Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (5/8): Sitzwinkel und Sitzrohrlänge

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (5/8): Sitzwinkel und Sitzrohrlänge

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Zu flach? Realer Winkel? Effektiver Winkel? Was passiert bei viel Sattelauszug? Mit mehr Sag, mit weniger Sag? In der Theorie lässt sich hier oft keine belastbare Aussage treffen, ob ein Sitzwinkel für einen selbst passt oder nicht. Sitzwinkel am Mountainbike entscheiden über Effizienz und Ergonomie. Wir haben untersucht, wo das Optimum liegt und auf was man achten sollte.

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Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (5/8): Sitzwinkel und Sitzrohrlänge
 
Guten Morgen @Grinsekater beim Lot des Knies möchte ich etwas aus der Literatur anmerken, dieses sollte bestenfalls aus dem Kniegelenk genommen werden, also einem Punkt der noch etwas hinter der Kniescheibe liegt.
Daher ist in #3 die rote Linie akkurater. Es leuchtet auch ein, dass für das Lot der Drehpunkt im Knie herangezogen wird. In 3D Aufnahmen werden die Sensoren beispielsweise auch entsprechend angesetzt.

Ich suche dir entsprechende Stellen bei Interesse gerne einmal raus, ist etwas her, dass ich mich damit tiefgreifend beschäftigt habe. Die Arikelserie finde ich eine sehr gute Zusammenfassung der wichtigen Punkte aus Ergonomie und Geometrie, gefällt mir sehr gut. Dankeschön.

Beste Grüße
André
 

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Re: Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (5/8): Sitzwinkel und Sitzrohrlänge
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Hardtail94

Hilfreich
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Hattet ihr schonmal das Problem, aufgrund eines zu kurzen Sitzrohrs keine ausreichende Sitzhöhe zu erreichen?

ja... als ich den Rahmen eine Nummer kleiner gewählt hab... gerade wenn man sich als eher ausdauerorientierter Fahrer dem Vario-Stüzen-Wahnsinn verweigert, kann es mit der 400er Stütze schnmal zu kurz werden.

grundsätzlich interessante Betrachtungen in der Serie... die erläuterungen zum Einfluss auf's Fahrverhalten (z.B. bei Vorbel/Lenker-Maße) fand ich interessanter. Ich denk hier wäre mit dem Zusammenhang steilerer Sitzwinkel, Veränderung Oberrohr bzw. resultiernder Reach und Verlagerung des Schwerpunkt noch mehr drin...

Außerdem sind bei der Annahme zur thoeoretischen Körpergröße bei 500er Sitzrohr mit 150er Stütze meiner Meinung nach einige Punkte nicht berücksichtigt: Dicke der Schuhsohle, Aufbauhöhe des Pedals und - wahrscheinlich am gravierendsten - die fürgewöhnlich nach unten geneigte Fußstellung am unteren Totpunkt der Kurbel...

ich fahr z.B. 830mm Sattelhöhe (Mitte achse - Oberkante Sattel) mit 175er Kurbel und habe bei weitem nicht die 100,5cm Schrittlänge, die nach der Betrachtung notwendig wären
 
Wird irgendwie so langsam zeit für konkretere ergebnisse...

Ab wann wird denn nun der (tatsächtliche) SW ab welcher schrittlänge zu steil...?
 
Oh ja die Problematik gabs schon mit einer 150mm Transfer am XXL Hightower Mk1, das man weit übers Hinterrad kam.

Da sind dann die Sitzwinkel an meinem Nicolai oder an einem Pole echt angenehm dagegen und die kürzeren Sitzrohre an den neuen Modellen verbunden mit Stützen über 185mm echt genial! Gerade wenn die Baulänge und benötigte Einstecktiefe gering ist (z.B. Bikeyoke Revive Modelle) ermöglicht das auch "Langbeinern" (97cm Schrittlänge bei 1,99m) wie mir ausreichend Bewegungsfreiheit auf dem Bike.
 
Zuallererst die Lotgeschichte, ich halte sie zumindest auf dem Mountainbike für komplett überholt. Mit den heutigen teilweise schon recht extrem steilen Sitzwinkeln ist sie überdies eh kaum in Einklang zu bringen. Selbst auf einem Rennrad sehe ich sie bestenfalls als Indikator für die Sattelausrichtung an. Nun hab ich selber auf dem Rad noch nie Knieprobleme gehabt, von daher hab ich eventuell leicht reden.

