber das es kann mit der Gewichtsverteilung passt hängt dann im weiteren auch an der Geo.
Und lange Rahmen mit kurzen Kettenstreben sind ja Langenstandard gewesen, XL Rahmen mit Kettenstreben wie die Variante in S machen keinen Sinn.

Und ich habe ein XL Rahmen mit kurzen Kettenstreben gehabt und wie wenig Sinn das macht merkt man wenn man dann längere hat. Natürlich fährt es sich nicht gleich kacke, aber einfach deutlich unausgewogener
 
Stichpunktartig weil die Infos wohl aus meinem Text nicht verständlich sind:
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht fürs Handling Offset viel aus.
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht für den effektiven Reach einiges aus.
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht auf die Vorradlast wenig aus.
15mm machen für die Vorderradlast die Welt aus!


Bei Minute 8 steht sie auf ner Waage, um die Achslast mal bei gesenkten oder hohen Fersen zu messen. Wenn ich 15mm weiter vorne greife, verschiebt das den Schwerpunkt automatisch nach vorne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du deinen Schwerpunkt 15 mm weiter nach vorn tust ja ändert sich das etwas, aber wenn du nur deine Arme etwas weiter ausstreckst, weil du deinen Schwerpunkt bezogen auf den Radaufstandspunkt des Vorderrad gleich lässt ändert sich das minimal.

Probier das doch mal selber aus anstatt andere das machen zu lassen ;-).
 
Wenn du deinen Schwerpunkt 15 mm weiter nach vorn tust ja ändert sich das etwas, aber wenn du nur deine Arme etwas weiter ausstreckst, weil du deinen Schwerpunkt bezogen auf den Radaufstandspunkt des Vorderrad gleich lässt ändert sich das minimal.

Probier das doch mal selber aus anstatt andere das machen zu lassen ;-).
Da hast Du bis zu einem gewissen Punkt Recht, klar. Der Fahrer ist im Idealfall kein nasser Sack, sondern bewegt sich dynamisch und clever auf dem Rad, um für den passenden Gewichtstransfer zu sorgen. Und aufgrund dessen ist innerhalb der Bandbreite, die einem die menschliche Physis (Arme sind nicht unendlich lang, bzw. man kann sich nicht unendlich viel weiter nach vorne lehnen als es der Lenkerreach vorgibt) ohne unangenehme Verrenkungen ermöglicht, ein ausgewogenes Fahrverhalten trotz unterschiedlichen Lenkerreach möglich. Kann gut sein daß diese Bandbreite um die 25mm liegt. Aber außerhalb dieser ohne große Verrenkungen ausgleichsfähige Bandbreite passt es dann halt nicht mehr. Und dieser Punkt ist schwer zu bestimmen.
 
Schwerpunkt.png


Grobe Rechnung mit für mich gängiger Geometrie. Merke: Je kürzer der Radstand desto größer die Auswirkung.

Klar ist das alles kompliziert! Möchte ja auch anregen, dass ihr Sachen probiert, für mich hat das viel gebracht weil ich bin kein guter Fahrer und habe spät mit Biken angefangen. Mir hat das alles immer viel gebracht weil ich schneller geworden bin.
 
