Unsicher mit Größe für Allmountain/Enduro

Registriert
25. Oktober 2003
Reaktionspunkte
200
Ort
Essen
Hey,
Um mein aktuelles Rocky Thunderbolt durch etwas abfahrtslastigeres zu ersetzen (Enduro Urlaub, kein Rennen), habe ich jetzt schon einige Räder Probe gesessen und teilweise gefahren , bin aber verunsichert , da alle Hersteller für mich M angeben und mir L immer besser gefallen hat:

Ich: 1.72m und ca 0.82m Innenbeinlänge. Sitze weit hinten im Verhältnis zu den, was Scheinbar als modern gilt. Beim slash hab ich sogar den Sattel weit nach hinten geschoben.

Mein Rad: Rocky Thunderbolt bc 2019(430 reach, 603 Stack, -1angle headset auf 65•) muss ich mit 60mm Stem und allen Spacern darunter fahren.

Trek Slash 2022 in M, ca 450/622 ein Tag geliehen und in Rocky Mountains mit 1500hm gefahren. Vorbau ca 40mm geschätzt. Fühlte sich etw kurz an.

Ibis Ripmo V2 in M und L auf Parkplatz bei der Ibis Fabrik gerollt. Der Entwicklungsleiter hat mit M geraten, fühlte sich aber eher wie verspieltes Trailbike an. L ganz gut.

Stumpjumper Evo 2021 in S3(448/625)und (475/635) S4 auf Parkplatz gerollt. S3 wirkte wie bei Ripmo M als würde man nicht sehr integriert sitzen . S4 sehr gut, aber schon sehr wie auf Schienen.

Von den gefahrenen Rädern hat mir das Stumpy in S4 und Ripmo v2 in L am besten Gefallen, aber die hab ich halt leider nicht auf dem Trail fahren können. Und bei allen Größentsbellen bin ich in der Mitte von M bzw S3.

Gaukel ich mir vor, dass sich die größere Größe besser integriert und sicherer vorkomme, oder ist da wirklich so viel Spielraum?

Ich fahre tendenziell nicht sehr hart sondern will das Enduro auch haben um mir Sicherheit zu geben, wo es mein Können nicht tut. Rennen fahre ich nicht, sondern eher was man früher als Allmountain bezeichnet hat. Viel hoch mit auch mal tragen und dann steile Sachen bergab versuchen, ohne auf die Zeit zu gucken. Gerne auch mal wendig fahren, was natürlich für die kleinere Größe spricht, aber die fühlt sich im steilen Bergab halt auch anstrengender und unsicherer an.

Was denkt ihr? Auf Gefühl oder lieber die Größenangabe der Herateller hören?

Auf Short List :
Ripmo v2 gebraucht
Stumpy Evo
Rallon R5 oder R 6 (beide noch nicht getestet/gesessen)
Vllt Arc8 extra (Probefahrt bald möglich bei meinem Händler)
last coal

Slash hat mich nicht ganz so überzeugt. Fühlte sich kurz aber trotzdem klobig an. Ganz seltsam, obwohl bestimmt ein gutes Rad.

Danke für eure Tips!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, also rein von den durchschnitts-Proportionen bist du bei 1,72m/82cm eigentlich nie bei L, sondern meistens bei M und manche Fahrer vielleicht sogar noch bei S je nach Modell und Vorliebe.

https://www.mtb-news.de/forum/t/erstes-fully-canyon-oder-canyon-s-oder-m.977292/Hier wird zum Beispiel fleißig diskutiert ob bei 1,7m S oder M die richtige Größe sein soll. Tenor aber M.

Es kann natürlich sein, dass du Gorilla-Arme oder andere Besonderheiten hast aber ein modernes M wäre rein von den Daten meine Empfehlung. Andererseits wenn dein Gefühl L sagt und du schon mehrere Bikes ausgiebig Probe gefahren bist, dann kannst du wahrscheinlich besser sagen was dir persönlich taugt.
 