Meine höchstpersönliche Theorie der idealen Sitzposition lautet ganz simpel wie folgt:
Rolle bei passend eingestellter Sattelhöhe auf der Ebene im Stehen und lass Dich dann ganz natürlich in den Sitz plumpsen. Dann schau Dir an wo Du genau auf dem Sattel sitzt. Für mich sollte das die hinterste auf dem Sattel vertretbare Sitzposition sein. Wenn ich bei dem Test weiter vorne lande muss der Sattel entsprechend verschoben werden. Bei meinem Rad hat das dafür gesorgt daß der Setback der Stütze verschwand und ich überdies den Sattel weit nach vorne verschieben musste, ähnlich wie auf dem einen Bild von Jens dem Sitzriesen.

Früher wurde hier auch gerne mal der Begriff des Nachsitzes in Millimetern verwandt. Damit wird der Abstand des hinteren Sitzbereichs zu einer gedachten senkrechten Linie durch die Tretlagermitte bezeichnet. Gerade in den heutigen Zeiten, wo die Sitzrohre eh nicht mehr gerade sind, scheint mir eine solche Angabe wesentlich sinnvoller zu sein als eine Gradangabe.

Ich bin schon überzeugt dass steile Sitzwinkel sicher helfen über steile Anstiege zu kommen, aber ich würde daraus noch lange nicht schlussfolgern dass diese hierfür zwingend schon Richtung 80 Grad liegen müssen. Das hängt halt auch von der sonstigen Geo des Bikes ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich weiß ja nicht, was er sich da so zusammenrechnet - aber ich bin mit 1,89 m alles andere als ein Hüne und bekomme trotz langer 175 mm Kurbelarme noch locker eine 160er Stütze in einen 535 mm Rahmen und sogar eine 185er Stütze in einen 510 mm Rahmen? :confused:

Könnte es sein, dass der Autor, um ein Argument zu belegen, "vergessen" hat, dass niemand gezwungen ist mit maximalem Stützenauszug rumzufahren?
 
Nun hab ich selber auf dem Rad noch nie Knieprobleme gehabt, von daher hab ich eventuell leicht reden.
Ich hatte große Probleme damit was zugegebenermaßen wohl eher selten ist.
Hatte vor 2 Jahren extreme Knieschmerzen bekommen und wusste einfach nicht woher das kam.
Beim Bike Fitting hat man mich auf die Sache mit dem Knie Lot aufmerksam gemacht und mir den Satten darauf eingestellt.
Seit dem hatte ich gar keine Knieschmerzen mehr.
Ich habe in der Zwischenzeit herausgefunden das das bei mir eigentlich nur dann vorkommt wenn es kälter draußen ist.
Im Sommer stört mich der steilere Sitzwinkel nicht so.

Der Hype nach steilen Sitzwinkeln hält sich bei daher in Grenzen.
Aber wie bereits erwähnt bin ich da eher eine Ausnahme.
 
Ich hatte große Probleme damit was zugegebenermaßen wohl eher selten ist.
Hatte vor 2 Jahren extreme Knieschmerzen bekommen und wusste einfach nicht woher das kam.
Beim Bike Fitting hat man mich auf die Sache mit dem Knie Lot aufmerksam gemacht und mir den Satten darauf eingestellt.
Seit dem hatte ich gar keine Knieschmerzen mehr.
Ich habe in der Zwischenzeit herausgefunden das das bei mir eigentlich nur dann vorkommt wenn es kälter draußen ist.
Im Sommer stört mich der steilere Sitzwinkel nicht so.

Der Hype nach steilen Sitzwinkeln hält sich bei daher in Grenzen.
Aber wie bereits erwähnt bin ich da eher eine Ausnahme.
Die Bikefitter haben Deinen Sitzwinkel also ein wenig entschärft?
Wie gesagt, als Indikator mag die Lotgeschichte den einen oder anderen schon helfen.
 
Schrittlänge 100 Sitzhöhe ca. 87 Sattelstütze hier noch 170 mittlerweile 210 - also ideal ist das nicht, aber es geht:

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Das tiefe Oberrohr ist übrigens durchaus angenehm, in schnellen Flowtrailkurven wie in technischem Gerumpel. Das Sitzrohr könnte aber durchaus 53cm sein, und vor allem STEILER! Aber so ist das halt, wenn XXL einem zu klein ist. NXmal ein Pole.
 