Stichpunktartig weil die Infos wohl aus meinem Text nicht verständlich sind:
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht fürs Handling Offset viel aus.
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht für den effektiven Reach einiges aus.
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht auf die Vorradlast wenig aus.
  • Wenn ein Rahmen von Haus aus zu klein / kurz ist fühlt sich klar ein längerer Vorbau besser an.
  • @whitenoise wenn dir das Sitzrohr nicht zu lang ist würde ich XL nehmen.
  • 35 mm Vorbau könnte gehen ich würde einen ErgoTec Riser 30 nutzen.
  • Handling Offset was du berechnet hast sollte OK sein und scheint logisch, Lenker ist ja sehr flach (wenig Rise).
  • @Hammer-Ali ich habe schon probiert mit einer tiefen Front, das Problem ist dass ich dann bei der Abfahrt weniger Druck auf dem Vorderrad habe, weil ich zu weit nach hinten gehe, damit ich den Kopf nicht so stark in den Nacken legen muss, das ist ja dann wie Rennrad fahren in der Abfahrt, funktioniert bei mir nicht. Probiert das doch mal aus. Besonders bei schön langen Rahmen ganz tiefes Cockpit fahren.
  • Ich suche nach den vielen Punkten die du falsch beschreibst. Ich sehe keinen. Gern können wir zusammen den Beitrag anpassen, kannst mir ja deine korrigiere / ergänzte Variante zukommen lassen.
  • Wenn wir von guten Bikes reden ist immer ein kurzes Handling Offset eingeplant, wenn dann optimiert werden muss würde ich am Rahmen korrigieren. Klar geht das nur bedingt.
  • Bei meinem MDE war das ziel passender bar Stack und effektiver Reach bei kleinem Handling Offset:
https://insanityofgravity.blogspot.com/2020/03/1-project-bike-mde-damper-die.htmlDas Ding sollte natürlich schön balanciert sein und habe 464 mm Kettenstrebe. Ich bin noch am Testen - Eindruck passt aber schonmal für mich.

--> Das Cockpit (Vorbau) muss länger werden und ein größeres Handling Offset in Kauf genommen werden wenn:
  • Rahmen zu klein (kurz).
  • Kettenstrebe zu kurz.

Gerade große Personen müssen da immer rum spielen, ich habe da schon viel probiert! Ich für mich Konstruiere die Rahmen um meine Zielwerte von Handling Offset, Bar Stack und effektivem Reach, stets mit 12 ° Backsweep Lenker.

Ich habe da noch interessante Rahmen geplant um einiges zu testen, z.B. Enduro mit 550 mm Reach aber 410 mm Kettenstrebe. Dauert aber noch... Ich teste da sehr viel und werde bereichten wie meine Erfahrungen sind.

Alles ist immer sehr individuell, ich kann euch nur meine Erfahrung weitergeben und anregen Sachen zu probieren.

Es gäbe halt auch die Möglichkeit, einen 30 mm rise zu wählen, aber zusammen mit dem kurzen Vorbau und dem hohen Stack könnte das zu viel des Guten sein, oder? Alternativ gibt's nen 45er Vorbau.

Und der 35er Vorbau könnte funktionieren, weil das Offset etwas länger ist?
Ich hab mir zum Vergleich mal das neue Transition Sentinel angeschaut und die arbeiten bei einem ähnlichen Lenker mit einem 40er Vorbau, haben allerdings ein kürzeres Gabel-Offset als Propain.

Das XL Tyee hat einen enormen Radstand und vor allem hat sich die Sitzposition zu gestreckt angefühlt. Beides evtl. Argumente für ein L.
Der Sattel hatte beim Testen noch 1 cm Luft nach vorne (mind.) und zusammen mit den Kurzen Vorbau, so dachte ich, könnte das XL im Sitzen trotzdem passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Grobe Rechnung mit für mich gängiger Geometrie. Merke: Je kürzer der Radstand desto größer die Auswirkung.

Klar ist das alles kompliziert! Möchte ja auch anregen, dass ihr Sachen probiert, für mich hat das viel gebracht weil ich bin kein guter Fahrer und habe spät mit Biken angefangen. Mir hat das alles immer viel gebracht weil ich schneller geworden bin.
Probieren ist das wichtigste. Ich wollte immer kurze Kettenstreben was mit mehr Erfahrung völliger Quatsch ist, also für mich...aktuell teste ich am Downhiller 30mm und 40mm Vorbaulänge, mit Kettenstrebenlänge werde ich sicher auch irgendwann bisschen noch probieren

Allerdings müsste man eigentlich auch bei resultierender Fahrposition durch zb ne andere Vorbaulänge oder Höhe auch das Fahrwerk darauf abstimmen, mit Bremshebelwinkel probieren, da gibt's so viele Faktoren ob sich etwas gut anfühlt oder nicht
 
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Wenn du deinen Schwerpunkt 15 mm weiter nach vorn tust ja ändert sich das etwas, aber wenn du nur deine Arme etwas weiter ausstreckst, weil du deinen Schwerpunkt bezogen auf den Radaufstandspunkt des Vorderrad gleich lässt ändert sich das minimal.

