ultralight bikepacking

Wei das Thema schon ein paar mal aufkam: Von RUSJAN wird es einen wasserdichten Seat Bag geben. Sehr durchdachtes Teil, wie ich finde - gerade die doppelte Gurtfixierung für das Sattelgestell finde ich gut. Die Idee mit dem Rollverschluß am Frame Bag läßt auch auf Wasserdichtigkeit schließen...mal sehen, was da noch kommt.

rujan1.jpg


Vom Seat Bag gab es eine Vorstellung hier schon mal. Ob und wo es die Bag's zu kaufen gibt, ist mir ein Rätsel. Weiß darüber jemand mehr :confused:
 
Na weil die Nähte von innen serienmäßig abgedichtet werden. Wer bietet das denn sonst noch an?
Um die Qualität der Nähte ging es primär erst mal gar nicht. Die sind nicht der Hit - das stimmt.
 
Hi,
ich hätte mal ne allgemeine Frage zum "Radboofen":
wie sieht das denn rechtlich aus?
In Ö ist meines Wissens das freie Campieren generell nicht erlaubt.
In D/Bayern bin ich mir nicht sicher.

Danke!
 
In D ist es eine rechtliche Grauzone.
Zelten ist verboten.
Boofen im Sinne von Biwak wird meistens gedultet. Es kann aber auch mal was auf die Hörner geben.
Ganz kritisch gesehen wird Feuer, extrem kritisch in der Natur die hier gerne als Nationalpark bzw. Naturschutzgebiet ausgewiesen wird.
Zu Feuer zählt auch Hobo, Gaskocher, Spirituskocher, Benzinkocher.

Meine Erfahrungen sind bisher recht positiv.
Als Harzer habe ich da schon häufig in Schutzhütten übernachtet. Spät kommen, früh gehen/fahren.
Was immer hilft:
  • Abends schon mal den Müll einsammeln
  • Abends schon die Sachen packen
  • Ordnung halten
  • Freundlich sein
  • NIEMALS mit den Rangern/ Förstern usw diskutieren. Erklär was du machst. Wenn er dich wegschickt geh.
Biwak in einer Notsituattion ist erlaubt. Wenn du mit Isomatte und Schlafsack angetroffen wirst ist das aber keine Notsituation.
 
Wird in dem Zusammenhang immer wieder gern verlinkt:

Fazit: Eigentlich ist alles eine ziemliche Grauzone. Das reine Übernachten ohne Zelt für eine Nacht sollte in aller Regel unkritisch sein. Aufpassen muss man aber evtl. beim Betretungsrecht (Verlassen der Wege ab bestimmter Uhrzeit).

Edit: für Deutschland!
 
Zuletzt bearbeitet:
Biwak in einer Notsituattion ist erlaubt. Wenn du mit Isomatte und Schlafsack angetroffen wirst ist das aber keine Notsituation.


Jein... "wir reisen von Zeltplatz zu Zeltplatz und es kann ja auch mal eine Fehleinschätzung der Wegstrecke geben, somit haben wir es heute nicht mehr bis zum nächsten Zeltplatz geschafft. " ;-)

Aber tolle sonst ist das eine tolle Aufzählung!

:winken:
Thomas
 
... hängematte und gut. aber auch mit einem zelt würde ich mir keinen kopf machen. wenn du nach den leave-no-trace-grundsätzen handelst, reisst dir keiner den kopp ab. schließlich ist der respektvolle genuss der natur auch eine würdigung der arbeit derer, die sich tagein tagaus darum kümmern.
 
Das hängt absolut von demjenigen ab, der dort "Hausrecht" hat.
Und rechtlich gibt es einfach einen Unterschied zwischen Zelten und Biwak!

Wenn der "Aufseher/ Waldbesitzer" denkt, dass du weniger Spuren im Wald hinterlassen würdest, wenn du dort gar nicht geschlafen hast dann kannst du auch erzählen was du möchtest.
Falls du da dann ein Zelt aufgebaut hast kann es einfach Ärger geben.
 
Vom Seat Bag gab es eine Vorstellung hier schon mal. Ob und wo es die Bag's zu kaufen gibt, ist mir ein Rätsel. Weiß darüber jemand mehr :confused:

Ja, vielleicht kann ich dir einen Hinweis geben.
Wenn mich mein Auge nicht getäuscht hat, dann waren identische Taschen an Messerädern von MTB Cycletech montiert. Vielleicht weiß also deren Vertrieb, was Sache ist.
 
