Trekkingrad aufrüsten oder austauschen?

Registriert
23. August 2020
Reaktionspunkte
216
Hallo zusammen,

ich bräuchte mal eure Meinung zu meinem Trekkingrad. Ich grüble, ob sich eine Aufrüstung lohnt oder ob ich es besser ersetzen sollte.

Ich habe mir 2017 ein "Pegasus Premio SL M" (hier steht eine Liste der Komponenten) gekauft. Für meine damaligen Ansprüche war es auch in Ordnung. Ich hab es im wesentlichen im Alltag genutzt und habe keine größeren Touren gemacht. Letztes Jahr ist dann das Fahrradfieber bei mir ausgebrochen und ich habe gemerkt wie viel Spaß das Radfahren machen kann 8-). Seitdem mache ich regelmäßig größere Touren.
Beim Wechsel von meinem Mountainbike ("Cube Reaction Pro") auf das Trekkingrad bin ich jedoch immer recht ernüchtert. Im direkten Vergleich fährt sich das Trekkingrad sehr schwergängig. Gefühlt bin ich nach 50km Mountainbike fahren im Wald genauso erschöpft, wie nach 30km Trekkingrad auf Radwegen fahren.
Sicherlich ist das ein Stück weit ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Das Mountainbike ist ca. 5Kg leichter und hat bessere Komponenten (DeoreXT/SLX vs. Altus). Ich frage mich nur, ob die Unterschiede wirklich so gravierend sind oder ob beim Trekkingrad irgendwo der Wurm drin steckt. Was ich bisher gemacht habe: Reifendruck geprüft, Kette geölt, Schaltung eingestellt, Radnaben gefettet und Nabenspiel eingestellt, Bremsen eingestellt. Hat jemand noch einen Ansatz wonach ich noch schauen könnte?

Falls es an den Komponenten des Trekkingrads liegt: Kann man es sinnvoll aufrüsten oder wäre ein Austausch sinnvoller? Bei der derzeitigen Nachfrage dürfte ein Austausch aber wohl recht schwierig werden.
Ich möchte dieses Jahr gerne größere Touren (bis 100km) mit dem Trekkingrad machen und ggf. auch eine kleine Radreise (innerhalb Deutschlands) über 3-4 Tage.

P.s.: Bitte keine Pegasus-Grundsatzdiskussion. Mittlerweile bin ich auch schlauer. ;)

Vielen Dank für eure Einschätzung,
Pixelfuchs
 
Hui, da spielen viele Faktoren zusammen.

Wenn du das Teil optimieren willst, würde ich beim Gewicht ansetzen. Wahrscheinlich kann man durch Austausch einiger Komponenten schonmal ne Menge Gewicht einsparen. Das kann am Ende aber ne Menge Cash kosten, wo man sich überlegen könnte, vielleicht gleich nach einem gebrauchten, leichteren Rad zu suchen.

Zweiter Ansatz wäre die Geo. Du sagst, dass du auf deinem MTB viel besser zurecht kommst. Vielleicht solltest du nach einem Trecking-/Reiserad suchen, das eine ähnlichere Geo zu deinem MTB aufweist und obendrein leichter ist.

My 2ct. 😉 Mal schaun, was die Anderen so sagen.

Basti
 
Hallo,

ich würde das Rad auf keinen Fall aufrüsten. Kann ja immer noch als Bahnhofsrad/Kneipenrad (wenn die wieder offen haben) genutzt werden. Ich persönlich würde mir ein Trekkingrad aus Stahl kaufen oder zusammenbauen. Entweder einen schönen gebrauchten Trekker aus den 90ern besorgen und den aufhübschen oder ein neues zusammenbauen oder eben fertig kaufen. Wenn du bei gebrauchten Rädern was finden möchtest, könnte ich dir die Marke Herkelmann empfehlen. Sehr gute Tourengeometrie und seit Jahren auf dem Markt.