Kann dir nur von meinen Erfahrungen berichten. Bin 185cm groß und vor ein paar Monaten von einem Tyee 27.5 in L auf ein Spire 29 in XL gewechselt. Hätte nie damit gerechnet das das passt. Was soll ich sagen. Hat gepasst. Das Spire hat ca 4cm mehr Reach. Gesamtlänge ist glaub 14cm mehr. Umstellung hat ein paar Wochen gedauert. Gerade wenn es eng wird muß man schon mit Nachdruck arbeiten. Dafür gibt das Spire so viel mehr Sicherheit in der Luft und wenn es schnell wird. Einzig der manual klappt noch nicht so ganz mit dem Spire. Das war mit dem Tyee kein Problem. Hab letzte Woche noch mal kurz auf dem Tyee gesessen und mich gefragt wie ich damit fahren konnte. Das Tyee hat irgendwas um 470 Reach. Das Spire 510. Nimm das worauf du dich wohler fühlst. Egal was der Hersteller angibt.
 
Rennen fahre ich nicht, sondern eher was man früher als Allmountain bezeichnet hat. Viel hoch mit auch mal tragen und dann steile Sachen bergab versuchen, ohne auf die Zeit zu gucken. Gerne auch mal wendig fahren, was natürlich für die kleinere Größe spricht, aber die fühlt sich im steilen Bergab halt auch anstrengender und unsicherer an.
Das schreit schon wirklich nach der kleineren Größe.

Ich fahre viel ähnliches, steil, langsam, verblockt, und bin mit 178cm und Schrittlänge 87cm auf einem RAAW Madonna in Medium unterwegs.

Bei der kleineren Größe musst du halt auch etwas bewusster das Vorderrad belasten, bei der gößeren ist das Hinterrad im Verhältnis zu deinem Körper weiter hinten und automatisch ein wenig mehr Gewicht am Vorderrad.

Ein längerer Vorbau und hoher Lenker können dir helfen am Medium mehr Bewegungsfreiheit zu haben, das Gewicht nach vorne zu bringen und Sicherheit im steilen zu haben. Bei mir ist der Vorbau 50mm lang, und statt Spacern fahre ich einen Lenker mit 40mm Rise/9° Upsweep um das Cockpit nach oben zu bringen ohne es nach hinten wandern zu lassen.

Wenn du die Priorität auf bergab fahren legst solltest du auch dort vergleichen. Für mich fühlt sich ein größeres Rad bergauf und am Parkplatz auch besser an, hab da mein Pole Taival als Vergleich. Bergab in engem, schwierigem Gelände ist das Madonna dann aber sehr stimmig.

Wenn du aber ausgiebig getestet hast, dann kauf was sich für dich richtig anfühlt, nicht was Größentabellen und Foren dir raten. 😉
 
Beim slash hab ich sogar den Sattel weit nach hinten geschoben.

Kann es sein, dass Dir die größere Größe hauptsächlich im Sitzen besser behagt?

Das könnte einfach daran liegen, dass durch die steilen Sitzwinkel bei modernen Rädern das effektive Oberrohr deutlich kürzer ist und man deswegen wesentlich kompakter sitzt. Hab ja aus einem ähnlichen Grund heraus auch mein Dash verkauft, weil ich einfach zu gedrungen saß.

Für bequemes Sitzen hätte ich XL nehmen müssen, dann wäre das Rad aber ansonsten zu lang für mich geworden.
 
Das schreit schon wirklich nach der kleineren Größe.

Ich fahre viel ähnliches, steil, langsam, verblockt, und bin mit 178cm und Schrittlänge 87cm auf einem RAAW Madonna in Medium unterwegs.

Bei der kleineren Größe musst du halt auch etwas bewusster das Vorderrad belasten, bei der gößeren ist das Hinterrad im Verhältnis zu deinem Körper weiter hinten und automatisch ein wenig mehr Gewicht am Vorderrad.

