Unendlicher Spaß - ein Aufbauthread: RM Hammer29

peterbe

29er-Fahrer
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Altona


Nachdem ich an diesen wunderbaren Rahmen eher durch ein zu loses Mundwerk gekommen bin (Danke, @spatzel, dass du an mich gedacht hast und für die tolle Abwicklung...),



nachdem ich ihn im letzten Jahr vergeblich versucht habe zu bekommen (er ist bei Rocky aus dem Programm und weltweit ausverkauft), habe ich irgendwann bemerkt, dass 18'' mindestens zwei Nummern zu klein für mich sind. Doch meine Leidenschaft für kanadische Räder erfüllte ich mir vor fast zwanzig Jahren erstmals mit einem Hammer Race, dass ich noch heute fahre, und so musste ich irgendwas mit dem Aufbau des Hammer29 anfangen, für den Keller ist er zu schade.



Da das Stadtrad meiner Partnerin langsam den Geist aufgibt, erdachte ich eine größere Charade: ihr 29er Rockhopper wird zu einem Nabendynamo-bewehrten und mit Schutzblechen und Schlosshaltern versehenen Stadtrad und schafft Notwendigkeit für ein hübsches Hardttail, zumal hellblau nicht nur der Name eines Romans des von mir sehr geachteten DJs und Autors Thomas Meinecke ist, sondern auch die Lieblingsfarbe meiner Freundin. Also war der Gang in die Katakomben des Kellers notwendig, um zu sehen, was sich noch an passenden Aufbauteilen finden ließ:



Als Idee also ein Crossover-Aufbau Stahl/Carbon, vielleicht vergleichbar mit den Kreaturen im Buch des ehemaligen Spex-Chefredakteurs und wahnsinnigen Schnellschreibers und wunderbaren Romancies Dietmar Dath, ein Aufbau mit Schwerpunkt auf canadischer Ausstattung, da bot der Keller noch ein paar leichte Kohleteile, die zufällig mit dem orange des Rahmens korrespondieren - wunderbar.





Mit den Tretlagern der sonst so geschätzten Marke RF steh ich in Sachen Haltbarkeit auf Kriegsfuß, vielleicht sollte ich bei dem Salon-Filosofen Slavoi-Zizek mal nachlesen, ob da zuviel Gewalt im Spiel ist... aber da sollte die zukünftige Nutzerin des Rades eher nicht soviel Probleme bekommen.

Dieser Thread soll mich nicht so viel Zeit kosten wie ich für das titelgebende Buch benötigt habe, in drei Wochen geht es in die Berge, da soll das Rad mit - also hoffe ich, dass DHL sich ein wenig beeilt, mir die noch ausstehenden Teile zukommen zu lassen. Da ich ich mir grade ein Fully neu aufgebaut habe, soll diesmal der Preisrahmen enger sein, also werde ich mich bemühen, möglichst viele Teile gebraucht zu erstehen oder im Keller noch zu finden. Ich glaube, ich habe dort noch diverses XO-Geschaltere älteren Baujahres, es wird sich auch wohl noch eine Formula finden, ihr werdet sehen...
 
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Hat nicht jemand schon so ein hellblaues mit orangenem schriftzug von rocky aufgebaut und gefahren???
Das orange der sram xo würde gut passen...mango...was bei den 2010er modellen von scott spark 10 drauf gewesen ist.

Das kommt sicher gut mit dem aufbau...nach deinem 29er alti sicher wieder was hübsches.


looossss weiter!!!!:daumen:
 
Bevor der Aufbauthread hier heute weitergeht, muss ich erst mal zu einer kleinen Annekdote über moderne Hedonisten kommen: Svenni aus meiner Radgruppe, seit Jahren unzufrieden mit diversen Radkonzepten von Liteville bis Treck wollte auch in 29 sein Glück versuchen, aber im Norden Deutschlands gibt es a) wenige 29er Händler und b) sind die meisten 29er ja, wie hier im Forum bekannt, ausverkauft. So überraschte er uns vor drei Wochen mit der Idee, in den USA wären die Räder günstiger - wir antworteten: aber der Zoll, aber der Transport, aber die Wartezeit, was bei Svenni nur ein Grinsen auslöste, das er mit den Worten: direkt kaufen vor Ort, Einkaufpreis USA, Ticket, 2 Nächte im Hotel, trotzdem günstiger als hier, beantwortete. Wir spielten die Geschichte ein wenig aus und dachten uns im Stillen, ja klar, schöne Geschichte, hat uns kurzweilig die Tour versüßt, Svenni, alles klar. Doch dann war Svenni das Wochenende drauf nicht mit uns im Wald und kam Dienstags drauf mit einem nietennagelneuen Stumpi29 zum Radtreff, da hatte er seine Geschichte wahrgemacht, und einen Kurztrip nach New York gemacht. New York, da fällt mir Richard Price ein, dessen beiden Bücher Clockers und Cash ich grade gelesen habe und sehr empfehle, steigen sie doch tief hinab in den dunkeln Untergrund New Yorks und zeigen uns dessen dreckigen und brutalen Seiten, in denen kein Rad gefahren wird, und die Protagonisten nach anderen Dingen süchtig sind als nach Mountainbikes.



Diese kleine Geschichte über Svenni hätte allerdings erzählt werden können von TC Boyle, dem großen amerikanischen Gegenwartsautor, dessen Bücher ich liebe, als Empfehlung sei hier Drop City genannt eine Geschichte über die Untiefen des Hippyseins; Als Vielschreiber erscheint abwechselnd im jährlichen Rythmus ein Roman und ein Essay-Band, doch all diese Bücher nehmen im Bücherregal wenig Platz ein, weniger als jedes Jahr ein neues Rad, abwechselnd ein Hardtail und ein Fully, deswegen müssen Räder ab und an wieder verkauft werden, was an schönen Teilen übrig bleibt, kommt in die Restekiste

Bestand dagegen haben Klassiker wie ein Chris King Steuersatz, den ich noch in den Untiefen einer Kiste mit aufhebenswerten Altteilen gefunden habe. Ich glaube, der steckte damals in einem 95er Element. Und da haben wir wieder den Bezug: Jonathan Safran Foer ist ein junger amerikanischer Autor, der mit ganz wenigen Büchern schon ein Klassiker geworden ist und der mit den Wohnsitzen New York und Berlin wenig von literarischen und echten Grenzen hält und damit den heutigen Beitrag abrundet.



Gestern Abend hatte ich dann noch Zeit, das Hammer mit einigen Teilen zusammenzustecken: eine 29er Tora SL (schwere 2050g) muss erst mal als Vorderradhalterung herhalten, bis mir eine hübschere und passendere Gabel ins Auge fällt (was empfehlt ihr?), den Fulcrum SL-Laufradsatz habe ich von einem Netzuser aus Österreich gekauft, ein guter Kompromiss aus Gewicht, Aussehen und Preis. Was mir beim Zusammenbau zu Denken gab: der Rahmen ist sehr filigran, ich habe ihn für das Foto mit einem F99-Vorbau und 25,6er Superforce-Carbon zusammengesteckt und weiß jetzt garnicht, ob ein Oversize-Lenker samt Turbine-Vorbau nicht zu mächtig wird - mal sehen, wenn die nächsten Teile eintrudeln. Sattelstütze und Sattel sind nur für den Radständer und fürs Foto drauf, da warte ich noch auf ein Teil aus Canada, worin es Kommissar Waltersberg aus den wundervollen Krimis der französischen Autorin Fred Vargas ab und an verschlägt, im südfranzösische Nationalpark Mercantour ging es in einem anderen Band der Autorin um Wölfe und Menschen, und genau in diesem Nationalpark wird das Hammer in wenigen Wochen seine ersten Höhenmeter erklimmen.

 
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Hat nicht jemand schon so ein hellblaues mit orangenem schriftzug von rocky aufgebaut und gefahren???
Das orange der sram xo würde gut passen...mango...was bei den 2010er modellen von scott spark 10 drauf gewesen ist.

Habe ich mir auch gedacht...wenn Interesse besteht, ich habe noch besagtes Schaltwerk + Tune Steuersatz + Tune Stütze + Vorbau + DC16/17-Schnellspanner + Truvativ Noir über und zwar alles in orange :D.
 
Also der Empfehlung für Jonathan Safran Foer muss ich mich dringend anschließen! Wusste doch schon immer, dass wir 29er-Fahrer alles Schöngeister sind :daumen:
Crissl
p.s. der Rahmen ist klasse!
 
Jetzt ist der Thread schon fast abgeschlossen, habe die Tage das Rad komplettiert mit einer älteren Martha als Geschwindigkeitsabbauerin, einige Teile fehlen jetzt noch und wurden durch Provisorien ersetzt: Sattelstütze und Sattel, Vorbau/Lenker, da gibt es noch mal Bilder, wenn alle Teile da sind und eingebaut. Gestern hat meine Freundin das Rad abgenommen und für gut befunden, auf einer ersten Probefahrt entpuppte es sich als sehr agiles Trailrad, dass eine ganze Ecke besser um ebendiese geht als ihr bisherige Rockhopper.

In Erkenntnis des Stahlrahmens habe ich es erst garnicht auf die Wage gestellt. Heute dann habe ich eine Extralange Sattelstütze aus dem Keller geholt und selbst noch eine längere Probefahrt durch miesen Landregen tief in die norddeutsche Geest gemacht, obwohl mir das Rad von der Oberrohrlänge um 10 cm zu klein ist, hat es Spaß gemacht, mit dem Rad einige Trails zu surfen.



Doch das Wetter hat mich irgendwann mürbe gemacht und zum Glück hat der HVV inzwischen sein Netzt weit ins Hamburger Umland ausgeweitet, so dass ich eine lange S-Bahnfahrt nach Hause Zeit hatte, in den neuen Band von Martin Suter, den ich im Rucksack mit auf die Tour genommen hatte, reinzulesen; Auch Suter lässt keine MTBler in seinen Büchern auftauchen, obwohl er als Chronist des Zeitgeistes bestimmt einiges zum Thema Hedonistensport zum besten geben könnte.



Wenn in den nächsten Tagen/Wochen nun die letzten Teile für das Hammer 29 eingetrudelt sein werden, bekommt die hellblaue Schönheit noch mal einen abschließenden Studio-Fototermin.
 
schliesse mich an: schöner thread, schöne bilder, schönes rad und gelungene zusammenführung zweier themen :daumen:

da ich etwa die hälfte der empfohlenen gelesen und für lesenswert befunden habe, werde ich für die auswahl meiner urlaubsbücher mal die andere hälfte notieren, bevor ich zu orell füssli stiefle :D





p.s. der mann hiess doch zatopek, oder verstehe ich da einen scherz nicht?
 
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wieder mal ein herrlicher thread mit super bildern und texten :):daumen:
bis auf die gabel (nehme an eine stahl tora wegen dem stahlrahmen?)
wirklich hübsch :love:
die kurbel würde mich reizen, aber die ist ja sündhaftteuer(~550€) :heul:
 
@gmx: Die Gabel ist ja auch ein Teil des Provisoriums: zur Zeit ist der Markt leergefegt von einigermaßen erschwinglichen besseren Gabeln. Diese Tora (Luft) ist aus dem Alt-Rockhopper. Sie wiegt knapp 2 kg und ich war erstaunt, dass sie sogar einigermaßen funktioniert. Mal sehen, was im Laufe des Herbstes sich auf dem Gabelmarkt tut. Allerdings ist grade noch eine Salsa-Starrgabel irgendwo in der Post, vielleicht gefällt meiner Freundin ja die Starrgabel, die würde eigentlich perfekt zum Rad passen.

@mete: danke für deine Orange-Tipps. Tune-Teile sind natürlich immer wieder ein Traum und ich werde irgendwann bestimmt mal einen schönen Rahmen komplett mit Tune aufbauen (Habe grade einen Nabensatz King/Kong in schwarz über, den werde ich wohl mal mit Crests neu einpeichen lassen und irgendwann wird sich der passende Rahmen finden)
Aber grade hier beim Hammer reichen mir die orangenen Sprenkel. Ziel ist weiterhin, Shimanofrei (lediglich ein sehr alter polierter XT-Umwerfer lässt sich nicht umgehen) und Canada-lastig aufzubauen.

und ein Dank an die netten Rückmeldungen, grade wenns euch gefällt, machen diese Aufbauthreats am meisten Spaß! Und wenn dann noch die Literatur-Tipps passen, @verso, umso besser! (Zakopek ist der Bruder im Geiste der altehrwürdigen tschechischen Lokomotive, zu seiner Zeit gab es noch keine MTBs...)
 
DA isses ja wieder,mein "altes" Stahlroß!:love:das ging ja schneller als angekündigt!!!wie wärs mit ner alten psylo?das orange müsste auch passen,ist aber halt auch sackschwer und etwas großvolumiger...oder halt wasneues und lackieren lassen.....also Gesamtgewicht mit meinem Setup waren 14 kilo.....und es läuft wie auf Schienen:D
 
@Spatzl: Nee, so eine alte Gabel kommt mir da nich dran. Und ich hab das Rad heute tatsächlich doch auf die Wage gestellt: 12,6 kg incl. bleischwerer Pedale.
 
(Zakopek ist der Bruder im Geiste der altehrwürdigen tschechischen Lokomotive, zu seiner Zeit gab es noch keine MTBs...)

der bruder von wem? ich verstehe kein wort :confused:

habe deinen thread zum anlass genommen mit "alles ist erleuchtet" auf dem balkon zu frühstücken. vor einer weile gekauft stand es noch ungelesen im regal. ich glaube ich mag es :D
 
der bruder von wem? ich verstehe kein wort :confused:

Sein Markenzeichen wurde die heraushängende Zunge während des Laufens. Anders als beispielsweise sein stets elegant wirkender Vorgänger Paavo Nurmi erweckte Zátopek meist den Eindruck, am Ende seiner Kräfte zu sein – trotzdem gewann er. Aufgrund seiner optischen Schwergängigkeit erhielt er den Spitznamen „die tschechische Lokomotive“.
 
Sein Markenzeichen wurde die heraushängende Zunge während des Laufens. Anders als beispielsweise sein stets elegant wirkender Vorgänger Paavo Nurmi erweckte Zátopek meist den Eindruck, am Ende seiner Kräfte zu sein – trotzdem gewann er. Aufgrund seiner optischen Schwergängigkeit erhielt er den Spitznamen „die tschechische Lokomotive“.

das ist mir alles klar, nicht aber wieso du zaKopek und nicht zaTopek schreibst. ich nahm an, dass es kein tippfehler ist und wollte den hintergrund wissen. gehört aber eigentlich nicht in diesen schönen thread und kann mir gerne auch per pm erklärt werden.
 
Nur Kurz... In Zeiten von Guttenberg zitiert man entweder richtig oder macht durch kolossale Fehler gleich klar, wie ernst man es meint...
 
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