Probier das doch mal selber aus anstatt andere das machen zu lassen ;-).
Du meinst echtes Radfahren? Hmm

Nee, im Ernst: ich bin 1,66m und da sind 5mm Vorbaulänge oder ein flacher Spacer Gamechanger. Trenne dir die Beine ab Knie und die Arme an den Ellenbögen ab und du wirst merken, dass solche pauschalen Aussagen nicht haltbar sind. Oder du glaubst anderen einfach...
 
Bitte vorsichtig mit pauschalen Aussagen und konkreten Werten und Größen!
Das funktioniert schon nicht in der (Print-)Magazin-Szene in Deutschland.

Hier entsteht gerade der Eindruck, dass man sehr simpel mit ein paar Überlegungen die "Formel" oder Patentlösung entwickeln könnte, um ein Bike ideal funktionieren zu lassen.

Jeder Mensch ist individuell und alleine das Vermessen des Körpers ist schon eine Wissenschaft für sich. Es ist nicht möglich, rein theoretisch eine Formel aufzustellen und dort dann Werte einzusetzen, die eine perfekte Geometrie auswerfen.

Hier entsteht aktuell ein völlig falscher Ansatz.

Alleine der "Barroll" (also wie weite ein Lenker nach hinten/vorne gedreht ist) kann locker 15 mm Vorbaulänge "auffressen".

Armlängen werden auf unterschiedliche Art und Weise gemessen. Die spielt auch eine immense Rolle.

Zusätzlich ist ein Bike (im Zusammenspiel mit dem Fahrer und dessen Input), welches im Gelände bewegt wird solch ein komplex, dynamisches System.

Weder Honda, noch Geometron haben es geschafft das beste Bike zu bauen und dann damit durch "ideale" Werte alles zu gewinnen. Josh Bryceland ist sicher auf seinen (nach dieser Definition hier zu) kleinen Bikes immer noch schneller als jeder Einzelne hier von uns.

Stichpunktartig weil die Infos wohl aus meinem Text nicht verständlich sind:
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht fürs Handling Offset viel aus.
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht für den effektiven Reach einiges aus.
  • 15 mm Vorbaulängenunterschied macht auf die Vorradlast wenig aus.
  • Wenn ein Rahmen von Haus aus zu klein / kurz ist fühlt sich klar ein längerer Vorbau besser an.
  • @whitenoise wenn dir das Sitzrohr nicht zu lang ist würde ich XL nehmen.
  • 35 mm Vorbau könnte gehen ich würde einen ErgoTec Riser 30 nutzen.
  • Handling Offset was du berechnet hast sollte OK sein und scheint logisch, Lenker ist ja sehr flach (wenig Rise).
  • @Hammer-Ali ich habe schon probiert mit einer tiefen Front, das Problem ist dass ich dann bei der Abfahrt weniger Druck auf dem Vorderrad habe, weil ich zu weit nach hinten gehe, damit ich den Kopf nicht so stark in den Nacken legen muss, das ist ja dann wie Rennrad fahren in der Abfahrt, funktioniert bei mir nicht. Probiert das doch mal aus. Besonders bei schön langen Rahmen ganz tiefes Cockpit fahren.
  • Ich suche nach den vielen Punkten die du falsch beschreibst. Ich sehe keinen. Gern können wir zusammen den Beitrag anpassen, kannst mir ja deine korrigiere / ergänzte Variante zukommen lassen.
  • Wenn wir von guten Bikes reden ist immer ein kurzes Handling Offset eingeplant, wenn dann optimiert werden muss würde ich am Rahmen korrigieren. Klar geht das nur bedingt.
  • Bei meinem MDE war das ziel passender bar Stack und effektiver Reach bei kleinem Handling Offset:
https://insanityofgravity.blogspot.com/2020/03/1-project-bike-mde-damper-die.htmlDas Ding sollte natürlich schön balanciert sein und habe 464 mm Kettenstrebe. Ich bin noch am Testen - Eindruck passt aber schonmal für mich.

--> Das Cockpit (Vorbau) muss länger werden und ein größeres Handling Offset in Kauf genommen werden wenn:
  • Rahmen zu klein (kurz).
  • Kettenstrebe zu kurz.