Wenn jetzt andere Hersteller, wie eben jetzt ein Großer wie Rose, auf den Bikepacking Zug aufspringt, dann wird es zu noch mehr Konflikten kommen (ähnlich MTB im Wald, Konflikte mit Wanderern, mit Motorcrossmotorrädern, E-mountainbikes etc).

Ich seh schon den nächsten Aufschrei: jetzt erobern die Freizeitsüchtigen (-junkies, "Outdoorer"), die von ihrer Arbeit gestressten, die die das letzte wahre Abenteuer noch suchen, also in der freien Natur (Welt) sich austoben wollen, das letzte nach verbliebene Rückzugsgebiet (v.a. für die Tiere) in den industrialisierten Ländern.

So wie es in Österreich ja schon der Fall ist (laut dem Forstgesetzt): erholungssuchenden ist das Betreten erlaubt. Mehr nicht. Weder radfahren noch übernachten noch sonst irgendetwas.

Im Gegenteil, wie in aller Welt (von Österreich, Deutschland, Chile, Argentinien, Peru, Amerika etc) werden deshalb Naturschutzgebiete errichtet, wo der Zugang streng reglementiert wird. In manchen Gegenden (Chile, Peru, Argentinien, wo man sich denken könnte, das diese Länder nicht so strikt vorgehen würden und dort eh riesige unberührte Flächen vorhanden sind) ist sogar das " nur" radfahren verboten :aufreg::mad: :spinner:.
In manchen Gegenden darf man diese Naturschutzgebiete gegen einen saftigen Oblus wenigstens betreten.

Das, für mich "normalste", sich in der freien Natur (u.a. Wald, über der Baumgrenze, in menschenleeren Landschaftsstrichen) aufzuhalten, diese aufzusuchen, sich dort frei zu bewegen und schließlich auch dort zu übernachten wird immer mehr eingeschränkt :heul::(.

Einerseits wegen den Touristenmassen, mit diesen einhergehend die befürchtete Zerstörung dieser Gebiete, und andererseits das, für viele Staaten berechtigte, abschöpfen dieser Massen.
In manchen Ländern kommt dann noch die Angst hinzu, dass auf Grund der Wohnraum Knappheit, manch einer auf den Gedanken kommen könnte, seine Zelte (sic!) in der freien Natur (Wald) aufzuschlagen (daher auch die entsprechenden Gesetzeslagen :().

Eine sehr traurige Entwicklung :(.
 
traurig aber folgerichtige entwicklung...
trends werden zum mainstream und somit kommerziell ausgeschlachtet bis auch der letzte kellerlochbewohner kapiert hat, dass man für teuer geld mit spitzenausrüstung gefälligst am freien wochenende im unterholz zu nächtigen hat. das viele daran verdienen wollen ist auch klar. denn der wald wird ja strapaziert durch den bikepacker und sowieso will überall jeder was vom großen touristenkuchen abhaben.
wo kämen wir denn hin wenn ein radreisender in die alpen führe und sein eigenes zelt mitbrächte, oder unter dem vordach einer almhütte im eigenen schlafsack nächtigte?!
diese dinge sind nur den pionieren die sich durch unerschlossenes gebiet wagen vorbehalten. der traurige rest der danach kommt hat zu zahlen für den spaß, den das besuchte gebiet bereithält.
 
Das ist 'ne steile These.
Erstmal zum Thema Ursache/Wirkung: Ein Hersteller springt auf einen Trend auf, weil sich anscheinend ein wachsender Markt aufgetan hat, nicht umgekehrt. Alles Andere wäre wirtschaftlicher Wahnsinn. Schuld an der Bekanntheit dieser Art zu Reisen sind also nicht Rose & Co, sondern wenn schon, dann Wir, die wir im Netz posten, wie geil wir das finden.
Wie groß der Markt ist, muß sich erst noch zeigen... aber bei Taschen reden wir auch nicht von Millionenstückzahlen, bis sie sich rentieren. Es reichen Schnittmuster und billige Lohnnähereien aus Fernost.
Der Vergleich zu Ebike hinkt auch gewaltig: Menschen sind von natur aus faul und nun gibt es die Technik, diese Faulheit mit scheinbar sportlicher Fortbewegung zu verbinden. Da hatte sich quasi ein Vakuum aufgetan, das nun gesättigt werden will.

Beim draussen Pennen ist das völlig anders: das ging schon immer!
Nur wer will das? Ein paar Spinner. Ich kenne wenig Leute, die sich das freiwillig antun würden.

OK, jetzt gibt es ein paar mehr pfiffige Packtäschle, so daß man keinen Gepäckträger mehr braucht.
Und schon geht das halbe Oktoberfest im Wald übernachten?

Mich stört übrigens die mitschwingende Hybris in dieser These:
Ich als Avantgarde darf das, aber die Masse hat das gefälligst zu lassen, sonst macht sie mein exzentrisches Hobby kaputt.

Btw.: ich schlafe draussen so, daß es keiner merkt.
Also kann auch niemand aufschreien.
 
OK, jetzt gibt es ein paar mehr pfiffige Packtäschle, so daß man keinen Gepäckträger mehr braucht.
Und schon geht das halbe Oktoberfest im Wald übernachten?

Das sehe ich absolut genauso!
Bei der GST2014 wurde @Autscho im Harz auf seinen Seatbag angesprochen.
Der Biker wollte eine Hüttentour in den Alpen machen und fand das Konzept gut (2Kilo weniger im Rucksack ist viel Wert).
Ein Freund von mir wollte sich meine Tasche auch für eine Hüttentour leihen. Auch für eine Rennradtour mit Hotelübernachtungen hatte er Interesse.
Die Taschen kommen langsam aber sicher, einen Einfluss auf Nutzungsrechte sehe ich aber nicht. Dafür gibt es wie @ingmar sagt einfach zu wenige die im Wald schlafen wollen.
 
Das ist 'ne steile These.
Erstmal zum Thema Ursache/Wirkung: Ein Hersteller springt auf einen Trend auf, weil sich anscheinend ein wachsender Markt aufgetan hat, nicht umgekehrt. Alles Andere wäre wirtschaftlicher Wahnsinn. Schuld an der Bekanntheit dieser Art zu Reisen sind also nicht Rose & Co, sondern wenn schon, dann Wir, die wir im Netz posten, wie geil wir das finden.
Wie groß der Markt ist, muß sich erst noch zeigen... aber bei Taschen reden wir auch nicht von Millionenstückzahlen, bis sie sich rentieren. Es reichen Schnittmuster und billige Lohnnähereien aus Fernost.
Der Vergleich zu Ebike hinkt auch gewaltig: Menschen sind von natur aus faul und nun gibt es die Technik, diese Faulheit mit scheinbar sportlicher Fortbewegung zu verbinden. Da hatte sich quasi ein Vakuum aufgetan, das nun gesättigt werden will.

Beim draussen Pennen ist das völlig anders: das ging schon immer!
Nur wer will das? Ein paar Spinner. Ich kenne wenig Leute, die sich das freiwillig antun würden.

OK, jetzt gibt es ein paar mehr pfiffige Packtäschle, so daß man keinen Gepäckträger mehr braucht.
Und schon geht das halbe Oktoberfest im Wald übernachten?

Mich stört übrigens die mitschwingende Hybris in dieser These:
Ich als Avantgarde darf das, aber die Masse hat das gefälligst zu lassen, sonst macht sie mein exzentrisches Hobby kaputt.

Btw.: ich schlafe draussen so, daß es keiner merkt.
Also kann auch niemand aufschreien.

nö! jeder darf draußen schlafen und bikepacking machen. ich bin da auch kein profi und bin nur durch dieses forum auf den zug aufgesprungen. leider ist es aber so, wenn eine sache sich tatsächlich durchsetzt, dann spingen eben auch weniger naturverbundene auf den zug auf. ansonsten ist meine these tatsächlich wild und provokant und hoffentlich liege ich wie so oft falsch. das draußen schlafen muss man auch erstmal lernen und da vielen die zeit und die geduld fehlt hoffe ich demnächst günstig an wenig gebrauchtes material zu kommen von denen die es schnell wieder aufgegeben haben.
(außerdem bin ich der meinung dass unsere wirtschaft längst wahnsinnig ist.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Immer wieder ein brisantes Thema. Wenn wirklich jeder die Natur sauber halten und sie so verlassen würde, wie er sie vorgefunden hat, gäbe es nicht immer verschärftere Gesetze. Leider gibt es immer noch genug "Großstadt-Assis" (...und ich meine nicht die Großstädter im allgemeinen - bin ja selbst einer...), die das überhaupt nicht interessiert und wahrscheinlich glauben, daß der Müll den sie fallen lassen, die Müllabfuhr abholt. Das fängt mit den wiederlichen Kippenstummeln schon an...

Daher kann ich die Reglementierung schon nachvollziehen, wenn gleich ich dort schlafe, wo ich es für richtig halte und lediglich den Abdruck meines Biwak hinterlasse! Und wie man in den Wald hinein ruft...wenn man beim Kontakt mit einem Jäger oder Ranger freundlich bleibt, sollte der Platzverweis eine Ausnahme bleiben. Das sind meine Erfahrungen.
 
Wenn jetzt andere Hersteller, wie eben jetzt ein Großer wie Rose,

Was genau machen die denn? Das ist völlig an mir vorbei gegangen...
Merci für die Aufklärung! :)

Sehe das Massenphänomen übrigens auch nicht wirklich, dafür sind nicht unbedingt die Taschen, aber deren Inhalt wohl zu speziell bzw. es steckt sehr viel Recherche- und Experimentierarbeit dahinter, sein Reisegepäck so zu gestalten, dass man mit wenig Material ein verhältnismäßig hohes Maß an Komfort schafft.

Was man beim Stichwort Komfort bedenken muss: Das, was wir als komfortabel ansehen, ist für manche Leute, was die Gemütlichkeit angeht, in etwa auf einer Ebene mit dem Jesuskind in der Krippe. Wie viele Leute finden es geil, sich einen UL-Schlafsack mit Komforttemperatur ~10°C zuzulegen und sich dann zu denken: Geil, wenn ich mich da mit Merinounterwäsche und meiner Daunenjacke reinlege, komme ich bis knapp unter den Gefrierpunkt? Aber so läuft da oftmals, wenn man seine Sachen für mehrere Tage auf ein paar verhältnismäßig kleine Packtaschen verteilt.

Beim draussen Pennen ist das völlig anders: das ging schon immer!
Nur wer will das? Ein paar Spinner. Ich kenne wenig Leute, die sich das freiwillig antun würden.

:daumen:

Ich war vor gut zwei Wochen mit einer Bekannten im Altmühltal unterwegs, hatte meine Krampe dabei komplett beladen und uns sind viele der klassischen Flussradwegradler begegnet. Sowohl unterwegs als auch am Zeltplatz hat sich keine Menschenseele nach dem Zeug erkundigt, dass da an meinem Radl hängt. Verwunderte Blicke gab es allerdings einige.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte es inzwischen eher offensiv und lege mich zum Biwak hin wo ich gerade bin. Gerade im Wald/ der Natur bleibe ich lieber direkt an den Wegen und Hütten und schlage mich zum Übernachten nicht ins Unterholz. Die Tiere sind es gewohnt an den Wegen und Hütten Menschen anzutreffen und verhalten sich dementsprechend. Abseits der Wege kann es aber passieren, dass man aus Versehen ein paar Meter neben einem Fuchsbau oder Ähnlichem sein Lager aufgeschlagen hat und Mama-Fuchs sich deswegen nachts nicht zum Jagen traut. Nicht gut! Genauso kann man in der Dunkelheit schnell übersehen, dass ein paar zig Meter weiter ne Futterstelle (vor allem im Winter) für Rotwild ist und dieses, scheu wie es, ist nicht ans Futter geht.
Ebenso kann es passieren, dass man durch das Lagern auf der noch so schönen Lichtung oder am einzigen flachen Zugang zu einem sonst steil und felsig gefassten Gewässer, die Tiere von ihrer täglichen/ nächtlichen Nahrung und Trinkwasser abhält. (Das mag in abgelegenen, weiten und offenen Landstrichen anders sein…)

Schade finde ich dass es in Deutschland kein Netz aus Biwakplätzen wie z.B. in Skandinavien gibt. Hütten mit Feuerstellen werden gefühlt immer rarer. Zivilisation und Natur liegen in Deutschland sehr nahe beieinander, was wohl dazu führt dass eben nicht nur naturverbundene und Naturnähe Suchende Leute diese Plätze ansteuern (können). Demzufolge denke ich, dass nicht das Nächtigen in einer Hütte und ein (Koch-)Feuer das Problem sind, sondern der Umgang und Nutzen dessen durch manche Gruppen/ Leute. Da heißt es dann Randaleparty und großes Lagerfeuer.
Trotzdem finde ich sollte man sich die Vorstellung dass nachts hunderte (naturliebende) Bikepacker und andere Overnighter in den kleinen deutschen „Wald-/ Naturinseln“ unterwegs sind mal vor Augen halten. Vor allem aus der Sicht der Tiere…

Ich hatte bisher keine Probleme wie es ist, als Grauzone, wo man praktisch dem subjektiven Urteil des Gegenübers ausgesetzt ist, ob man ein Störenfried ist oder nicht. Aber für verträglicher halte ich die explizite (flächendeckende) Ausweisung von Biwakplätzen oder Gebieten wie es in anderen Ländern praktiziert wird.

PS: Kurz zur kommerziellen Vermarktung.

Grüße
 
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