Ein längerer Vorbau und hoher Lenker können dir helfen am Medium mehr Bewegungsfreiheit zu haben, das Gewicht nach vorne zu bringen und Sicherheit im steilen zu haben. Bei mir ist der Vorbau 50mm lang, und statt Spacern fahre ich einen Lenker mit 40mm Rise/9° Upsweep um das Cockpit nach oben zu bringen ohne es nach hinten wandern zu lassen.

Wenn du die Priorität auf bergab fahren legst solltest du auch dort vergleichen. Für mich fühlt sich ein größeres Rad bergauf und am Parkplatz auch besser an, hab da mein Pole Taival als Vergleich. Bergab in engem, schwierigem Gelände ist das Madonna dann aber sehr stimmig.

Wenn du aber ausgiebig getestet hast, dann kauf was sich für dich richtig anfühlt, nicht was Größentabellen und Foren dir raten. 😉
Danke für die ausführliche Antwort, aber noch 2 kleine Anmerkungen: der Fahrphysik ist es egal, ob du viele Spacer und 1cm längeren Vorbau oder wenig Spacer und Riser nimmst. Was zählt ist nur der Hebel zwischen Lenkachse und Händen in 2 Richtungen (links/rechts und nach vorne)
Mit der Belastung vom Vorderrad sollte es eher anders rum sein, solange die Kettenstreben bei allen Größen gleich sind .
Gut zu wissen, dass es sich bei dir am Parkplatz anders verhält als im Gelände. Werde da nochmal drauf achten
 
Kann es sein, dass Dir die größere Größe hauptsächlich im Sitzen besser behagt?

Das könnte einfach daran liegen, dass durch die steilen Sitzwinkel bei modernen Rädern das effektive Oberrohr deutlich kürzer ist und man deswegen wesentlich kompakter sitzt. Hab ja aus einem ähnlichen Grund heraus auch mein Dash verkauft, weil ich einfach zu gedrungen saß.

Für bequemes Sitzen hätte ich XL nehmen müssen, dann wäre das Rad aber ansonsten zu lang für mich geworden.
Das ist ein guter Punkt. Ich meine, ich bin alle stehend Perobe gerollt. Aber nicht bewusst drauf geachtet. Mache ich beim nächsten. Leider bin ich ja nur das Slash in richtigem Gelände gefahren .
 
Ich: 1.72m und ca 0.82m Innenbeinlänge. Sitze weit hinten im Verhältnis zu den, was Scheinbar als modern gilt. Beim slash hab ich sogar den Sattel weit nach hinten geschoben.

Mein Rad: Rocky Thunderbolt bc 2019(430 reach, 603 Stack, -1angle headset auf 65•) muss ich mit 60mm Stem und allen Spacern darunter fahren.

Ist schon interessant. hier wird bei Deiner Größe gerne gestritten ob bei modernen Geos nicht auch S besser passen könnte, imho bist Du glatt ne Größe M...aber da sieht man mal wie unterschiedlich die Geschmäcker sind 😉

Was ich noch probieren würde wäre ein Canyon Spectral in M.
Das hat ein etwas längeres Oberrohr (wegen nicht ganz so steilem Sitzwinkel) und müsste im Sitzen mit 624mm Stack ziemlich genau dem Rocky mit 60mm Vorbau und allen Spacern drunter entsprechen.

https://bike-stats.de/geometrie_ver...rt_2023_S3&Bike4=Canyon_Spectral 29 CF_2023_M
 
Wenn man auf 630mm Stack korrigier (mit 64grad Lenkwinkel ca 0.5cm reach pro 1cm Spacer) ist das Slash und Stumpy ca 1cm kürzer als die anderen bikes. Das Rallon liegt dann in M in der Mitte vom M und L der anderen Räder. Vielleicht ist es dann genau das;)
Ich hätte nie gedacht, dass man 2-3 popelige cm überhaupt merkt. Ist ja nur ca 6% vom Reach. Bin scheinbar aber doch nen sensibelchen.

