Über das Stürzen beim Mountainbiken: Hinfallen ist ein Arschloch

Über das Stürzen beim Mountainbiken: Hinfallen ist ein Arschloch

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Entschuldigt die etwas drastische Überschrift, aber genau so ist es doch. Wenn es einen Spielverderber bei unserem Lieblingssport gibt, ist es die satte Bodenprobe, im schlechtesten Fall mit fieser Verletzungsfolge. Jeder kennt die Highsider, Saltos und Schlüsselbeinklatscher. Warum ist das eigentlich so? Wie lang braucht man wieder, um fit zu werden? Und warum gelingt es mal besser, mal schlecht?

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Über das Stürzen beim Mountainbiken: Hinfallen ist ein Arschloch

Wie lang braucht ihr, um nach harten Stürzen wieder auf das Bike zu kommen?
 
Ich hatte vor ein paar Monaten auf einen Sturz und Schlüsselbeinbruch und OP.

Seitdem traue ich mich kaum mehr etwas anspruchsvollere Trails zu fahren.

Wie habt ihr es geschafft euch der Angst zu stellen?
Habt ihr da Tipps?

Wäre super dankbar
So schnell wie möglich wieder aufs Bike und langsam angehen lassen. Ganz wichtig finde ich die Stelle des Sturzes nochmal zu fahren um das zu verarbeiten. Je heftiger die Verletzung war desto schwieriger wird es die Blockaden bergab wieder zu lösen. Meine Erfahrung…
 
Meine Falltechnik ist Drama pur: als ehemaliger Judoka bin ich Abroller. Jedes mal wenn ich danach aufstehe denke ich, hast du wieder Glück gehabt, dass du nicht in etwas Spitzes reingerollt bist.
Ich kann es aber nicht abschalten.
Same same here..
Abrollen ist auch im Gelände absolut richtig, nur ist es da vom Vorteil wenn der Rücken irgendwie zumindest halbwegs geschützt ist, und sei es nur durch den Rucksack.
 
Ganz wichtig finde ich die Stelle des Sturzes nochmal zu fahren um das zu verarbeiten.
Großer Einspruch! Das mag vielleicht bei kleineren Verletzungen oder harmloseren Stellen gelten. Bei Stellen an der Grenze des eigenen Könnens würde ich das nicht unbedingt allgemein unterschreiben.

Mich hat z.B. eine lokale "Mutproben-Steilabfahrt" ins Krankenhaus gebracht. Seitdem bin ich zwar auch schon wieder heftigere Steilabfahrten gefahren als diese, aber die eine fahre ich einfach nicht mehr. Vielleicht ferner Zukunft, aber erstmal ist die für mich erledigt.

Habe ich ein Problem damit? Nö. Manchmal kann es auch einfach gesünder sein zu akzeptieren, dass etwas nicht klappt...
 
Großer Einspruch! Das mag vielleicht bei kleineren Verletzungen oder harmloseren Stellen gelten. Bei Stellen an der Grenze des eigenen Könnens würde ich das nicht unbedingt allgemein unterschreiben.

Mich hat z.B. eine lokale "Mutproben-Steilabfahrt" ins Krankenhaus gebracht. Seitdem bin ich zwar auch schon wieder heftigere Steilabfahrten gefahren als diese, aber die eine fahre ich einfach nicht mehr. Vielleicht ferner Zukunft, aber erstmal ist die für mich erledigt.

Habe ich ein Problem damit? Nö. Manchmal kann es auch einfach gesünder sein zu akzeptieren, dass etwas nicht klappt...
Na gut, die meisten folgenreiche Stürze passieren aber eigentlich eher an gar nicht sonderlich anspruchsvollen Stellen an denen man damit gar nicht rechnet.. :ka:
 
Na gut, die meisten folgenreiche Stürze passieren aber eigentlich eher an gar nicht sonderlich anspruchsvollen Stellen an denen man damit gar nicht rechnet.. :ka:
Na ja ich bin mal einen Hang runtergefallen weil ich an der Kante des parallel zum Hang verlaufenden Weges einen Ausbruch übersehen hatte, warum soll ich diese Stelle noch mal fahren.
Aber lange Zeit (eigentlich immer noch) hatte ich Probleme wenn es links neben dem Weg steil abwärts ging. Das habe ich dann immer wieder geübt. Damit sich der Kopf wieder daran gewöhnt. Erst breitere Wege, dann immer schmaler.....aber eine gehörige Portion Respekt fährt da immer noch mit, von entspannten Fahren kann da immer noch keine Rede sein.
 