Gerade große Personen müssen da immer rum spielen, ich habe da schon viel probiert! Ich für mich Konstruiere die Rahmen um meine Zielwerte von Handling Offset, Bar Stack und effektivem Reach, stets mit 12 ° Backsweep Lenker.

Ich habe da noch interessante Rahmen geplant um einiges zu testen, z.B. Enduro mit 550 mm Reach aber 410 mm Kettenstrebe. Dauert aber noch... Ich teste da sehr viel und werde bereichten wie meine Erfahrungen sind.



Alles ist immer sehr individuell, ich kann euch nur meine Erfahrung weitergeben und anregen Sachen zu probieren.
Genau das ist eigentlich der wichtigste Satz. Bitte sei vorsichtig, wenn du weiter oben Aussagen machst, die so wirken als ob das eine Formel sei die für alles und jeden gilt. Glaub mir, das funktioniert nicht. ;)


Wenn ein Rahmen von Haus aus zu klein / kurz ist fühlt sich klar ein längerer Vorbau besser an.
Für dich vielleicht aber nicht für jeden. Im Geometrie-Projekt hatte ich beschrieben, dass man sich zwar über Fahreindrücke unterhalten kann aber wir können niemals am eigenen Körper die Fahreindrücke des anderen "praktisch" erfahren.

Im Testbetrieb unterhalten wir uns stundenweise über Kleinigkeiten. Ein Beispiel, welches ich gerne heranziehe ist der große Unterschied beim Körpergewicht und der Beinlänge zwischen Chris Spath (@MSTRCHRS) und mir. Klar sind diese bei uns deutlich sichtbar/messbar aber es gibt auch deutlich marginalere Unterschiede, die nicht ganz so einfach abzubilden sind.

@Hammer-Ali ich habe schon probiert mit einer tiefen Front, das Problem ist dass ich dann bei der Abfahrt weniger Druck auf dem Vorderrad habe, weil ich zu weit nach hinten gehe, damit ich den Kopf nicht so stark in den Nacken legen muss, das ist ja dann wie Rennrad fahren in der Abfahrt, funktioniert bei mir nicht.
@xMARTINx hat es auch geschrieben: Es kommt auch auf deinen Setup an. Wenn deine Federgabel 1 cm höher im Federweg steht, dann "könntest" du dir auch einen Zentimeter bei der Lenkerhöhe "sparen".

Viel Reach und kurze Kettenstreben machen keinen Sinn, und fährt sich einfach nicht ausgewogen. Mit dem Reach müssen die Kettenstreben wachsen. Da muss Lenkwinkel auch passen.
Jein. Je nach Bike und Charakter kann man das auch so fahren. Das kann auch gut funktionieren. Es bedarf nur einem angepassten Setup und entsprechend passenden Fahrstil.

Und ich habe ein XL Rahmen mit kurzen Kettenstreben gehabt und wie wenig Sinn das macht merkt man wenn man dann längere hat. Natürlich fährt es sich nicht gleich kacke, aber einfach deutlich unausgewogener
Wenn du die Möglichkeit hast solch ein Bike nochmal zu fahren, dann probier dich mal am Setup aus. Hinten etwas härter und vorne weicher. Optional ausgewogen zwischen Front und Heck aber beim Lenken eher über die Hüfte als mit den Schultern.

Bei Minute 8 steht sie auf ner Waage, um die Achslast mal bei gesenkten oder hohen Fersen zu messen. Wenn ich 15mm weiter vorne greife, verschiebt das den Schwerpunkt automatisch nach vorne.
Klar will man hier verdeutlichen worum es geht und das sich die Achslast stark ändert, auch nach kleinen Anpassungen der Körperposition, das unterschreibe ich direkt. Dennoch ist die gezeigte Position in keinster Weise praxistauglich. Niemand sollte mit durchgestrecketen Armen und Knien so durch eine Kurve fahren.