Könnte es sein, dass der Autor, um ein Argument zu belegen, "vergessen" hat, dass niemand gezwungen ist mit maximalem Stützenauszug rumzufahren?
Er sagt doch nur, dass lange Rohre im besten Falle unuetz und ansonsten stoerend fuer die Bewegungsfreiheit ueber dem Bike sind. Und nirgends sagt er, dass du oder sontswer nicht auch mit einem zu langem Sitzrohr fahren kannst.
 
Er sagt doch nur, dass lange Rohre im besten Falle unuetz und ansonsten stoerend fuer die Bewegungsfreiheit ueber dem Bike sind. Und nirgends sagt er, dass du oder sontswer nicht auch mit einem zu langem Sitzrohr fahren kannst.

Wieso zu lang? Ist es nicht sinnvoller, auch im Sinne des Sitzwinkels und vor allem im Sinne der Belastung der Stütze, mit einem Rahmen rumzufahren, der vielleicht noch 3 cm Stützenauszug hat und nicht 15 cm?
 
Ihr diskutiert hier über Nuancen, aber es geht doch eher um Fälle, in denen das Knielot 100 mm hinter die Pedalachse fällt. Da merkst du dann bei jedem Tritt, wie du dich vom Sattel nach hinten weg schiebst. Infolge dessen musst du dich über die Rückenmuskulatur nach vorne verspannen und das gibt irgendwann ein Aua.
 
Wieso zu lang? Ist es nicht sinnvoller, auch im Sinne des Sitzwinkels und vor allem im Sinne der Belastung der Stütze, mit einem Rahmen rumzufahren, der vielleicht noch 3 cm Stützenauszug hat und nicht 15 cm?
Zum Sitzwinkel: Der aendert sich doch gar nicht mit der Laenge des Sitzrohres, ist also egal.
Und zu Stabilitaet sagt er ja, dass es vielleicht besser waere mehr Material um ein kurzes Rohr zu verteilen, um dann bei gleicher Stabilitaet und bei gleichem Gewicht einen flexibler einsetzbaren Rahmen zu haben.

Knee Over Pedal Spindle (KOPS) ist nicht unbedingt logisch, man kann den ganzen Körper einfach um das Tretlager drehen. Wieso soll die Kraft Senkrecht zum Boden gehen ins Pedal gehen?
"Nicht logisch" ist noch zu schoen ausgedrueckt. In der gesamten sportmedizinischen Primaerliteratur kommt der Begriff "Kniewinkel" gar nicht erst vor. Und der Bikebereich ist einer der bestuntersuchtesten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die haben wohl auch nur Rennräder untersucht, nehme ich an. Sicher aber keine Enduros oder Bike mit kreativ gebogenen Sitzrohren.
Man kann Aussagen auch überprüfen, indem man die Extreme auslotet. Sitzwinkel 45° ist gleich gut wie Sitzwinkel 75° oder Sitzwinkel 105° ist besser als Sitzwinkel 75°? Wenn ja, warum, wenn nein, warum?
 
Also ich weiß ja nicht, was er sich da so zusammenrechnet - aber ich bin mit 1,89 m alles andere als ein Hüne und bekomme trotz langer 175 mm Kurbelarme noch locker eine 160er Stütze in einen 535 mm Rahmen und sogar eine 185er Stütze in einen 510 mm Rahmen? :confused:

Könnte es sein, dass der Autor, um ein Argument zu belegen, "vergessen" hat, dass niemand gezwungen ist mit maximalem Stützenauszug rumzufahren?

Seit es die Long Travel Stützen gibt auf jeden Fall nicht mehr...
 
Guten Morgen @Grinsekater beim Lot des Knies möchte ich etwas aus der Literatur anmerken, dieses sollte bestenfalls aus dem Kniegelenk genommen werden, also einem Punkt der noch etwas hinter der Kniescheibe liegt.
Daher ist in #3 die rote Linie akkurater. Es leuchtet auch ein, dass für das Lot der Drehpunkt im Knie herangezogen wird. In 3D Aufnahmen werden die Sensoren beispielsweise auch entsprechend angesetzt.

Ich suche dir entsprechende Stellen bei Interesse gerne einmal raus, ist etwas her, dass ich mich damit tiefgreifend beschäftigt habe. Die Arikelserie finde ich eine sehr gute Zusammenfassung der wichtigen Punkte aus Ergonomie und Geometrie, gefällt mir sehr gut. Dankeschön.

Beste Grüße
André
Hi André, bei der Darstellung geht es um das Knielot als Richtwert. Dementsprechend sind auch die Linien etwas dicker gewählt. Jeder Mensch ist anders und oft sind bei einer 1 zu 1 Umsetzung einer solchen Empfehlung Probleme vorprogrammiert. Das Thema Sag ist da sehr vergleichbar. Die Sitzposition wirkt sich sehr viel stärker darauf aus und dementsprechend kann dieser Wert variieren.

Während des Projekts, dem Gespräch mit Physios und Testfahrten mit Leuten die bereits Knieprobleme haben, kam heraus dass man hier eben nicht den Sitzwinkel immer noch steiler machen kann. In einem gewissen Spielraum kann man natürlich den Sattel noch nach vorn oder hinten bewegen aber unterschiedliche Setbacks an Variostützen sind lediglich von Hersteller zu Hersteller verschieden und leider nicht mehr so kostengünstig anpassbar wie früher. Da gabs gerade Stützen und Varianten mit Setback. Solch eine Option wäre für Variostützen ideal.

Außerdem sind bei der Annahme zur thoeoretischen Körpergröße bei 500er Sitzrohr mit 150er Stütze meiner Meinung nach einige Punkte nicht berücksichtigt: Dicke der Schuhsohle, Aufbauhöhe des Pedals und - wahrscheinlich am gravierendsten - die fürgewöhnlich nach unten geneigte Fußstellung am unteren Totpunkt der Kurbel...
Wenn man ins Detail geht, was den idealen Bewegungsablauf beim Pedalieren angeht, so scheiden sich die Geister. Nicht nur das Pedalsystem alleine entscheidet wie der Fuß das Pedal nach unten drückt (und gegebenenfalls zieht). Ein Mensch kann die maximale Last nach drücken, sobald der komplette Fuß auf dem Boden aufsteht. Kein Gewichtheber wird nur auf dem Vorfuß stehen.
An vielen Bikeschuhen setzt man auch eher auf eine steifere Sohle, damit der Fuß sich nicht "durchdrückt" beim treten, was sonst zu einer schnelleren Ermüdung führt.

Von Pedaling Innovations gibt es die Catalyst Pedale, die dieses Prinzip für Plattformpedalfahrer aufgreifen. Grundsätzlich kann man auch zur Diskussion stellen ob es sinnvoll ist Leistungsabgabe über den Zug am Pedal zu generieren oder sich da eher auf den Wechsel zwischen den Beinen zu fokussieren. Das Beispiel eines Menschen im Sprint wäre da heranzuziehen.

Bevor jetzt die Klickfahrer ein großes ABER anmerken ;) – ich fahre auch beides und ich profitiere in manchen Situationen auch von einer konstanteren Leistungsabgabe ohne eine Wattspitze (ich habe weniger Schlupf bei entsprechenden Bedingungen).

Die Rechnung ist ein Richtwert und soll verdeutlichen, dass grundsätzlich noch eine Menge Luft wäre hier Bewegungsfreiheit zu schaffen. Die potentiell möglichen Sitzhöhen in Kombination mit den kurzen Reachwerten sind schlicht absurd. Jemand der so hoch sitzen muss, der braucht auch mehr Reach/Stack.

Wird irgendwie so langsam zeit für konkretere ergebnisse...

Ab wann wird denn nun der (tatsächtliche) SW ab welcher schrittlänge zu steil...?
Spoiler: Konkrete Nummern, an denen sich dann jeder orientieren kann, wird es nicht geben. Ich habe etwas gefunden, was zu meinem Körper weitaus besser passt und ergonomischer ist. Das Problem mit den Sitzwinkeln und den Vorverlegten Sitzrohren ist aber in der Industrie angekommen und auch die großen Hersteller gehen langsam in die Richtung alles etwas steiler zu machen. Allerdings sehr langsam.


Das krasse an der nach vorne verlegten Sitzposition ist, wie deutlich das auf die einzelnen Muskelpartien auswirkt.
Jetzt weiß ich auch, warum der Gluteus Maximus so heißt.
Wer jahrelang tendenziell "von hinten" getreten hat, wird sich auf einem Bike, welches ihn weiter vorn positioniert nicht leicht tun. Wie du schon sagst – es spricht andere Muskelgruppen an. Im schlechtesten Fall sind die aber nicht so stark trainiert wie die, die für einen flacheren Sitzwinkel passen. Das muss erst "umgelernt" werden beziehungsweise neu trainiert.

Ich behaupte nicht, dass man nicht auch weiter hinten sitzen und sich total wohlfühlen kann. Es kommt auf viele persönliche Faktoren wie die Oberschenkellänge, die Schuhgröße, die Fußposition etc. an.

Hat man sich umgewöhnt, profitiert man von der Sitzposition. Wir sind alle unterschiedlich flexibel im unteren Rücken. Wer hier mehrere Stunden "mehr Aufbiegung" verträgt ohne Probleme zu bekommen, wird das schlechter nachvollziehen können, dass ein weniger großer Winkel zwischen Hüfte und Oberkörper angenehm sein kann. Ich bin für meine Größe noch sehr beweglich (in Richtung Hyperflexibel), demnach stört mich das eher weniger. In den Vorgesprächen bei der Planung des Bikes und den späteren Testfahrten mit Leuten die anders sind, die vll sogar Rückenprobleme haben, zeigte sich, dass hier ein Bedarf besteht für andere Sitzpositionen. Wenn die Industrie es schafft hier wieder Optionen über verschiedene Setback-Optionen anzubieten wäre das natürlich ideal.

Generell spielt der Sitzwinkel und die Position des Oberkörpers gegenüber dem Boden natürlich auch eine Rolle je nach Einsatzbereich.

Gerade wenn die Baulänge und benötigte Einstecktiefe gering ist (z.B. Bikeyoke Revive Modelle) ermöglicht das auch "Langbeinern" (97cm Schrittlänge bei 1,99m) wie mir ausreichend Bewegungsfreiheit auf dem Bike.
Und was ist mit den Leuten die gleich groß sind aber kürzere Beine haben? :)

Zuallererst die Lotgeschichte, ich halte sie zumindest auf dem Mountainbike für komplett überholt. Mit den heutigen teilweise schon recht extrem steilen Sitzwinkeln ist sie überdies eh kaum in Einklang zu bringen. Selbst auf einem Rennrad sehe ich sie bestenfalls als Indikator für die Sattelausrichtung an. Nun hab ich selber auf dem Rad noch nie Knieprobleme gehabt, von daher hab ich eventuell leicht reden.
Es ist ein Richtwert wie auch der Sag. Letztendlich muss jeder für sich ausprobieren, was für den eigenen Körper am besten funktioniert.

Früher wurde hier auch gerne mal der Begriff des Nachsitzes in Millimetern verwandt. Damit wird der Abstand des hinteren Sitzbereichs zu einer gedachten senkrechten Linie durch die Tretlagermitte bezeichnet. Gerade in den heutigen Zeiten, wo die Sitzrohre eh nicht mehr gerade sind, scheint mir eine solche Angabe wesentlich sinnvoller zu ein als eine Gradangabe.
Einige Hersteller (Banshee, Unno) geben den Sitzwinkel auf einer bestimmten Höhe an. Das kann helfen.

Ich bin schon überzeugt dass steile Sitzwinkel sicher helfen einen über steile Anstiege zu kommen, aber ich wurde daraus noch lange nicht schlussfolgern dass diese hierfür zwingend schon Richtung 80 Grad liegen müssen. Das hängt halt auch von der sonstigen Geo des Bikes ab.
Absolut richtig. :bier:

Könnte es sein, dass der Autor, um ein Argument zu belegen, "vergessen" hat, dass niemand gezwungen ist mit maximalem Stützenauszug rumzufahren?

Ich möchte aufzeigen, dass Sitzhöhen möglich sind, die in der Praxis quasi nie notwendig sind.
 
Die haben wohl auch nur Rennräder untersucht, nehme ich an. Sicher aber keine Enduros oder Bike mit kreativ gebogenen Sitzrohren.
Man kann Aussagen auch überprüfen, indem man die Extreme auslotet. Sitzwinkel 45° ist gleich gut wie Sitzwinkel 75° oder Sitzwinkel 105° ist besser als Sitzwinkel 75°? Wenn ja, warum, wenn nein, warum?
Arg, ich hatte mich verschrieben. "Kniewinkel" kommt nicht vor meinte ich.
 
Ich habe auch starke Knieprobleme und bin auf ein genaues Lot und die richtige Sattelhöhe angewiesen. Bei meinen Shorthub-Trailbikes habe ich daher das Problem, dass mir der Sitzrohrwinkel tatsächlich jeweils zu steil ist. Mein Sattel ist ganz nach hinten geschoben und ich hänge trotzdem mit dem Lot 3 cm vor der Pedalachse rum. Das ist für bergan sicher nicht schlecht, aber für gerade Strecke Mist!
 
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