Natürlich alles super schwer zu erproben. Man hat ja nicht immer genügend Zeit, Vorbau Längen und Spacer müsste man ja auch immer auf die Gleiche Position bringen usw…

Ich denke, ich bringe mal mein Thunderbolt auf Wohlfühl Position mit zu langem Spacer und rechne dann zurück
 
Ist schon interessant. hier wird bei Deiner Größe gerne gestritten ob bei modernen Geos nicht auch S besser passen könnte, imho bist Du glatt ne Größe M...aber da sieht man mal wie unterschiedlich die Geschmäcker sind 😉

Was ich noch probieren würde wäre ein Canyon Spectral in M.
Das hat ein etwas längeres Oberrohr (wegen nicht ganz so steilem Sitzwinkel) und müsste im Sitzen mit 624mm Stack ziemlich genau dem Rocky mit 60mm Vorbau und allen Spacern drunter entsprechen.

https://bike-stats.de/geometrie_ver...rt_2023_S3&Bike4=Canyon_Spectral 29 CF_2023_M
Das kannte ich noch gar nicht . Super, das erspart mir Unmengen an Kopfrechnen. Hatte davon immer nur den Geo calculator für Over Forking genommen
 
Das kannte ich noch gar nicht . Super, das erspart mir Unmengen an Kopfrechnen. Hatte davon immer nur den Geo calculator für Over Forking genommen

Mit dem Tool kannst die tollsten Sachen machen:

Auf dem "Geo Rechner" unter den Geodaten klicken....und Gabel, LRS etc ändern.

Oder in Deinem Fall: Unter dem Bild des Bikes auf den "Werzeugschlüssel" im Kasten mit der Bikebezeichnung klicken...da kannst dann noch alle Cockpit-Daten, Sitzhöhe etc. eingeben.

1692952356579.png
 
Hab’s mal theoretisch durchgespielt: müsste für ML beim Trek bzw Ripmo L schon nen 80er Vorbau an meinem jetzigen Rad montieren. Damit kann ich es mit meinem Rad mal gut im Gekände ausprobieren . Hab alle Vorbau Längen zu Hause . Melde mich in 2 Wochen nach diesem Test
 
Danke für die ausführliche Antwort, aber noch 2 kleine Anmerkungen: der Fahrphysik ist es egal, ob du viele Spacer und 1cm längeren Vorbau oder wenig Spacer und Riser nimmst. Was zählt ist nur der Hebel zwischen Lenkachse und Händen in 2 Richtungen (links/rechts und nach vorne)

Ja, klar, was das Lenkverhalten betrifft ist wichtig ist wo die Griffe im Verhältnis zur Lenkachse stehen, wie sie dahin kommen ist nebensächlich.

Mir ging es aber mehr um den Abstand zwischen Tretlager und Griffen, dem oft zitierten RAD (Rider Area Distance), und RAAD (Rider Area Angle in Degrees), die man ja unter anderem auch bei bike-stats.de ausrechnen lassen kann. Diese Werte beschreiben den Bewegungsspielraum den du im Stehen am Rad hast. Um hier die gewünschten Werte zu erreichen ziehe ich einen kurzen Rahmen und ein langes/hohes Cockpit vor. Man könnte mit einem langen Rahmen und kurzem/niedrigen Cockpit zwar oft denselben RAD erreichen, aber die Gewichtsverteilung ist dann schon eine andere, und der RAAD eben flacher, was im steilen Gelände nicht so ideal ist.

Mit der Belastung vom Vorderrad sollte es eher anders rum sein, solange die Kettenstreben bei allen Größen gleich sind.

Einerseits haben schon viele Räder mitwachsende Kettenstreben, aber auch bei gleichbleibenden hätte ich gedacht, dass bei den größeren/längeren Rädern die Gewichtsverteilung sich zu Gunsten des Vorderrads verschiebt. Also wenn die Position der Arme gleich bleibt, dann wandert das Tretlager etwas nach hinten und der Körper steht im Verhältnis zum Tretlager etwas weiter vorne. Ist aber sicher sehr von der Körperhaltung abhängig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten