Natürlich ist das E-MTB ein Fahrrad, solange es wie vom Gesetzgeber formuliert bis max. 25 km/h unterstützt und somit ein Pedelec ist. Über alles andere brauchen wir nicht diskutieren. (Ich nenne es hier jetzt einfach nachfolgend MTP, abgeleitet von Mountain-Pedelec)
Dabei ist es egal ob jemand ein Handicap hat, gesundheitlich eingeschränkt, dick, dünn, faul oder fleißig ist - der Nutzer ist ein RADFAHRER, liebe KOLLEGEN (...es gab an dieser Stelle noch keine ablehnende Haltung von bikenden Frauen ;-)
Ein/e Nutzer/in eines MTP sollte somit in unserer Interessengruppe, solange legal unterwegs und die DIMB Trail Rules einhaltend, willkommen sein, weil eben kein Auto, kein 2-Takt Roller, Motocrosser, Mofa etc genutzt wird.
Wir putzen uns elektrisch die Zähne, nutzen einen Fön, einen Elektroherd, und ich möchte jetzt nicht noch die ganzen elektrischen Helferlein im Lebens- und Arbeitsalltag aufzählen...
Da kommt es nicht gut beim Thema Fahrrad den Moralapostel raushängen zulassen und den Zeigefinger zu heben.
Es ist mit dem MTP genauso wie mit dem MTB - es hängt davon ab, mit wie viel Grips es bewegt wird.
Wir haben in den Reihen der Muskelkraft betriebener Mountain Bikes (die man übrigens auch zwingend beim MTP braucht) genug schwarze Schafe, die unsere Gilde ins schlechte Licht rücken. Da ist es überflüssig uns gegenseitig zu zerfleischen.
Des Weiteren wäre es schön, vor kategorischer Ablehnung ( gab's z.B. auch mal von Pferdefuhrwerklern, als das Auto erfunden wurde, und auch die ersten Mobiltelefone wurden mal belächelt....die älteren erinnern sich vielleicht) sich mal das Thema konstruktiv zu Händeln. Zum Beispiel auf einer eigenen Referenzstrecke ein MTP mehrfach zu testen. Auf Reichweite, Spaßfaktor, Trainingsoptionen ( ja, denn man kann den Motor tatsächlich aus lassen, oder aber Belastungsspitzen vermeiden...), Nutzen bei unterschiedlicher Kondition innerhalb einer Gruppe, bessere Konzentration auf Abfahrten, weil nicht völlig ausgepumpt, Nutzen beim Guiden und wenn es z.B. nur dem schnelleren Aufbau der Rettungskette bei einem Unfall dient...
Sicherlich birgt das MTP auch Nachteile ( Tragepassagen sind echt Mist, das Gesamtgewicht fordert Erfahrung beim Trailbiken, mangelnde Kondition schränkt die Reichweite ein...), aber die hat eine Crosscountry-Feile auch gegenüber einem Downhill-Boliden und umgekehrt.
Die EierlegendeWollmilchSau gibt es halt nicht, aber jeder ist Mountainbiker.
Ich fühle und handele auf meinem MTP nicht anders als auf dem MTB - ich nutze nur die Möglichkeiten mit der gebotenen Rücksicht auf anderen Naturnutzer.
Mal sehen, in 5 oder 10 Jahren wird es vielleicht heißen: Uiiih, Respekt - du fährst noch ein normales MTB und das MTP ist längst salonfähig geworden....
Ach, und bevor mich jemand wegen Besitzes eines MTP-Fully verurteilt: ich nehme jede sportlich faire Herausforderung an - egal auf welchem Rad