Optimizer
Doppelobergeröhrfahrer
Auf der Topo gibts ne Unmenge von gestrichelten Linien. Da die Randzone nicht so stark von Trails und Wegen durchzogen ist, wie beispielsweise der Haardtrand, kann bei den "Gestrichelten" entweder der Volltreffer oder die absolute Niete dabei sein. Hinzu kommt eine verhältnismäßig schlechtere Frequentierung, welche den einen oder anderen Trail innerhalb mehrerer Jahre schnell brach liegen lässt...
Also hab ich mir gesagt, Karte schnappen, potentielle Kandidaten heraussuchen und dann ab in die Pampa und Sichtung vor Ort durchführen.
Los gehts auf Teilen der MTB-Park-Route 1 mit herrlichem Blick rüber zum Merzalber Schloss, hinter welchem sich der Urwald Richtung Luitpoldsturm und Hermersberger Hof anschliesst:
Die Trailsuche beginnt am Wieslautereck, eine kleine Terrasse hinter dem Merzalber Schloss. Die Karte deutet zwei Trails an, welche sich im Hang kreuzen und am Abzweig Wieslauterhof bzw. am Pavilion ins Zieglertal münden sollten. Die Einstiege in die Trails sind zwar zugewachsen, aber mit geschultem Auge noch einigermaßen erkennbar. Der Trail, welcher oberhalb des Pavilions runter am Abzweig Wieslauterhof rauskommen soll, sieht auf den ersten 200m noch vielversprechend aus, mündet aber in einem Chaos aus vielen großen querliegenden Bäumen:
Fazit: Die beiden Trails als nicht mehr passierbar abhaken... direkt an der Schäferei stehe ich vorm Eingang in den Trail runter ins Warthenbachtal. Der mit "Blau-Weiss" markierte Weg wurde zuletzt von Kyrill stark in Mitleidenschaft gezogen und war deshalb monatelang gesperrt. Da er direkt durch die Kernzone verläuft, war zwischenzeitlich eine Totalsperrung und Umleitung (über Fahrradweg) geplant, was aber mit einem gütlichen Kompromiss verhindert werden konnte:
Der Trail darf sich nun "NatURwaldpfad" schimpfen, die Verkehrssicherungspflicht gilt als eingeschränkt und der Weg darf bei ungünstigem Wetter nicht betreten werden:
Gleich im oberen Abschnitt liegen noch dicke Bäume drin, welche aber schnell und zügig übersteigbar sind:
Liegt diese Passage hinter einem, folgt ein geniale flowige Abfahrt am Hang in felsigem Geläuf bis runter ins Warthenbachtal. Zwischendurch stört nochmal ein querliegender Baum....sorry....er stört nun nicht mehr:
Ebenso eine junge umgestürzte Fichte kurz vor dem Absatz am Trailausgang (die Insider wissen, welchen ich meine, ist nun ein Exstörer...
Anstatt nun wie gewohnt der Markierung über den Spalt zu folgen, steige ich mit dem Radweg noch ein wenig auf, um den Trail am Klopfholzeck zu suchen, welcher laut Karte eine schöne Alternative zu "Blau-Weiss" darstellen könnte. Abwohl ich mich noch auf einem breiten Forstweg bewege, wird die Vegetation immer uriger; schließlich sind wir mitten in der kernigsten Kernzone. Selbst einer der unzähligen Bäche nimmt Teile des Forstwegs als Bachlauf in Besitz. An der nächsten Kreuzung erblicke ich den Einstieg in den gesuchten Pfad:
Eine kurze "zu Fuß"-Begehung zeigt, dass er nicht fahrbar, aber tendenziell freilegbar wäre; so gut wie keine querliegenden Bäume, jedoch einiges an Buschwerk und Totholz...
Ich nehme jedoch einen breiten Forstweg, welcher am Hang ansteigt und ständig vom gesuchten Pfad gekreuzt wird. Blicke nach links und rechts zeigen, dass der Trail in Ansätzen noch existent ist:
Einige Abschnitte sollten nach Entfernung des Laubes einwandfrei fahrbar sein, dann komme ich allerdings immer wieder in unwegbares Gelände mit querliegenden Bäumen, welche mich zu Tragepassagen zwingen. Irgendwann wirft es mich dann hinter dem Luitpoldsturm aus dem Dschungel und die ersten Siedlungsansätze der Ureinwohner werden erkennbar:
Am Luitpoldstein, wo "Blau-Weiss" ursprünglich mündete (ab dem Spalt wurde die Markierung auf den breiten "Forstmeisterweg" verlegt) ein ähnliches Bild wie an der Schäferei am Merzalber Schloss:
Das lässt darauf hoffen, dass auch dieser Abschnitt wieder einigermaßen befahrbar sein wird. Eine weitere Ausfahrt mit der Klappsäge in den kommenden Tagen wird dies wohl beweisen...