Same same here..
Abrollen ist auch im Gelände absolut richtig, nur ist es da vom Vorteil wenn der Rücken irgendwie zumindest halbwegs geschützt ist, und sei es nur durch den Rucksack.
Das ist das Problem, ich "race" halt auch in meine Abfahrten rein und bei Tempo-Uphill habe ich keinen Rucksack und wenns dann grad gut rollt, bin ich auch mal zu schnell.
So richtig Enduro, wo ich immer mit Protektoren fahre würde habe ich nicht.
 
Joa, kann ich im Moment gut Nachvollziehen, den Artikel. Ich hab mich Anfang November abgelegt. Ganz klassisch, leicht verblockte Passage, hinterrad ging auf ner nassen Wurzel weg und dann bin ich einfach zu Seite umgefallen.

Seither tut mir die Schulter weh. Da ich jetzt von der Figur eher Elefant als Gazelle bin und ich starke Platzangst habe (toll, wenn man das rausfindet während man im MRT liegt) und die Krankenkassen mal wieder ganz tolle Zahlungsmethoden für so Sachen wie offenem MRT haben, finde ich hoffentlich am nächsten Donnerstag raus, was eigentlich kaputt ist.

Vorher durfte ich zwei mal mit ner Panikattacke vom Radiologen heim gehen. Kommt echt Freude auf.

Jetzt aber ganz Wichtig: Wer auf nen Trail geht sollte in seinem Rucksack ein Erste-Hilfe-Kit haben. Und wenn Ihr in Gruppen unterwegs seid, dann hat JEDER eines zu haben. Warum? Na ganz simpel: Im schlimmsten Fall, wenn nur ein Kit dabei ist, liegt derjenige, der das Kit im Rucksack hat grad drauf und freut sich über jede Bewegung, die er machen soll (oder er bewegt sich gar nicht mehr, was noch schlimmer ist).

Dazu kommt noch, dass jeder mal schauen sollte, wann er seinen letzten Erste-Hilfe-Kurs gemacht hat. Denn was bringt einem das beste Erste-Hilfe-Kit, wenn man keine Ahnung hat, was man damit Anfangen soll.

Und ich wär ja nicht ich, wenn ich dazu nicht auch noch ein paar Tipps hätte.

Also was gehört in so ein Kit beim Mountainbiken rein?

  • Verbände (nicht Steril, das sind die in Plastik eingeschweißten) min. 3 Stück
  • Kompressen (Steril, also die in Papierhülle) auch min. 3 Stück
  • Dreiecktücher (je mehr desto Besser, die Dinger sind einfach DIE Allzweckwaffe)
  • Eine Schere (um den Mountainbiker im Zweifelsfall aus den Klamotten zu holen)
  • paar Pflaster

Was gehört auf keinen Fall rein:
  • Medikamente jeder Art (es sei denn es ist was sehr spezielles für Euch selbst)
  • Desinfektionsmittel
  • Salben/Cremes/Sprays für die Haut

Warum das ganze? Alles, was Ihr nem Verletzten auf die Wunde ballert, muss der Doc im Krankenhaus erst mal wieder runter bekommen, da er nicht Weiß, was ihr da drauf geschmiert habt und wie sich das mit seinen Mitteln aus dem Krankenhaus verträgt.
Und wenn ihr nicht zum Arzt geht hat das Desinfizieren einer Wunde Zeit bis man die Daheim ordentlich sauber machen kann. Auf dem Trail drückt ihr euch eher noch Dreck in die Wunde.

Ach ja, und da ich das auch schon gesehen habe: Medizinisches Großgerät wie Stiffneck, Schienen etc.... Lasst es, ne Schiene habt ihr im Wald schnell aus ein paar Ästen improvisiert und wenns nen Stiffneck braucht, kommt eh die Rettung und die hat sowas dabei. Und die können auch mit umgehen.

Gruß
Sammi
Seit 20 Jahren nebenbei Sanitäter
 
Großer Einspruch! Das mag vielleicht bei kleineren Verletzungen oder harmloseren Stellen gelten. Bei Stellen an der Grenze des eigenen Könnens würde ich das nicht unbedingt allgemein unterschreiben.

Mich hat z.B. eine lokale "Mutproben-Steilabfahrt" ins Krankenhaus gebracht. Seitdem bin ich zwar auch schon wieder heftigere Steilabfahrten gefahren als diese, aber die eine fahre ich einfach nicht mehr. Vielleicht ferner Zukunft, aber erstmal ist die für mich erledigt.