Negativbeispiel.jpg



Da hast Du bis zu einem gewissen Punkt Recht, klar. Der Fahrer ist im Idealfall kein nasser Sack, sondern bewegt sich dynamisch und clever auf dem Rad, um für den passenden Gewichtstransfer zu sorgen. Und aufgrund dessen ist innerhalb der Bandbreite, die einem die menschliche Physis (Arme sind nicht unendlich lang, bzw. man kann sich nicht unendlich viel weiter nach vorne lehnen als es der Lenkerreach vorgibt) ohne unangenehme Verrenkungen ermöglicht, ein ausgewogenes Fahrverhalten trotz unterschiedlichen Lenkerreach möglich.
In der Abfahrt ändern sich alle Winkelverhältnisse und die Position die in der Ebene als "neutral" zu bezeichnen wäre, würde in der Abfahrt bedeuten, dass man zu weit vorn ist. Beim "Frankentrail" ist der Ansatz eher eine Position zu behalten als viel nach vorn und hinten zu gehen. Das ist sicher nicht für jeden die ideale Lösung. Es bedarf einer bestimmten Positionierung des Schwerpunkts und das Bike ist so geplant, dass es das "automatisch" mit dem Fahrer macht.

Hier geht es aber vermutlich zu weit und das ist auch eine Linie, die ich mir bewusst gezogen habe. Das zu erklären ist eher ein Punkt für die "extended Version" die ich vielleicht im Laufe des Jahres noch anbieten werde.

Anhang anzeigen 1071034

Grobe Rechnung mit für mich gängiger Geometrie. Merke: Je kürzer der Radstand desto größer die Auswirkung.

Klar ist das alles kompliziert! Möchte ja auch anregen, dass ihr Sachen probiert, für mich hat das viel gebracht weil ich bin kein guter Fahrer und habe spät mit Biken angefangen. Mir hat das alles immer viel gebracht weil ich schneller geworden bin.
Soweit richtig für die Ebene. Ein Mountainbike wird aber nicht nur in der Ebene bewegt. Das Zusammenspiel der dynamischen Werte ist es was ein Bike ausmacht.

Allerdings müsste man eigentlich auch bei resultierender Fahrposition durch zb ne andere Vorbaulänge oder Höhe auch das Fahrwerk darauf abstimmen, mit Bremshebelwinkel probieren, da gibt's so viele Faktoren ob sich etwas gut anfühlt oder nicht
Absolut richtig. Gerade bei der letzten zweitägigen Testsession, auf nur einer Federgabel, auf den immer gleichen Strecken hat für mich wieder bestätigt, wie essentiell der Setup im Zusammenspiel mit der Geometrie ist. Ein Volumenspacer mehr oder weniger, 5 psi mehr oder weniger und es entscheided darüber ob man sich wohlfühlt oder eben nicht.

Meiner Meinung nach ist das mit das größte Problem in der Bikebranche und der Punkt, welcher den meisten Leuten ein wirklich gutes Fahrerlebnis versaut. Selbst die simpelsten Supsension-Produkte sind noch zu komplex, da viele schon mit dem idealen Luftdruck überfordert sind.
 
@Grinsekater : Können wir mal am Telefon quatschen, auch nur mal 15 min. Können wir uns austauschen und schauen wo wir uns einig oder nicht einig sind könnte super interessant sein! Du hast sicher auch gefühlte Vorlieben z.B. mit der maximal sinnigen Vorbaulänge von 40 mm. Wobei man hier je nach Lenker und Lenkereinstellung massive Unterschiede im Handling Offset so wie veränderlichem Bar Stack und effektiven Reach haben können. Ich schreib dir mal noch ne Erinnerung per Mail, dass du wieder meine Adresse findest ;-).
 
Das ganze Zeugs geht bald in Linkage X3, aber keine Ahnung wann es raus kommt. Das gezeigte Tool könnte man auch in Excel basteln, halber Tag Arbeit und es sollte gut sein.
 
Das ganze Zeugs geht bald in Linkage X3, aber keine Ahnung wann es raus kommt. Das gezeigte Tool könnte man auch in Excel basteln, halber Tag Arbeit und es sollte gut sein.
schon klar, Raketenwissenschaft ist das keine 8-)

die Funktion mit in BIke-Stats wäre es noch schön... mit Lenkergeometrie, dass man direkt auf die Griffposition kommt
 
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