Es fängt an zu tröpfeln und ich bin schon fast am Hermersbergerhof, ein Blick zurück offenbart sich mit der Weissenberg (607m Ü.NN) mit dem Luitpoldsturm:
Die nette Gaststätte am Kaffmittelpunkt offeriert mir eine gepflegte Zwiebelsuppe sowie die obligatorische Rieslingschorle... Der Regen hört auf und ich plane den "Abstieg". Also gehts über den Kuuuhhhpäääd (wie die Hinterweidenthaler jetzt sagen würden) vorbei an den Bollen. Bollen? In diesem Teil des Pfälzerwalds heißen die Berge "Bollen". Und so geht es vorbei an "Breiter Boll", "Spitzer Boll" und "Großer Boll". Hier ein Blick auf das Felsmassiv der "Breiten Boll" (allerdings davon die schmale Seite):
Der immer leicht abfallende Forstweg zieht sich unheimlich und urig schön durch Mischwälder. Auch die Sonne lacht mir ein wenig von oben entgegen. Vorbei gehts an Plätzen wie z.B. dem "Wildsauhütten"-Stein:
Kurz dahinter verengt sich der Forstweg zum Hohlweg und weiter zu einem stark ausgewaschenen Trail mit vielen verblockten Passagen. Großes wie kleines Geröll, sowie Kantenklatscherstufen und Holztreppen, mache diese ruppige Abfahrt zu dem, was sie sein sollte: Genau richtig für mein 140mm-Hardtail.
Ich werde fast direkt am Hinterweidenthal Bahnhof rausgeschmissen und habe noch drei Minuten bis der Zug kommt. Schnell noch ein Ticket ziehen, der Zug steht nämlich schon da: Gerade noch geschafft!
Ein herrlicher, erkundungsreicher Sonntag!
Gruß
Der Optimizer - ich brauch noch ne Heckenschere für unterwegs; die Brennesseln nerven wie'd Sau.
Also hab ich mir gesagt, Karte schnappen, potentielle Kandidaten heraussuchen und dann ab in die Pampa und Sichtung vor Ort durchführen.
Los gehts auf Teilen der MTB-Park-Route 1 mit herrlichem Blick rüber zum Merzalber Schloss, hinter welchem sich der Urwald Richtung Luitpoldsturm und Hermersberger Hof anschliesst:
Die Trailsuche beginnt am Wieslautereck, eine kleine Terrasse hinter dem Merzalber Schloss. Die Karte deutet zwei Trails an, welche sich im Hang kreuzen und am Abzweig Wieslauterhof bzw. am Pavilion ins Zieglertal münden sollten. Die Einstiege in die Trails sind zwar zugewachsen, aber mit geschultem Auge noch einigermaßen erkennbar. Der Trail, welcher oberhalb des Pavilions runter am Abzweig Wieslauterhof rauskommen soll, sieht auf den ersten 200m noch vielversprechend aus, mündet aber in einem Chaos aus vielen großen querliegenden Bäumen:
Fazit: Die beiden Trails als nicht mehr passierbar abhaken... direkt an der Schäferei stehe ich vorm Eingang in den Trail runter ins Warthenbachtal. Der mit "Blau-Weiss" markierte Weg wurde zuletzt von Kyrill stark in Mitleidenschaft gezogen und war deshalb monatelang gesperrt. Da er direkt durch die Kernzone verläuft, war zwischenzeitlich eine Totalsperrung und Umleitung (über Fahrradweg) geplant, was aber mit einem gütlichen Kompromiss verhindert werden konnte:
Der Trail darf sich nun "NatURwaldpfad" schimpfen, die Verkehrssicherungspflicht gilt als eingeschränkt und der Weg darf bei ungünstigem Wetter nicht betreten werden:
Gleich im oberen Abschnitt liegen noch dicke Bäume drin, welche aber schnell und zügig übersteigbar sind:
Liegt diese Passage hinter einem, folgt ein geniale flowige Abfahrt am Hang in felsigem Geläuf bis runter ins Warthenbachtal. Zwischendurch stört nochmal ein querliegender Baum....sorry....er stört nun nicht mehr:
Ebenso eine junge umgestürzte Fichte kurz vor dem Absatz am Trailausgang (die Insider wissen, welchen ich meine, ist nun ein Exstörer...