Habe ich ein Problem damit? Nö. Manchmal kann es auch einfach gesünder sein zu akzeptieren, dass etwas nicht klappt...
Ja, ich würde auch eher einen oder zwei gange zurückschalten und bewusst einfache Trails fahren, damit sich wieder Erfolgserlebnisse einstellen und wieder Sicherheit gewonnen wird.
 
ich starke Platzangst habe (toll, wenn man das rausfindet während man im MRT liegt) und die Krankenkassen mal wieder ganz tolle Zahlungsmethoden für so Sachen wie offenem MRT haben, finde ich hoffentlich am nächsten Donnerstag raus, was eigentlich kaputt ist.

Vorher durfte ich zwei mal mit ner Panikattacke vom Radiologen heim gehen. Kommt echt Freude auf.
Warum haben die Radiologen dich nicht einfach leicht sediert?
 
Großer Einspruch! Das mag vielleicht bei kleineren Verletzungen oder harmloseren Stellen gelten. Bei Stellen an der Grenze des eigenen Könnens würde ich das nicht unbedingt allgemein unterschreiben.

Mich hat z.B. eine lokale "Mutproben-Steilabfahrt" ins Krankenhaus gebracht. Seitdem bin ich zwar auch schon wieder heftigere Steilabfahrten gefahren als diese, aber die eine fahre ich einfach nicht mehr. Vielleicht ferner Zukunft, aber erstmal ist die für mich erledigt.

Habe ich ein Problem damit? Nö. Manchmal kann es auch einfach gesünder sein zu akzeptieren, dass etwas nicht klappt...
Bin ich grundsätzlich bei Dir, sollte man schon differenzieren wo das passiert ist. Mein letzter folgenreicher Sturz war ein einer Stelle die ich extrem oft gefahren bin. War einfach unaufmerksam.
 
Ich hatte vor ein paar Monaten auf einen Sturz und Schlüsselbeinbruch und OP.

Seitdem traue ich mich kaum mehr etwas anspruchsvollere Trails zu fahren.

Wie habt ihr es geschafft euch der Angst zu stellen?
Habt ihr da Tipps?

Wäre super dankbar
Gleich Situation wie bei mir, meine Überlegung ☝️
Vielleicht hilft ja auch ein neues Bike die Angst zu überwinden ;)
 
Witzig wenn die mir die "Scheiß Egal" Tropfen geben sitze ich nur noch sabbernd rum.... :D Und mir ist alles wurscht.....
Naja, dafür brauchts bei mir nur 2-3 Halbe und ich sitz friedlich pennend in der Ecke :D

Aber um mich zu Betäuben fragt man am besten beim Zoo an, ob die was für Elefanten haben, anonsten verzweifelt der Anästhesist....
 
Meine Falltechnik ist Drama pur: als ehemaliger Judoka bin ich Abroller.

Eure Judoka Erfahrung und auch von anderen in Ehren, aber das funktioniert auch nur wenn ich mich vorbereiten kann (was unbestritten schon viel Wert ist, keine Frage). Das konnte ich vor ca. 2 Monaten beweisen, als ein Fahrer sein Motorrad nicht auf den Mittelständer brachte und das Gerät seitlich von uns weg kippte. Ich versuchte es noch zu halten, entschloss mich aber für eine zirkusreife Rolle drüber.:D

Doch meistens rumelt und scheppert es und man weiss nicht wo oben und unten ist. Schaut mal die Pro`s an. Berufsfahrer, die nichts anderes machen. Teilweise sieht man an der Körperhaltung, dass sie den Sturz kommen sehen und wenn sie dann abfliegen, klatschen sie trotzdem mit dem FF Gesicht voran auf den Boden. Das macht mir oft am meisten Angst. Jung, trainiert, sturzerprobt und trotzdem sind sie oft eine Marionette der Kräfte. Wenn solche Athleten den Ablauf nur bedingt steuern können, was soll ich alter Sack sagen?

Man kann oft nur hoffen, dass nichts Schlimmeres passiert...
 
+1

Wer Zeit hat, sich vernünftig abzurollen, fährt zu langsam...
Am Ende sind zwei Dinge ausschlaggebend, ob man sich zerstört oder danach weiter fährt
1. Glück
2. Physis aka ein stabiler Muskelapparat, der die Knochen schützt (siehe die oft stumpf einschlagenden DH Pros, die danach einfach aufspringen, als wäre nix gewesen - ich wäre jedesmal auf'm OP Tisch...)
 
Eure Judoka Erfahrung und auch von anderen in Ehren, aber das funktioniert auch nur wenn ich mich vorbereiten kann (was unbestritten schon viel Wert ist, keine Frage).
Wollte in keinster Weise rumprollen. Es ist bei mir einfach die Reaktion auf Sturz. Ich kann es nicht beeinflussen.
 
Eure Judoka Erfahrung und auch von anderen in Ehren, aber das funktioniert auch nur wenn ich mich vorbereiten kann (was unbestritten schon viel Wert ist, keine Frage). Das konnte ich vor ca. 2 Monaten beweisen, als ein Fahrer sein Motorrad nicht auf den Mittelständer brachte und das Gerät seitlich von uns weg kippte. Ich versuchte es noch zu halten, entschloss mich aber für eine zirkusreife Rolle drüber.:D

Doch meistens rumelt und scheppert es und man weiss nicht wo oben und unten ist. Schaut mal die Pro`s an. Berufsfahrer, die nichts anderes machen. Teilweise sieht man an der Körperhaltung, dass sie den Sturz kommen sehen und wenn sie dann abfliegen, klatschen sie trotzdem mit dem FF Gesicht voran auf den Boden. Das macht mir oft am meisten Angst. Jung, trainiert, sturzerprobt und trotzdem sind sie oft eine Marionette der Kräfte. Wenn solche Athleten den Ablauf nur bedingt steuern können, was soll ich alter Sack sagen?

Man kann oft nur hoffen, dass nichts Schlimmeres passiert...

Natürlich gibt es Situationen, in denen man unkontrolliert einschlägt, z.B. bei technischem Defekt, oder wenn der Lenker den Baumstamm berührt. In vielen anderen Situationen hat man aber, wenn man schon häufiger den Grenzbereich überschritten hat, Automatismen erlernt, die einen richtig reagieren lassen. Kann man gut in den vielen Failvideos studieren. Wenn dem Anfänger das Vorderrad weggeht, wird hinterher das Kinn genäht, der Profi rollt über die Schulter ab. Oder mit dem Skateboard in der Halfpipe, der Anfänger bricht sich im Flat den Steiß, der Profi rutscht locker auf den Pads die Transition runter. Ohne Automatismen brechen sich unsportliche Menschen beim Wandern das Handgelenk.
 
Natürlich gibt es Situationen, in denen man unkontrolliert einschlägt, z.B. bei technischem Defekt, oder wenn der Lenker den Baumstamm berührt. In vielen anderen Situationen hat man aber, wenn man schon häufiger den Grenzbereich überschritten hat, Automatismen erlernt, die einen richtig reagieren lassen. Kann man gut in den vielen Failvideos studieren. Wenn dem Anfänger das Vorderrad weggeht, wird hinterher das Kinn genäht, der Profi rollt über die Schulter ab. Oder mit dem Skateboard in der Halfpipe, der Anfänger bricht sich im Flat den Steiß, der Profi rutscht locker auf den Pads die Transition runter. Ohne Automatismen brechen sich unsportliche Menschen beim Wandern das Handgelenk.

Schaust du hin und wieder DH WC an? Die schlagen teilweise sowas von stumpf ein, ganz ohne defekt oder Berührung eines Baumes.
Schau einmal den Sturz von Gwin in Fort William an.
Aber klaro, der übliche IBC pro hätte sich da natürlich auch noch elegant abgerollt...

Ich mag solche Videos gar nicht gern, aber man sieht sehr anschaulich, dass da oft gar nix mehr geht mit reagieren (alleine das Titelbild zeigt es schon):

 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit dem Stürzen und Abrollen oder überhaupt den Sturz in irgend einer Form abzumildern ist auch eine Frage der Geschwindigkeit. Bei einem unerwarteten Sturz gerade aus hoher Geschwindigkeit geht das häufig auch für die Pros zu schnell, um darauf angemessen zu reagieren.
 
Schaust du hin und wieder DH WC an? Die schlagen teilweise sowas von stumpf ein, ganz ohne defekt oder Berührung eines Baumes.
Schau einmal den Sturz von Gwin in Fort William an.
Aber klaro, der übliche IBC pro hätte sich da natürlich auch noch elegant abgerollt...

Ich mag solche Videos gar nicht gern, aber man sieht sehr anschaulich, dass da oft gar nix mehr geht mit reagieren (alleine das Titelbild zeigt es schon):

Du musst aber auch berücksichtigen die sind einiges schneller unterwegs und oft auch in extremsten Gelände.

Edit Hammer-Ali war schneller
 
Eure Judoka Erfahrung und auch von anderen in Ehren, aber das funktioniert auch nur wenn ich mich vorbereiten kann (was unbestritten schon viel Wert ist, keine Frage). Das konnte ich vor ca. 2 Monaten beweisen, als ein Fahrer sein Motorrad nicht auf den Mittelständer brachte und das Gerät seitlich von uns weg kippte. Ich versuchte es noch zu halten, entschloss mich aber für eine zirkusreife Rolle drüber.:D
Was heißt "vorbereiten", das sind vollkommen automatische Mechanismen, die man sich da also Judoka angelernt hat.
 
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