Warum Stahl? Dann fällt z.B. schon einmal die schwere Federgabel weg. Selbst im hochwertigen Trekkingbereich kosten die Gabeln max. 250 Euro im Internet. Wiegen aber bestimmt 1,2 KG mehr als eine
Starrgabel. Bei Stahl und vielleicht mit der richtigen Bereifung kannst du auf die Gabel locker verzichten. Baue demnächst auch ein MTB wieder um, was nicht artgerecht bewegt wird und dadurch auch keine Federgabel benötigt. Wenn neu, dann kommen die üblichen Verdächtigen wie z.B. Intec T6 mit Deore und V-Brakes. Bei diesem Rad handelt es sich um ein fertig konfiguriertes Rad. Aber Farbe kann frei gewählt werden, Kleinigkeiten wie Gepäckträger, Reifen oder gegen Aufpreis auch eine Magura kann verändert werden.

https://www.meilenweit.net/Intec-Trekkingrad-T6-Deore/36001.9 - ab 969 Euro !!!

Ein weiterer Klassiker wäre das VSF T500 mit Deore und Disc 1359 Euro

https://www.fahrradmanufaktur.de/de/katalog/trekking-2021/t-500-shimano-deore-30-gang-disc-880-2021
Ich persönlich würde zum Intec gehen. Oder das T-500 mit V-Brake kaufen. Nichts gegen Scheibe (fahre den T-700 Rahmen - baugleich zum T-500 mit Scheibe). Aber bei einem normal genutzten Tourenrad würde ich definitv wieder zu einer V-Brake oder Magura Felgenbremse gehen.

Das Intec haben wir erst vor zwei Jahren einem sehr gutem Freund gekauft. Absoluter Geizkragen (gönnt sich nie etwas - verdient aber sehr gut). Mit Deore ausgestattet. Dazu die bessere Lichtanlage incl. Nabendynamo, Magura HS 33 und Pitlock. Das ganze hat im Laden etwa 1400 Euro gekostet. Mein Kumpel ist jetzt absolut happy und bereut das er nicht viel früher mehr Geld für ein Rad ausgegeben hat.

Der grosse Vorteil bei Intec ist, das man auf andere Komponeten umschwenken kann, sollten diese nicht verfügbar sein. Ist ja derzeit ein grosses Problem.

Gruss Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Rückmeldungen!

Ich lese bei euch beiden raus, dass eine Aufrüstung wenig sinnvoll ist und ein Austausch wohl die bessere Alternative wäre.
Kann ja immer noch als Bahnhofsrad/Kneipenrad (wenn die wieder offen haben) genutzt werden.
Dafür wäre das Fahrrad zu schade. Im Falle einer Neuanschaffung würde ich es eher verkaufen. Bei der aktuellen Nachfrage nach Fahrrädern bekomme ich da bestimmt auch noch einen guten Preis für.

Ich persönlich würde mir ein Trekkingrad aus Stahl kaufen oder zusammenbauen. Entweder einen schönen gebrauchten Trekker aus den 90ern besorgen und den aufhübschen oder ein neues zusammenbauen oder eben fertig kaufen.
Ein Neuaufbauprojekt kommt für mich nicht in Frage. Dafür fehlt mir das KnowHow und das wäre wohl auch eher ein Projekt für den Winter. Gegen ein gutes gebrauchtes Rad ist aber nichts einzuwenden. Wenn man denn eines bekommt.....

Ein weiterer Klassiker wäre das VSF T500 mit Deore und Disc
Bei der Frage, was denn eine Alternative für mich wäre, bin ich auch schon auf das T500 gestoßen. Das könnte ich mir ganz gut vorstellen. Interessant finde ich auch das 7x Lite Tour von Stevens oder das Travel von Cube. Wie steht ihr dazu? Mehrere Modelle in der Auswahl zu haben, sind bei der aktuellen Marktlage ja nicht verkehrt.

Der Verzicht auf eine Federgabel und damit einiges an Gewicht finde ich schon reizvoll. Andererseits bin ich aber auch skeptisch, da es hier in der Gegend doch einige geschotterte Radwege gibt. Kann man die Federgabel durch eine gute Starrgabel, gute Reifen und einem leicht reduziertem Luftdruck ausgleichen?

Viele Grüße,
Pixelfuchs
 
Hallo zusammen,

ich bräuchte mal eure Meinung zu meinem Trekkingrad. Ich grüble, ob sich eine Aufrüstung lohnt oder ob ich es besser ersetzen sollte.