Anstatt nun wie gewohnt der Markierung über den Spalt zu folgen, steige ich mit dem Radweg noch ein wenig auf, um den Trail am Klopfholzeck zu suchen, welcher laut Karte eine schöne Alternative zu "Blau-Weiss" darstellen könnte. Abwohl ich mich noch auf einem breiten Forstweg bewege, wird die Vegetation immer uriger; schließlich sind wir mitten in der kernigsten Kernzone. Selbst einer der unzähligen Bäche nimmt Teile des Forstwegs als Bachlauf in Besitz. An der nächsten Kreuzung erblicke ich den Einstieg in den gesuchten Pfad:
Eine kurze "zu Fuß"-Begehung zeigt, dass er nicht fahrbar, aber tendenziell freilegbar wäre; so gut wie keine querliegenden Bäume, jedoch einiges an Buschwerk und Totholz...
Ich nehme jedoch einen breiten Forstweg, welcher am Hang ansteigt und ständig vom gesuchten Pfad gekreuzt wird. Blicke nach links und rechts zeigen, dass der Trail in Ansätzen noch existent ist:
Einige Abschnitte sollten nach Entfernung des Laubes einwandfrei fahrbar sein, dann komme ich allerdings immer wieder in unwegbares Gelände mit querliegenden Bäumen, welche mich zu Tragepassagen zwingen. Irgendwann wirft es mich dann hinter dem Luitpoldsturm aus dem Dschungel und die ersten Siedlungsansätze der Ureinwohner werden erkennbar:
Am Luitpoldstein, wo "Blau-Weiss" ursprünglich mündete (ab dem Spalt wurde die Markierung auf den breiten "Forstmeisterweg" verlegt) ein ähnliches Bild wie an der Schäferei am Merzalber Schloss:
Das lässt darauf hoffen, dass auch dieser Abschnitt wieder einigermaßen befahrbar sein wird. Eine weitere Ausfahrt mit der Klappsäge in den kommenden Tagen wird dies wohl beweisen...
Es fängt an zu tröpfeln und ich bin schon fast am Hermersbergerhof, ein Blick zurück offenbart sich mit der Weissenberg (607m Ü.NN) mit dem Luitpoldsturm:
Die nette Gaststätte am Kaffmittelpunkt offeriert mir eine gepflegte Zwiebelsuppe sowie die obligatorische Rieslingschorle... Der Regen hört auf und ich plane den "Abstieg". Also gehts über den Kuuuhhhpäääd (wie die Hinterweidenthaler jetzt sagen würden) vorbei an den Bollen. Bollen? In diesem Teil des Pfälzerwalds heißen die Berge "Bollen". Und so geht es vorbei an "Breiter Boll", "Spitzer Boll" und "Großer Boll". Hier ein Blick auf das Felsmassiv der "Breiten Boll" (allerdings davon die schmale Seite):
Der immer leicht abfallende Forstweg zieht sich unheimlich und urig schön durch Mischwälder. Auch die Sonne lacht mir ein wenig von oben entgegen. Vorbei gehts an Plätzen wie z.B. dem "Wildsauhütten"-Stein:
Kurz dahinter verengt sich der Forstweg zum Hohlweg und weiter zu einem stark ausgewaschenen Trail mit vielen verblockten Passagen. Großes wie kleines Geröll, sowie Kantenklatscherstufen und Holztreppen, mache diese ruppige Abfahrt zu dem, was sie sein sollte: Genau richtig für mein 140mm-Hardtail.
Ich werde fast direkt am Hinterweidenthal Bahnhof rausgeschmissen und habe noch drei Minuten bis der Zug kommt. Schnell noch ein Ticket ziehen, der Zug steht nämlich schon da: Gerade noch geschafft!
Ein herrlicher, erkundungsreicher Sonntag!
Gruß
Der Optimizer - ich brauch noch ne Heckenschere für unterwegs; die Brennesseln nerven wie'd Sau.