Ich habe mir 2017 ein "Pegasus Premio SL M" (hier steht eine Liste der Komponenten) gekauft. Für meine damaligen ..
Bei den Reifen kannst du schon was machen. Die haben ja noch nicht mal eine Marke.
Alles andere würde ich lassen.
zb. Den Marathon
https://www.bicyclerollingresistance.com/tour-reviews/schwalbe-marathon-almotion-2016
edit: ach so, lenker tiefer montieren. die sackschwere Sattelstütze kann auch weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde beim Laufradsatz anfangen. Die Investition in einen guten leichten Satz Laufräder und (wurde bereits erwähnt) gute Reifen lohnt sich am meisten und, falls Du je einen anderen Rahmen anschaffst, Du kannst sie einfach übernehmen. Die träge Masse der Laufräder muss ja in Bewegung gebracht werden, daher ist der Gewinn hier durch weniger Gewicht und leichten Lauf am größten. Die anderen Komponenten (Schaltung, Kurbel etc) würde ich erst gegen höherwertige tauschen, wenn Verschleiß eingesetzt hat. Den Sattel wähle ich für Touren nicht nach Gewicht, sondern nach Passung zu meinem Hinterteil. Präferenz (bei fast allen meinen Rädern bewährt) SQLAB 611.
 
Beim LRS muss man aufpassen, das ist mit dem Mitnehmen auf einen neuen Rahmen nicht ist mehr so einfach. Inzwischen gibt es ja drölfzig Standards. Schnellspanner und Felgenbremse, Schnellspanner und Disk, Steckachse 12mm, 15mm etc. Dazu kommen noch unterschiedliche Achsbreiten.
Also, ja, kann man machen, wenn man das Rad länger nutzen will und ein gutes Angebot findet. Es aber es ist keine Investition für's Leben mehr. Die Standards am Rad sind jetzt nicht gerade topaktuell.
Ich habe meinen letzten LRS mit den Standards QR/Rimbrake letzte Woche weggegeben.

Edit: Ich sehe gerade du willst evtl auf Radreise? Dann schau mal was für ein Gepäckträger montiert ist und was der wiegt. GGFs gegen einen leichteren Racktime tauschen. Wie gesagt: Federsatteltütze raus und normale Sattelstütze rein. Dann den markenlosen Chinagummi gegen leichter laufendes Material tauschen. Eine Liste mit Reifen habe ich dir ja schon oben angehängt. Rollwiderstand merkst du mit jeder Pedalumdrehung.
Edit 2: Sehe gerade, dass das Rad 19kg wiegt. Wo die 4-5kg Blei versteckt sind kann ich aus der Ferne nicht sagen. Mit Sattelstütze, Gepäckträger, Reifen und Pedalen schaffst du vielleicht 1,5 kg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Verzicht auf eine Federgabel und damit einiges an Gewicht finde ich schon reizvoll. Andererseits bin ich aber auch skeptisch, da es hier in der Gegend doch einige geschotterte Radwege gibt. Kann man die Federgabel durch eine gute Starrgabel, gute Reifen und einem leicht reduziertem Luftdruck ausgleichen?
Ja, ich bin normal fast nur noch mit Starrgabel unterwegs. Federgabel nur noch am MTB. Und das MTB nehme ich auch nur dann, wenn es in die Mountains geht.
 
Bei den Reifen kannst du schon was machen.
Das habe ich vor einiger Zeit tatsächlich schon gemacht. Hatte ich vergessen zu erwähnen. Ich habe die werksseitig verbauten "Schwalbe Citizen Active" durch "Schwalbe Marathon GT Tour" getauscht. Die rollen deutlich besser, sind aber durch den Pannenschutz auch etwas schwerer.
Den Sattel wähle ich für Touren nicht nach Gewicht, sondern nach Passung zu meinem Hinterteil. Präferenz (bei fast allen meinen Rädern bewährt) SQLAB 611.
Den 611 habe ich an meinem Mountainbike auch im Einsatz und bin damit ebenfalls zufrieden.
Sehe gerade, dass das Rad 19kg wiegt. Wo die 4-5kg Blei versteckt sind kann ich aus der Ferne nicht sagen. Mit Sattelstütze, Gepäckträger, Reifen und Pedalen schaffst du vielleicht 1,5 kg.
Der Gepäckträger macht einen recht massiven Eindruck. Da könnte man bestimmt was am Gewicht sparen. Die Sattelstütze dürfte auch noch was bringen. Beim Laufradsatz ist wahrscheinlich nicht so viel zu holen. Das hintere Laufrad wiegt laut diversen Webshops (nur) ca. 1,3Kg. Bei neuen Laufrädern würde ich eher von einer besseren Nabe profitieren.
Ja, ich bin normal fast nur noch mit Starrgabel unterwegs.
Danke für deinen Erfahrungsbericht.

Erstmal vielen Dank für euren Input. Ich werde mal in mich gehen und überlegen was ich mache. Ich habe folgende Optionen:
  • 300-400€ in Teile investiere und dann mit einem Kompromiss leben.
  • Für 1300-1400€ ein neues Rad kaufen (sofern ich einen Händler finde, der was passendes da hat) und das Alte verkaufen.
  • Geduldig sein und bei einem passenden Angebot für ca. 700-800€ ein gutes gebrauchtes Fahrrad kaufen und das Alte verkaufen.
Zu Option zwei und drei: Was wäre von dem oben verlinkten Cube oder Stevens zu halten?

Viele Grüße,
Pixelfuchs
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Gepäckträger macht einen recht massiven Eindruck. Da könnte man bestimmt was am Gewicht sparen. Die Sattelstütze dürfte auch noch was bringen. Beim Laufradsatz ist wahrscheinlich nicht so viel zu holen. Das hintere Laufrad wiegt laut diversen Webshops (nur) ca. 1,3Kg. Bei neuen Laufrädern würde ich eher von einer besseren Nabe profitieren.
Meine Frau hat das gleiche Rad (aber Modell 2006) und das ist lange nicht so schwer (Ich glaube es waren mal knapp 17kg). Inzwischen hat sie Laufräder mit XT-Naben (und NaDy). Der leichtere XT-NaDy hat schon was gebracht. Ich verstehe trotzdem nicht, wo die ZEG gespart hat, um das Rad 10 Jahre später derart schwer zu machen. Vielleicht ist es die Gabel?

Wenn du starr fahren willst, dan würde ich auf eine grße Reifenfreiheit Wert legen. Ich fahre aktuell (Lauf-) Räder mit 28, 35, 47 und 55 mm Reifen starr. Komfort ist natürlich eine sehr individuelle Angelegenheit. Bei 35 mm scheppert es noch ordentlich auf Schotter, ab und zu schlägt was auf die Felge durch. 47 mm finde ich aber schon sehr komfortabel. Für längere Strecken liegt der Schweetspot aus Komfort und Rollreibung für mich irgendwo zwischen 35mm und 47mm.
 
Ich hab kürzlich bei einer ähnlichen Frage dieses Breezer in dem Raum geworfen. Laut Rückmeldung wurde es tatsächlich dieses Bike und der Fahrer ist sehr damit zufrieden. Als Upgrade habe ich den Wechsel auf ein Dynamorücklicht und einen Vega oder Fly Träger von Tubus vorgeschlagen. - Und einen Seitenständer haben sie bei Breezer wohl eingespart, aber die kosten beim Nachrüsten ja echt nicht die Welt.
 
Ich wollte euch noch berichten, wie die Geschichte ausgegangen ist. ;)

Ich habe mich für einen Neukauf entschieden und heute beim Fahrradhändler um die Ecke direkt einen Glücksgriff gelandet. Hätte nicht gedacht, dass es so schnell klappt, bei der aktuellen Nachfrage. Es ist dieses Rad von Stevens geworden. Es erfüllt genau meine Anforderungen und "sitzt" perfekt. Nur den Sattel werde ich noch gegen einen von SQLab austauschen, da er nicht so ganz passt.

Vielen Dank nochmal für eure Anregungen und Sichtweisen.

Viele Grüße,
Pixelfuchs
 
Zurück
Oben Unten